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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2024

Sabine Yao ermittelt

Mit kalter Präzision
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Ich bin wirklich froh, dass es mit den Rechtsmedizin-Thrillern von Michael Tsokos weitergeht. Als es hieß, mit dem letzten Teil wird Fred Abel in den Ruhestand geschickt, habe ich gar nicht mehr damit ...

Ich bin wirklich froh, dass es mit den Rechtsmedizin-Thrillern von Michael Tsokos weitergeht. Als es hieß, mit dem letzten Teil wird Fred Abel in den Ruhestand geschickt, habe ich gar nicht mehr damit gerechnet, dass noch ein weiteres Buch gibt. Es ist aber richtig clever, dass jetzt Sabine Yao die Hauptrolle übernimmt. Man kennt sie ja bereits aus den vorangegangenen Bänden.

Der Klappentext verrät schon sehr viel - für meinen Geschmack sogar ein bisschen zu viel. Das Gute: Man weiß, was einen erwartet, auch wenn der Überraschungseffekt dadurch etwas verloren geht.

Der Thriller ist klassisch aufgebaut: Nach einem Prolog, der einen Mord beschreibt, kommt es direkt zur ersten, allerdings einer anderen Leiche. Wie man es aus den Vorgängern kennt, werden mit dem Auffinden der toten Frau alle Schritte der Rechtsmedizin genau beschrieben. Das ist und bleibt sehr interessant. Es ist auch so geschildert, dass man es als Laie gut verstehen kann und es zieht sich nicht zu sehr in die Länge.

Die Kapitel sind kurz und immer mit dem jeweiligen Ort und der Zeit überschrieben, sodass man einen guten Überblick behält. Die Kürze verleitet dazu, "nur noch ein weiteres" Kapitel zu lesen und so fliegt man praktisch durch das Buch.

Man weiß relativ schnell, wer der Mörder ist - dieser muss jetzt nur noch überführt werden. Ein wenig hat mir hier der Überraschungseffekt gefehlt, die Spannung hat ein wenig darunter gelitten. Vor allem das Ende kam dann sehr schnell und dramatisch, alles in allem hat es aber gut gepasst.

Schön fand ich auch, dass es ein kurzes Wiedersehen mit Fred Abel gab. Diese Verbindung zu den Vorgängern war sehr gelungen. Deswegen empfehle ich auch, die Reihenfolge der einzelnen Bände beim Lesen einzuhalten, obwohl dieser Teil alleine steht und mit Sabine Yao als Protagonistin praktisch eine neue Reihe beginnt. Gerade was ihr Privatleben betrifft kann man die Hintergründe mit dem Vorwissen aus den vorangegangenen Büchern besser verstehen.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und ich bin mit Sabine Yao als Hauptfigur sehr zufrieden. Ich bin gespannt, was der nächste Fall bereithält. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Wer ist die Täterin, wer das Opfer?

Drei Freundinnen
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Das Cover ist für mich ein echter Hingucker und war für mich ein Grund, sofort neugierig auf den Thriller zu werden. Denn so wirklich passt es auf den ersten Blick gar nicht zu einem Thriller.

Überzeugt ...

Das Cover ist für mich ein echter Hingucker und war für mich ein Grund, sofort neugierig auf den Thriller zu werden. Denn so wirklich passt es auf den ersten Blick gar nicht zu einem Thriller.

Überzeugt hat mich auf jeden Fall der Aufbau des Buches. Erzählt wird aus den Perspektiven der drei Freundinnen, zwischendurch gibt es immer wieder Vernehmungsprotokolle. Man weiß also, dass jemand gestorben ist - aber nicht wer. Es kommen sehr viele Fragen auf und weil man die Antworten darauf kennen möchte, liest man immer weiter.

Am Anfang habe ich mir etwas schwer getan, die drei Frauen - und die dazugehörigen Männer - auseinander zu halten. Aber mit jedem Kapitel und immer mehr Informationen ist das kein Problem mehr. Sie sind total unterschiedlich und man fragt sich wirklich mehr als einmal, warum gerade diese Frauen miteinander befreundet sind. Vor allem weil jede ihre Geheimnisse hat und man immer mehr an echter Freundschaft zweifelt. Manchmal allerdings waren mir die Details etwas zu viel und die Handlung geriet ein wenig ins Stocken.

Es bleibt auf jeden Fall spannend und meine Sympathien sind während des Lesens auch mehrfach hin- und hergesprungen. Das war für mich ein echter Pluspunkt, denn es zeigt, dass die Protagonistinnen nicht nur schwarz oder weiß sind, sondern viele Facetten haben.

Wer denn jetzt gestorben ist und warum erfährt man erst ganz am Ende. Ich habe lange mitgerätselt und war mir bis zum Ende nicht sicher, wie alles aufgelöst wird.

Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 12.01.2024

Wenn die Anti-Heldin zur Heldin wird

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Ab und zu brauche ich etwas fürs Herz - und da kam mir "Book Lovers" gerade recht. Denn wenn es in einem Buch auch noch um Bücher geht, was soll dann schon schief gehen?

Ich würde nicht enttäuscht. Im ...

Ab und zu brauche ich etwas fürs Herz - und da kam mir "Book Lovers" gerade recht. Denn wenn es in einem Buch auch noch um Bücher geht, was soll dann schon schief gehen?

Ich würde nicht enttäuscht. Im Mittelpunkt steht die Literaturagentin Nora, die eigentlich die typische Anti-Heldin ist: Gefühlskalt, karrieregeil und unnahbar. Diese Art von Protagonistin fand ich wirklich erfrischend und es war mal etwas anderes.

Überhaupt ist es super gelungen, die typischen Klischees von Liebesromanen und -filmen umzudrehen und dann wieder nochmal einen Twist zu machen, dass dann alles wieder passt.

Es macht super Spaß, ihren Weg in die Kleinstadt mitzuverfolgen, wo sie - wie soll es anders sein - auf ihren Erzfeind aus der Buchbranche trifft.

Natürlich weiß man vorher, wohin die Reise geht. Man darf also keine Spannung erwarten, aber das ist in diesem Genre ja eigentlich nie der Fall. Einfach fallen lassen und lesen, mitfiebern, mitlachen und mitleiden.

Ich habe das Buch wirklich genossen. Leider war das Ende dann doch etwas sehr vorhersehbar (ich hätte den beiden Protas genau diesen Lösungsvorschlag schon mindestens 80 Seiten weiter vorne unterbreitet) und die Hürden kamen ein bisschen künstlich daher.

Deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Bridgerton-Vibes

Eine Lady hat die Wahl
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Von der ersten Seite an habe ich mich in die Regency-Zeit zurückgesetzt gefühlt und konnte beim Lesen richtig gut abtauchen: Schöne Kleider, gute Umgangsformen - und leider auch viele Vorschriften, die ...

Von der ersten Seite an habe ich mich in die Regency-Zeit zurückgesetzt gefühlt und konnte beim Lesen richtig gut abtauchen: Schöne Kleider, gute Umgangsformen - und leider auch viele Vorschriften, die die hohe Gesellschaft von einem erwartet.

Deswegen habe ich auch sofort mit der Protagonistin Eliza sympathisiert. Endlich ist ihr wesentlich älterer Ehemann gestorben, die Zweckehe ist damit beendet und sie ist frei - oder auch nicht.

Es hat Spaß gemacht, ihren Weg mitzuerleben, in denen sie zu sich selbst findet und trotzdem noch den Zwängen der Gesellschaft unterliegt. Denn wie der Klappentext verrät: Frei und finanziell unabhängig ist sie nur, solange sie einen tadellosen Lebenswandel beibehält.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn nicht jeder gönnt ihr ihr neues Leben. Und dann ist da auch noch die Liebe...

Das Buch hat wirklich alles, was man zum Wohlfühlen braucht. Mir hat das Setting gefallen, der Sprachstil passt super zum Inhalt, es gibt etwas fürs Herz und auch ein bisschen Spannung - genau das richtige, um einfach mal abzuschalten und in einen andere Zeit zu entfliehen.

Einen kleinen Minuspunkt gab es aus meiner Sicht aber trotzdem: Am Ende geht dann alles zu schnell und auch ein bisschen zu glatt. Hier hätte es der ein oder andere Stolperstein mehr sein dürfen.

Nichtsdestotrotz: Schöne Lesestunden liefert "Eine Lady hat die Wahl" auf jeden Fall. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Heimliche Mitbewohner

Die Verborgenen
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Der Plot klingt so unglaublich gruselig... und so ist das Buch auch. Schon der Prolog sorgt für Gänsehaut, denn er ist aus Sicht des heimlichen Mitbewohners geschrieben und man bekommt eine Ahnung, was ...

Der Plot klingt so unglaublich gruselig... und so ist das Buch auch. Schon der Prolog sorgt für Gänsehaut, denn er ist aus Sicht des heimlichen Mitbewohners geschrieben und man bekommt eine Ahnung, was einem im Laufe des Buches erwartet.

Im Mittelpunkt steht die Familie Hoffmann. Aus deren Sicht wird auch abwechselnd geschrieben und wir erfahren viel über ihr Leben und ihre Geheimnisse. Zwischendrin kommt aber auch immer wieder der heimliche Mitbewohner zu Wort. Was genau dessen Beweggründe sind, weiß man lange nicht. Das hält natürlich die Spannung aufrecht und macht Lust, weiterzulesen.

Das Buch hat mich gefesselt. Ich fand vieles spannend - sowohl das Alltagsleben der Familie als auch die Hintergründe. Gepaart wird das mit einem verschwundenen Mädchen, das die Tochter der Hoffmanns sogar gekannt hat. Wer steckt dahinter? Der heimliche Mitbewohner?

Zwischendrin gibt es dann einen Plottwist, den man nicht unbedingt erwartet, allerdings habe ich ihn schon erahnt und war deswegen nicht komplett überrascht. Das fand ich auch nicht schlimm.

Allerdings wurde es zum Ende hin immer unspektakulärer. Der große Höhepunkt vor der Auflösung hat mir komplett gefehlt. Es war dann auf einmal irgendwie vorbei, ohne dass es zu - aus meiner Sicht - großem Finale kam.

Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!