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Veröffentlicht am 01.02.2024

Lehrerin mit Ermittlungs-Hobby in schwäbischem Cosy²-Crime! Schonungslose Schnüffelei zum Schüttel-Schmunzeln! ;-)

Übung macht den Mörder
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Verwicklungen und (V)Ermittlungen auf der Schwäbischen Alb!

Sandra Kempfles „Übung macht den Mörder“ - nicht „…den Meister“ - ist nach einigen Kurzkrimis in verschiedenen Anthologien ihr erster „Langkrimi“ ...

Verwicklungen und (V)Ermittlungen auf der Schwäbischen Alb!

Sandra Kempfles „Übung macht den Mörder“ - nicht „…den Meister“ - ist nach einigen Kurzkrimis in verschiedenen Anthologien ihr erster „Langkrimi“ und der Auftakt zu einer Krimireihe rund um eine Lehrerin mit Hang zum Schnüffeln und Ermitteln.

Vorweg sei gesagt, dass man hier keinen ernsthaften, in Sachen Ermittlungen und Polizeiarbeit geradlinig verlaufenden Krimi erwarten sollte, denn das ist er ganz und gar nicht. Vielmehr haben wir es hier mit einem leichten, augenzwinkernd erzählten Cosy²-Crime zu tun, in dem sich eine ambitionierte, aber oft sehr schusselige Lehrkraft in die polizeilichen Ermittlungen einmischt und den eigentlich ermittelnden Kommissar zur Verzweiflung bringt.

Womit ich bei den Hauptpersonen wäre, denn das sind allen voran die schon erwähnte Lehrerin namens Isa Klein, ihre etwas überfürsorglich-übergriffigen und verkuppelungswilligen Eltern und ihre optimistisch-pragmatische, taffe Schwester Antonia, genannt Toni, ihre schüchtern-devote Freundin Renate, der brummelig-schweigsame Kommissar Bähr und last but not least Alfons, der von Frauchen Isa etwas vernachlässigte, aber liebevoll „alter Herr“ genannte Dackel.

Nun, dass man die kriminelle Geschichte, die sich hier entspinnt, nicht allzu ernst nehmen sollte, hatte ich ja erwähnt, dass die so wunderbar kreierten Charaktere aber allesamt sehr gut erdacht sind, davon muss ich noch, zumindest ansatzweise, erzählen.

Die Hauptfigur Isa scheint, was ihre Arbeit in der Schule angeht, irgendwie nur das Nötigste zu tun, in Sachen Ermittlungen aber - oder wie auch immer sie selbst ihre Nachforschungen nennen mag - ist sie sehr engagiert, leider aber auch, wie überhaupt in ihrem Leben, eher chaotisch und phasenweise konfus, eigensinnig und dickköpfig, egoistisch und ignorant bis stur. Das liest sich jetzt natürlich nicht so, als könnte man Isa mögen, und zu Beginn konnte ich sie wirklich nicht leiden, aber die Geschichte entwickelt sich und ist nach langem erzählerischem Anlauf schlussendlich – auch „dank“ Isas Leicht- und Starrsinn - dann doch zu spannend, als dass man ihr nicht gerne zur Seite stünde. Dem gegenüber steht dann der anfangs sehr reservierte Hauptkommissar Bähr, der aus Esslingen kommend die Reutlinger Kollegen unterstützt und die Ermittlungen leitet und mangels anderweitiger Unterkunft auch noch bei Isa, sprich, in deren Ferienappartement im Dachgeschoss, einzieht. So, mehr wird nicht verraten.

Die Autorin führt in flüssigem, locker-flockigem Schreibstil durch diesen Krimi, der mich stellenweise wegen Isa den Kopf schütteln lässt und der wegen ihres Benehmens hin und wieder wie eine Persiflage wirken könnte, wenn man ihn zu ernst nähme.

„Übung macht den Mörder“ hat mich gut unterhalten, ich konnte herrlich mitermitteln und mir meine eigenen Gedanken zur Identität des/der Täter(s)/in machen, der Kommissar hat ordentlich Sympathiepunkte gesammelt, die ich auch Isa für den nächsten Band wünsche, ebenso wie ein neues (altes) Auto, das nicht solche Macken hat wie ihr Jetziges, und ich bin gespannt, wie sich die Figuren in Band 2, „Mord im Rotstift-Milieu“ (wieder so ein schönes Wortspiel), entwickeln werden.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Verständliche Ratschläge und entzündungsrelevante Rezepte als Anregung zur Ernährungsumstellung, auch für Männer! ;-)

Entzündungshemmende Ernährung für Frauen:
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Lesen, einkaufen, kochen und schlemmen und hoffentlich Entzündungen hemmen!

Mit ihrem Buch „Entzündungshemmende Ernährung für Frauen“ möchte die Autorin ihre eigenen Erfahrungen im Bereich dieser Ernährung ...

Lesen, einkaufen, kochen und schlemmen und hoffentlich Entzündungen hemmen!

Mit ihrem Buch „Entzündungshemmende Ernährung für Frauen“ möchte die Autorin ihre eigenen Erfahrungen im Bereich dieser Ernährung weitergeben an andere Menschen, nicht nur Frauen , die wie sie unter chronischen Entzündungen leiden, und verspricht schnelle und einfache Rezepte zur Unterstützung des Immunsystems.

Das Buch ist aber mehr als ein reines Koch- bzw. Rezeptbuch, denn es beginnt nach einem ersten Inhaltverzeichnis mit einer Einordnung, für wen sich dieses Buch eignen sollte und was den Leser im Buch erwartet, gefolgt von Erläuterungen zu antientzündlichen Lebensmitteln und zur Funktionsweise des Immunsystems sowie den Möglichkeiten, selbiges zu stärken. Weiter geht es mit näheren Details zu (chronischen) Entzündungen und Mitteln und Wegen, diese zu stoppen oder zumindest zu reduzieren.

Entzündungshemmende Lebensmittel und antientzündlich wirkende Kräuter und Gewürze sowie Tipps für das tägliche Leben mit entzündungshemmender Ernährung runden den ersten, informativen Teil des Buches ab.

Von den dann folgenden Rezepten habe ich natürlich noch nicht alles (aus)probiert , aber auch wegen der bei jedem Rezept zu findenden, appetitanregenden Fotos bekomme ich Lust, beispielsweise mein Frühstück mal anders zu gestalten, wobei die in der Frühstücksrubrik aufgeführten Rezepte bestimmt auch in den Snack-Bereich passen würden. Nur Avocados kann und werde ich mir im Leben nicht mehr leckeressen. Es gibt Rezeptvorschläge für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie für Salate und den Snack zwischendurch oder etwas Süßes/Gebackenes für den süßen Zahn.

Das abschließende Register bietet nochmal einen chronologischen Überblick über die zwar nicht beeindruckende, aber gerade für Anfänger sicher hilfreiche Auswahl an Rezepten; zudem werden per QR-Codes noch ein 4-Wochen-Ernährungsplan und ein Speiseplan-Tool zur Verfügung gestellt.

Dieses Buch kann mit seinen Ratschlägen und Tipps eine gute Basis für eine Ernährungsumstellung sein und anhand der Rezepte denjenigen, die mit Entzündungen zu kämpfen haben, ein paar richtungsweisende Anregungen geben.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Asterix kämpft mit unseren Problemen…und verliert an Flair!

Asterix 40
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Beim Teutates: Bilder zum Genießen, aber eine überfrachtete und gezwungen moderne Geschichte!

„Die weiße Iris“ ist der schon 40. Band dieser Comic-Reihe, aber der erste, dem ich hier ein paar Zeilen widme, ...

Beim Teutates: Bilder zum Genießen, aber eine überfrachtete und gezwungen moderne Geschichte!

„Die weiße Iris“ ist der schon 40. Band dieser Comic-Reihe, aber der erste, dem ich hier ein paar Zeilen widme, weil ich schon länger keinen Asterix mehr gelesen habe. Umso mehr habe ich mich auf diese Geschichte gefreut.

Nun, ich nehme es mal vorweg: die Zeichnungen habe ich wie in fast allen anderen Asterix-Bänden sehr genossen, die Geschichte an sich aber ist einerseits eher dünn im Vergleich zu anderen Abenteuern, die diesen Namen auch verdient hatten, und andererseits in meinen Augen übertrieben, was das Einbringen zu vieler aktueller Themen angeht.

„Die weiße Iris“ ist eine Geschichte, in der Cäsar mit Hilfe eines Aufmerksamkeits-Gurus – man könnte ihn auch Influencer nennen – versucht, den bisher ungebrochenen Widerstand der uns ans Herz gewachsenen Gallier zu brechen. Achtsamkeit statt Egoismus?! Harmonie anstelle von Schlägereien?! Eine Geschichte von Galliern und Römern, die sich nicht kloppen? Ein Obelix ohne Wildschwein? Händler, die sich nicht streiten? Sehr ungewöhnlich und etwas gewöhnungsbedürftig, wie ich finde.

Und als ob die unsere Gewohnheiten erdrückenden Details nicht schon genug wären, finden zu viele aktuelle Themen den Weg ins Buch wie z.B. Verzicht auf Fleisch, Einkauf in der Region, Staus, Verspätungen bei der Bahn, Gleichberechtigung oder Klimaaktivisten. Die Umsetzung dieser Themen unserer Zeit in die Zeit 50 Jahre vor Christus hat zwar ob der Absurdität eine augenzwinkernd-unterhaltsame Wirkung, aber weniger wäre meinem Empfinden nach durchaus mehr gewesen.

Spaß macht es allerdings, die Hinweise auf ältere Bände und die Anleihen an Künstler aus Malerei und Musik und damit so manch kreative Namensschöpfung zu entdecken.

Summa summarum gefallen mir die Ideen ganz gut, auch wenn sie in ihrer Vielzahl etwas übertrieben wirken und in ihrer Umsetzung alles andere als ein für Asterix typisches Abenteuer darstellen. Dass nun offensichtlich auch Asterix mit der Zeit gehen muss, ist schade, weil die Reihe dadurch einiges an Flair einbüßt. 3 Sterne für die Geschichte, 5 Sterne für die Zeichnungen, ergeben 4 Sterne im Schnitt.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Kurz-Krimi-Adventskalender: 24 x vielfältig-kreative ;-) Unterhaltung mit 24 saisonalen Rezepten aus Ruhrgebiet und Sauerland! FROHES FEST!

Köstlich killt der Weihnachtsmann
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Taten und Untaten, die man sich im übertragenen und wortwörtlichen Sinne auf der Zunge zergehen lassen sollte!

Mit „Köstlich killt der Weihnachtsmann“ präsentieren uns Anke Kemper und Astrid Plötner einen ...

Taten und Untaten, die man sich im übertragenen und wortwörtlichen Sinne auf der Zunge zergehen lassen sollte!

Mit „Köstlich killt der Weihnachtsmann“ präsentieren uns Anke Kemper und Astrid Plötner einen mörderischen Adventskalender, der, wie der Name schon sagt, 24 - jeweils gute 10 Seiten umfassende - Kurzkrimis enthält.

Die Autorinnen wechseln sich dabei stets mit ihren Geschichten rund um Lug und Betrug, um Täuschung und Enttäuschung, um Mord und andere Unfälle ab, wobei Frau Kemper ihre Krimis im Sauerland ansiedelt, Frau Plötner ihrer Phantasie hingegen im östlichen Ruhrgebiet, also nördlich des Sauerlandes, freien Lauf lässt.

Was dabei herauskommt, ist eine abwechslungsreiche Anthologie an kleinen, teils feinen, teils heftigen, manchmal erwartbaren, häufig überraschenden, zum Teil gruseligen, zum anderen Teil augenzwinkernden, zuweilen ein nicht immer wohliges Schaudern, mitunter aber auch mitfühlende Schadenfreude auslösenden kriminellen Kurzgeschichten, die allesamt unterhaltsam sind.

Zugegebenermaßen haben mir nicht alle Krimis gleich gut gefallen, aber das können sie bei einer solchen Sammlung auch nicht. Nur sehr wenige Geschichten sind zwar – wie alle Geschichten im Buch - gut erzählt, konnten mich aber leider nicht wirklich überzeugen; der Großteil jedoch bietet auf vielfältigste Art und Weise mordsmäßige Unterhaltung. Und ein paar der Krimis haben mich auf ihren ja jeweils nur wenigen Seiten vollends begeistert und sind ganz nach meinem Geschmack! Apropos Geschmack, damit wäre ich bei den Rezepten:

garniert wird diese Kurzkrimi-Sammlung nämlich mit 24 – natürlich zu den (Vor)Fällen dieses Buches passenden - weihnachtlichen Rezepten aus der Region, von Bowle bis Braten, von Kuchen bis Kohl, von Süßem bis Salat, von Plätzchen bis Potthucke, von…nein, mehr wird nicht verraten.

Köstlich killt bei genauem Hinsehen nicht nur der Weihnachtsmann! Gut, dass all diese Geschehnisse purer Phantasie entsprungen sind...!

Ich wünsche allen, die dieses Buch selber lesen werden, und auch denen, die es geschenkt bekommen, viel Vergnügen mit diesem literarischen Adventskalender!

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Fabelhafte Adaption der Hercule-Poirot-Krimis und phantasievolle Hommage an deren Schöpferin, Alt-Meisterin Agatha Christie!

Erkül Bwaroo bittet zum Tanz
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Poirot, pardon, Bwaroo ermittelt in einer königlichen Märchenwelt, kreativ, einfallsreich und mit Augenzwinkern umgesetzt!

„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist der 8. Band dieser Reihe, aber erst mein ...

Poirot, pardon, Bwaroo ermittelt in einer königlichen Märchenwelt, kreativ, einfallsreich und mit Augenzwinkern umgesetzt!

„Erkül Bwaroo bittet zum Tanz“ ist der 8. Band dieser Reihe, aber erst mein zweites Buch rund um den weltbesten Elfendetektiv, der in diesem Band von seinem Freund und Assistenten Doktor Artur Heystings begleitet wird. Nun, spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass die Autorin mit dieser märchenhaften Reihe eine Hommage an die große Agatha Christie und deren Figuren Hercule Poirot und Dr. Arthur Hastings geschaffen hat.

Diese und viele andere Charaktere laden ein zu einer phantasievollen, im Märchen- und Sagenreich angesiedelten Detektiv-Geschichte, angefüllt mit zahlreichen kreativ geschaffenen und durch wunderbare Beschreibungen ins Leben gerufenen Phantasie-Gestalten.
Es ist ein Vergnügen, von Bwaroo und Heystings zu lesen, von Bwaroos Exzentrik und Heystings zeitweiser Begriffsstutzigkeit, von Bwaroos tänzelnden Lackschuh-Schritten und Heystings unerschütterlicher Loyalität zu seinem affektierten Freund. Ich kann nichts dazu, aber ich habe da wiederholt David Suchet und Hugh Fraser vor Augen.

Ebenso habe ich Spaß an den wunderbaren Einfällen der Autorin beispielsweise bzgl. märchenhafter Heilwasser, sagenhafter Zeitungstitel und all den Phantasie-Namen und -Orten, die dann und wann erkennen lassen, aus welchen real Existierenden sie entlehnt und abgewandelt wurden.

Während des Lesens habe ich wiederholt gedacht, dass ich mir ein bisschen mehr Spannung wünschen würde, ein bisschen mehr Action, aber wenn ich es mir recht überlege, würde das nicht zu Poirot, pardon , Bwaroo passen.

Vielmehr muss man auch hier auf die leisen Töne sowie ganz besonders auf Kleinigkeiten achten und zwischen den Zeilen lesen, um den Fall lösen zu können. Gedanken über den möglichen Täter schleichen sich in meinen Kopf, ich sammle Informationen, kleine und kleinste Hinweise und ermittle mit, an der Seite von Bwaroo und Heystings. Herrlich!

Ob ich mit meinem Verdacht richtig lag, verrate ich natürlich nicht, ebenso wenig, wie ich Details aus dem Buch wiedergebe, denn das würde den zukünftigen Lesern womöglich den Spaß an der Lektüre und am eigenen Ermittlungserfolg rauben. ;- ) Eines aber darf ich, weil es erwartbar ist, sicher berichten: im Finale gibt es natürlich die so typische Auflösung in Form eines monologgleichen Vortrags durch den weltbesten Elfendetektiv Bwaroo höchstselbst. Weit ausholend präsentiert und erklärt er, natürlich vor versammelter „Mannschaft“, die Lösung des Falls. C´est ça, mes chères/chers.

Auch dieser schon achte Teil der „Erkül-Bwaroo-Reihe“ ist mit einem phantastischen, sich in einer fabelhaften Märchen- und Sagenwelt zutragenden Fall eine gelungene Verbeugung vor Krimi-Königin Agatha Christie!

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