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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2024

erotische Zeitreise

Die Nymphe von Meisterhand verführt | Historischer Erotik-Roman
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Oh ja, was für ein tolles Buch. Es ist ja immer ein bisschen schwierig, erotische Themen gekonnt in eine Geschichte einzubauen und in diesem Buch finde ich es absolut gelungen.
Das Buch spielt im Jahr ...

Oh ja, was für ein tolles Buch. Es ist ja immer ein bisschen schwierig, erotische Themen gekonnt in eine Geschichte einzubauen und in diesem Buch finde ich es absolut gelungen.
Das Buch spielt im Jahr 1742. Dadurch ist man als Leser zeitlich entrückt, was für mich bedeutet hat, dass ich voll in diese Geschichte eintauchen konnte, keine Trigger oder Tabus, da es für den Leser ganz klar ist, dass das Buch in einer anderen Zeit spielt. Alle Charaktere sind zeitspezifisch gut dargestellt und die Geschichte nimmt einen sehr nachvollziehbaren Verlauf. Auch die Sprache ist der Handlung und der Zeit angepasst, was den Sprachstil zwar etwas gewöhnungsbedürftig macht, aber das Buch ist nie geschmacklos oder vulgär, was ich perfekt finde.
Alle erotischen Momente sind nicht nur abwechslungsreich, sondern auch so beschrieben, dass man als Leser an Aurelias Entwicklung glauben kann, und außerdem gibt es durch die vielen indirekten Erlebnisse auch Interaktionen zwischen den Nebenprotagonisten, was das Buch sehr lebendig macht.
Auch die Rückblenden und Erzählungen der jeweiligen Protagonisten bringen zusätzlich Abwechslung und Farbe in das Buch und machen es mit jeder Seite zu einer sehr erotischen Zeitreise, die man auf jeden Fall genießen kann.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung im Genre Erotik.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Krass gut

Glut
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Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, ich fand es super spannend. Harinder Singh und Rachel Hauge werden als Ermittler nach Elvestad geschickt, um einen Mord aufzuklären. Harinder, weil ...

Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, ich fand es super spannend. Harinder Singh und Rachel Hauge werden als Ermittler nach Elvestad geschickt, um einen Mord aufzuklären. Harinder, weil er in dieser Stadt gelebt hat. Was niemand weiß: Es war keine schöne Zeit für ihn. So gibt es im Buch immer wieder Rückblenden in die frühere Zeit, die sich aber wunderbar in die bestehende Geschichte einfügen.

Die beiden Ermittler sind sehr explizit ausgearbeitet, sehr vielschichtig und durch und durch positiv, was ich toll finde, denn im Kontrast dazu ist die Geschichte sehr düster. Und blutig. Mit richtigen Schockmomenten. Es gibt viele Grausamkeiten und ich würde das Buch eher als Thriller denn als Krimi einordnen.
Der Schreibstil ist super, sehr bildhaft und perfekt in der Balance zwischen Beschreibungen und Action. Wobei ich bei Büchern, die in Skandinavien spielen, oft das Problem habe, mich richtig zu orientieren, wegen der doch sehr fremd anmutenden Weg- und Straßenbeschreibungen.

Das Kleinstadtflair ist unglaublich gut eingefangen und beschreibt die Abgründe, die hinter Haustüren lauern, die von außen betrachtet nur als spießig gelten können. Und über Generationen gewachsene Machtverhältnisse, die niemand in Frage stellt, aus Angst vor Nachteilen, Mobbing oder Schlimmerem.

Die Bösen in diesem Buch sind extrem böse und man weiß als Leser lange nicht, wer schuldig ist und wer nicht, das hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Ein wahnsinnig guter Skandinavien-Thriller mit allen Elementen, die er braucht, gute Ermittler und jede Menge Action.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Unter Wasser ist Ruh`

Unter falscher Flagge
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Im ersten Teil der Serie lernen wir Svea Roth kennen. Aufgewachsen in einer Tauchschule in der Karibik, ist Wasser ihr Leben und Tauchen eine Befreiung. Nach dem Tod ihrer Tochter ist ihre Ehe zerbrochen ...

Im ersten Teil der Serie lernen wir Svea Roth kennen. Aufgewachsen in einer Tauchschule in der Karibik, ist Wasser ihr Leben und Tauchen eine Befreiung. Nach dem Tod ihrer Tochter ist ihre Ehe zerbrochen und sie selbst traut sich nicht, das Geschehene zu verarbeiten. Der neue Kollege aus Berlin ist eher der coole Typ und bringt viel Spannung und Action in das Buch.
An dieser Stelle gleich ein wenig Kritik. Ich hätte gerne etwas mehr über die Hintergründe erfahren. Welchen Rang Svea in welcher Abteilung hat. Das bleibt alles recht vage, ist die Tauchergruppe nicht eher eine eigene Abteilung ohne Ermittlungsbefugnisse? Das hätte man deutlicher machen können. Und der zweite Kritikpunkt gleich hinterher: Manchmal war es mir ein bisschen zu sehr Chuck - Norris - like. Kaum angeschossen oder mit dem Messer verletzt, schon wird die Wunde mit zehn Stichen genäht und am nächsten Tag folgt eine Verfolgungsjagd zu Fuß über Stock und Stein... Nach einem, wenn auch kurzen, Herzstillstand geht es fast munter weiter. Bringt zwar richtig viel Spannung und Action ins Buch, war mir aber manchmal etwas zu viel des Guten.

Das war es dann aber auch schon an Kritikpunkten. Alles andere ist super. Die Bösewichte sind böse und ziemlich durchgeknallt, das finde ich gut und passend, in diesem Buch wird nicht weichgespült.
Es geht um Radikalisierung, vor allem im Umweltbereich, und die Interaktionen der Charaktere sind gut ausgearbeitet und durchdacht. Es gibt verschiedene Wendungen und eine spannende Auflösung. Auch die Interaktionen zwischen den Ermittlern sind nachvollziehbar und durch die jeweiligen persönlichen Probleme sind alle Hauptfiguren vielschichtig und tragen zum Spannungsaufbau bei. Der Schreibstil ist wie die Handlung eher temporeich und weniger beschreibend.

Fazit: Ein gelungener Serienauftakt mit viel Hamburger Flair, Tauchgängen und gut ausbalancierten Protagonisten in einer gut durchdachten, spannenden Krimihandlung.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Geschichtsunterricht in Blockbusterqualität

Essex Dogs
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Das Buch hat mich absolut fasziniert. Ich kannte bisher nur "Mächte und Throne" von diesem Autor und hatte dort ein wenig den etwas zu trockenen und erklärenden Schreibstil des Autors bemängelt.
Bei Essex ...

Das Buch hat mich absolut fasziniert. Ich kannte bisher nur "Mächte und Throne" von diesem Autor und hatte dort ein wenig den etwas zu trockenen und erklärenden Schreibstil des Autors bemängelt.
Bei Essex Dogs" ist das ganz anders, ich hatte das Gefühl, in einer Zeitkapsel zu sitzen, die mich direkt an den Ort des Geschehens gebracht hat. Das Buch handelt vom Hundertjährigen Krieg und erzählt von einer fiktiven Söldnertruppe, den "Essex Dogs". Detailliert beschreibt Dan Jones die damalige Zeit und das Kriegshandwerk. Rund um den König, sein Gefolge und die jeweiligen Animositäten spinnt der Autor eine Geschichte, die auf fiktiven Hauptfiguren aufbaut, bei der aber alle Nebenfiguren und Schauplätze real sind. Oft habe ich mich über die damaligen hygienischen Verhältnisse gegruselt, aber auch laut gelacht über die kreativ verrückten Schimpftiraden von Scotsman.
Auch damals gab es schon Suchtprobleme, wobei Bier durchaus die gesündere Wahl war, da das Wasser damals oft extrem verschmutzt war. Auch die ganze Logistik eines Krieges ist hier sehr eindrucksvoll, wenn auch manchmal etwas zu ausschweifend beschrieben. Durch die zehn Hauptpersonen kommt nie Langeweile auf, da jeder seine eigene Persönlichkeit mitbringt und zudem die stillen Walliser immer für die eine oder andere Überraschung gut sind. Frauen gibt es in diesem Buch nur eine, alle anderen am Rande erwähnten weiblichen Wesen sind Bewohnerinnen der geplünderten Orte, wobei ich diese Willkür des - nicht vorhandenen - Rechtssystems schon krass fand. Zumal jeder der einzelnen Feldherren irgendwie immer einen anderen Befehl gab als der andere. Wie sollten sich die Menschen in diesem Wirrwarr zurechtfinden?
Ja, es fließt viel Blut in diesem Buch, in jeder Schlacht und manchmal auch einfach so, aber das fand ich überhaupt nicht schlimm, da der Autor durch seinen konzentrierten Schreibstil die Handlung in den Vordergrund stellt und nicht die Grausamkeiten eines Krieges. Etwas vermisst habe ich eine ausführlichere Charakterisierung der Hauptprotagonisten, aber dann wären die geschichtlichen Ereignisse zu kurz gekommen, also geht das in Ordnung. Außerdem habe ich mich gefreut zu lesen, dass es sich wohl um eine Trilogie handelt, also wird es wohl noch weitere Abenteuer der "Essex Dogs" geben. Juhu.
Wenn es erlaubt wäre, würde ich dieses Buch jedem Geschichtslehrer empfehlen, es ist eine sehr tolle beschreibung des Hundertjährigen Krieges, und ganz ehrlich?
Ich würde dieses Buch am liebsten verfilmt im Kino sehen.
Fazit: Geschichtsunterricht in Blockbuster-Qualität.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

die verschwundene Kollegin

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Im vierten Band dieser Reihe wechseln sowohl die Schauplätze als auch die Perspektiven, was mir sehr gut gefallen hat. Es geht zwischen Österreich und Deutschland hin und her, grenzüberschreitend, und ...

Im vierten Band dieser Reihe wechseln sowohl die Schauplätze als auch die Perspektiven, was mir sehr gut gefallen hat. Es geht zwischen Österreich und Deutschland hin und her, grenzüberschreitend, und das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal dieser Reihe, finde ich. Alle Protagonisten sind wieder sehr gut charakterisiert und was Anna Schneider immer wieder sehr gut gelingt, ist die innere Unsicherheit der Protagonisten zu beschreiben. Wie geht man mit einem Vater um, den man gerade erst kennengelernt hat? Wie sehr kann man sich auf die Kollegen in der neuen Abteilung verlassen? All diese kleinen Zerwürfnisse baut die Autorin geschickt in die Krimihandlung ein, so dass man als Leser jederzeit mitfiebern kann. Sowohl privat als auch kriminalistisch. Dazu kommen noch einige kursiv geschriebene Kapitel über zwei junge Frauen und man darf als Leser miträtseln, wer diese Charaktere sind. Und natürlich, wer der Bösewicht des Buches ist. Wieder einmal passt alles zusammen. Alexas Scharfsinn, gepaart mit Krammers Bauchgefühl, harmonieren irgendwie schon auf beruflicher Ebene. Und auf der persönlichen Ebene werden sie es sicher auch bald schaffen. Schön fand ich an diesem Band, dass es um Roza ging, so hatte man als Leser noch etwas mehr Spannung und die Protagonisten blieben irgendwie unter sich, auch innerhalb der Abteilung, was das Setting relativ überschaubar, aber trotzdem sehr spannend machte. Der Sprachstil ist sehr gut lesbar und verbindet gekonnt und durchgängig Spannungsbögen und sehr gut herausgearbeitete Hauptfiguren mit einer wunderschönen Landschaft.
Fazit: Wieder ein tolles Buch, allerdings empfehle ich, die Reihe der Reihe nach zu lesen.

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