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Veröffentlicht am 01.02.2024

Hat mich leider nicht fesseln können

Yoga Town
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Lucy, Yogalehrerin, fühlte sich eigentlich zufrieden und im Leben angekommen. Aber ihr völliger Zusammenbruch während eines hektischen Großeinkaufs katapultiert sie aus ihrer Komfortzone.
Als Corinna, ...

Lucy, Yogalehrerin, fühlte sich eigentlich zufrieden und im Leben angekommen. Aber ihr völliger Zusammenbruch während eines hektischen Großeinkaufs katapultiert sie aus ihrer Komfortzone.
Als Corinna, Lucys Mutter, plötzlich verschwindet und Lou, ihr Vater, seine Ex-Frau in Indien vermutet, da wo sie sich kennengelernt haben und Lucy gezeugt wurde, nutzt sie die Gelegenheit ihr Zuhause zu verlassen, um mit ihrem Vater nach Indien zu reisen.
Eine Reise zu dem damaligen Rückzugort der Beatles und in Corinnas und Lous Vergangenheit beginnt.



„Bella Germania“ und „Piccola Sicilia“ haben mich fasziniert und träumen lassen. „Jaffa Road“ hat mich den Nahost Konflikt besser verstehen lassen, mir überhaupt erst einmal eine objektivere Sichtweise gezeigt. Mit „Yoga Town“ konnte ich leider nichts anfangen.
Ich höre jetzt zum wiederholten Male die Playlist zum Buch, aber geholfen hat es mir nicht.
Ich mag die Beatles, habe sie auch als Teenager viel gehört. Ich gehörte aber nie zu den kreischenden Mädchen bei Auftritten der Beatles. Ich konnte mir auch nie vorstellen nach Indien zu trampen, um zu meditieren, Yoga zu praktizieren oder Drogen zu nehmen.
Somit kam ich nicht in die Geschichte rein.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass es Daniel Speck dieses Mal nicht gelungen ist, Lou und seinen jüngeren Bruder Marc als begnadete Musiker ins Licht zu setzen. Ich habe die Stellen vermisst, wo die Beiden mit den Beatles gemeinsam gearbeitet oder auch gejamt haben.
Die jungen, offenen, sich selbst suchenden Menschen haben kaum miteinander gesprochen, ohne zu streiten. Auch Lucy hat nie richtig nachgehakt, wenn ihr Vater ihren Fragen ausgewichen ist. Warum?
Insofern ließen mich die einzelnen Rückblenden in Lous und Marcs Vergangenheit frustriert zurück.
Wenn das Leben in Rishikesh in der damaligen Zeit wirklich so war, bin ich froh, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, mich da mitreißen zu lassen.
Dieses Buch von Daniel Speck war im Gegensatz zu seinen anderen Büchern keine Bereicherung für mich. Schade.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Zu emotional

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Die taffe Literaturagentin Nora Stephens verbringt ihrer Schwester Libby zuliebe den Sommer in dem idyllischen Kleinstädtchen Sunshine Falls. Nora, eine überzeugte New Yorkerin, bezieht zähneknirschend ...

Die taffe Literaturagentin Nora Stephens verbringt ihrer Schwester Libby zuliebe den Sommer in dem idyllischen Kleinstädtchen Sunshine Falls. Nora, eine überzeugte New Yorkerin, bezieht zähneknirschend ein unwirtliches Cottage nahe dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen.
Ausgerechnet in dieser von Blumenwiesen umgebenen Traumkulisse trifft Nora auf den arroganten und unnahbaren New Yorker Lektor Charlie Lastra.


In der Leseprobe fiel mich gleich auf, dass es sich hier nicht um einen Liebesroman folgendes Inhalts handelt, taffe Literaturagentin wird in die Province verschlagen, fühlt sich fehl am Platz, trifft überraschenderweise unangenehmen Lektor, fechtet diverse Kämpfe mit ihm aus, um sich am Ende doch in ihn zu verlieben und zu ergeben.
So profan macht es uns die Autorin nicht. Vielmehr zeichnet sie das Bild einer schon als Kind überforderten Frau, die voller Schuldkomplexe und Verantwortungsgefühle gegenüber ihrer Schwester ist. Eine karrierebewusste Frau, die hart arbeitet, sich viel abverlangt und in ihrer Branche als „Hai“ tituliert wird. Sie verbringt den Sommer in einer für sie unmöglichen Umgebung, um ihrer Schwester wieder näher zu kommen.
So weit, so gut, die ersten 2/3 des Buches habe ich genossen. Die Rückblenden zu Kindheitserlebnissen, Noras ständige Reflexion und die ängstliche Beobachtung ihrer Schwester bauten eine gewisse Spannung auf, die durch die launigen Dispute mit Charlie aufgelockert wurde. Im letzten Drittel des Buches wurde es mir zu emotional. Ich konnte Noras Gedankengänge und Bedenken nicht mehr nachvollziehen. Auch das Hin-und Her der Beziehung zu Charlie verlor mehr und mehr an Atraktivität.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Verwirrung und Chaos

Die Einladung
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Beginnend mit dem skurrilen Selbstmord ihres Vaters muss Marla sich mühsam durchs Leben kämpfen. Ein Mordanschlag in einem verlassenen Krankenhaus mit anschließendem schweren Verkehrsunfall traumatisiert ...

Beginnend mit dem skurrilen Selbstmord ihres Vaters muss Marla sich mühsam durchs Leben kämpfen. Ein Mordanschlag in einem verlassenen Krankenhaus mit anschließendem schweren Verkehrsunfall traumatisiert sie endgültig und zwingt sie zur Therapie. Auch Jahre später im Rahmen ihrer Tätigkeit beim LKA wird sie ständig von ihren Traumata eingeholt.
Schließlich will sie alles hinter sich lassen und folgt einer Einladung zum Klassentreffen in einer einsamen Hütte in den Bergen.

„Die Einladung: Wehe dem, der sie erhält…“

Lange Zeit war mir nicht klar, was dieser Satz bedeuten soll. Mindestens im ersten Drittel des Buches kommt die Einladung nicht vor, oder ist zumindest völlig nebensächlich, da erst einmal einige Morde, versuchte Morde, einen unvorstellbar grausamer Selbstmord und zahlreiche blutige, brutale Gräueltaten beschrieben werden mussten.
Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich spätestens nach 50 Seiten aufgegeben und das Buch zur Seite gelegt. Einzig Simon Jägers Stimme hat mich davon abgehalten. Er ist prädestiniert düstere und spannungsgeladene Thriller zu sprechen. Da kann man manches Blutbad einfach ausblenden und nur seiner spannungsschwangeren Stimme folgen. Seine Stimme und Sprechweise können besser Gänsehaut und fesselnde Spannung erzeugen als ein Blutbad und Mord nach dem anderen.
Auch die beabsichtigten oder auch unbeabsichtigten Todesfälle im Mittelteil des Buches trafen bei mir eher auf Unverständnis. Eigentlich war da nur Chaos und Verwirrung.
Zum Ende hin überschlugen sich die unerwarteten Wendungen. Die Verwirrung war groß. Zwischendurch konnte ich ein kleines Aufstöhnen nicht verhindern.
Manche nennen es sicher genial, aber ich fand es too much, Sorry!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Unterhaltsam, mehr nicht

Die letzte Lügnerin
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In dem Justiz-Krimi um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarner geht es um einen Politskandal und Totschlag an einem jungen Mann, der den Politskandal durch die Veröffentlichung ...


In dem Justiz-Krimi um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarner geht es um einen Politskandal und Totschlag an einem jungen Mann, der den Politskandal durch die Veröffentlichung eines brisanten Videos offengelegt hat.
Das Brisante für Rocco Eberhardt liegt darin, dass er nicht weiß, wie weit sein Vater in den Skandal involviert ist.

Um es vorwegzusagen, dieser Krimi hat mich nicht vom Hocker gerissen. Er war unterhaltsam, ließ mich aber im Lesefluss immer wieder inne halten wegen des teilweise laienhaften Erzählstils. Man erkennt zwar fundiertes Hintergrundwissen, besondere in der Rechtsmedizin und auch der mehrfach erklärten Verhandlungsstrategie des Strafverteidigers, aber bereits die „mehrfach erklärte Strategie“ ließ mich einige Male die Stirn runzeln und denken: Ok, das habe ich jetzt verstanden. Auch wenn ich mit dieser Meinung fast alleinstehe, ich habe einfach mehr Spannung erwartet.
Zum anderen fand ich die Vater-Sohn Beziehung bedenklich. Sicher viele Söhne haben Probleme mit der Lebensweise ihrer Väter, aber ein renommierter Strafverteidigung muss sich doch unverzüglich Gewissheit verschaffen, ob sein Vater eventuell in einem zukünftigen Prozess involviert ist.
Ich fürchte, die kommenden Fälle der beiden Hauptakteure werden in Zukunft ohne mich gelöst.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Sogar als Cozy-Krimi zu seicht

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Die erfolgreiche Partnervermittlerin Penelope St. James verschlägt es aus London in den kleinen Ort Shaftesbury. Unerwarteterweise stellen sich ihrer Eröffnung einer Dependance der Londoner Partnervermittlungsagentur ...

Die erfolgreiche Partnervermittlerin Penelope St. James verschlägt es aus London in den kleinen Ort Shaftesbury. Unerwarteterweise stellen sich ihrer Eröffnung einer Dependance der Londoner Partnervermittlungsagentur viele Hürden in den Weg, keine Handyempfang, kein Telefonanschluss, keine Internetverbindung.
Ihre aufgestaute Energie bringt sie erst einmal in die dörfliche Gemeinschaft ein, die sie als Detektivin bei dörflichen Querelen einsetzen, bis es zu einem tödlichen Unfall kommt.


Das Cover und auch der Titel haben mich einen ähnlich kauzigen, spannenden und unterhaltsamen Krimi wie den Donnerstagsmordclub erwarten lassen.
Ich wurde enttäuscht. Zwar beschreibt Emily Winston die Macken und Schwächen der Dorf Bevölkerung auf liebevolle Art und auch die neunmalkluge Lucy zauberte mir beim Lesen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Aber Penelope, die Alleskönnerin, passte meiner Meinung nach überhaupt nicht ins Bild.
Sich in die Provinz mit einer exquisiten Partnervermittlungsagentur versetzen zu lassen ohne Kommunikationsmöglichkeiten scheint sie nicht zu beunruhigen. Als ihre berufliche Existenz zusammenbricht, hat sie gleich viele Ideen, wie sie dem Lord, dem Dorf und wen auch immer helfen kann. Sie ist ambitioniert, sie recherchiert, sie ist neugierig auf alles und zu guter Letzt, gelingt ihr auch alles.
Das war mir alles zu viel, zu erfolgreich, zu problemlos und zu glamourös.

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