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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2024

atmosphärisch und spannend zugleich

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Einmal im Jahr wandern Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Norden Schwedens durch die unberührte Natur der Nationalparks. Sie sind ein eingespieltes Team, trainieren im Vorfeld, ...

Einmal im Jahr wandern Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Norden Schwedens durch die unberührte Natur der Nationalparks. Sie sind ein eingespieltes Team, trainieren im Vorfeld, planen die Route ihrem Können entsprechend und lassen währenddessen die Landschaft auf sich wirken und genießen die körperliche Herausforderung. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Milena hat erst vor kurzem Jacob Tessin übers Internet kennengelernt und der möchte unbedingt an der Tour teilnehmen. Nach anfänglichen Bedenken willigen Anna und Henrik ein. Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen haben wird ……
Bereits nach den ersten Seiten war ich mitten in die spannende Handlung abgetaucht. Das gelingt dem Autor indem er zwischen dem Geschehen nach Anna Rettung, den Verhören durch die Polizei und den Rückblenden auf das, was sich während der Wanderung ereignet hat hin und her wechselt. Gerade Annas Verhöre zeigen, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch stark verletzt ist. Mir gefällt der Schreibstil. Es ist dem Autor hervorragend gelungen die Strapazen während der Tour, aber auch wie beeindruckend die Bergwelt in dieser Region ist, zu vermitteln. Zeit- und Kräftemanagement sind ebenso wichtig wie eine präzise Planung. Wer hier Fehler macht ist schnell verloren.
Anna merkt bald, dass mit Jacob etwas nicht stimmt. Doch was? Auf jeden Fall ist das Misstrauen gegenüber Jacob bei Henrik und Anna der ständige Begleiter. Jacob ist sehr dominant, verträgt keine Kritik und immer wieder kommt es zu Streitigkeiten in der Gruppe. Anna versucht ihre Bedenken gegenüber dem neuen Freund bei Milena zu platzieren. Versucht sie auf ihre Seite zu ziehen, doch die weigert sich beharrlich. Ist sie blind vor Liebe?
Beim Lesen habe ich oft innerlich gekocht, wie manipulativ das Miteinander lief und doch nie hätte ich erwartet, wie die Geschichte schlussendlich endet. Toll gemacht. Darum gibt’s von mir auch eine absolute Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

ewig jung – Traum oder Alptraum?

Wir werden jung sein
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Bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe, musste ich das Gelesene erst einmal verarbeiten. Ewig jung, keine Krankheiten, kein Tod, all das verspricht das in der Testphase befindliche Medikament, das ...

Bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe, musste ich das Gelesene erst einmal verarbeiten. Ewig jung, keine Krankheiten, kein Tod, all das verspricht das in der Testphase befindliche Medikament, das von Professor Martin Mosländer in der Charité entwickelt wurde. Vier Probanden und sich selbst nimmt er in die erste Studie auf. Bis auf ihn selbst sind es schwerkranke Menschen, die sehr gut auf das Mittel reagieren.
Da der Autor hier vier Menschen, die sich in so unterschiedlichen Lebensphasen befinden, an der Studie teilnehmen lässt, kann der Leser miterleben wie unterschiedlich sie mit der gesundheitlichen Verbesserung umgehen. Das reicht vom erstmaligen Genießen des Lebens über Festhalten an alter Macht und Erfolgen bis zur Erfüllung eines Lebenstraums.
Und wie heißt es immer: über Risiken und Nebenwirkungen ….
Genau das macht Maxim Leo dem Leser mit diesem Buch klar. Mich hat Dr. Dr. Miriam Holstein, wissenschaftliche Beraterin im Gesundheitsministerium und Mitglied im deutschen Ethikrat am wirkungsvollsten von der Reichweite und den Risiken einer solchen medizinischen Möglichkeit überzeugt. Denn wenn es so ein Medikament wirklich gäbe, wie sollte man damit gerecht und sozial vertretbar umgehen? In meinen Augen ist es dem Autor hier hervorragend gelungen, ohne eine eigene Wertung einzubringen, das überlässt er den Figuren im Buch, denLeser selbst entscheiden zu lassen, ob das so erstrebenswert wäre.
Auch die vier Probanden gehen sehr unterschiedlich mit der zusätzlich gewonnenen Lebenszeit und der gestiegenen Lebensqualität um. Ich empfand diese Darstellungen gelungen. Die Geschichte hat mich sehr, sehr nachdenklich gemacht. Von mir gibt’s eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

ein Fall zum Verzweifeln

Wintermord
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Benjamin Koller lehnt mitten im Winter im Jasmund an einer Buche. Er ist tot. Nun ist sein kleinerer Bruder Jakob, 18, ganz allein. Denn die Familie ist bereits ein Jahr zuvor vom Unfalltod der Mutter ...

Benjamin Koller lehnt mitten im Winter im Jasmund an einer Buche. Er ist tot. Nun ist sein kleinerer Bruder Jakob, 18, ganz allein. Denn die Familie ist bereits ein Jahr zuvor vom Unfalltod der Mutter und kurze Zeit später dem Selbstmord des Vaters von vielen Schicksalsschlägen heimgesucht. Da Benjamin massive Kopfverletzungen aufweist, beginnt Romy Beccare von der Bergener Polizei zu ermitteln….
Dieser Krimi ist Spannung pur. Allergings hat die Autorin mich nach etwa einem Viertel des Buchs stark verwirrt. Der Tathergang war geklärt und ich dachte, was soll denn nun noch kommen. Und da kam von so einiges, völlig unterwartetes. Das Team um Romy musste alte Ermittlungsergebnisse verwerfen, so einige Schlenker bei den Ermittlungen hinter sich bringen, um schlussendlich den wahren Tathergang offenzulegen. Ein Ablauf, der Romy mehrfach an ihre emotionale Grenze gebracht hat und bei dem Ruth Kranold, die trotz Pensionierung wieder eingesprungen ist, ihr mehrmals unterstützend zur Seite stehen musste. Überraschend motiviert gelingt es auch Finn Maurer, der von Fremden wegen seines jugendlichen Aussehens oft unterschätzt wird, die Ermittlungen in neue, zielführende Richtungen zu lenken. Ich mag diesen Rotschopf.
Auch in diesem Band ist es der Autorin bestens gelungen den Rügener Flair dem Leser zu vermitteln. Bei mir entstehen da immer Bilder im Kopf, da ich die Gegend auch recht gut kenne.
Auch als der Täter für die Ermittler feststand, war es danach noch eine sehr schwierige Aufgabe, ihm diese Taten auch nachzuweisen. Indizien waren vorhanden, was aber fehlte waren gerichtlich verwertbare Beweise. Daher blieb die Geschichte spannend bis zum Schluss. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

spannend und wendungsreich

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Alles beginnt mit der Beerdigung von Max Bischoffs Mentor und Freund Professor Bormann. Hier begegnet Max auf dessen Beerdigung unter den Trauergästen einer Frau, in der er glaubt seine vor fünf Jahren ...

Alles beginnt mit der Beerdigung von Max Bischoffs Mentor und Freund Professor Bormann. Hier begegnet Max auf dessen Beerdigung unter den Trauergästen einer Frau, in der er glaubt seine vor fünf Jahren verstorbene große Liebe Jenny wieder zu erkennen. Das Aussehen, die Figur, die Gestik, es stimmt einfach alles. Er spricht sie beim Verlassen des Friedhof an, nicht ahnend was er damit für Ereignisse lostritt …..
Dieser 4. Band mit Max Bischoff hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Er ist so wendungsreich und spannend, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Max holen aufgrund der Begegnung mit dieser Frau alte Dämonen wieder ein. Parallelen zu Jennifers Tod zeichnen sich ab, so dass Max Nervenkostüm mit einer frisch gespannten Seite vergleichbar ist. Als Leser kann man das stark mitempfinden.
Gefallen hat mir auch hier wieder der Psychologe und Schriftgutachter Marvin Wagner. Der
Herr Doktor, dem man sein brillantes Köpfchen so nicht ansieht und der immer einen unerwarteten Spruch oder Vergleich parat hat. Sein Spruch „manchmal ist man Hund und manchmal Laterne“, den werde ich so schnell nicht vergessen.
Der ständige Hickhack und die Hindernisse, die Kriminalrätin Eslem Keskin Max bei seinen zeitkritischen Ermittlungen in den Weg stellt, wirkten auf mich sehr lebendig. Gerade die Wortgefechte bringen Drive in die Handlung. Diesen neuesten Band von Arno Strobel kann ich allen Thriller-Fans voll und ganz empfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

schaurig spannend, absolut lesenswert

Die Burg
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Für Nevio dem Besitzer der Burg Greiffenau spielt Geld keine Rolle. Damit hat der Milliardär bisher alle seine Träume verwirklichen und Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumen können. Sein aktuelles Projekt ...

Für Nevio dem Besitzer der Burg Greiffenau spielt Geld keine Rolle. Damit hat der Milliardär bisher alle seine Träume verwirklichen und Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumen können. Sein aktuelles Projekt ist gigantisch. Unter der Burg, in den Kellergewölben, hat er Escape-Rooms einrichten lassen. Mit der neuesten Technik und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen die Besucher selbst vorgeben, was sie darin erwartet. Vor der offiziellen Eröffnung soll es nun nur noch einen Testlauf mit 5 von ihm ausgewählten Teilnehmern geben. Doch dieser letzte Test gerät völlig aus der Bahn, da die KI ein Eigenleben entwickelt….
Mich hat das Buch gefesselt, von Anfang bis Ende. Die Beschreibungen der Autorin, was alles mit Hilfe der KI in diesen Räumen möglich gemacht wurde, haben mich fasziniert. Da wurde dumpfes Grollen eingespielt, die Temperatur geregelt, Gerüche eingeblasen, es regnete, alles um dem Raum Lebensechtheit zu verleihen. Das alles im Paket, verbunden mit den lebensechten LED-Wandbildern löste nicht nur bei den 5 Testern Gänsehaut aus. Auch mir beim Lesen erging es so. Spätestens als festgestellt wurde, dass die KI ein Eigenleben entwickelt hat, vorprogrammierte Tabus außer Kraft gesetzt sind und Safe Wörter nicht mehr greifen. Was anfangs, als die Rahmenbedingungen der Escape-Tour von den Teilnehmern spielerisch festgelegt wurde, entspinnt sich zu einem Kampf gegen die eigene Angst und fürs Überleben, also Spannung pur. Emotionen, wie ein Mensch sie empfindet, hat die KI nicht. Nicht immer können die Teilnehmer das beim grausamen Agieren der KI trennen. Ich fand diesen Thriller unheimlich spannend und das Thema so aktuell. In meinen Augen total gelungen, da sind 5 Lese-Sterne voll verdient.

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