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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2024

Zweigeteilt

Engel & Heilige
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Der Autor trägt Wissen, Ansichten und Legenden über Engel im Laufe der Jahrhunderte und aus der Geschichte zusammen. Eliot Weinberger sammelt sozusagen Aussagen von Kirchengelehrten, berühmten Leuten und ...

Der Autor trägt Wissen, Ansichten und Legenden über Engel im Laufe der Jahrhunderte und aus der Geschichte zusammen. Eliot Weinberger sammelt sozusagen Aussagen von Kirchengelehrten, berühmten Leuten und "Heiligen", in welchen sie ihre diversen Vorstellungen wie Engel aussehen und was sie tun, kund tun. Dazu schreibt Weinberger kurz dazu, welche Engel tatsächlich in der Bibel erwähnt werden und welche nicht. Er stellt Aussagen nebeneinander ohne zu werten.

Bis hierhin fand ich das Buch gelungen, interessant und auch humorvoll.

Nun folgt der zweite Teil des Buches, in dem es um Heilige und Märtyrer geht. Der Autor zählt die Wundergeschichten einiger "Heiligen" auf. Manche sind bekannter als andere, von den meisten hab ich noch nie gehört. Allesamt sehr "unglaubliche" Lebensgeschichten, oft nur mit einem einzigen Satz beschrieben. Diese Aufzählung hab ich nicht verstanden, sie hat mich auch nicht interessiert. Ich frage mich, was daran - und für wen - das irgendwie lesenswert sein sollte.

Diesen zweiten Teil hätte es nicht gebraucht, da es keinerlei Mehrwert gibt, denn die vielen Namen hat man spätestens eine Seite später schon wieder vergessen. Vielleicht wäre dieser Teil lesbarer gewesen, wenn der Autor sich vielleicht nur auf die "vielen" Teresas oder Hyazinthen beschränkt hätte und statt nur Namen aufzählen, noch etwas dazu geschrieben hätte, Gemeinsamkeiten ausserhalb des Namens zum Beispiel.

Fazit: 4 Punkte für den Teil mit den Engeln. Der zweite Teil ist völlig nichtssagend und unnötig, deshalb keine Punkte dafür.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Etwas fehlte mir

So was wie Freunde
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Ganz anders als ihre bisherigen Romane ist Bella Osbornes neuester Roman "So was wie Freunde". Auch wenn Familienbeziehungen bei ihr immer Thema waren, könnte man hier meinen, man lese ein Buch von einer ...

Ganz anders als ihre bisherigen Romane ist Bella Osbornes neuester Roman "So was wie Freunde". Auch wenn Familienbeziehungen bei ihr immer Thema waren, könnte man hier meinen, man lese ein Buch von einer anderen Autorin. Das einzige Gemeinsame ist das tiefe Selbstwertgefühl ihrer Figuren.

Der alkoholkranke Vater von Tom will, dass Tom mit der Schule aufhört und arbeitet, damit Geld reinkommt. Doch Tom will unbedingt studieren. Und er möchte Farah kennenlernen, weiss aber nicht wie, woraufhin er sich Bücher in der Bibliothek ausleiht. Dort trifft er auf Seniorin Maggie, die alleine auf einer Farm lebt und Schafe züchtet. Der einzige Ort, an dem sie unter Menschen ist, ist die Bibliothek, wo sie in einer Lesegruppe teilnimmt.

Tom braucht jemand, der sich um ihn kümmert und Maggie jemanden, um den sie sich kümmern kann, und so werden die beiden "So was wie Freunde". Und gemeinsam stehen sie ein und auf für die Bibliothek, die geschlossen werden soll.

Der Roman ist gut geschrieben und nimmt viele und zwar ausschliesslich schwere Themen auf. Die Entwicklung der Figuren ist stimmig und glaubwürdig. Maggie wie auch Tom sind tolle Charaktere, beide haben auch Humor, aber sie kamen mir nicht nahe.

Ich wollte nicht, wie bei anderen Büchern der Autorin, unbedingt so schnell wie möglich zu Ende lesen, die Story hat mich aus irgendeinem Grund zu wenig berührt oder interessiert. Sass ich dran, kam ich zwar vorwärts, aber das wiederaufnehmen der Lektüre war nie "dringend".

Während die privaten Teile gut gelöst wurden, fand ich die Rettung der Bibliothek nicht wirklich gelungen geschildert, das lief eher nebenbei. Dieser Strang wurde, zwar nicht künstlich, aber dennoch, in die Länge gezogen. Für einmal finde ich den deutschen Titel deshalb sehr viel passender als den englischen, denn es geht tatsächlich viel mehr um Freundschaft als um "The Library".

Fazit: Der gute Schreibstil hätte 4 Punkte verdient, mich konnte die Geschichte aber zu wenig abholen.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

So lala

Sternhimmelleuchten
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Auch wenn ich nicht alle Bände der Cedar Cove-Reihe gut finde, komme ich nicht los und lese die Reihe weiter. Aus irgendeinem Grund will ich doch wissen, wie es in der Stadt weitergeht. Dieser achte Band ...

Auch wenn ich nicht alle Bände der Cedar Cove-Reihe gut finde, komme ich nicht los und lese die Reihe weiter. Aus irgendeinem Grund will ich doch wissen, wie es in der Stadt weitergeht. Dieser achte Band ist mal wieder nicht ganz so gelungen, denn die Geschichte um den Ohrring in der Tasche von Pastor Flemming ist so la la.

Beide, seine Frau und er, setzen sich selbst unter Druck, sie, indem sie weiss nicht was für Szenen im Kopf hast und er, weil er ein Geheimnis nicht lüften will. Sie hätten besser sofort miteinander gesprochen und zusammen nach einem Ausweg gesucht, das wär glaubhafter gewesen.

Ansonsten scheint es nun endlich bei Rachel und Bruce zu klappen und sie suchen nach einem Hochzeitsdatum. Troy will seine Beziehung zu Faith aufrecht erhalten, doch sie ist skeptisch, erst recht als sie zufällig seine Tochter kennenlernt. Olivia wird der Tumor entfernt. Linette weiss nicht, ob sie an Weihnachten nach Hause soll, Peter ermutigt sie, aber sie ist sich so unsicher. Dann haben wir noch Christina, die weder sich noch ihrer Schwester eingesteht, dass sie James, den Chauffeur von Bobby liebt. Als letztes kommt noch Shaw ins Rampenlicht. Shaw, der gute Freund von Anson, freundet sich mit Tanni an, einem Mädchen aus der Schule, das wie er gerne zeichnet.

Drama, Baby, Drama - und das alles zeitgleich in Cedar Cove. Während ich einige Charakter sehr gerne mag, gehen mir andere auf den Geist und manchmal leider auch solche, die ich eigentlich mag. Naja, schauen wir mal wie es weiter geht.

Fazit: Auch wenn es mir zeitweise zu viel Drama ist, war der achte Besuch in Cedar Cove doch irgendwie unterhaltend.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Ohne Rückblicke hätte es mir besser gefallen

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Das Cover ist ein echter Hingucker und machte mich sofort neugierig auf die Geschichte dahinter. Mrs. Quinn wagt es in ihrem hohen Alter ihren Traum zu verwirklichen: einmal bei der TV-Backshow "Britain ...

Das Cover ist ein echter Hingucker und machte mich sofort neugierig auf die Geschichte dahinter. Mrs. Quinn wagt es in ihrem hohen Alter ihren Traum zu verwirklichen: einmal bei der TV-Backshow "Britain Bakes" mitzumachen.

Doch sie verschweigt dies ihrem Mann, ihrer Familie und ihren Nachbarn. So ist sie immer wieder in der Lage Ausreden suchen zu müssen, und nicht immer gelingen sie ihr. Im Gegensatz zu ihren Backkreationen, bei denen man schon von der Beschreibung her sofort hungrig wird.

Bei der Show - die übrigens erst spät stattfindet - trifft sie auf Menschen, die ihr entgegen kommen, andere meiden sie. Dabei fällt mir auf, dass hier vieles kurz gehalten wird, während andere Dinge in den ersten beiden Dritteln des Buches sehr ausführlich erzählt werden. Mrs. Quinns Ängste neben all den jungen Teilnehmerinnen, die ihr in einigen Dingen voraus sind, daneben ihr jahrzehntelanges Wissen: das hätte man noch deutlicher zeigen können.

Die Backshow als solches gerät fast ein bisschen in den Hintergrund und dafür rückt sehr spät ein Geheimnis ins Geschehen. Zu diesem gibt es immer mal wieder Rückblicke, die man aber auch erst spät versteht.

Mir hätte die Geschichte ohne diese Rückblicke wahrscheinlich besser gefallen, die hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, denn die Gegenwart, eine fast 80jährige in einer Backshow, würde als Stoff bereits reichen.

"Der späte Ruhm der Mrs. Quinn" ist zwar nett erzählt, mir fehlte aber das gewisse Etwas. Die Geschichte war mir teilweise zu lahm, eben auch durch diese vielen Rückblicke, die erst spät in der Geschichte Form annehmen. Die Figuren bleiben leider auch alle sehr blass und monoton, egal ob Mrs. Quinn, ihr Mann Bernard oder der nette Kollege aus der Backshow.

Fazit: Eine tolle Roman-Idee, für meinen Geschmack aber zu lahm umgesetzt.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Zu viele schlechte Vibes

Winterträume in der kleinen Buchhandlung
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Mir hat der erste Band um Carmen und die Buchhandlung in Edinburgh gefallen, weshalb ich mich auf diesen zweiten Band freute. Doch schnell war ich ernüchtert, denn Carmen ist gefrustet: der Laden schreibt ...

Mir hat der erste Band um Carmen und die Buchhandlung in Edinburgh gefallen, weshalb ich mich auf diesen zweiten Band freute. Doch schnell war ich ernüchtert, denn Carmen ist gefrustet: der Laden schreibt immer noch keine schwarzen Zahlen, und wenn, dann viel zu wenig, um evt. eine Lohnerhöhung zu bekommen. Die wär nötig damit sie sich eine Wohnung suchen kann - sie muss bei ihrer Schwester ausziehen, da diese nach dem Mutterschaftsurlaub wieder zu arbeiten beginnt und ein Babysitter eingestellt wird. Dieser ist eine coole Socke und bleibt leider das einzige Highlight im Roman.

In der Liebe sieht es auch nicht gut aus, da Oke anscheinend nicht weiter gehen will in ihrer Beziehung und dann quasi aussteigt: er nimmt sehr spontan an einer Expedition teil. Auf eine solche, aber zum Nordpol, möchte Carmens Chef McCredie; aber es fehlt natürlich wie immer an Geld. Dieses ist auch der Grund wieso der Eisenwarenhandel in der Nachbarschaft von einer Kette übernommen und zum kitschigen und billigen Souvenir-Shop umfunktioniert wird.

Von Seite zu Seite nur negative Vibes. Mir war das viel zu viel Schwarzmalerei und ich hätte deswegen das Buch fast abgebrochen, bis mir klar wurde, dass die Autorin hier mit dem Begriff "Weihnachtsgrinch" spielt (und ihn leider aufs Äusserste strapaziert). In diesem Fall muss die Storyline ja irgendwann wieder ins Positive schwenken, dachte ich mir, und so las ich weiter.

Die Wende kam leider erst sehr spät und sie hat zwar für eine bessere Bewertung meinerseits geführt, aber begeistert bin ich von diesem zweiten Band leider nicht. Hätte die deprimierte Protagonistin ganz einfach nur das Gespräch mit ihrem Partner gesucht (Obe ist diesbezüglich ebenfalls schuldig), dann wär wenigstens dieses Paar halbwegs glücklich gewesen. Aufregungen und Probleme gab es ohne ihre Beziehungsschwierigkeiten schon zuhauf.

Beim letzten Band hätte ich mich am liebsten sofort nach Edinburgh aufgemacht - hier war ich froh, dass ich da nicht hin muss.

Fazit: Nur das Ende rettet die Story und deshalb doch noch knapp 3.5 Punkte

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