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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2017

Eindrucksvoll und berührend

Nachtlichter
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„Nachtlichter“ ist das gelungene Debüt und eine Autobiographie der Journalistin Amy Liptrot.

Mit Anfang 30 kehrt Amy Liptrot zurück auf die Orkney Islands. Dort - am Rande von Schottland -ist sie aufgewachsen. ...

„Nachtlichter“ ist das gelungene Debüt und eine Autobiographie der Journalistin Amy Liptrot.

Mit Anfang 30 kehrt Amy Liptrot zurück auf die Orkney Islands. Dort - am Rande von Schottland -ist sie aufgewachsen. Das Land ist rau und dünn besiedelt.
Ihre Kindheit war nicht immer einfach. Ihr Vater kam mehrfach in eine Klinik, da er unter einer Depression leidet und so musste sich ihre Mutter alleine um sie, ihren Bruder und den Hof kümmern. Schon früh verlässt Amy ihre Heimat und geht nach London um dort das Leben einer Großstädterin zu führen. Dabei kommt sie mit Alkohol und Drogen in Kontakt. Am Ende angekommen, kehrt sie nach einem Entzug in ihre Heimat zurück und lernt diese neu kennen und schätzen…

Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig und regelrecht atemberaubend. Die detailreichen Beschreibungen der Landschaft, der Menschen und der Witterung der Orkney Islands, die Kraft einer einzigartigen mir bisher fremden Landschaft wurde vor meinen Augen lebendig.
Amy begegnet - nach ihrer Rückkehr aus London - dieser Natur mit offenen Augen. Auf sich allein gestellt, findet sie Kräfte in sich, die ihr helfen den Kampf gegen die Alkoholsucht zu gewinnen. Willensstark und mit unglaublich viel Durchhaltevermögen bringt sie ihr Leben wieder unter Kontrolle, findet ihren eigenen Rhythmus und zu neuer Stabilität in ihrem Leben. Offen und berührend erzählt die Autorin von ihren Gefühlen. Ich habe beim Lesen mit Amy gelitten.

Das Buchcover hat meinen Blick sofort gefangen, die Blautöne sind ein toller Eyecatcher und es passt ausgesprochen gut zum Inhalt des Buches.

Mich hat die Autobiographie der Journalistin gefesselt und die Natur der Orkney Inseln beeindruckt. „Nachtlichter“ ist ein packendes Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Tolle Protagonistin und gut recherchiert

Das blaue Medaillon
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„Das blaue Medaillon“ ist ein gut recherchierter historischer Roman der Autorin Martha Sophie Marcus.

Alessa ist nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Großvater in Venedig aufgewachsen. Dieser hat sie zur ...

„Das blaue Medaillon“ ist ein gut recherchierter historischer Roman der Autorin Martha Sophie Marcus.

Alessa ist nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Großvater in Venedig aufgewachsen. Dieser hat sie zur Diebin ausgebildet. Ihre Tante Zenobia ist Schauspielerin, was Alessa immer fasziniert hat.
Kurz nachdem Zenobia ihr ein blaues Medaillon anvertraut hat, stirbt diese und am gleichen Tag wird ihr Großvater ermordet. Das Medaillon ist sehr wichtig, da nur mit ihm wichtige Dokumente ausgelöst werden können. Wichtige Dokumente, für die Personen aus höchsten Kreisen alles geben würden, damit diese nicht mehr auftauchen. Als auch auf Alessa ein Anschlag verübt wird, flieht sie nach Celle. Dort wohnt ihr letzter noch lebender Verwandter, ein unehelicher von Zenobia. Aber Mezzanotte – der es auf das Medaillon abgesehen hat – ist hinter ihr her und es wird gefährlich….

Der Schreibstil von Martha Sophie Marcus ist angenehm zu lesen und der Zeit, in der der Roman spielt, angepasst. Sie schreibt sehr bildhaft und detailreich, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.

Die Protagonistin Alessa ist ein ausgesprochen interessanter Charakter. Stark, ideenreich und intelligent, untypisch für die Zeit aber durchaus authentisch bringt sie Leben in das Buch. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Die anderen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben und insbesondere Mezzanotte fand ich ausgesprochen faszinierend. Er ist unberechenbar und kalt und ich hätte gerne noch mehr über ihn erfahren.

Die historischen Gegebenheiten werden nebenbei gut in die Geschichte eingebaut. Sehr aufschlussreich fand ich auch das Verzeichnis der historischen Personen am Buchende.
Ebenso hilfreich war die Übersicht der fiktiven Charaktere des Romans.
Das kurze Nachwort der Autorin hat das Buch für mich perfekt abgerundet. Es sind zwar noch einige Fragen offen geblieben, aber alles Wesentlich wurde aufschlussreich erklärt.

Ich kann diesen historischen Abenteuerroman nur empfehlen.
Er ist gut recherchiert und spannend bis zum Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 01.10.2017

Lesespaß mit lehrreichem Hintergrund

Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht
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„Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht“ ist das zwölfte Abenteuer der Autorin Tanya Stewner in dem Lilli eine Reise zu den wilden Tieren nach Afrika macht.

Begeistert fliegt die 10-jährige ...

„Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht“ ist das zwölfte Abenteuer der Autorin Tanya Stewner in dem Lilli eine Reise zu den wilden Tieren nach Afrika macht.

Begeistert fliegt die 10-jährige Lilli mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihrem Freund Jesajha nach Namibia, um dort Jesajhas Großeltern kennenzulernen. Lilli ist faziniert von den wilden Tieren und dementsprechend entsetzt, als sie von der Trophäenjagd hört, bei der Jäger die Tiere erlegen. Als nächstes haben sie es ausgerechnet auf Lula- eine Giraffe, mit der Lilli sich gerade angefreundet hat – abgesehen. Das gilt es zu verhindern….
Lillis Mutter ist mal wieder ein wenig anstrengend und überbesorgt aber als Gegenpol gibt es ja noch ihre Oma.


Der Schreibstil der Autorin ist lebhaft und mitreißend. Durch die vielen Dialoge sind Lillis Erlebnisse sehr lebendig beschrieben und man ist direkt von Anfang an mitten im Geschehen. Die Charaktere werden liebevoll und detailreich beschrieben und wirken dadurch durchaus authentisch.

Bonsai und Frau von Schmidt sind natürlich auch wieder dabei, vor allem Bonsai würden wir vermissen, der ist für uns genauso wichtig wie Lilli selbst, aber über Frau von Schmidt konnten wir auch wieder wunderbar schmunzeln.


Das Cover ist wieder einmal typisch für Liliane Susewind, bunt und mit vielen Details kann man eine Menge entdecken.

Auch in diesem Band gibt es viele liebevoll gestaltete Illustrationen von Eva Schöffmann-Dadidov und die kleinen Motive über den Kapitelüberschriften sind ebenfalls total putzig, das ist einfach nett gemacht.

Meinen Töchtern und mir hat dieser Band wieder einmal sehr gut gefallen. Er war unterhaltsam, es gab Stellen zum Lachen und Schmunzeln aber es wurden auch wichtige Themen wie die Großwildjagd und die Trophäenjäger angesprochen. Uns hat das Buch also nicht nur gut unterhalten hat, sondern wir haben auch noch etwas gelernt und hatten dadurch sehr interessanten gemeinsamen Gesprächsstoff.

Ich kann diesen Band – ebenso wie die übrigen Liliane Susewind Bücher – nur empfehlen, da sie unterhaltsam und nebenbei auch noch informativ und lehrreich sind.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Gelungene Fortsetzung

SOG
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„SOG“ ist nach „DNA“ der zweite Band der Autorin Yrsa Sigurdardóttir mit Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Das Buch lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen.

In ...

„SOG“ ist nach „DNA“ der zweite Band der Autorin Yrsa Sigurdardóttir mit Kommissar Huldar und Psychologin Freyja. Das Buch lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen.

In Reykjavik wird eine 10 Jahre alte Zeitkapsel mit Briefen von Schülern gefunden. In diesen beschreiben sie das Jahr 2016 und in einem Aufsatz befinden sich mehrere Mordankündigungen. Nachdem die ersten Leichen gefunden werden, hat Kommissar Huldar einen neuen Fall. Gemeinsam mit Psychologin Freyja beginnt er zu ermitteln….

Wie auch im ersten Band „DNA“ beschreibt die Autorin ihre Charaktere sehr individuell und lebendig. Durch wechselnde Perspektiven erhält man einen guten Überblick. Auch das Gefühlsleben der verschiedenen Personen kann man dadurch gut nachvollziehen. Die Probleme der Ermittler – insbesondere die von Kommissar Huldar – bleiben dem Leser nicht verborgen, so dass das Buch mehr als nur Spannung und einen Thriller bietet.

Die Spannung beginnt langsam und steigt nach dem ersten Drittel stetig an, so dass ich das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Ereignisse sind grausam aber nicht blutig und auch auf zu viele Einzelheiten wird verzichtet.
Während man sich anfangs noch fragt, wie die Ereignisse zusammenpassen, laufen nach und nach alle Fäden zusammen und bis zum Schluss werden alle wichtigen Geschehnisse aufgeklärt, so dass es zu einem runden und schlüssigen Ende kommt.

Durch 35 recht kurze Kapitel und den eingängigen Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttirist das Buch schnell und leicht zu lesen.

Mich hat der zweite Fall von mit Kommissar Huldar und Psychologin Freyja gefesselt und bei ihrem dritten Fall bin ich gerne wieder dabei.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Detailreich und spannend

Vintage
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„Vintage“ ist ein mitreißender Roman von Grègoire Hervier der nicht nur Musikliebhaber begeistern wird, da der Autor es versteht seine Begeisterung für Gitarren und Rock`n Roll auf den Leser zu übertragen. ...

„Vintage“ ist ein mitreißender Roman von Grègoire Hervier der nicht nur Musikliebhaber begeistern wird, da der Autor es versteht seine Begeisterung für Gitarren und Rock`n Roll auf den Leser zu übertragen.

Bisher hat Thomas Dupré weder als Musiker noch als Journalist wirklich Erfolg gehabt. Nun bietet sich für ihn die große Chance. Er bekommt eine Million, wenn er einen Beweis bringen kann, dass es die Gibson Moderne von 1957 – die legendärste Gitarre überhaupt - gegeben hat. Mit seiner Suche beginnt ein spannender Trip quer durch Amerika. Bei seiner Reise nach der Vintage-Gitarre begegnet Thomas den skurrilsten Typen und es bleibt nicht ungefährlich…

Unterhaltsam vermittelt Grègoire Hervier zahlreiche Details aus der Musikgeschichte, Blues und Rock`n Roll und viele Informationen über Gitarren und technische Einzelheiten, die in jedem anderen Zusammenhang trocken gewesen wären. Aber in diese Geschichte fügen sie sich einfach sagenhaft genial ein.
Die Beschreibung der Musik fand ich unglaublich gut. Dem Autoren ist es wirklich gelungen Musik in Worten lebendig werden zu lassen.
Die Charaktere werden sehr facettenreich geschildert und von Thomas, der sehr sympathisch rüberkommt bis zum kauzigen Musiker ist alles vertreten.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und lässt sich leicht lesen.
Insgesamt fand ich das Buch spannend, informativ und in sich rund.
Ich hatte bei der Lektüre Spaß und fand das Buch erfrischend ungewöhnlich.