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Veröffentlicht am 08.02.2024

Eine Geschichte mit Suchtpotential

Das Haus am Deich – Fremde Ufer
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In diesem ersten Buch einer dreiteiligen Romanreihe zeichnet Renate Kölpin nach Vertreibung und Flucht den Neuanfang der zwei ungleichen Freundinnen Frida und Erna und ihrer Familien in der Einöde der ...

In diesem ersten Buch einer dreiteiligen Romanreihe zeichnet Renate Kölpin nach Vertreibung und Flucht den Neuanfang der zwei ungleichen Freundinnen Frida und Erna und ihrer Familien in der Einöde der Wesermarsch. Beider Wege ist hart, jedoch können sie, immer auf die andere bauen und letztendlich trotz aller Schwierigkeiten und Hürden ihren Weg gehen. Die Geschichte wirkt vor allem deshalb sehr realistisch, das nie etwas glatt läuft und die Altnazis recht schnell wieder an entscheidenden Stellen sitzen - der Bezug zu dem damals herrschenden Dilemma.
Es ist ein schöner Ansatz das die verwöhnte und oberflächlich scheinende Tochter (Erna) aus gutem Hause dennoch einen Gerechtigkeitssinn hat und diesen auch in ihrer Familie, gegen die Autorität ihres Vaters, versucht durchzusetzen - mit allen sich daraus für sie ergebenden Problemen.
Ein Buch, das mich sehr gefesselt und dessen Fortsetzung ich garantiert lesen werde.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Tanz auf dem Vulkan

"Du bist nicht so wie andre Mütter"
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Tanz auf dem Vulkan
Else ist alles andere als eine angepasste Frau, und das zu einer Zeit wo dies noch anrüchig war und als Tochter einer auf Tradition bedachten jüdischen Familie mehr als unschicklich ...

Tanz auf dem Vulkan
Else ist alles andere als eine angepasste Frau, und das zu einer Zeit wo dies noch anrüchig war und als Tochter einer auf Tradition bedachten jüdischen Familie mehr als unschicklich war. Doch unbeirrt ging sie ihren Weg, frei von Konventionen, aber mit der Überzeugung von jedem Mann den sie liebte ein Kind zu bekommen - was sie auch tat.
Doch mit Machtübernahme der Nazis ändert sich ihre Situation, was sie - trotz zahlreicher Warnungen - zu spät realisiert. Nur durch die Scheinehe mit einem Bulgaren gelingt ihr und ihren zwei Töchtern das Überleben in Bulgarien. Doch mit Kriegsende ändert sich die Sichtweise, die vor allem die halbdeutsche
ältere Tochter Bettina zu spüren bekommt. Else selbst wird sehr krank und kehrt, der besseren Behandlungsmöglichkeiten wegen, nach Deutschland zurück.
Geschildert wird Else's Leben aus Sicht ihrer jüngsten, "sehr schwierigen" Tochter Angelika, die sehr deutlich die Affenliebe ihrer Mutter zu ihrem vergötterten Sohn Peter im Vergleich zu den komplizierten Verhältnissen zu ihren Töchtern herausarbeiten. Erinnerungen und Briefe ermöglichen ihr dabei das Bild der facettenreichen Else zusammenzusetzen, die nicht unbedingt das war, was man unter einer Mutter versteht und zu spät die richtige Wichtigkeit im Leben erkennt.
Trotz allem aber auch eine Liebeserklärung an die Mutter und absolut lesenswert.
Manko der Hörbuchfassung: Für Übergänge zwischen Schilderungen über Else und von Angelika sind fließend, so das der Aha-Effekt erst nach ein paar Sekunden Verwunderung (da passt doch inhaltlich etwas jetzt nicht) kommt. Eine kleine deutlichere Pause wäre hilfreich.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Dieser verdammte Krieg

Unsere Seite des Himmels
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Rachel begibt sich mit ihrer Urgrossmutter Henriette auf eine Reise in die Vergangenheit, ohne zu ahnen, welche Last ihre Urgrossmutter mit sich trägt.
Auf zwei Zeitebenenen, in der Vergangenheit vom ...

Rachel begibt sich mit ihrer Urgrossmutter Henriette auf eine Reise in die Vergangenheit, ohne zu ahnen, welche Last ihre Urgrossmutter mit sich trägt.
Auf zwei Zeitebenenen, in der Vergangenheit vom Leben der jungen Henriette und in der Gegenwart die als Rückblenden bzw. Erinnerungen die Story flüssig erzählen gelingt der Autorin eine einfühlsame und behutsam Annäherung an unerfüllte Träume und grausame Schicksale. Und über eine Freundschaft, die über gesellschaftlichen Rängen und politischen Ambitionen steht. Gesprochen wird dieses Hörbuch von Anke Reitzenstein, die den Figuren sehr gelungen Leben einhaucht. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Nix gegen Beamte, die tun doch nichts...

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Auch wenn die vorherrschende Meinung zu Beamten nicht besonders gut ist, könnte man das Gehörte als übertrieben bzw. überspitzt ansehen. Dem ist jedoch nicht so und jeder, der mal irgendwie in einem Amt ...

Auch wenn die vorherrschende Meinung zu Beamten nicht besonders gut ist, könnte man das Gehörte als übertrieben bzw. überspitzt ansehen. Dem ist jedoch nicht so und jeder, der mal irgendwie in einem Amt (ob nun als Angestellter oder Beamter) gearbeitet hat, wird sich in der einen oder anderen Szene wiedererkennen. Ich, selbst von der Spezies, bin aus dem Lachen fast nicht herausgekommen, zumal Conny es mit ihrer Berliner Schnauze einfach treffend auf den Punkt bringt. Zu schade, das dieses Hörbuch nach nur 7 Stunden zu Ende war. Definitiv hätte ich gerne mehr davon!!!

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Familiäres Schweigen

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Nachdem der Vater ihres Kindes sie Sitzengelassen hat flüchtet Silvia aus der Hausbesetzerszene Westberlins und kehrt nach Jahren des Schweigens zu ihrer Mutter Evelyn ins beschauliche schwäbische Ildingen ...

Nachdem der Vater ihres Kindes sie Sitzengelassen hat flüchtet Silvia aus der Hausbesetzerszene Westberlins und kehrt nach Jahren des Schweigens zu ihrer Mutter Evelyn ins beschauliche schwäbische Ildingen zurück.
Als resolute Ärztin brilliant, privat ewig dominant und unzufrieden, kann Evelyn auch ihren Ruhestand nicht genießen und vegetiert eher vor sich hin.
Ihr gegenüber steht Silvia, die ängstliche und verunsicherte Tochter, die als einzigen Ausweg aus allen Lebenssituationen nur die Flucht sieht, anstatt sich den Problemen zu stellen.
Beide haben sich vorerst nicht viel zu sagen denn falsche Erwartungen, Enttäuschung und unerfüllte Ansprüche stehen zwischen ihnen.
Nur allmählich gelingt es, die Kluft zwischen ihnen zu überbrücken, indem das jahrelange (Ver-) Schweigen gebrochen wird und beide erkennen, dass sie sich ähnlicher sind, als gedacht.
Auf zwei Zeitebenen zeichnet die Autorin den Lebensweg beider Frauen und bezieht dabei sehr geschickt die jeweiligen Lebensumstände bzw. Gesellschaftsnormen ein. Ein Buch das letztendlich auch Familiengeschichte erklärt und somit dem besseren Verständnis manchen Verhaltens beiträgt.
Ich habe dieses Buch verschlungen und empfehle es sehr gern weiter.

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