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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine berührende Geschichte ...

Albertos verlorener Geburtstag
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Was für ein zauberhaftes Buch. Schon das Format als kleines Hardcover macht es richtig sympathisch.

Was damals für Johanna Spyri für ihre Geschichte um das kleine Mädchen Heidi und ihren granteligen Almöhi ...

Was für ein zauberhaftes Buch. Schon das Format als kleines Hardcover macht es richtig sympathisch.

Was damals für Johanna Spyri für ihre Geschichte um das kleine Mädchen Heidi und ihren granteligen Almöhi Opa funktioniert hat, passt auch in diesem Roman wunderbar zusammen – vielleicht sogar noch besser, denn Alberto, Tinos „Apu“, ist ein sehr netter alter Mann. Die Zusammenfassung der Geschichte wird im Klappentext beschrieben, nicht zum Ausdruck kommt jedoch die wundervolle Art, wie uns die Autorin mit der Vergangenheit vertraut macht. Jeder wichtige Mensch im Leben des jungen Albertos bekommt eine eigene Stimme in einem rückblickenden Kapitel. Wieder spielt auch in diesem Buch die Geschichte eine große Rolle. Als Leser erfährt man über den Bürgerkrieg in Spanien kurz Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Nie war es mir bewusst gewesen, wie stark der Hass auf beiden Seiten vertreten war. Leidtragende waren, wie so oft, die Kinder, die nicht selten im Waisenhaus landeten, wo man versuchte, sie zur richtigen Einstellung umzuerziehen. Auch der Weinbau spielt eine nicht unwichtige Rolle und führt schließlich zur Zielerreichung der angetretenen Reise. Jedes zweite Kapitel widmet sich Albertos und Tinos Reise auf der Suche nach dem verlorenen Geburtstag.

Schlussendlich kann sich der Leser auf ein eingeschränktes Happy End freuen bei dem bei manchem die Augen etwas feucht werden könnten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 20.04.2024

Wer aufgibt, hat schon verloren ...

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Mit Martina Sahler, in diesem Fall unter dem Pseudonym Franziska Stadler schreibend, sieht man die Welt. Mit ihr war ich literarisch schon in Russland, Frankreich, Bayern, Österreich und Böhmen sowie in ...

Mit Martina Sahler, in diesem Fall unter dem Pseudonym Franziska Stadler schreibend, sieht man die Welt. Mit ihr war ich literarisch schon in Russland, Frankreich, Bayern, Österreich und Böhmen sowie in England, doch diesmal nimmt sie mich mit an eines meiner absoluten liebsten Reiseziele, nach Wien! Ich begleite die junge Irma Rehberger aus der Steiermark zusammen mit ihrem Lipizzaner-Hengst Novio an die Spanische Hofreitschule. Die aufmerksamen Leser werden jetzt sagen: „Halt, da waren doch gar keine weiblichen Reiterinnen erlaubt!“ Und hier habt natürlich recht. Sie muss sich eines Tricks bedienen, in dem sie sie als junger Mann – Konrad – verkleidet und so ihren Platz zu finden versucht. Doch das kann mit gesundem Menschenverstand nicht lange gut gehen … wie sie sich dennoch in Wien behaupten wird, erfahrt ihr hier im ersten Teil der Hofreiterinnen Reihe, dranbleiben lohnt sich!

Ich gestehe, ich brauchte diesmal ein paar Seiten bevor ich in die Geschichte eintauchen konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mit Pferden eher weniger am Hut habe? Aber lasst euch von diesem Thema auch als Nicht-Pferdenarr nicht abschrecken, denn der Roman bietet so viel mehr. Die Autorin gab mir in ihrem bekannt angenehmen Schreibstil einen tiefen Einblick in die Welt der Reichen und der Adligen aber auch der arbeitenden Bevölkerung Wiens im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie gewährte mir ein Treffen mit meiner geliebten Kaiserin Elisabeth und eine Audienz mit ihrem Mann Kaiser Franz Joseph von Österreich, was mich faszinierte. Auch die Besichtigung der Hofreitschule ist nun natürlich bei meinem nächsten Besuch in der Donaustadt Wien ein absolutes Muss. Sehr gut gefallen hat mir auch die schillernde Mitzi Kaspar, die zu meiner Freude auf einer Figur basiert, die tatsächlich in Wien umherflatterte und die in diesem Roman Irma zu einer guten Freundin und einer Art Schutzpatronin wird. Alles in allem ist die Geschichte rund und schlüssig und je tiefer man eindringt um sehr mehr macht sich eine Art Sogwirkung breit. Ich vergebe hier sehr gerne 4,5 höchst verdiente Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung … hach, Wien ist doch immer wieder eine Reise wert und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil, der wohl im August 2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Eine mutige Frau geht ihren Weg ...

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Was für ein Hörbuch-Schmöker, der einen wundervollen Auftakt zur Senfblüten-Trilogie bildet. Mit dem Titel „Zeit für Träume“ hat die Autorin Clara Langenbach den Nagel auf den Kopf getroffen, denn Träume ...

Was für ein Hörbuch-Schmöker, der einen wundervollen Auftakt zur Senfblüten-Trilogie bildet. Mit dem Titel „Zeit für Träume“ hat die Autorin Clara Langenbach den Nagel auf den Kopf getroffen, denn Träume gibt es reichlich. Die junge Emma träumt davon zu studieren und kämpft mit allem, was sie hat um einen Studienplatz and der Universität in Metz. Doch ihre Eltern haben ganz andere Pläne. Besonders ihre Mutter lässt sich nicht beirren in ihrer Suche nach einem geeigneten Ehemann für den sturköpfigen Nachwuchs. Aber auch der junge Carl Seidel will sich nicht beirren lassen. Seine Eltern sehen ihn als Nachfolger in dem familieneigenen Fuhrunternehmen, doch er hat Senfträume im Kopf und sieht sich in Gedanken schon als Chef seiner eigenen Senffabrik. Wie passt das zusammen mit „Carl und Emma“ und „Emma und Carl“ zumal ja auch noch der feurige Antoine um Emmas Aufmerksamkeit buhlt …??
Wunderbar vorgetragen von den drei Sprechern Oliver Erwin Schönfeld, Vanida Karun und Sascha Rotermund bekamen Carl, Emma und Antoine jeweils ihre eigene Stimme und so wusste ich jederzeit wo und bei wem ich mich befand. Die Geschichte nahm langsam aber sicher immer mehr an Fahrt auf und wurde immer spannender. Die Autorin hat es geschafft, die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen und mir mal wieder bewusst gemacht, dass ich doch sehr gerne im hier und jetzt lebe, wo ich selbststimmt agieren kann und als Frau nicht immer nur an Küche und Kind gebunden bin. Ich vergebe hier sehr gerne 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Ein Brief, der alles in Frage stellt, was einmal war ...

Das Geheimnis meines Mannes
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Ich gestehe, anfangs war ich etwas verwirrt. Die Geschichte dreht sich erst um Cecilia und ihre Familie, die ja schon im Klappentext erwähnt werden. So weit so gut. Doch dann kommen Tess und Will und im ...

Ich gestehe, anfangs war ich etwas verwirrt. Die Geschichte dreht sich erst um Cecilia und ihre Familie, die ja schon im Klappentext erwähnt werden. So weit so gut. Doch dann kommen Tess und Will und im nächsten Abschnitt noch Rachel und ihre Familie mit ins Spiel und man fragt sich als Leser schon, wie diese vielen Namen und Verwandtschafts- oder Freundschaftsverhältnisse zusammenpassen sollen. Ich hatte sogar schon angefangen, mir ein kleines Namensgerüst zu bauen und aufzuschreiben. Doch wie sich bald rausstellt, ist das alles unnötig, denn schnell beginnen die Puzzlesteinchen sich ineinander zu fügen und dann liest Cecilia den Brief! Puh, das war harter Tobak und damit hätte ich nicht gerechnet. Mein Herz begann sogar schneller zu schlagen und unweigerlich fragte ich mich, wie es mir wohl mit so einer Nachricht ergehen würde, wie lebt man damit weiter?

Und nun, liebe Lesefreunde, höre ich auf und verrate nix mehr, denn ich will euch die Spannung nicht nehmen. Liane Moriarty hat mit „Das Geheimnis meines Mannes/Die Wahrheit des Augenblicks“ jedenfalls einen Roman erschaffen, den ich spätestens ab der Brieföffnung nicht mehr aus den Händen legen konnte. Sehr glaubwürdig und vor allem sehr menschlich schildert die Autorin das Leben der drei genannten Familien, die immer wieder Berührungspunkte haben. Ich fühlte mich live dabei und bin dennoch froh, dass ich nicht tauschen muss. Für mich schrappt das Buch mit 4,5 Sternen wirklich nur ganz knapp an der Bestnote vorbei und zudem gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung. Lasst euch von den ersten Seiten nicht entmutigen, die Belohnung fürs Durchhalten kommt schneller als ihr denkt!

Veröffentlicht am 09.02.2024

Die Geister der Vergangenheit werfen ihre Schatten voraus ...

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Wie schon in den beiden Vorgängerbänden liegt das Hauptaugenmerk wieder auf den beiden engagierten Frauen Anne Fitzpatrick und Helene Curtis, die den Kampf gegen die Ungerechtigkeit in der Behandlung der ...

Wie schon in den beiden Vorgängerbänden liegt das Hauptaugenmerk wieder auf den beiden engagierten Frauen Anne Fitzpatrick und Helene Curtis, die den Kampf gegen die Ungerechtigkeit in der Behandlung der Ärmsten unter den Armen von Neuem aufnehmen. Ihnen schließt sich Kommissar Berthold Rheydt an, der überzeugt ist, dass der Hafenmörder wieder im Land und durchaus aktiv ist. Diesmal findet ein Großteil der Handlung im sogenannten Chinesenviertel statt und als eine der chinesischen Frauen eines unnatürlichen Todes stirbt, gibt es für unsere Trio kein Halten mehr …

Auch der inzwischen dritte Band der „Hafenärztin“ Reihe hatte mich schnell wieder gefesselt. Es ist eine wahre Freude auf lesende Weise mitzuverfolgen, wie sich Anne aber auch die junge Helene weiterentwickeln. Beide kämpfen auf ihre ganz eigene Weise und geraten natürlich wieder in haarige Situationen, aus denen es fast kein Entkommen zu geben scheint. Zusätzlich blüht für Helene ganz langsam aber dafür umso heftiger die Blume der Liebe auf. Sie hat sich in den Kommissar verguckt, der aber selbst noch mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft. Auch Anne stellt sich mutig ihrer Vergangenheit und muss leider schmerzhaft am eigenen Körper erleben, dass Blut manchmal wohl doch nicht dicker als Wasser ist.

Ich vergebe für diesen vorletzten Band 4,5 von 5 Sternen und freue mich mit „Die Hafenärztin: Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“ auf den vierten und somit letzten Teil, der sicher nochmal alles an Spannung auffahren wird.