Die Farben der Erinnerung ist ein außergewöhnlicher Roman, der es mir allerdings zu Beginn, aufgrund der drei Zeitebenen, etwas schwer gemacht hat, in das Buch zu finden. Ich wurde aber mit einer Geschichte belohnt, die sich zu einer packenden Schnitzeljagd entwickelt hat und die Protagonistin Gemma um die halbe Welt führt.

Als junges Mädchen musste Gemma den tragischen Tod ihrer Eltern bei einem Brand verkraften. Längst erwachsen hat sie das Erlebte nie losgelassen. Als ihr anonym ein einzelner Perlenohrring und ein Auszug aus einem Gedicht zugeschickt wird, beschleicht sie das Gefühl, dass dies mit ihrer Vergangenheit in Verbindung steht. Gemma wird in ein Geheimnis verstrickt, das bis in die Zeit der Medici zurückreicht.

Besonders gefallen hat mir, dass Protagonistin Gemma aufgrund ihrer Zwangsstörungen eine alles andere als typische Hauptfigur ist. Bereits zu Beginn ihrer Suche stößt sie in Oxford auf den Professor Sisley, ebenfalls eine eigenwillige und gleichzeitig charmante Persönlichkeit. Er begleitet Gemma auf ihrer Suche durch die unterschiedlichsten und schönsten Länder der Welt, was viel Flair in die Geschichte gebracht hat.

Auf die Idee des Romans kam Nicole C. Vosseler bei einer Ausstellung. Das Gemälde der Dame in Grün hat sie nicht mehr losgelassen. Ebens wenig wie die zahlreichen Spekulationen darüber. Nicole Vosseler hat daraus eine komplexe und miteinander verflochtene Geschichte geschaffen, die die Welt der Kunst, Poesie und eine fiktive Handlung in der Gegenwart miteinander verknüpft. Dabei werden nicht nur die Geheimnisse des Gemäldes gelüftet, sondern auch Gemmas eigene Vergangenheit, die ihr gesamtes Leben verändern wird.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

„Die Bergwacht – Gipfelstürme: Einsatz in den Bayerischen Alpen 2“ ist ein Buch, dass ich unbedingt als Hörbuch empfehlen würde. Geschrieben von Sophie Zach und mit wunderbar bayerischem Dialekt gelesen von Susanne Schroeder. Ich würde sagen, dass auch Nicht-Bayern es gut verstehen werden. Denn es sind nur einige Dialoge ganz weich eingefärbt 😊. Ich finde es einfach herrlich das zu hören.

In diesem Buch geht es wieder um Lena, die kürzlich die Leitung der Bergwacht in Bichlbrunn übernommen hat. In Bichlbrunn soll ein großes Hotel gebaut werden soll. Das spaltet die Dorfgemeinschaft. Kompliziert wird es, als ein großer Berglauf als Marketingmaßnahme stattfinden soll. Im Team hängt die Stimmung schief und für Lena gibt es einiges in der Vergangenheit, was an die Oberfläche kommt.

Ich mag die unaufgeregte Reihe, die immer mit Spannung, Romantik und Freundschaft aufwarten kann. Da ist eine Entwicklung der Figuren, eine schöne Berg- und Dorf Atmosphäre und null kitsch wie in den typischen Fernsehserien. Eine absolute Empfehlung von meiner Seite!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich bin ein großer Fan der Romane von Ella Thompson, deren Bücher an der Ostküste der USA spielen. Nachdem ich herausgefunden habe, dass das ein Pseudonym ist und sie auch unter dem Namen Jana Lukas schreibt, habe ich mit der Reihe „Die alte Schule am See“ begonnen. Häufig gibt es ein Pseudonym, um die Genres voneinander zu trennen. Hier sind es aber alles Liebesromane.

Im ersten Roman “Wo dein Herz zuhause ist“ geht es um Felicia, die das alte Schulhaus am Starnberger See von ihrer Tante geerbt hat. Um einen Bankkredit zu bekommen, muss sie einige Zimmer vermieten. Felicia trauert aber noch und es fällt ihr ziemlich schwer, das Haus zu teilen. Sie verbindet viele glückliche Erinnerungen mit dem alten Schulhaus und hat dort auch eine Kochschule mit ihrer Tante gegründet. Die neuen Mieter bringen ihr Leben ganz schön durcheinander und helfen Felicia ihren neuen Weg zu finden. Unter anderem auch Ben, der sich in Felicia verliebt.

Auch wenn das Buch nicht an der Ostküste spielt (ich bin ein großer Fan von allen Orten, die weit weg sind 😊), ist das Setting in Starnberg ganz bezaubernd. Die alte Schule steht direkt am See, mit einem parkähnlichen Garten. Über die Geschichte hinweg entwickelt sich zwischen den Mädels, die in das Haus eingezogen sind, eine besondere Freundschaft. Sie unterstützen sich gegenseitig und am Anfang ganz besonders Felicia, die nach dem Tod ihrer Tante ziemlich kämpfen muss.

Ben, der ebenfalls ein Zimmer im Haus gemietet hat, hat es schwer mit Felicia, die noch in einer ungesunden Beziehung steckt. Aber Ben, sehr naturverbunden und in Begleitung seines Hundes (immer schön), lässt nicht locker und nähert sich Felicia an. Er ist immer zur Stelle und hilft Felicia wo er kann.

Klar, am Ende ist alles rosarot und greift perfekt ineinander. Aber ich mag es, wenn ein Buch bei mir ein gutes Gefühl hinterlässt und sich leicht lesen lässt. Auf jeden Fall freue ich mich, dass Jana Lukas noch einige mehr Bücher für mich in petto hat.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

„Gidget – Mein Sommer in Malibu“ ist für mich ein Stück unterhaltsame Zeitgeschichte.

Frederick Kohner, Drehbuchautor in Hollywood, hat die Geschichte auf Wunsch seiner Tochter Kathy aufgeschrieben. Es ist fiktional, beruht aber auf den Erlebnissen von Kathy Kohner Zuckerman. Das Buch wurde ein Bestseller und war Grundlage für spätere Filme, weitere Bücher und sogar einer Serie. Dieses Buch ist eine Neuauflage.

Kathy trifft am Strand auf eine Surfer-Gang und will unbedingt dazugehören und surfen lernen. Ihr Spitzname wird Gidget. Sie verliebt sich nicht nur in das Surfen, sondern auch in Jeff „Moondoggy“, der ihre Gefühle nicht so erwidert, wie sich es sich vorstellt.

Das Buch vermittelt das Gefühl der ersten Verliebtheit, Freiheit und Unabhängigkeit von den Eltern. Der Schreibstil ist einfach und aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ich hatte oft das Gefühl, dass mich Gidget direkt anspricht. Besonders gut gefallen hat mir das Vorwort und Nachwort des Buches. Das Vorwort erzählt die Entstehung des Buches. Im Nachwort wird beschrieben, was nach Erscheinen des Buches ab 1957 passiert ist.

Ein süßer Coming of Age Roman, den ich aufgrund der nur 176 Seiten schnell ausgelesen hatte. Besonders spannend fand ich es im Nachgang zum Buch zu Frederick und Kathy Kohner zu recherchieren und Filmsequenzen anzusehen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ein Zweiteiler mit einer intensiven Zeichnung der Charaktere. Der Fokus liegt ganz stark auf der Entwicklung der Protagonisten und auf der Geschichte eines Baulöwen in Berlin, die auf einer wahren Persönlichkeit beruht.

Hanns Borchardt ist in den 70ern ein reicher Immobilienmogul. Er inszeniert sich und seine Geschäfte par excellence und möchte ein riesiges Projekt auf die Beine stellen. Doch immer mehr übernimmt er sich mit dem neuen Projekt und verstrickt sich immer mehr in seine Lügengebilde, auch gegenüber sich selbst. Seine Frau Maria ist mehr Mittel zum Zweck, soll sie ihm doch hauptsächlich repräsentativ zur Seite stehen. Sohn Holger begehrt gegen den Vater auf löst sich immer mehr von der Familie. Tochter Hanna steht zwischen den Stühlen, ist noch auf der Suche nach sich selbst.

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive aller Familienmitglieder und Lea Stern, der Besitzerin des Club Paradies, geschrieben. Der Fokus liegt aber bei der Sicht von Hanns. Genau das hat es mir etwas schwer gemacht hat, das Buch so richtig zu mögen. Hanns ist nicht nur unsympathisch, er ist ein Narzisst. Der Club Paradies ist zwar der Schlüssel in der Geschichte, spielt aber zusammen mit Lea Stern nur eine Nebenrolle. Ich bin trotzdem durch die Seiten geflogen. Denn die Entwicklung aller Charakter zu verfolgen war sehr spannend und es ist Caren Benedikt einfach nur grandios gelungen. Sie hat sehr viel recherchiert und das habe ich an vielen kleinen Details gemerkt und sehr geschätzt.

Die Geschichte schließt mit Erklärungen und Quellenangaben, das hat es noch mal interessanter gemacht. Auch die kleine Leseprobe für den zweiten Teil der Dilogie am Ende des Buches mochte ich sehr. Hätte sehr viel Lust gehabt nach den immerhin 500 Seiten gleich weiter zu lesen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere