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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2024

Voller Action und total witzig

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 3) - Jetzt erst recht!
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Band drei mit der angeblich schlimmsten Klasse der Welt schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Da die Protagonisten zu Beginn aber alle ausführlich mit ihren Besonderheiten vorgestellt werden, kann man ...

Band drei mit der angeblich schlimmsten Klasse der Welt schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Da die Protagonisten zu Beginn aber alle ausführlich mit ihren Besonderheiten vorgestellt werden, kann man zwar auch mit dieser Fortsetzung beginnen, aber man verpasst etwas.

Ich mag diese bunt zusammengewürfelte Truppe aus der 5a der Gutenberg-Schule incl. ihres Klassenkaters Bürste und finde sie meist gar nicht so schlimm. Sie handeln oft in guter Absicht, aber dann läuft es anders als gedacht. Super finde ich ihren Zusammenhalt. Natürlich sind die Lehrer da ganz anderer Meinung. Allerdings sind die Lehrkräfte auch nicht ohne. Sie verdrehen die Tatsachen schon mal zu ihren Gunsten und man hat den Eindruck, dass sie Kinder gar nicht mögen.

Juma Kliemensteins Schreibstil ist flüssig, voller witziger Dialoge und mit viel Action und Situationskomik angereichert. Dazu tragen u. a. auch die Gedanken des Katers Bürste bei. Sie grenzen sich durch eine andere Schriftart ab, genau wie die Klassenbucheinträge. Für Abwechslung sorgen auch die ausdrucksstarken Illustrationen von Zapf.

Von mir bekommt diese witzige Reihe eine klare Leseempfehlung, aber lest selbst und habt Spaß!

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Leider der letzte Teil

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
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Der leider letzte Teil der Reihe der „Kinderklinik Weißensee“ spielt in den Nachkriegsjahren 1948/49. In diesen Jahren passiert so viel; die Aufteilung Berlins in die vier Sektoren der Siegermächte, Berlinblockade ...

Der leider letzte Teil der Reihe der „Kinderklinik Weißensee“ spielt in den Nachkriegsjahren 1948/49. In diesen Jahren passiert so viel; die Aufteilung Berlins in die vier Sektoren der Siegermächte, Berlinblockade und Luftbrücke, Währungsreform und nicht zuletzt die Gründung der BRD und der DDR und damit die Teilung Berlins und Deutschlands.

Wir treffen mit Marlene, Maximilian, Emma, Kurt und ihren Kindern, die inzwischen erwachsen geworden sind, alte Bekannte wieder. Weil die Klinik im sowjetischen Teil liegt, erfahren wir mit welchen Problemen dort nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Klinik zu kämpfen hat. So gibt es kaum Nachschub an Material, um die Kriegsschäden ausbessern zu können. Hier ist Improvisation gefragt. Und ausgerechnet jetzt wird ganz Berlin von einer Polio-Epidemie heimgesucht. Eine Zeit, in der Zusammenhalt sehr wichtig ist und ausgerechnet die Schwestern Marlene und Emma sind zerstritten.

Antonia Blum hat auch für den vierten Teil dieser Reihe intensiv und sehr gut recherchiert. Besonders interessant fand ich die Informationen über die Kinderlähmung, ihre Auswirkungen und die Art der Behandlung. Auch die ersten Schritte zum Einsatz von Musik- und Tiertherapie bei den kleinen Patienten wurden hier beispielhaft aufgeführt.

Eine empfehlenswerte Reihe, bei der die Autorin es geschafft hat, den Spannungsbogen quasi von der ersten bis zur letzten Zeile der vier Bände zu halten. Ich bin ein wenig traurig, dass ich die mir lieb gewonnen Figuren nun endgültig verlassen muss.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Locker-leichte Lovestory in bezaubernder Landschaft

Komplett verliebt in dich
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Auch wenn meistens relativ schnell klar ist wohin die Geschichte führen wird, so liebe ich die Romane von Martina Gercke trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen. Es sind immer verzwickte Konstellationen ...

Auch wenn meistens relativ schnell klar ist wohin die Geschichte führen wird, so liebe ich die Romane von Martina Gercke trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen. Es sind immer verzwickte Konstellationen zwischen den Protagonisten und Komplikationen sind vorprogrammiert.

So ist es auch bei „Komplett verliebt“. Die Social-Media-Agentin Violet hat nicht den besten Start mit ihrem neuen Chef Alex Godfrey. Trotzdem beschließen sie aus unterschiedlichen Gründen vor ihren Familien über Weihnachten ein Fake-Paar zu spielen. Ist klar worauf das hinausläuft, oder? Als Leser benötigt man auch keinen besonderen Spürsinn, um die Anziehungskraft zwischen den beiden sympathischen Protagonisten zu bemerken. Das alles beeinträchtigt mein Lesevergnügen in keinster Weise.

Ich liebe den speziellen Humor der Autorin, der immer wieder aufblitzt und mich zum Schmunzeln bringt. Bei ihren detaillierten und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen, in diesem Fall der englischen Cotswolds, wünsche ich mir, mich sofort an Ort und Stelle beamen zu können.

Für mich waren es sehr unterhaltsame Stunden mit dieser schönen romantischen Lovestory vor idyllischer Kulisse und ich hätte gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Ein Buch, das mir emotional viel abverlangt hat

Sturmmädchen
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Als Teenager erleben Elli, Käthe und Margot den Frühsommer 1933 in der Eifel völlig unbeschwert und schwören sich ewige Freundschaft. Ab 1938 wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Käthe ...

Als Teenager erleben Elli, Käthe und Margot den Frühsommer 1933 in der Eifel völlig unbeschwert und schwören sich ewige Freundschaft. Ab 1938 wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Käthe ist der neuen Ideologie nicht abgeneigt, verspricht sie ihr und ihrer Familie doch ein besseres Leben. Währenddessen sind Margot und ihre jüdische Familie allerlei Schikanen ausgesetzt und kämpfen ums nackte Überleben. Die gehbehinderte Elli wird von ihrer Mutter gut behütet und erkennt den Ernst der Lage lange Zeit nicht.

Lilly Bernsteins Schilderung der Ereignisse aus Sicht von Elli sind so realistisch, dass ich nach einiger Zeit meinte, die Menschen persönlich zu kennen. Und oft lösten gerade kleine Begebenheiten bei mir eine Vielzahl an Emotionen aus. Von Freude und Bewunderung bis hin zu Angst und purem Entsetzen war alles dabei. Auch Tränen wurden von mir vergossen.

Zum Glück gab es damals Menschen, die nicht mitgemacht oder nur weggesehen haben, sondern auch solche wie Schwester Gertrud, Ellis Mutter und nicht zuletzt auch Elli. Das Hinkemädchen macht eine tolle Entwicklung durch und zeigt eine bemerkens- und bewundernswerte Haltung. Sie scheut kein Risiko, um ihrer Freundin Margot beizustehen und sie zu retten und wächst dabei über sich hinaus.

Ein sehr gut recherchierter historischer Roman über schlimme Zeiten, die auch vor einem kleinen Dorf in der idyllischen Eifel nicht haltgemacht haben. Ein Buch das ich jedem ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Geschichte am Beispiel der Familie Kölln lebendig gemacht

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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Elke Becker nimmt uns mit nach Elmshorn Ende des 19ten Jahrhunderts und lässt vor unserem Auge das Geschehen in der Familie Kölln aufleben. Da ist zum einen Charlotte Kölln, die ihren Mann viel zu früh ...


Elke Becker nimmt uns mit nach Elmshorn Ende des 19ten Jahrhunderts und lässt vor unserem Auge das Geschehen in der Familie Kölln aufleben. Da ist zum einen Charlotte Kölln, die ihren Mann viel zu früh durch ein Unglück verloren hat. Nun muss sie kämpfen, um die Kornmühle für ihren Sohn zu erhalten und den Lebensunterhalt für die Familie aufzubringen. Zu damaligen Zeiten durften Frauen keine Kredite aufnehmen und offiziell keine Geschäfte führen.

Aber nicht nur Charlotte ist stark und muss kämpfen, auch die jüngere Generation hat es aufgrund der damals vorherrschenden Gesetze, Regeln und Meinungen nicht leicht. Egal, ob sie sich selbständig machen wollten oder ein Studium anstrebten. Vieles wurde damals in Deutschland nur den Männern zugestanden, wie z. B. ein Studium.

Sehr authentisch hat die Autorin uns anhand ihrer Protagonistinnen, die alle irgendwie mit der Familie Kölln verbandelt sind, nicht nur deren Familienleben nähergebracht, sondern auch vor Augen geführt wie hart das weibliche Geschlecht für seine Rechte und den Fortschritt kämpfen musste.

Ein schöner und mitreißender Schreibstil ließ mich in das Leben dieser Jahrhundertwende eintauchen und alles um mich herum vergessen. Mir gefielen die unterschiedlichen Sichtweisen der Frauen, die für zusätzliche Abwechslung sorgten.

Sehr interessant fand ich die Informationen rund um die Kornmühle und wie es zu den heute allseits bekannten Kölln-Haferflocken gekommen ist.

Ein Roman über starke Frauen, in dem die Männer nicht ganz so gut wegkommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich fiebere bereits dem zweiten Teil dieser Saga entgegen.

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