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Veröffentlicht am 14.10.2017

Mein Leseeindruck

Meister Frantz und die Perlen der Zahlmeisterin
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Kathi graut schon vor dem Besuch im Henkerhaus, aber es half nichts. (1. Satz)

Sehr gut gefällt mir die Karte von Nürnberg zum Einstieg in die Geschichte. Ich finde, dass es durch solch kartografischen ...

Kathi graut schon vor dem Besuch im Henkerhaus, aber es half nichts. (1. Satz)

Sehr gut gefällt mir die Karte von Nürnberg zum Einstieg in die Geschichte. Ich finde, dass es durch solch kartografischen Beiwerk alles viel echter, authentischer wirkt und ich mich auch schneller in das Umfeld einlesen und einleben kann.

Auch die Auflistung der Personen zu Beginn finde ich sehr passend und wecken ein gewisses Interesse.

Die Geschichte beginnt im August 1580. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Leben und Wirken eines Scharfrichters in Nürnberg. Von der Gesellschaft als unehrbar gemieden, sogleich von der Gesellschaft als Heilkundiger anerkannt. Eine sehr widersprüchliche Haltung, die die Autorin in den Vordergrund stellt.

Der Leser erfährt vieles über die Tätigkeiten des Scharfrichters bzw. Henkers. Leider wurden nicht alle Tätigkeiten erklärt, so dass hier manche Lücken blieben.

Auch einige Foltermethoden werden im Buch genannt, aber auch hier wäre eine ausführliche Erklärung wünschenswert gewesen z.B. wurde das Rädern erwähnt, aber nicht beschrieben.

Wer wie ich, historische Romane liest, wird einiges bekannte entdecken. Aber klar, was sollte es in diesem Berufsstand auch neues geben. Viele Unterlagen sind bei den Stadtfeuern verlorenen gegangen. Zudem war es ein Berufsbild, über das niemand gerne sprach. Dennoch hätte ich mir an machen Stelle einige Ausführungen gewünscht. Auch erscheint mir der Roman noch etwas unausgereift. Mal wird sehr schnell erzählt, als ob die Autorin dieses oder jenes unbedingt erzählen wollte, dann wiederum erscheinen Passagen etwas träge, als hätten hierzu Informationen gefehlt oder man wollte sie nur als Lückenfüller bis man das nächste !ichtige unbedingt erzählen wollte.

Durch den lockerleichter Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin und man könnte sich fast als Zuschauer fühlen. Tja, wären da nicht die kleinen holprigen Stellen, die sich durch den gesamten Roman zogen. Ich habe mich mehrfach gefragt, weshalb die Berufe bzw. Berufsstandes nicht erklärt wurden. Wo war die Beschreibung der peinlichen Befragung? Wo war die Information über das Menschenfett, welches als Heilmittel eingesetzt wurde? Einige Begriffen werden zwar im Glossar erklärt, aber da ich das Buch von vorne nach hinten lese, wusste ich von dem Glossar erst nach dem Lesen. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Aufklärung innerhalb der Geschichte gewünscht.

Sehr positiv habe ich das Cover empfunden. Allein durch die Farbgebung macht es schon neugierig. Und auch neugierig auf die Fortsetzung, die ich bei Gelegenheit lesen möchte, da mich die Geschichte des Henker von Nürnberg sehr interessiert. Wie geht alles weiter? Tritt evtl. sein Kind in die Scharfrichter Dynastie ein? Wird aus dem Unehrbaren vielleicht doch irgendwann ein Ehrbarer?


Veröffentlicht am 04.10.2017

Mein Leseeindruck

Das blaue Medaillon
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Behütete Mädchen aus guten Häusern glaubten, dass alle Nächte gleich dunkel seien. (1. Satz - Seite 5)

Mittels einfühlsamer Wortes und bildhafter Sprache entführt die Autorin ihre Leser nach Venedig, ...

Behütete Mädchen aus guten Häusern glaubten, dass alle Nächte gleich dunkel seien. (1. Satz - Seite 5)

Mittels einfühlsamer Wortes und bildhafter Sprache entführt die Autorin ihre Leser nach Venedig, in das Jahr 1667.

Dort lernt der Leser die einundzwanzig jährige Alessa kennen, die ein etwas ungewöhnliches Leben führt. sie wird von ihrem Großvater nämlich als Einbrecherin und Diebin ausgebildet. Kurz bevor ihre Tante stirbt, erfährt sie einige prekäre Details über ihre Eltern und auch die Bedeutung des blauen Medaillons. Doch kaum kennt sie die Geschichte des Medaillons. wird ihr Großvater ermordet und sie flieht, Nach Deutschland, zu Herzog Georg Wilhelm.

Anfangs war ich wirklich irritiert, da der Roman ziemlich italienisch war. Italienische Sätze, italienische Namen, italienische Worte. Hier und da hätte ich mir etwas Aufklärung der Sätze gewünscht. Leider habe ich erst am Ende des Buches, das Glossar mit den Begriffserklärungen gefunden. Da ich das Buch jedoch von vorne nach hinten lese, blieb ich oft mit meinen Fragen zurück. Dieses hatte meinen Lesefluss etwas gebremst.

"... sie starren uns an, als wären wir himbeerfarbene Kühe." (Seite 78)

Ich muss nun aber auch gestehen, dass ich dieses Buch mehrmals abgebrochen bzw. unterbrochen haben. Stellenweise waren mir zu viele unwichtige Passagen die einfach nur die Seiten füllten, aber für die Story unrelevant waren und die Geschichte in die Länge zogen. Es erschien mir dann auch unglaublich zäh, so dass ich eben eine Lesepause einlegen musste.

Mir hatte einfach das gewisse Etwas an Spannung gefehlt. Es plätschert einfach so vor sich hin. Man liest und liest, und stellt fest, dass sich die Geschichte überhaupt nicht bewegt hat.

Die Protagonisten , hier speziell Alessa, blieb für mich leider auch etwas blass, wobei sie eigentlich noch der stärkste Charakter war. Ich konnte jedoch leider keinen wirklichen Bezug zu ihr finden. Ihre Handlungen waren okay, aber weder spektakulär noch sonderlich spannend.

Da ich das Buch zusammen mit anderen Lesern gelesen und besprochen habe, war ich erstaunt, wie begeistert diese schienen. Tja, die Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Fazit:

Ein netter Roman, bei dem man aber nichts versäumt, wenn man ihn nicht gelesen hat

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 23.09.2017

Mein Leseeindruck

Totenstarre
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Jenseits der Backsteinmauer an der Grenze zum Harvard Yard ragen vier hohe Kamine und ein graues Schieferdach mit weiß gestrichenen Dachgaubenfenstern durch die Äxte der Laubbäume. (1. Satz - Seite 11)

Welcher ...

Jenseits der Backsteinmauer an der Grenze zum Harvard Yard ragen vier hohe Kamine und ein graues Schieferdach mit weiß gestrichenen Dachgaubenfenstern durch die Äxte der Laubbäume. (1. Satz - Seite 11)

Welcher Thriller Leser kennt sie nicht: Die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta. In ihrem nunmehr
24. Fall ermittelt sie in einem sehr speziellen Fall, der auch ohne Kenntnis der vorangegangenen Bänder gelesen und verstanden werden kann.

Die Autorin versteht es auch in diesem Band, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. So erging es zumindest mir. Ich habe gelesen und gelesen, aber .... nun kommt auch schon das große Aber. Während zu Beginn die Story wirklich sehr spannend geschildert wird und ich miträtseln wollte, wer hinter dem Anruf steckt, kam ein Mittelteil, der zwar spannend, aber auch nichtssagend war. Die Story zog sich, etliche Wiederholungen wurden eingebaut, so dass der Lesefluss stark ins Stocken geriet und der Lesespass teilweise wirklich auf der Strecke blieb.

Da ich Kay bereits von den vorherigen Bände kenne, kann ich sagen, dass sie sich nicht wirklich weiter entwickelt hat. Teilweise wirkt sie sehr kühl und unsagbar, dann kommend wieder Passagen, in denen sie durchaus zugänglich wirkt.

Auch in ihrer Beziehung gibt es kaum Neues. Es ist so, als wäre die Zeit stehen geblieben und nur ein neuer Fall hätte sich angebahnt.

Zum Ende hin, kam die Spannung endlich wieder zurück und des Rätsels Lösung wurde aufgedeckt. Eine tolle und interessante Idee der Autorin, wenngleich man doch einige Seiten hätte streichen können. Aber das sind wahrscheinlich taktische Gründe des Verlages, diese gehen jedoch zu Lasten der Spannung.

Sehr interessant fand ich das "Obama Phone". Ich hatte zuvor noch nie davon gehört. Ob sich so etwas auch bei uns durchgesetzt hätte?

Veröffentlicht am 22.09.2017

Mein Leseeindruck

Ein Gentleman in Moskau
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Unvorstellbar! Da erhält man die Strafen, ein Lebenlang in einem Hotelzimmer zu verbringen. Was sich vielleicht anfänglich noch spannend und interessant anhört, kann aber auch sehr belastend sein.
So wie ...

Unvorstellbar! Da erhält man die Strafen, ein Lebenlang in einem Hotelzimmer zu verbringen. Was sich vielleicht anfänglich noch spannend und interessant anhört, kann aber auch sehr belastend sein.
So wie auch der Autor hier die Geschichte eines Mannes beschreibt, der seit 1922 unter Hausarrest steht.

Der Leser begleitet Graf Rostov über einen Zeitraum von drei Jahrzehnte und nimmt an den Veränderungen teil.

Was anfänglich noch sehr interessant gestaltet schien, war jedoch ab etwa der Hälfte irgendwie langatmig. Ich hatte das Gefühl, als würde der Autor selbst von einer Langeweile getrieben. Ob das eine gute Ausgangsbasis für einen Roman ist?

Mit war auch die Geschichte etwas zu russisch. Okay, der Titel hatte natürlich schon Aufschluss auf den Handlungsort gegeben, dennoch waren mir die Lobpreisungen auf die russischen Autoren doch etwas zuviel.

Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, der mich allerdings nicht allzulange begleiten wird.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Mein Leseeindruck

Ich soll nicht lügen
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Wenn an einem klaren Morgen die Sonne durch das Buntglas scheint. sieht es so aus, als wäre der Betonboden blutüberströmt. (1. Satz)

Ich muss ehrlich gestehen, dass mich das Cover nicht sonderlich angesprochen ...

Wenn an einem klaren Morgen die Sonne durch das Buntglas scheint. sieht es so aus, als wäre der Betonboden blutüberströmt. (1. Satz)

Ich muss ehrlich gestehen, dass mich das Cover nicht sonderlich angesprochen hätte. Für mich ist es eindeutig zu viel orange. Einzig und allein der Titel war es, der mich neugierig gemacht hatte.
Was allerdings die Story angelangt, so war ich doch sehr erstaunt.

Die Autorin beschreibt in zwei Handlungssträngen die unterschiedliche Betrachtung eines Unglücksfalles. Zum einen handelt es sich um Mary, auch Mags genannt und zum anderen Jodie.

Während mir Mags Handlungsstrang sehr gut gefallen hat, war ich von Jody mehr als enttäuscht. Für mich war genau dieser Teil leider sehr langatmig und teilweise war ich auch geneigt, diese Seiten einfach zu überblättern. Ich fand Jodies Geschichte sehr unreif und auch irgendwie fehl am Platz. Aber genau so fehl am Platz fand ich auch einige Ausdrücke z.B. Pissbecken.

Wollte die Autorin hier einfach jugendlich wirken? Hatte ich mir ein Buch aus einer falschen Altersklasse gegriffen? Auf dem Cover jedoch stand nur: Psychothriller. Von Altersangabe leider keine Spur.

Tja, und was soll ich sagen: Das Ende.... ich war froh als es vorbei war.