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Veröffentlicht am 16.02.2024

Vier junge Frauen auf dem Weg in die Freiheit

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Vier junge Frauen brechen Ende des 19. Jahrhunderts aus ihrem engen scheinbar vorgezeichneten Leben in Schottland aus und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen.
Ailis ist fasziniert von den Sternen, ...

Vier junge Frauen brechen Ende des 19. Jahrhunderts aus ihrem engen scheinbar vorgezeichneten Leben in Schottland aus und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen.
Ailis ist fasziniert von den Sternen, Donella träumt vom Fliegen, Haily von einer Karriere als Sängerin und Emily möchte die Wildgänse verstehen. Jede der vier hat mit Widerständen zu kämpfen und überwindet diese auf ihre eigene Art.
Die Charaktere werden sehr feinfühlig beschrieben und es macht Spaß der Entwicklung der einzelnen Protagonistinnen vom kleinen Mädchen zu einer starken Frau zu folgen.
Die Geschichte liest sich flüssig, man ist immer mitten im Geschehen und gespannt, was noch passieren wird. Ich habe gestaunt, was zu dieser Zeit sowohl in Astronomie als auch in Psychologie und Technik möglich war. Interessant auch, dass es wohl für einige Figuren reale Vorbilder gab.
Sehr viele Themen werden aufgegriffen – Zwangsheirat, gleichgeschlechtliche Liebe, fehlende Gleichstellung der Frau in der Wissenschaft, Rassismus, ledige Mütter, die Bigotterie der Kirche – fast scheint es, als hätte Sarah Lark jedes aktuelle (und auch nicht ganz so aktuelle) Thema in ihrem Roman verbauen müssen. Für meinen Geschmack wäre hier weniger mehr gewesen.
Gegen Ende lösen sich alle Handlungsstränge teilweise sehr überraschend und etwas zu schnell und einfach auf und man fragt sich, was im zweiten Band noch passieren soll.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte aber auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das viel Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Gibt es 100%ige Sicherheit?

Ein guter Plan ist die halbe Liebe
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Das Cover wäre für mich kein Leseanreiz gewesen, da es wenig aussagekräftig ist, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Der toughen Personalchefin Roxana gehen Kontrolle und Unabhängigkeit über ...

Das Cover wäre für mich kein Leseanreiz gewesen, da es wenig aussagekräftig ist, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Der toughen Personalchefin Roxana gehen Kontrolle und Unabhängigkeit über alles. Nur so - das hat sie schon früh gelernt – kann sie vermeiden, von anderen verletzt zu werden. Eine feste Beziehung und Kinder würden dieses Konzept in Frage stellen, das sieht sie ja bei ihrer Schwester Val, die früh schwanger wurde, ihre Ausbildung abgebrochen und sich von ihrem Mann abhängig gemacht hat.
Dann erfährt sie beim Routine-Frauenarzttermin, dass ihr nur noch wenige Eizellen zur Verfügung stehen. Damit rückt das Thema Familienplanung in ihren Fokus, da ihr hier die Kontrolle zu entgleiten droht. Sie beschließt, die drei Männer in ihrem Leben – Jonas, den verlässlichen Ex, Max, den besten Freund und Dorian, den heißen Kollegen - einem „Eignungstest“ als Vater ihres Kindes zu unterziehen.
Währenddessen zeigt ihr Dorian, welche Abenteuer das Leben bereit hat, wenn man einmal die Kontrolle abgibt. Mehr und mehr gerät ihr Glaube an das Testergebnis und ihren Plan ins Wanken.
Doch auch Dorian hat seine Geheimnisse, seine Ängste und seine Zweifel…
Es ist ein langer Weg, bis nicht nur Roxana erkennt, dass es im Leben keine 100%ige Sicherheit gibt und man ein gewisses Risiko eingehen muss, wenn man die Chancen auf Glück nutzen will.
Die Charaktere sind alle sehr differenziert beschrieben mit dem jeweiligen Weg, den sie für ihr Leben gewählt haben. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Im ersten Drittel gibt es einige Längen, man hätte die Geschichte auch auf fünfzig Seiten weniger erzählen können, aber das tut dem positiven Gesamteindruck nur wenig Abbruch.
Fazit: Eine schöne Geschichte darüber, dass man Risiken eingehen muss, um herauszufinden, was man wirklich will!

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Gelungene Fortsetzung

Die Zuckerbaronin
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Band 2 geht genauso spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat.
Sowohl im privaten Bereich bei den Schinder-Schwestern, als auch auf politischer Ebene treten neue Charaktere und Handlungsstränge ...

Band 2 geht genauso spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat.
Sowohl im privaten Bereich bei den Schinder-Schwestern, als auch auf politischer Ebene treten neue Charaktere und Handlungsstränge hinzu und alte entwickeln sich weiter. Der ständige Wechsel zwischen Orten und Zeiten hält den Leser auf Trab, ist aber nicht verwirrend. Der Erzählstil ist so mitreißend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Allerdings lösen sich gegen Ende die Probleme etwas zu einfach und schnell, hier hätte ich mir etwas weniger Schwung gewünscht. Und auch wenn es schön ist, alle Protagonisten im Happy End vereint zu sehen, so wäre es nicht unbedingt nötig gewesen.
Trotzdem ein tolles Buch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Nachdem bei Veröffentlichung des ersten Bandes der Erscheinungstermin für den zweiten Band schon feststand, konnte ich bisher nichts über einen geplanten dritten Band in Erfahrung bringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Helenas Geschichte noch einen Abschluss finden würde.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Ein spannendes Stück Medizingeschichte

Die Formel der Hoffnung
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Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert ...

Das Buch handelt vom Kampf gegen die Polio, der in der Entwicklung zweier Impfstoffe gipfelt.
Ein spannendes Thema, das selbst mir als Ärztin wenig bekannt war. Bis in die Lehrbücher haben es nur Albert Sabin und Jonas Salk geschafft. Umso interessanter fand ich es, mehr über die vielen anderen Wissenschaftler und Mitarbeitenden zu erfahren, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Lyn Cullen legt hier besonderes Augenmerk auf die Frauen. Dies spiegelt sich auch im Originaltitel „The Woman’s Cure“ wider, im deutschen Titel fällt dieser Aspekt weg, aber zumindest das Cover zeigt ja eine Frau.
Die Hauptfigur ist Dorothy Horstmann, eine Ärztin und Forscherin auf dem Gebiet der Polio. Wir begleiten sie auf ihrem Weg von der Assistenzärztin, die als Frau um ein Stipendium kämpfen muss, bis zu ihrer tragenden Rolle bei der Zulassung des Lebendimpfstoffes in einer Zeit, als es Frauen noch größtenteils vorausbestimmt war, Hausfrau und Mutter zu sein. Eindrücklich beschreibt die Autorin, welche Opfer Dorothy bringen muss, um in einer reinen Männerwelt bestehen zu können. Aber auch viele andere Frauen erhalten Raum, so z.B. Sylvia, die Ehefrau von Sabin, Barbara, seine Assistentin, Isabell Morgan, die einen Polio-Impfstoff entwickelt hatte, aber nicht kaltblütig genug war, diesen an Kindern zu testen und viele andere. Manchmal sind es fast ein wenig zu viele Personen, um den Überblick zu behalten.
Sehr anschaulich beschreibt Cullen auch den Wettstreit zwischen den Forschern, in dem es nicht jedem nur darum geht, die Menschheit voranzubringen, sondern Ehrgeiz und (gekränkte) Eitelkeit oft im Vordergrund stehen.
Der Aufbau des Buches ist chronologisch. Jedem Abschnitt wird die kurze Würdigung der Rolle und der Opfer einer Frau, sei es Ehefrau, Assistentin, Sekretärin, vorangestellt. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, leider treten, gerade bei den verschiedenen Konferenzen, so viele Personen auf, dass man leicht den Überblick verliert, aber dafür gibt es am Ende ein Personenverzeichnis. Mir als Ärztin hat das Buch sehr gut gefallen, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass für den Laien die medizinischen Zusammenhänge teilweise nicht so leicht zu erfassen sind.
Interessant fand ich auch, dass die Autorin mit dem Schreiben dieses Romans kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen hat – rückblickend kann man hier einige Parallelen erkennen.
Fazit: Ein spannendes Stück Medizingeschichte, in dem insbesondere die Frauen gewürdigt werden, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben. Klare Leseempfehlung für alle, die sich dafür interessieren!

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Schöne Urlaubslektüre ---- Achtung Spoiler!

Das romantische Château in Frankreich – Ein Neuanfang für Élodie
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Elodie kommt zum Lernen für ihre Prüfungen aus Paris zurück in ihr kleines Heimatdorf Courleon. Statt Ruhe zum Lernen zu finden, gerät sie als Komparsin in einen Film, der im nahegelegenen Chateau gedreht ...

Elodie kommt zum Lernen für ihre Prüfungen aus Paris zurück in ihr kleines Heimatdorf Courleon. Statt Ruhe zum Lernen zu finden, gerät sie als Komparsin in einen Film, der im nahegelegenen Chateau gedreht wird. Hier trifft sie auf Nicolas, einen der Schlosserben und alten Kindheitsfreund, und Paul, den charismatischen Hauptdarsteller des Filmes - die typische Dreiecksgeschichte, die zu (Gefühls)Verwirrungen führt.
Nebenbei tragen Sabotageakte am Filmset zur Spannung bei.
Der Schreibstil ist flüssig und locker, erzählt aus aus der Sicht von Elodie, in die man sich schnell einfühlen kann. Aber auch die anderen Charaketre sind gut gezeichnet, vielleicht manchmal ein wenig zu sehr schwarz/weiß. Die immer wieder eingeworfenen französichen Ausdrücke hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Das Buch spielt ja komplett in Frankreich (könnte aber genauso gur überall spielen), so dass es keine ständigen Hinweise darauf braucht, dass die Protagonisten französich sprechen - anders beim "perfecto" des Regiesseurs, der ja Spanier ist.
Das Happy End kommt etwas sehr plötzlich und hier fehlt mir ein bisschen der Reifungsprozess der beiden Hauptprotagonisten. Es ist nicht die Entscheidung der beiden, noch einmal aufeinander zuzugehen, sondern eher der Kupplungsversuch der wohlmeinenden Nachbarin, der schließlich alles zum Guten wendet.
Auch die Zukunftspläne wirken sehr unausgegoren - aber hier soll es ja im September einen Folgeband geben.

Fazit: Das Buch ist genau das, was das Cover verspricht - eine lockere Romanze für laue Sommerabende, ein Buch zum Abtauchen aus dem Alltag.

Ich freue mich auf den Folgeband.

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