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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Diebisches Vergnügen

Thieves’ Gambit
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Ross Quest ist die Tocher eines Familien-Clans, der auf spektakuläre Diebstähle spezialisiert ist. Doch gerade als sie sich zur Ruhe setzen will, wird ihre Mutter entführt und die einzige Möglichkeit, ...

Ross Quest ist die Tocher eines Familien-Clans, der auf spektakuläre Diebstähle spezialisiert ist. Doch gerade als sie sich zur Ruhe setzen will, wird ihre Mutter entführt und die einzige Möglichkeit, sie zu befreien, besteht in der Teilnahme an einem Wettbewerb für Nachwuchsdiebe - dem Thieves Gambit. Denn dem Gewinner winkt ein freier Wunsch, aber gewinnen ist gar nicht so einfach ...

Ross war mir als Protagonistin sofort sympathisch, ich mochte, wie clever und stark sie war, auch wenn ich manchmal ein bisschen mit ihrer Naivität gehadert habe, die irgendwie ein bisschen im Gegensatz zu ihrer sonst so durchtriebener Raubkunst steht. Der Love Interest blieb hingegen ein bisschen blass. Ich habe ihn leider nicht so richtig zu fassen bekommen und dementsprechend auch die gesamte Love-Story nicht so richtig fühlen können, aber da die nicht im Fokus der Handlung stand, war das für mich jetzt kein allzu großes Manko, das nicht besonders gestört hat.

Die Handlung an sich ist fulminant, ein einziger Rausch, es ist wirklich ordentlich was los und langweilig wurde es beim Lesen definitiv nicht. Es hat genauso viel Spaß gemacht, wie erwartet, Ross aur ihre Raubzüge und auf den Wettkampf zu begleiten. Die Idee eines Wettstreits unter Dieben war wirklich genial und die einzelnen Aufgaben haben viel Spaß gemacht und ich habe ordentlich mitgefiebert. Auf das Ende hat dem in nichts nachgestanden und ich kann es jetzt gar nicht abwarten, bis der zweite Teil erscheint.

"Thieves Gambit" ist ein spannender Jugend-Thriller mit einer ganz eigenen Ideenwelt, die zu erkunden sehr viel Spaß gemacht hat - ein rastantes Diebesabenteuer an dem auch ältere Leser ihr Vergnügen haben können.

Veröffentlicht am 28.01.2024

Unterhaltsame Heist-Story

Mayfair House
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Als die Wirtschafterin Mrs. King von ihren Herrschaften auf die Straße gesetzt wird, beschließt sie, Rache zu nehmen - sie will das komplette Anwesen leer räumen. Und das während oben ein rauschender Kostümball ...

Als die Wirtschafterin Mrs. King von ihren Herrschaften auf die Straße gesetzt wird, beschließt sie, Rache zu nehmen - sie will das komplette Anwesen leer räumen. Und das während oben ein rauschender Kostümball gefeiert wird. Ein Coup, der unmöglich scheint. Doch Mrs. King heuert eine Crew wagemutiger Frauen an, die das Unmögliche tatsächlich möglich machen könnten ... wären da nicht die ein oder andere persönlichen Motive und Verstrickungen, die das Unternehmen zu Fall bringen könnte.

Der Plot von "Mayfari House" klingt einfach nur fantastisch und ich muss gestehen, dass die Vergleiche zu "Oceans 8" und "Downton Abbey" mich sehr neugierig gemacht und meine Erwartungen ziemlich hoch geschraubt haben. Zum Glück nicht zu unrecht. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und es war sehr spannend, Mrs. King bei ihrem Plan zu verfolgen. Dabei setzt die handlung etwa drei Wochen vor dem Coup an und zählt dann die Tage, später Stunden runter bis zum Raub. Das hat mir gut gefallen, weil die Zeit immer knapper wurde, die Aufregung sich steigerte und wir wirklich von Anfang an dabei waren. Doch auch wenn wir den Vorbereitungen beiwohnen, so ist der eigentliche Ablauf dann doch eine Überraschung, weil wir nur grobe Schnipsel, aber nicht das ganze Erfahren haben.. Dadruch bleibt die Spannung aber bis zum Schluss bestehen, weil man nie weiß, ob das jetzt noch geplant war oder nicht.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Immer abwechselnd begleiten wir die Diebinnen und auch "Madam", die den Ball ausrichtet und beraubt werden soll. Gerade dadurch, dass wir auch erfahren, was sich auf der anderen Seite abspielt, wird defintiv Spannung aufgebaut. Gleichzeitig sind die Figuren aber auch etwas unnahbar geblieben und so eine richtige Beziehung konnte ich zu keiner aufbauen. Es war mehr der Plot als die Figuren, der mich zum Weiterlesen angetrieben hat.

Besonders gut hat mir auch die Atmosphäre im London um die Jahrhundertwende gefallen. Alex Hay beschreibt den Luxus und die Stimmung oben auf dem Kostümball, aber auch in den ärmlichen Gassen einfach wunderbar.

Insgesamt ist "Mayfair House" eine Heist-Story, die viel Spaß macht. Es ist vielleicht kein perfektes Buch, aber defintiv sehr gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.01.2024

Schönes Klassiker-Gewandt

Biblioteca Obscura: Frankenstein
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Victor Frankenstein ist besessen von dem Gedanken, künstliches Leben zu erschaffen. Als ihm genau das aber mit der Kreation eines Monsters aus Leichenteilen gelingt, steht er plötzlich vor der Frage, ob ...

Victor Frankenstein ist besessen von dem Gedanken, künstliches Leben zu erschaffen. Als ihm genau das aber mit der Kreation eines Monsters aus Leichenteilen gelingt, steht er plötzlich vor der Frage, ob das wirklich eine so gute Idee war. Denn das Wesen, das er geschaffen hat, ist alles andere als glücklich, es ist unendlich einsam und es ist nicht bereit, seinen Schöpfer in Ruhe zu lassen. Doch der ist plötzlich gar nicht mehr so beigeistert von seinem Monster und möchte am liebsten nur noch fliehen. Aber der Wunsch des Monsters nach Liebe ist so groß, dass es dafür auch über Leichen gehen würde ...

Mary Shellys Frankenstein ist ein Klassiker - und das zurecht! Ihr Monster ist einfach nicht totzubekommen und noch immer begegnen wir im Alltag Anspielungen auf jene unglückliche Kreatur. Umso wichtiger ist es, auch den Hintergrund zu kennen. So muss ich gestehen, dass ich vor dieser Lektüre immer glaubte, Frankenstein wäre das Monster - eine Bildungslücke von der ich sehr froh bin, sie jetzt geschlossen zu haben.

Die Ausgabe von Coppenrath besticht durch ihr (alb-)traumhaftes Cover und die tollen schwarz-weiß-Illustrationen, die für eine wohlig-grausige Stimmung beim Lesen sorgen. Hier hätte ich mir allerdings ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht und fand es etwas schade, dass sich die Vignetten sehr oft wiederholen, da wäre noch mehr drin gewesen.

Insgesamt lädt diese Schmuckausgabe zum (Wieder-)Entdecken eines Klassikers ein und es würde ich sehr freuen, wenn dieses Buch helfen würde, dass noch mehr Leser den wahren Frankenstein kennenlernen.

Veröffentlicht am 25.09.2023

Die Klasse und das Mädchen

Irgendwo wartet das Leben
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In Fawn Creek passiert nie etwas aufregendes, jeder kennt jeden und jeder Tag ist ein bisschen gleich - bis eines Tages an der Middle School Orchid Mason in der 7. Klasse auftaucht. Niemand weiß, wo sie ...

In Fawn Creek passiert nie etwas aufregendes, jeder kennt jeden und jeder Tag ist ein bisschen gleich - bis eines Tages an der Middle School Orchid Mason in der 7. Klasse auftaucht. Niemand weiß, wo sie herkommt, auch wenn sie von vielen exotischen Orten erzählt oder wer sie wirklich ist. Durch ihr Auftauchen verändert sich die Dynamik in der Klasse und für jeden ist Orchid etwas anderes.

Mir hat besonders gut der Aufbau des Romans gefallen. Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die immer aus der Sicht von einem der Schüler erzählt wird. Dadurch bekommen wir sehr viele unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Sichtweisen auf Orchid, aber auch auf den Rest der Klasse. Das fand ich sehr gelungen, weil es Spaß gemacht hat, Motive zu entdecken, die auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich waren und wenn eine Figur dann ihr Kapitel hatte, hat man da auf einmal Sachen entdeckt, die ihre Handlungsweisen in einem ganz anderen Licht erscheinen ließen.

Wer sich auf die ruhige Art der Geschichte einlassen kann, wird hier sicherlich seine Freude haben. Mir war es stellenweise etwas zu langatmig, obwohl das auch nicht das richtige Wort ist, zu ruhig, trifft es vielleicht eher. Ich würde das Buch auch eher für jüngere Kinder empfehlen, ich hatte als Erwachsene zwar meine Freude am Lesen, so richtig fesseln konnte mich das ganze aber nicht mehr.

Insgesamt ist "Irgendwo wartet das Leben" keine actionreiche oder besonders handlungsgetriebene Geschichte. Das muss ja auch nicht sein und das habe ich auch nicht erwartet, die Geschichte ist recht ruhig und lebt durch ihre Figuren und ja, zu einem Großteil auch von der Faszination für Orchid.

Veröffentlicht am 25.09.2023

Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt

Magnolia Parks
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Magnolia und BJ sind DAS Paar der Londoner High Society - doch ihre Beziehung ist alles andere als einfach und ein einziges Hin und Her. Sie verletzen sich gegenseitig, tun sich nicht gut und können doch ...

Magnolia und BJ sind DAS Paar der Londoner High Society - doch ihre Beziehung ist alles andere als einfach und ein einziges Hin und Her. Sie verletzen sich gegenseitig, tun sich nicht gut und können doch nicht ohne den anderen.

Ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, weil die Meinungen ja schon recht starkt auseinandergehen, aber mir hat es gut gefallen. Besonders das Milleu, in dem wir uns hier bewegen - Reichtum, Luxus, Rich Kids, Überfluss, Mode - Jessa Hastings schafft es wunderbar hier eine ganz eigene, faszinierende Welt entstehen zu lassen, die wirklich sehr an Gossip Girl erinnert. Gerade weil diese Welt so fern und anders und auch realitätsfern ist, hat es großen Spaß gemacht, den beiden durch ihre Upper Class Leben zu folgen.

Die Geschichte zwischen Magnolia und BJ ist ziemlich emotional, starkt aufwühlend und nimmt einen wirklich mit, wenn man sich darauf einlässt. Ja, es ist ein ewiges hin und her, on und off und doch passt es irgendwie und ich habe mitgefiebert und es auch irgendwie genossen. So toll die Welt auch ist, in der die beiden leben, in ihren Leben ist längst nicht alles perfekt und ihre Beziehung ist auch das genaue Gegenteil und gerade das macht das Buch aus. Kaputt, selbstzerstörerisch, toxisch - das sind vielleicht die Adjektive, die die Beziehung der beiden am besten beschreiben. Das muss man natürlich mögen.

"Magnolia Parks" ist anders als der klassische Liebesroman und ich kann verstehen, warum die Meinungen hier auseinandergehen, aber wer mit kaputten Charakteren in einer glitzernden Welt umgehen kann, der wird hier seine Freude haben.