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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2024

Bester Fall der Reihe

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Als Roza Szabo urplötzlich verschwindet, während in ihrer Wohnung gleichzeitig ein Toter entdeckt wird, steht ihr Kollege Chefinspektor Bernhard Krammer vor einem Rätsel. Was hat Roza nur dazu veranlasst, ...

Als Roza Szabo urplötzlich verschwindet, während in ihrer Wohnung gleichzeitig ein Toter entdeckt wird, steht ihr Kollege Chefinspektor Bernhard Krammer vor einem Rätsel. Was hat Roza nur dazu veranlasst, alles stehen und liegen zu lassen und einfach unterzutauchen? Gemeinsam mit seiner Tochter Alexa begibt er sich auf Spurensuche. Bald ist klar, dass es jemand explizit auf Roza abgesehen hat und die Zeit drängt. Können die beiden Schlimmeres verhindern?

Das Cover passt wieder gut zur Reihe und zur Geschichte. Der Schnitt durch die Buchstaben symbolisiert wohl die Grenze von Deutschland und Österreich, auch der abgebildete See spielt eine größere Rolle.

Der fesselnde Schreibstil lässt die Seiten nur so an einem vorbeifliegen. Die verschiedenen Perspektiven bieten eine fesselnde Dynamik, besonders die kursiv dargestellten Gedankenfetzen aus der Vergangenheit drängen den Leser dazu, mehr erfahren zu wollen. Die Handlung setzt nahtlos nach dem dritten Band an und man ist sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte nimmt überraschende Wendungen, bleibt jedoch stets plausibel. Die authentische Darstellung der Ermittlungen und Krammers spürbare Verzweiflung, seine verschwundene Kollegin zu finden, verleihen dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Auch das Verhältnis zwischen ihm und Alexa bessert sich, auch wenn die beiden zwei Dickschädel sind. Die Auflösung lässt den Leser zufrieden zurück und der nächste Band steht schon in den Startlöchern.

Ich finde, dass dies der beste Teil der Reihe ist - diese sollte man übrigens in der richtigen Reihenfolge lesen, um das volle Genusserlebnis zu haben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.02.2024

Abgründige Fortsetzung

Vöglein schweigt
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Nach den Ereignissen aus Band 1 der Reihe hat Nora noch viele offene Fragen. Gibt es die Menschenjagd-Videos wirklich? Und hatte ihre Familie wirklich etwas damit zu tun? Die Antworten zu bekommen, ist ...

Nach den Ereignissen aus Band 1 der Reihe hat Nora noch viele offene Fragen. Gibt es die Menschenjagd-Videos wirklich? Und hatte ihre Familie wirklich etwas damit zu tun? Die Antworten zu bekommen, ist hat nicht so einfach, denn das Dickicht aus Unwahrheiten scheint undurchdringbar. Bei ihrer Suche stößt Nora auf ein sadistisches Monster, dem es das Handwerk zu legen gilt.

Das Cover zieht wie beim vorherigen Teil die Blicke auf sich, das grelle Rot und der schwarze Vogel passen gut zur Geschichte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Nachdem mir bei Band 1 irgendetwas gefehlt hat und der Funke nicht so recht rüberspringen wollte, war ich gespannt, ob mir die Fortsetzung wohl gefallen wird. Zum Glück habe ich dem Buch eine Chance gegeben, denn es hat mir viel besser gefallen. Bereits der Beginn ist schön blutrünstig, die Verknüpfung mit der düsteren Seite von Märchen ist mal was Neues und gut gelungen. Die abwechselnden Perspektiven halten die Spannung konstant oben und man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren. Der Katze den Namen "Queen Elizabeth" zu geben, finde ich witzig und er passt auch, denn jeder weiß, dass Katzen die wahren Weltherrscher sind. 😜 Auch was der Mörder mit seinen Opfern macht, war neu für mich, und ich konnte mir das Vorgehen durch die detaillierten Beschreibungen sehr gut vorstellen. Mehr möchte ich dazu jedoch nicht verraten, Spoiler versuche ich so gut es geht zu vermeiden. Die Auflösung war ebenfalls überzeugend und ich bin schon gespannt auf das große Finale.

Ein erbarmungsloser Thriller, den ich gerne empfehle, wobei man davor unbedingt den vorherigen Band gelesen haben sollte, um alles nachvollziehen zu können. 4 Sterne

Veröffentlicht am 29.02.2024

Actionreicher Wissenschaftsthriller über die kleinen Plagegeister

Der Stich
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Quito Mantezza wird hart für eine heldenreiche Tat bestraft: Weil er verhindern wollte, dass in seiner Heimat, den Keys in Florida, Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos durchgeführt werden, ...

Quito Mantezza wird hart für eine heldenreiche Tat bestraft: Weil er verhindern wollte, dass in seiner Heimat, den Keys in Florida, Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos durchgeführt werden, wird ihm sein Stipendium entzogen. Er versucht, mit einer Klage dagegen anzugehen, doch bei seiner Verhandlung kippt nicht nur sein Anwalt tot um, sondern auch die Richterin wird ohnmächtig. Die Behörden und die Polizei tappen im Dunkeln. Steckt etwa ein Terroranschlag dahinter? Für Quito hingegen ist schnell klar, wer die Schuld daran trägt: eine neue Mückenart.

Das Cover verrät schon auf den ersten Blick, über was es im Buch gehen wird und das nervige Surren bei dem Schwarm kann man sich leider nur zu gut vorstellen.

Wie bereits im anderen Thriller von Thilo Winter "Der Riss" ist der Schreibstil flüssig, die wissenschaftlichen Aspekte sind interessant und verständlich dargelegt. Jetzt muss ich keine Angst mehr haben, gestochen zu werden, wenn ein Mückenschwarm über mir fliegt, weil das nur die männlichen sind und die stechen nicht. :D Die verschiedenen Perspektiven bieten Abwechslung und es wird nicht langweilig. Quito ist sympathisch und sein Name clever gewählt: Quito vs. Moskito. Es macht Spaß, ihm bei seinen Nachforschungen zu folgen und über Schildkröten bringt er uns auch noch was bei. Manchmal ist die Action ein bisschen zu überzogen, aber es bewegt sich noch im Rahmen. Das Nachwort rundet das Ganze ab. Die Vorstellung, was alles mit genmanipulierten Pflanzen und Tieren passieren könnte, ist erschreckend und ich bin gespannt, was da noch alles auf uns zukommen wird.

Ein fesselnder Thriller von einem Autor, der spürbar weiß, von was er schreibt und den ich gerne empfehle. 4 Sterne

Veröffentlicht am 20.02.2024

Grandioser Thriller

Gestehe
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Der Star der Wiener Mordkommission Johann Winkler, genannt Jacket, muss in einem Mordfall ermitteln, aus dem zunächst niemand so wirklich schlau wird. Die Leiche ist grausam entstellt, doch das trifft ...

Der Star der Wiener Mordkommission Johann Winkler, genannt Jacket, muss in einem Mordfall ermitteln, aus dem zunächst niemand so wirklich schlau wird. Die Leiche ist grausam entstellt, doch das trifft Jacket nicht so sehr wie der Fakt, dass ihm der Tatort äußerst bekannt vorkommt. Denn dieser gleicht mysteriöserweise dem in Jackets neuem Manuskript "Gestehe", von dem eigentlich noch niemand etwas weiß. Hat es jemand auf Jacket abgesehen?

Das Cover ist wieder einmal gelungen, es ist relativ schlicht, doch weckt auch die Neugier. Die reliefartigen Blutgefäße geben dem Ganzen noch ein besonderes Fingergefühl.

Henri Fabers Schreibstil weiß wie bei seinen beiden anderen Thrillern zu überzeugen. Der Prolog ist fesselnd beschrieben und man fragt sich unweigerlich, was es damit auf sich hat, weshalb man unbedingt weiterlesen muss. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, in denen sich die Spannung stetig steigert. Die wechselnden Perspektiven bringen Abwechslung rein, mal ist man entweder mit Jacket oder seinem Kollegen Mo hautnah am Geschehen dabei, oder man taucht in die Gedankenwelt des geheimnisvollen Er ab. Jacket ist jetzt nicht der sympathischste Protagonist, dennoch macht es Spaß, ihm bei den Ermittlungen zu folgen. Mo hingegen ist aufgrund seiner iranischen Wurzeln ständig rassistischen Handlungen ausgesetzt und muss härter als alle anderen arbeiten, um voranzukommen. Die Gegensätzlichkeit der beiden ist gut gelungen, auch der Fall ist sehr spannend. Es gibt ständig neue Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat und es wird nie langweilig. Die Auflösung ist ebenfalls zufriedenstellend, auch wenn das Ende minimal übertrieben ist.
Normalerweise habe ich keine Lieblingszitate, aber "In diesem Outfit würde selbst eine Leiche zum Abteilungsleiter befördert." geht mir nicht mehr aus dem Kopf. :D

Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und freue mich auf weitere Werke des Autors. An ihm könnte sich so manch alteingesessener Schreiberling mal ein Beispiel nehmen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Vielschichtiger Island-Krimi

Verborgen
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In Akranes erschüttert ein Brand mit tödlichem Ausgang die Kleinstadt. Kommissarin Elma und ihr Team stoßen bei den Ermittlungen auf Brandstiftung und haben nun einen komplexen Fall mit mehreren Verdächtigen. ...

In Akranes erschüttert ein Brand mit tödlichem Ausgang die Kleinstadt. Kommissarin Elma und ihr Team stoßen bei den Ermittlungen auf Brandstiftung und haben nun einen komplexen Fall mit mehreren Verdächtigen. Die Online-Recherche des Opfers kurz vor seinem Tod deutet darauf hin, dass es nicht nur um einen, sondern vielleicht um zwei Morde geht. Monate zuvor: Eine junge Holländerin, die nach dem Tod ihres Vaters ein neues Leben beginnen will, arbeitet als Au-pair in Akranes. Die vermeintlich perfekte Familie, bei der sie untergebracht ist, verbirgt jedoch eigene Probleme. Während die Ermittlungen sich immer mehr verzweigen, schlägt sich Elma nicht nur mit persönlichen Schwierigkeiten herum, sondern schwebt auch noch in akuter Gefahr, als klar wird, dass jemand alles tun würde, um sein Verbrechen zu vertuschen.

Das Cover passt gut zur restlichen Reihe und der lilafarbene Schriftzug sticht ins Auge. Leider ist auch hier wieder nur das typische Skandinavien-Motiv gewählt, was zwar zur Stimmung des Buches passt, aber ein bisschen mehr Abwechslung gefällt mir besser als immer nur ein einsames Haus an einem See/Wald. Die Karte in den Buchdeckeln ist übersichtlich gestaltet und hilft bei der Orientierung.

Der Schreibstil packt einen schon ab der ersten Zeile und man muss unbedingt erfahren, wer dort wessen Leiche begutachtet. Die unterschiedlichen Perspektiven und die zwei Zeitebenen bringen eine abwechslungsreiche Dynamik beim Lesen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Elmas zum Teil langwierigen Ermittlungen sind authentisch beschrieben und man ist hautnah dabei, wie sich die Wahrheit langsam herausbildet. In diesem Band der Krimi-Reihe kommt mehr Privates vor, doch der Mix mit der Polizeiarbeit ist gut gelungen. Elmas Hartnäckigkeit trägt die Geschichte und ist maßgeblich für die Aufklärung.
Besser wäre es gewesen, das Personenverzeichnis an den Anfang zu setzen, statt nach der Handlung, denn da ist es dann leider ein bisschen zu spät.

Auch diesen dritten, komplexen Teil der Island-Krimi-Reihe kann ich nur empfehlen und hoffe, dass die Reise mit der sympathischen Elma noch nicht vorbei ist. 4 Sterne