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Veröffentlicht am 06.03.2024

Zwischen Ost und West

Das Jahr ohne Sommer
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"Das Jahr ohne Sommer" von Constanze Neumann beschreibt eindringlich die Zerrissenheit eines geteilten Staates und was es für ein Kind bedeutet, darin hin und her gerissen zu werden.
Die Eltern werden ...

"Das Jahr ohne Sommer" von Constanze Neumann beschreibt eindringlich die Zerrissenheit eines geteilten Staates und was es für ein Kind bedeutet, darin hin und her gerissen zu werden.
Die Eltern werden nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus der DDR inhaftiert, das kleine Mädchen in ein Kinderheim verbracht und anschließend für zwei Jahre zu den großeltern in Leipzig. Nachdem die Eltern von der BRD freigekauft wurden, kann auch die Familie wieder zusammen sein.
Aber hier im Westen ist alles fremd und anhand des Dialektes weiß jeder, daß das kleine Mädchen "von drüben" ist.
Der Schreibstil von Constanze Neumann ist flüssig und leicht zu lesen. Sie lässt zudem Zeitgeschehen wie die Chernobyl Katastrophe und den Mauerfall in die Handlung einfließen. Die Kapitel sind kurz und lassen einem das Buch kaum aus der Hand legen.
Das schöne, pastellige Cover mit dem kopfüber schaukenden Kind deutet für mich an, dass die ganze Welt eines Kindes auf den Kopf gestellt wird.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Max Bischoff Teil vier

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Auf der Beerdigung seines väterlichen Freundes und früheren Mentors Professor Bormann sieht Max Bischoff eine Frau, die seiner früheren großen Liebe Jennifer zum verwechseln ähnlich sieht. Doch Jennifer ...

Auf der Beerdigung seines väterlichen Freundes und früheren Mentors Professor Bormann sieht Max Bischoff eine Frau, die seiner früheren großen Liebe Jennifer zum verwechseln ähnlich sieht. Doch Jennifer wurde vor fünf Jahren brutal ermordet.
Er spricht sie an und muss erkennen, dass Dominique, so heißt die Unbekannte, von ihrem Lebensgefährten misshandelt wird.
Das ruft natürlich den Beschützerinstinkt von Max auf den Plan.
Als kurz darauf sein ehemaliger Partner im KKH 11, Horst Böhmer, brutal niedergeschlagen und die Polizistin Jana Brosius, die erste Frau für die er nach Jennifers Tod Gefühle entwickelt hat, entführt wird, nimmt die Handlung Fahrt auf.
Arno Strobel legt auch in seinem vierten "Mörderfinder" Fall ein atemberaubendes Tempo vor. Mit einer überraschenden Auflösung.
Besonders gut gefallen hat mir, daß der Psychologe Marvin Wagner mehr ins Geschehen eingebunden wird und man auch einen Einblick in sein Privatleben bekommt. Die Zusammenarbeit in diesem verzwickten Fall zeigt, dass die beiden ein tolles Team sind.
Ich freue mich schon jetzt auf weitere spannende Fälle der "Mörderfinder"

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Sehr bewegende Familiengeschichte

Aenne und ihre Brüder
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Allein schon das Cover hat mich gereizt, dieses Buch zu lesen.
Reinhold Beckmann, den ich bisher nur als Journalist kannte, hat ein zutiefst bewegendes und wie ich finde sehr intimes, privates ...

Allein schon das Cover hat mich gereizt, dieses Buch zu lesen.
Reinhold Beckmann, den ich bisher nur als Journalist kannte, hat ein zutiefst bewegendes und wie ich finde sehr intimes, privates Buch geschrieben.
Das Buch basiert auf den Erzählungen und Erinnerungen von Beckmanns Mutter Aenne.
Kurz nach deren Geburt verstarb die Mutter und hinterließ sie und vier ältere Brüder, Franz, Hans, Alfons und Willi.
Im zweiten Weltkrieg werden alle vier Brüder eingezogen, jedoch kehrte keiner von ihnen zurück.
Später erhält Reinhold Beckmann von seiner Mutter Aenne die Feldpostbriefe seiner Onkel, die sie zeitlebens wie einen Schatz hütete.
Selten hat mich ein Buch so berührt, zumal es auf wahren Begebenheiten beruht.
Berührend auch die vielen Fotos und die abgelichteten Feldpostbriefe.
Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, zumal die Geschichte Ähnlichkeiten mit der meiner eigenen Familie aufweist

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Wenn Schweigen zur Zerreißprobe wird

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Kurz vor dem Fall der Mauer 1989 verlässt Silvia Borowski mit ihrer erst wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin um in ihrem Heimatort Ildingen ihre Mutter zu besuchen und sich mit ihr zu versöhnen.
Denn ...

Kurz vor dem Fall der Mauer 1989 verlässt Silvia Borowski mit ihrer erst wenige Wochen alten Tochter Hannah Berlin um in ihrem Heimatort Ildingen ihre Mutter zu besuchen und sich mit ihr zu versöhnen.
Denn vor Jahren ist Silvia einfach von zu Hause weggelaufen um in Berlin ein neues Leben zu beginnen.
Doch hier wird sie sehr schnell von ihrer Vergangenheit und der ihrer ganzen Familie eingeholt.
Alena Schröder erzählt eindrucksvoll, wie schnell eine Familie am Schweigen zerbrechen kann.
Ein Schweigen, wie es in den sechziger und siebziger Jahren gerade in den ländlichen Gegenden allgegenwärtig war..
Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt.
Einmal aus der Sicht von Silvia im Jahr 1989 und einmal aus Sicht von Evelyn aus den Jahren 1960-in die siebziger Jahre.
In "Bei euch ist es immer so unheimlich still" wird aufgegriffen, was in Alena Schröders Debütroman nicht thematisiert wurde.
Ich habe mich durch die Einflechtungen von Fernsehsendungen, Prominenten und Produkten der einzelnen Jahrzehnte sehr oft in Erinnerungen verloren.
Eine wunderbare Zeitreise.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Drei Schicksale

Wellenkinder
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"Wellenkinder" von Liv Marie Bahrow ist ein sehr emotionaler Roman über drei Schicksale, verteilt über fast acht Jahrzehnte, die auf den ersten Blick eines eint, das Wasser.
Das Cover mit dem ...

"Wellenkinder" von Liv Marie Bahrow ist ein sehr emotionaler Roman über drei Schicksale, verteilt über fast acht Jahrzehnte, die auf den ersten Blick eines eint, das Wasser.
Das Cover mit dem schaukelnden Kind hat mich sofort angesprochen, aber erst als ich das Buch in den Händen hielt, ist mir der blaue Himmel als die Kontur eines Frauenkopfes aufgefallen.
Das Buch ist aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten und auf deren Zeitebenen erzählt.
Da ist im Jahr 1945 Margit, die über die Ostsee flüchtet und ein Baby rettet.
1970 erwartet Oda im Gefängnis der DDR ein Kind und 2022 sucht Jan nach seiner Mutter, die er als Kind verloren hat.
Alle drei eint die Sehnsucht nach einer Familie.
Wie die Autorin drei Schicksale als Fäden erzählt, die sind zum Schluss zu einem Strang zusammenfügen, hat mich emotional berührt und mir sehr gut gefallen

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