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Veröffentlicht am 22.04.2024

Vielversprechender Serienauftakt

Kanadischer Winter
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Eigentlich ein Thriller genau nach meinem Geschmack, allerdings hatte ich Mühe in die Geschichte hineinzufinden. Gleich zu Anfang wird man überschüttet mit Informationen: neben Cardinal und Delorme gibt ...

Eigentlich ein Thriller genau nach meinem Geschmack, allerdings hatte ich Mühe in die Geschichte hineinzufinden. Gleich zu Anfang wird man überschüttet mit Informationen: neben Cardinal und Delorme gibt es eine ganze Reihe weitere Charaktere aus dem Polizeiumfeld. Erst nach und nach gelang es mir, diese Personen einigermaßen auseinanderhalten zu können. Überhaupt enthält die Geschichte sehr viel Nebenschauplätze und Anekdoten aus vergangenen Fällen, die zwar viel Hintergrund und Details offenbaren, das Verständnis beim Lesen allerdings auf die Probe stellen. So war ich gebannt vom vorliegenden Fall und wie geschickt der Autor die Schlinge ganz langsam zuzog, in der sich die Schuldigen letztlich verfangen sollten. Auch die Schreibweise, parallel aus Sicht des Ermittlungsteams und der Täter zu erzählen, und als Nebenschauplatz eine interne Ermittlung gegen Cardinal einzuflechten, machten das Buch lesenswert. Trotzdem war es mir insgesamt zu viel auf einmal, der Fokus musste immer wieder auf den roten Faden eingestellt werden, von dem er allzu oft abwich. Langatmig klingt zu negativ, trifft es im Kern aber wohl ganz gut. Da dies der Anfang einer neuen Reihe ist, hatte ich den Eindruck dass der Autor bereits zu viele Details hineingepackt hat, die vielleicht auch ganz gut in der Fortsetzung aufgehoben gewesen wären.
Fazit: ein detailreicher und vielversprechender Einstieg in eine neue Reihe.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Steampunk und Geister

Die Seele eines Spukhauses
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Das Buch entführt in eine Welt aus Steampunk und Geistern und bringt uns die Welt des Exorzismus, oder besser gesagt: Häuserflüsterns, näher. Magnolia Feyler trägt zwar den offiziellen Titel Exorzistin, ...

Das Buch entführt in eine Welt aus Steampunk und Geistern und bringt uns die Welt des Exorzismus, oder besser gesagt: Häuserflüsterns, näher. Magnolia Feyler trägt zwar den offiziellen Titel Exorzistin, mit ihren neuen und eigenen Methoden sieht sie sich selbst aber als Häuserflüsterin. Statt den Häusern ungefragt mit Formeln und allen möglichen Mittelchen zu Leibe zu rücken, spricht sie tatsächlich auch mit einem Haus und versucht sich auf dessen Seite zu stellen, um es von einem Spuk zu befreien.
Der aktuelle Fall führt sie nach Shaw Manor, in dem bereits einer ihrer Kollegen sein Leben ließ. Denn dieses Haus lässt nichts unversucht, Menschen von sich fernzuhalten und zu schädigen. Oder ist es gar nicht das Haus selbst, sondern etwas, das sich hier vor langer Zeit eingenistet hat und auf Rache sinnt? Magnolia muss sich mit Roboter-Dienstboten anlegen und all ihre Tricks aufbieten, um dem Haus seine düsteren Geheimnisse der Vergangenheit zu entlocken, um diese bekämpfen zu können. Dabei gerät sie selbst an ihre Grenzen und muss sich fragen, ob ihre "sanften" Methoden gegen das unsagbar Böse, das hier herrscht, wirklich etwas bewirken können.
Die geschaffene Welt, das Spukhaus selbst und Magnolias besondere Methoden sind sehr originell und voller Details, die die Handlung nicht nur spannend, sondern interessant und teilweise auch unfreiwillig (jedenfalls aus Magnolias Sicht) komisch gestalten. Das Buch ist so ganz anders und fällt angenehm aus dem Rahmen. Die erste Hälfte mag noch etwas schleppend anlaufen, und die vielen Tagebucheinträge Magnolias, die sich mit der Geschichte abwechseln, erscheinen teils wiederholend. Doch dann steigt der Spannungsbogen stetig an und die Auflösung überrascht mit einer tragischen und dramatischen Erklärung für die unheimlichen Vorkommnisse in Shaw Manor.
Fazit: das Buch besticht vor allem durch seine originellen Ideen, die mich immer wieder überraschen konnten.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Lebe jetzt

25 letzte Sommer
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In der Begegnung zweier Männer, die sich innerhalb eines Tages kennen- und als Freunde schätzen lernen, erzählt der Autor eine episodenhafte Geschichte über die Flüchtigkeit des Lebens und die Wichtigkeit ...

In der Begegnung zweier Männer, die sich innerhalb eines Tages kennen- und als Freunde schätzen lernen, erzählt der Autor eine episodenhafte Geschichte über die Flüchtigkeit des Lebens und die Wichtigkeit des Moments.
Der Ich-Erzähler dürfte den meisten bekannt vorkommen: ständig online und erreichbar, in Gedanken schon bei den nächsten Terminen und Punkten auf der Todo-Liste. Karl dagegen, der als Kartoffelbauer auf seinem eigenen Hof lebt, steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden und nimmt jeden Tag so wie er kommt. Die zufällige - schicksalhafte Begegnung - der beiden führt dazu, dass der Erzähler sein eigenes hektisches Leben überdenkt und entschleunigt.
Das alles wird mit großer Leichtigkeit, aber auch mit Tiefgang erzählt, und es gibt viele Denkanstösse, die man am Ende für sich selbst mitnehmen kann. Allerdings fiel es mir schwer, mich ganz in die Geschichte fallen zu lassen, da ich aufgrund meiner Erwartungen an das Buch auf jeder Seite nach der großen Erkenntnis, der geheimen Lehre gesucht habe, die das Leben leichter macht. Da fehlt mir wohl noch die Geduld, einfach abzuschalten und im Hier und Jetzt zu verweilen - das Buch werde ich sicherlich ein weiteres Mal lesen, um es dann einfach nur für sich selbst wirken und sein zu lassen. Auch das eine gute Übung, ganz im Moment zu sein und nicht gleich wieder das Danach und Deshalb zu planen...
Fazit: eine kleine Auszeit, in der man abschalten und zu sich selbst finden kann.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Zuckersüße Wohlfühlgeschichte

Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn
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Elli und ihr Bruder beschließen, den geerbten Schwarzwaldhof in ein Ferienhotel zu verwandeln. Im ersten Band dieser neuen Reihe erleben wir, wie Elli mit ihren Kindern und ihrem Bruder auf den Hof zieht ...

Elli und ihr Bruder beschließen, den geerbten Schwarzwaldhof in ein Ferienhotel zu verwandeln. Im ersten Band dieser neuen Reihe erleben wir, wie Elli mit ihren Kindern und ihrem Bruder auf den Hof zieht und wie nach und nach alles in ein Ferienidyll verwandelt wird. Dabei lernt Elli die Dörfler, die sie teils noch aus den Ferienaufenthalten ihrer Jugend kennt, (wieder) kennen. Darunter auch der schüchterne Archtitekt Johann und der gutaussehende Polizist Alex. Natürlich ist da die Romantik nicht weit...
Die Geschichte entwickelt sich von Anfang an als reine Wohlfühlgeschichte, in der man wunderbar aus dem Alltag abtauchen kann. Allerdings hat mich gestört, dass es hier wirklich keinerlei größeren Probleme oder Drama gab - alles löste sich immer gleich in Wohlgefallen auf. Selbst Ellis Gefühlschaos gegen Ende war nicht wirklich dramatisch und wirkte ein wenig künstlich aufgebaut. So plätscherte die Handlung seicht dahin, wo ich mir die ein oder andere Stromschnelle gewünscht hätte, um ein wenig Spannung und Dramatik in die Geschichte zu bringen.
Fazit: leicht überzuckerte Geschichte, .die für einige kurzweilige Lesestunden auf Wolke Sieben entführt.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Magie unterm Zirkuszelt

Sparks
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Sparks verbindet die an sich schon magische Welt des Zirkus mit magischen Fähigkeiten. Nach einem verheerenden Krieg besitzen einige Menschen den sogenannten Spark - eine individuelle magische Fähigkeit. ...

Sparks verbindet die an sich schon magische Welt des Zirkus mit magischen Fähigkeiten. Nach einem verheerenden Krieg besitzen einige Menschen den sogenannten Spark - eine individuelle magische Fähigkeit. Doch natürlich nutzen nicht alle diese Macht zum Guten, und so entspinnt sich ein Kampf zwischen Gut und Böse. Zudem droht ein weiterer Krieg, es gibt Zeitreisen, eine queere Liebesgeschichte, und es geht um Familie, Vertrauen und Loyalität. Das Ganze wird auf zwei Zeitebenen erzählt, lässt man die eingeschobenen Zeitreisen ausser Acht.
Ich war sehr beeindruckt von der Originalität der Idee hinter dem Buch, die mich immer wieder zu überraschen wusste. Die Kombination von Zirkus und Magie passt perfekt zusammen, aber dann auch noch den Krieg als stete Bedrohung einzuflechten brachte nochmal eine ganz andere Komponente ins Spiel. Leider hat mir aber die Erzählweise nicht so gut gefallen - zu schwülstig, zu ausladend und zu dialogbasiert tröpfelte das Geschehen die meiste Zeit dahin. Dieselben Gedanken und Gefühle wurden zu oft durchgekaut, was mich immer mehr abstumpfen liess, als stecke man in einem süssen klebrigen Brei fest und kommt nicht voran. Da freute ich mich regelrecht auf die Kapitel aus der Vergangenheit mit dem "bösen" Spark, die viel lebendiger und flüssiger wirkten.
Interessant fand ich die Verwendung des Neopronomens 'dey' (das ich zugegebenermassen erst einmal nachschlagen musste) - allerdings schien mir diese nicht konsequent im ganzen Buch eingehalten worden zu sein, sondern nur an einigen wenigen Stellen, was ich daher etwas verwirrend fand.
Fazit: ein Feuerwerk an Originalität, dessen Funken aber nicht so recht überspringen wollte. Als Debüt durchaus beeindruckend - mit viel Luft nach oben.

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