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Veröffentlicht am 07.03.2024

Genial, aber nicht anerkannt

Das verborgene Genie
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Der Name Rosalind Franklin sagte mir nichts, aber der Klappentext zu diesem Buch war so interessant, dass ich diesen Roman unbedingt lesen musste.
Rosalind hat sich der Wissenschaft verschrieben und nichts ...

Der Name Rosalind Franklin sagte mir nichts, aber der Klappentext zu diesem Buch war so interessant, dass ich diesen Roman unbedingt lesen musste.
Rosalind hat sich der Wissenschaft verschrieben und nichts hat sie je davon abgehalten. Schon früh war sie der Meinung, dass eine Beziehung ihr nur im Weg stehen würde und doch entwickelte auch sie Gefühle. Das hat sie aber nicht abgehalten von ihren Forschungen, sondern eher beflügelt. Selbst als Männer sich ihrer Ergebnisse bemächtigten, forschte sie weiter. Sie hat es nicht immer leicht gehabt. Ihre Familie stand zwar zu ihr, konnte aber auch nicht verstehen, dass sie diesen Weg gewählt hat.
Manchmal fand ich diesen Roman schwer zu lesen, gerade wenn es ins Fachliche ging. Aber dennoch hat mich die Geschichte von Anfang an gepackt.
Rosalind Franklin ist eine bewundernswerte Frau, die nie aufgegeben hat, selbst wenn das Leben ihr Steine zwischen die Füße warf. Erschreckend fand ich aber, wie leichtsinnig sie mit ihrem Leben gespielt hat, indem sie die Sicherheitsmaßnahmen einfach ignorierte. Wütend aber wurde ich, als sich ihre Kollegen ihre Forschungsergebnisse zu eigen machten. Aber in der damaligen Zeit war das wohl nichts Ungewöhnliches, denn an führenden Stellen gab es immer nur Männer und wir haben ja erlebt, wie schwer es überhaupt war, als Frau wissenschaftlich arbeiten zu können. Dass diese Männer dafür später den Nobelpreis bekamen und Rosalind nicht einmal erwähnt wurde, ist furchtbar.
Mir hat dieser Roman über eine wenig bekannte, aber geniale Wissenschaftlerin gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Jeder hat sein Geheimnis

Wer zuerst lügt
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Lucca Marino ist eine Trickbetrügerin, die diesen Namen schon lange nicht mehr verwendet hat, da sie unter immer neuen Namen auftritt. Sie arbeitet für einen ihr unbekannten Mann namens Mr. Smith. Der ...

Lucca Marino ist eine Trickbetrügerin, die diesen Namen schon lange nicht mehr verwendet hat, da sie unter immer neuen Namen auftritt. Sie arbeitet für einen ihr unbekannten Mann namens Mr. Smith. Der hat sie auf Ryan angesetzt. Als Evie Porter will sie bald bei Ryan einziehen, doch was der über Evie weiß, ist alles erlogen. Dann trifft sie bei einer Party eine Frau, die sich als Lucca Marino vorstellt. Am nächsten Tag ist die Frau tot und für Evie wird es gefährlich.
Dieser Thriller ist packend und unblutig. Es dauert ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, aber dann kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, bei der wir Evie erleben können, wie sie ihre Aufträge unter verschiedenen Namen ausführt.
Evie ist eigentlich eine sympathische Person, auch wenn sie betrügt und lügt. Das macht sie sehr gut und perfekt geplant. Sie soll Ryan Informationen entlocken, aber ihr fehlt da ein wenig die professionelle Distanz, denn sie mag ihn. Aber auch Ryan hat etwas zu verbergen. Er ist schwer verliebt in Evie und ich mochte auch ihn. Nachdem die falsche Lucca Marino tot ist, wird Evie klar, dass Mr. Smith ein böses Spiel mit ihr treibt und nur seine eigenen Interessen verfolgt. Sie muss besser sein als er.
Diese Geschichte ist wirklich wendungsreich und hat mich immer wieder verwirrt. Auch das Ende hat mich auch verblüfft.
Ein spannender Psychothriller, der mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Spannender Auftaktband

Kaltblütige Lügen
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Kit McKittrick, Police Officer in San Diego, hat ihren Beruf ergriffen, weil sie ein Kindheitstrauma noch nicht verarbeitet hat. Ein anonymer Hinweis sorgt dafür, dass die Polizei in einem Park die vergrabene ...

Kit McKittrick, Police Officer in San Diego, hat ihren Beruf ergriffen, weil sie ein Kindheitstrauma noch nicht verarbeitet hat. Ein anonymer Hinweis sorgt dafür, dass die Polizei in einem Park die vergrabene Leiche eines jungen Mädchens finden. Es zeigen sich Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen aus den letzten fünfzehn Jahren. Bei ihren Ermittlungen finden Kit und ihre Kollegen heraus, wer den Anruf getätigt hat. Der Anrufer ist ein Psychiater namens Sam Reeves, der seine Unschuld beteuert. Er wirkt verdächtig, doch ist er der Mörder?
Dies ist der erste Band der San-Diego-Reihe der Autorin Karen Rose. Für mich ist es der erste Thriller der Autorin überhaupt. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch sehr packend, allerdings hätte Einiges auch etwas gestrafft werden können.
Kit ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hatte ein inniges und vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Schwester Wren. Dass ihre Schwester entführt und getötet wurde, hat Spuren bei Kit hinterlassen und immer noch hofft sie, den Täter, der nie gefasst wurde, doch noch zu überführen. Bei den Ermittlungen bekommt sie es nun mit Sam Reeves zu tun, den sie ziemlich sympathisch findet. Auch Kits Kollege Bas gefällt mir gut. Daher habe ich die Polizisten gerne bei ihrer Arbeit begleitet. Aber der Serienkiller ist durchtrieben und hat auch Kit im Visier.
In diesem Fall gibt es einige unverhoffte Wendungen, welche die Spannung bis zum überraschenden Ende hochhalten.
Ein spannender und unterhaltsamer Thriller – ich bin gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Eine faszinierende Frau

Queen of Fashion
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Mir war Vivienne Westwood eigentlich nur als exzentrische Modeschöpferin bekannt, doch diese Romanbiografie zeigt, dass viel mehr in ihr steckte, als mir bisher bekannt war.
Vivienne Westwood wächst in ...

Mir war Vivienne Westwood eigentlich nur als exzentrische Modeschöpferin bekannt, doch diese Romanbiografie zeigt, dass viel mehr in ihr steckte, als mir bisher bekannt war.
Vivienne Westwood wächst in ärmlichen und konservativen Verhältnissen auf. Sie liest gerne, was aber von ihrer Mutter als Zeitverschwendung betrachtet wird. Das Schneidern bringt sie sich selbst bei und sie hat ein Gespür für Mode. Doch aus Vernunftgründen wird sie Lehrerin. Ihr Leben ändert sich aber, als sie Malcolm McLaren kennenlernt. Dennoch wirkt sie lange im Schatten ihres Partners, bis sie sich von ihm emanzipiert und eigene Wege geht.
Der Schreibstil von Stephanie Holden ist sehr angenehm zu lesen. Sie nutzt die öffentlich zugänglichen Dokumente und Medien, um daraus eine interessante und einfühlsame Romanbiografie zu machen.
Vivienne Westwood hat mich als Person beeindruckt. Sie ist ein großherziger Mensch, was leider von anderen ausgenutzt wird. Aber sie ist auch eine rebellische Person, welche die Regeln und Werte der Zeit in Frage stellt. Für die Umwelt und Menschenrechte setzt sie sich sehr kämpferisch ein. Doch am bekanntesten ist sie wohl für ihre ungewöhnlichen Modekreationen.
Nicht immer war es leicht für sie, dennoch hat sie nie aufgegeben zu kämpfen. Gut gefallen hat mir auch das Lebensgefühl im damaligen London, als sie mit dem Entwurf der Outfits für die Band „Sex Pistols“ den Stil des Punks kreierte. Ihr Lebensgefährte Malcolm McLaren beeinflusste sie stark, engte sie aber auch zunehmend ein. Es dauert lange, bis sie sich aus dieser Lage befreit und ihre eigenen Ideen verwirklicht. Sie will das Beste für ihre Söhne, doch ihr kreatives Schaffen steht immer im Vordergrund.
Mir hat diese lebendig erzählte Geschichte über die unkonventionelle Modeschöpferin Vivienne Westwood gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Eine lebensbejahende alte Dame

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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Nach einem erfüllten Leben ist Florence Butterfield im Seniorenheim Babbington Hall untergekommen. Auch wenn sie meist für sich bleibt, so entgeht ihr doch fast nichts. Als erst Archie nach einem Sturz ...

Nach einem erfüllten Leben ist Florence Butterfield im Seniorenheim Babbington Hall untergekommen. Auch wenn sie meist für sich bleibt, so entgeht ihr doch fast nichts. Als erst Archie nach einem Sturz auf den Kopf stirbt und wenig später die Heimleiterin Renata, die aus dem Fenster stürzte, ist sich Florrie sicher, dass es kein Suizidversuch war, war Renata doch gerade frisch verliebt. Florrie geht der Sache nach und erhält Unterstützung von dem pensionierten Lateinlehrer Stanhope Jones.
Man braucht etwas Geduld mit dieser Geschichte, denn der Schreibstil ist etwas ausufernd. Nicht alles wird auserzählt, sondern manches nur angedeutet.
Florence Butterfield, genannt Florrie, hat nur noch ein Bein und sitzt im Rollstuhl. Sie mag es, ihren Sherry unter einem Apfelbaum im Garten zu genießen. Geistig ist sie noch voll auf der Höhe und so muss sie einfach nachforschen, als es diese mysteriösen Todesfälle gibt. Stanhope Jones mag wie sie den Garten und er hat ein Auge auf Florrie geworfen. Daher hilft er ihr bei den Ermittlungen und so lernt man auch die anderen Bewohner kennen.
Florrie ist eine liebenswürdige Person, die eine positive Sicht auf die Welt und die Menschen hat. Sie hat sich nie um Konventionen geschert und bei ihrem Erinnern erfahren wir, wie es ihr in ihrem Leben ergangen ist. Nicht immer lief alles glücklich, doch Florrie ließ sich nie unterkriegen. Ihre Mitbewohner im Seniorenheim interessieren sich nicht für Florries Geschichte und sie erzählt auch nicht ungefragt.
Die Ermittlungen gehen nicht leicht voran, nehmen oft Umwege, kommen aber dann doch ans Ziel, das wirklich fürchterlich ist.
Mir hat diese Geschichte gut gefallen, auch wenn sie ruhig etwas straffer erzählt werden könnte.

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