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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Einfach wunderschön

25 letzte Sommer
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In dieses Buch habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Zuerst in das wunderschöne Cover und sofort in den klugen und warmherzigen Text.

Der Titel suggeriert eine traurige Geschichte, das war auf ...

In dieses Buch habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Zuerst in das wunderschöne Cover und sofort in den klugen und warmherzigen Text.

Der Titel suggeriert eine traurige Geschichte, das war auf jeden Fall mein erster Gedanke. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte ist sanft, macht Mut für alles, was man noch tun möchte und mutet fast wie ein Märchen an.

Denn da treffen sich 2 wildfremde Menschen und erzählen sich fast alles aus ihrem Leben und ihren Gedanken. Das klingt zunächst unwirklich und ist es vielleicht auch. Aber die Vorstellung ist schön. Es gibt einige Antworten auf die großen Fragen des Lebens und der Blick auf die kleinen Dinge wird geschärft. Über den Ich-Erzähler erfahre ich nicht so viel, dafür umso über Karl. Er ist der Freund, den jeder gerne hätte. Warmherzig, klug, gastfreundlich und verständnisvoll.
Ich mag das Buch sehr. Ich habe jeden Abend eines der 20 Kapitel gelesen und es hat mich entspannt und lächeln lassen. Hier konnte ich eintauchen in ein friedliches und harmonisches Miteinander.

Der erste Satz war nichts Besonderes, aber der letzte Satz ließ mich lächeln. Denn auch mich und meine Sicht auf manche Dinge hat dieses Büchlein ein wenig verändert. Gibt es etwas schöneres als ein Buch mit einem Lächeln zu beenden!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Die schönste Familiengeschichte seit langem

Hallo, du Schöne
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Bei Bestsellern bin ich ja immer ein bisschen skeptisch, aber in diesem Fall kann ich in die Lobeshymnen einstimmen.

Schauplatz ist Chicago. Dort erlebt William eine freudlose Kindheit, denn kurz nach ...

Bei Bestsellern bin ich ja immer ein bisschen skeptisch, aber in diesem Fall kann ich in die Lobeshymnen einstimmen.

Schauplatz ist Chicago. Dort erlebt William eine freudlose Kindheit, denn kurz nach seiner Geburt stirbt seine Schwester Caroline und mit ihr sterben die Gefühle von Williams Eltern. Erst als er Basketball für sich entdeckt, blüht er etwas auf. Sein Leben verändert sich, als er Julia begegnet und sich in sie verliebt. Julia lebt mit ihren Schwestern in einer sehr emotional verbunden Familie, die William auch sofort aufnimmt. Aber wie das Leben so spielt, nichts ist für immer und Veränderungen sind unausweichlich. Das müssen Julia und auch William schmerzlich feststellen. Tod und Trennung müssen verarbeitet werden.

Ann Napolitano erzählt gefühlvoll und lässt dabei William, Julia, Sylvie und später auch die gemeinsame Tochter Alice zu Wort kommen. Ich begleite die Familie über einen Zeitraum von fast 30 Jahren. Dabei werden einige Zeiträume sehr intensiv behandelt, andere dafür eher zusammengefasst bzw. übersprungen, so dass es sehr ausgewogen ist. Ich finde es sehr interessant, die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen zu erleben.

Besonders die erste Liebe von William wird so schön beschrieben, dass ich regelrecht mit ihm gefühlt habe. Vor allem war es so emotional, wie er von Julias Familie aufgenommen wurde. Das habe ich ihm so sehr gegönnt. Und das war nur der Anfang von sehr vielen emotionalen Momenten, die mich mit den Padavanos verbunden hat. Ich habe mich mit ihnen gefreut, mit ihnen getrauert und mit ihnen gelitten. So viele Emotionen zwischen zwei Buchdeckeln. Ich denke, jeder wird Parallelen zur eigenen Familie ziehen. Bei war es definitiv so und ich musste selbst nach dem Lesen dieses wunderbaren Buches sehr viel nachdenken. Das ist wieder eines der Bücher, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Nicht weil es so überaus spannend oder ungewöhnlich ist. Nein, sondern weil es so emotional und so viele Wahrheiten in sich birgt. Ich markiere mir oft behaltenswerte Stellen in Büchern und dieses Mal war die Liste besonders lang.

Ich habe dieses Buch geliebt, auch wenn mir das Ende nicht so gut gefallen hat. Aber es bleibt ein warmes Gefühl und ein Lächeln zurück.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Zukunftsmusik?

Wir werden jung sein
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Seit jeher träumt die Menschheit von ewiger Jugend. Nun hat sich Maxim Leo dieses Themas in seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ angenommen. Der Titel ist Programm. Rein zufällig entdeckt Martin Mosländer ...

Seit jeher träumt die Menschheit von ewiger Jugend. Nun hat sich Maxim Leo dieses Themas in seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ angenommen. Der Titel ist Programm. Rein zufällig entdeckt Martin Mosländer ein Mittel, das seine Probanden tatsächlich jünger werden lässt. Es ist eine ungewollte Nebenwirkung eines erfolgversprechenden Herzmedikaments. Deshalb sind die Probanden, die alle an einer Herzschwäche leiden, bewusst ausgewählt worden.
Zunächst lerne ich nach und nach in einzelnen Kapiteln die vier Probanden kennen. Ihre Hoffnungen, ihre Ängste, Träume und Wünsche. Ich komme ihnen von Anfang an recht nah. Und so leide ich auch mich ihnen, denn das Jünger werden ist nicht unbedingt ein Segen, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Die Geschichte ist gut aufgebaut, beleuchtet das Geschehene aus verschiedenen Perspektiven.

Maxim Leo setzt sich in seinem klugen Roman sehr intensiv mit der Problematik auseinander und gibt mir damit viele Stichpunkte zum Nachdenken. Ich mag seinen Humor, mit dem er nicht geizt und ganz oft gefror das Grinsen auf meinen Lippen. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, dass meine Sichtweise in vielerlei Hinsicht verändert und in einiger Hinsicht verstärkt hat.

Das ist eins der Bücher, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben, die ich unbedingt weiterempfehlen werde und vielleicht auch noch ein zweites oder drittes Mal lesen werde.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ein besonderes Buch über eine besondere Liebe

Rosa und Leo
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Schon im Vorwort weist Charlotte Roth darauf hin, dass es sich hier hauptsächlich um eine Liebesgeschichte handelt, die uns die Person Rosa Luxemburg näher bringt. Und genau das hat sie bei mir geschafft. ...

Schon im Vorwort weist Charlotte Roth darauf hin, dass es sich hier hauptsächlich um eine Liebesgeschichte handelt, die uns die Person Rosa Luxemburg näher bringt. Und genau das hat sie bei mir geschafft. Sogar so nahe, dass ich nicht nur am Ende geweint habe.

Charlotte Roth erzählt aus zwei Perspektiven: Rosa und Leo, wobei Rosa (zum Glück) dominiert. Rosa war mir von Anfang an sehr nah, ich musste diese kleine große und sehr emotionale Frau einfach mögen. „Man kann die Menschen nur richtig verstehen, wenn man sie liebt“ einer ihrer berühmten Sätze sagt so viel über sie aus. Leo hingegen blieb mir lange Zeit suspekt und ich habe mich oft gefragt, wie Rosa einen Menschen wie ihn so sehr lieben kann. Die Antwort habe ich tatsächlich irgendwann bekommen. Aber bis dahin mochte ich den „geborenen Verschwörer“ und „König der Geheimhaltung“ nicht besonders und habe mich mehrfach über ihn und sein Verhalten geärgert.

Rosa und Leo begegnen sich das erste Mal in Zürich, wo Rosa ein Studium angefangen hatte und politisch aktiv wurde. Die erste Begegnung fand ich schön, obwohl sich da schon abzeichnet, dass es kompliziert wird.
Die Menschenfreundlichkeit und das allzeit positive Denken von Rosa gingen mir wirklich sehr nah. Sie hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und stellt dennoch das Wohl der Menschheit über alles.

Und wer kann all diese emotionalen Wirrungen besser in Worte fassen als Charlotte Roth! Sie hat nun einmal diese ganz besondere Art zu schreiben, ihre ganz eigene Poesie, die ich so sehr mag. Ich habe mir so viele Passagen in meinem Ebook markiert, damit ich sie nicht vergesse und wieder und wieder lesen kann. So wunderschöne Sätze, so treffende Sätze und so ans Herz gehende Sätze. Alleine schon dafür liebe ich dieses Buch.

Ich werde natürlich auch Zeuge von den vielen politischen Aktivitäten, von den Rückschlägen und den Verhaftungen. Der erste Satz : „Was ist ein Gefängnis“ machte für mich anfangs noch nicht so viel Sinn, ich verstand nicht, warum diese Geschichte so beginnen musste. Am Ende wusste ich warum! Einen besseren Anfang hat es nicht geben können.

Obwohl ich den Ausgang der wahren Geschichte natürlich kenne, habe ich bis zum Ende gehofft und gebangt.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Freundinnen für immer?

Sturmmädchen
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Schauplatz dieser berührenden Geschichte ist ein kleines Dorf in der Eifel in der Nähe von Monschau. Hier wächst Elli behütet mit ihren beiden Freundinnen auf. Bis die Nazis an die Macht kommen. Nun herrscht ...

Schauplatz dieser berührenden Geschichte ist ein kleines Dorf in der Eifel in der Nähe von Monschau. Hier wächst Elli behütet mit ihren beiden Freundinnen auf. Bis die Nazis an die Macht kommen. Nun herrscht Schweigen zwischen den Mädchen, die sich ewige Freundschaft geschworen hatten. Käthe fühlt sich zu den Nazis hingezogen, Marion hingegen ist Jüdin und verlässt mit ihren Eltern das Dorf. Elli sitzt zwischen den Stühlen und versucht aus ihrer heilen Welt auszubrechen. Denn in dem kleinen Dorf verändert sich vieles und auch Elli, die aufgrund ihres zu kurzen Beines von allen „das Hinkemädchen“ genannt wird, bekommt den Spott und die Häme der Nazis zu spüren. Aber noch schlimmer sind die Sorgen, die sie sich um ihre Freundin Margot macht.

Die Geschichte ist schon sehr bedrückend. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Ich musste ganz oft schlucken aber genau so oft lächeln. Elli ist zwar anfangs schrecklich naiv, aber sie wächst immer weiter über sich hinaus. War ich anfangs etwas genervt von ihrer Naivität, so habe ich letztendlich ihren Mut und ihre unermüdliche Tatkraft bewundert.
Auch wenn diese Geschehnisse aus der dunklen Zeit immer wieder fassungslos machen, so macht besonders diese Geschichte auch Mut. Denn in der Not stehen die Menschen zusammen und manchmal kommt Hilfe, wo man sie gar nicht erwartet.

Der Schreibstil ist wunderschön. Lilly Bernstein hat die Orte wunderbar beschrieben und die Stimmungen gekonnt eingefangen. Ich konnte mich gar nicht aus der Geschichte lösen. Und dann wurde es gegen Ende unfassbar spannend und ich habe regelrecht mitgezittert. Ich verrate natürlich nicht, wie es ausgeht. Aber ich empfehle dieses emotionale Buch uneingeschränkt weiter!

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