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Veröffentlicht am 14.04.2024

Akte 64

Verachtung
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Nete Rosen trifft 1985 während eines Empfangs auf den Gynäkologen Curt Wad. Wad demütigt sie vor den Augen der Gäste. Noch immer kämpft sie damit, was ihr damals auf der Insel Sprogø widerfahren ist. Die ...

Nete Rosen trifft 1985 während eines Empfangs auf den Gynäkologen Curt Wad. Wad demütigt sie vor den Augen der Gäste. Noch immer kämpft sie damit, was ihr damals auf der Insel Sprogø widerfahren ist. Die Zufallsbegegnung mit Wad wühlt alles wieder auf und setzt etwas in den Gang... Jahre später, 2010, stößt das Sonderdezernat Q auf die Akte einer Frau, die 1987 spurlos verschwuden ist. Während der Ermittlungen stoßen sie auf fünf weitere solcher Vermisstenfälle. Recht bald gerät Curt Wad ins Zentrum der Ermittlungen. Er hat seine Patientinnen damals schwer misshandelt und an ihnen Zwangssterilisationen durchgeführt.

"Verachtung" ist der vierte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die privaten Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Das Ermittlertrio habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Assad finde ich immer noch geheimnisvoll und ich brenne darauf endlich seinen Hintergrund kennenzulernen, aber er wirkt durch seine Art auch sehr authentisch. Kommissar Karl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch.

Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln. Die Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und heute, aber auch zwischen den einzelnen Protagonisten sorgt für Abwechslung, aber hält auch die Spannung hoch.

Das Thema um die Frauen und der Zwangssterilisation zu der damaligen Zeit lässt es einen eiskalt den Rücken runterlaufen. Das muss echt harte Zeiten für die Frauen damals gewesen sein.

Mein Fazit:
Mit ein paar irren Wendungen wird der Fall zu keiner Zeit langweilig und hält zum Schluss sogar noch eine Überraschung bereit. Das schrullige Ermittlerteam in seinem vierten Fall zu folgen war einfach wieder spannend und amüsant.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Schattenseiten Social Media

Die Influencerin
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Die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode bekommt auf ihrem Höhepunkt ihrer Online-Karriere nicht mit, wie sich ein Teenagermädchen hilfesuchend an sie wendet. Die Online-Welt gibt Sarah die Schuld an dem ...

Die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode bekommt auf ihrem Höhepunkt ihrer Online-Karriere nicht mit, wie sich ein Teenagermädchen hilfesuchend an sie wendet. Die Online-Welt gibt Sarah die Schuld an dem Tod der Followerin. Nach der Flutwelle von Hass-Kommentaren löscht Sarah ihre Social-Media-Apps und verkriecht sich in ihrem Haus. Doch schon bald steht der Hass auch vor ihrer Türschwelle. Sarah fühlt sich verfolgt und bedroht. Kurz darauf erscheint ein Fake-Profil in Sarahs Namen mit sehr persönlichen Posts. Derjenige muss ihr sehr nahe gekommen sein. Wer steckt hinter alldem und wie kann es sein, dass er Sarahs Geheimnisse kennt?

Die Handlung spricht hier eine sehr brisante Thematik an, nämlich die Gefahren des Internets wenn man Lifestyle-Influencer ist und sein ganzes Leben im Internet preis gibt. Manchmal war es vielleicht zu klischeehaft und Sarah als Protagonistin sehr blauäugig und naiv, was aber auch zur Thematik gepasst hat.

Aufgebaut ist die Handlung in unterschiedliche Perspektiven. Hauptsächlich liest man über Sarah aber hin und wieder sind Einschübe von den Gedanken des Täters. Es lässt sich sehr gut miträtseln, wer dahinter steckt und man wird auch immer wieder überrascht wenn es zu unerwarteten Wendungen kommt. Auf den ersten Seiten fand ich etwas viel drumherum geredet, warum Sarah ihren Instagram-Kanal deaktiviert hat. Erst gegen Ende wurde das Tempo angezogen und die Ereignisse haben sich überschlagen. Allerdings fand ich, dass das Ende dann doch etwas zu konstruiert gewirkt hat.

Mein Fazit:
Es gab zwar noch einige kleine Schwächen, aber dennoch war es ein spannender Psychothriller, den es sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Toter Barkassenkapitän

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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An den St. Pauli Landungsbrücken wurde der Barkassenkapitän Domenic Lutteroth erschlagen auf seiner Barkassen aufgefunden. Der Fall sorgt sofort für die mediale Aufmerksamkeit und landet auf dem Schreibtisch ...

An den St. Pauli Landungsbrücken wurde der Barkassenkapitän Domenic Lutteroth erschlagen auf seiner Barkassen aufgefunden. Der Fall sorgt sofort für die mediale Aufmerksamkeit und landet auf dem Schreibtisch der Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi. Eigentlich wollte sie so kurz vor ihrer Pensonierung kürzer treten, doch nun muss die junge Ehefrau über den Tod informiert werden. Gemeinsam mit Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei beginnt Jonna in dem Fall zu ermitteln und ist fasziniert von dem Kosmos des Hamburger Hafens. Als sie glauben einem Barkassen-Krieg auf der Spur zu sein, verschwindet auch noch die Ehefrau Lutteroths.

"Tod an den Ladungsbrücken" ist der Auftakt in die neue Reihe "Tatort Hafen".

Die Handlung wird mit einem flüssigen Schreibstil und wechselnden Perspektiven erzählt. Mit einfließen tolle Beschreibungen rund um den Hamburger Hafen und auch Hintergrundwissen zur Arbeit der Wasserschutzpolizei. Bei den Beschreibungen rund um den Hamburger Hafen hatte ich alles bildlich vor Augen. Die einzelnen Aspekte rund um die Arbeit der WaPo wurden gut in die Handlung eingegliedert, ohne dass sie den Lesefluss gestört haben.

In der Handlung kamen sehr viele Charaktere vor, wobei einige der Hauptcharaktere noch recht undurchsichtig geblieben sind. Teilweise kam ich etwas mit den vielen Charakteren durcheinander, wenn zu viele auf einmal vorkamen. Da musste ich erst überlegen, wie ich die jeweilige Person einzuordnen habe.

Der Fall um den toten Barkassenkapitän war interessant und spannend. Der Spannungsbogen blieb hier aber recht flach. Erst am Ende wurde das Tempo ein wenig angezogen, aber alles blieb ohne großartigen Nervenkitzel.

Gefehlt für ein Krimi hat mir so ein wenig die Ermittlungsarbeit der beiden Kommissare Jonna & Tom. Hier hat sich das Autorenteam etwas in die private Geschichte der einzelnen Charaktere verloren und in die Beschreibungen des Hamburger Hafens. Ich möchte nicht sagen, dass es schlecht ist, es war dennoch interessant und spannend alles zu erfahren und für die Charaktere ist es ja auch wichtig in die Tiefe zu gehen, aber der eigentliche Krimifall ist dadurch etwas in den Hintergrund geraten und der rote Faden ging dabei etwas verloren.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Krimi für Zwischendurch ohne Blutvergießen und Nervenkitzel. Viel interessanter Lokalkolorit aus dem Hamburger Hafen und interessante Charaktere. Ich bin gespannt was mich in der Fortsetzung erwarten wird. Gebe hier eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Jagdrausch

Schändung
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Als Kriminalkommissar Carl Mørck aus seinem Urlaub wieder kommt, stößt ihr sein Assistent Assad mit der Nase auf die verstaubte Rørvig-Akte. Vor zwanzig Jahren gab es einen Leichenfund in einem Sommerhaus ...

Als Kriminalkommissar Carl Mørck aus seinem Urlaub wieder kommt, stößt ihr sein Assistent Assad mit der Nase auf die verstaubte Rørvig-Akte. Vor zwanzig Jahren gab es einen Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig. Der Verdacht fiel auf eine Schüler-Clique aus dem nahegelegenen Privatinternat. Doch nur einer von ihnen hat gestanden. Der Fall galt als geklärt, doch Mørck glaubt, dass noch mehr dahinter steckt. Von oberster Stelle wird ihm verboten die Ermittlungen weiterzuführen. Seine Spur führt ihn in die höchsten Kreise der Gesellschaft, aber auch ganz nach unten.

"Schändung" ist der zweite Band der Reihe aus dem Sonderdezernat Q. Es empfiehlt sich auch bereits den Vorgänger zu kennen, da die persönliche Geschichte und Entwicklung von Carl und Assad auch einen großen Anteil an der Handlung nimmt.

Das Team und die Charaktere selbst wurden hier toll weiterentwickelt. Die beiden Hauptprotagonisten Carl Mørck und sein Assistent Assad sind mir bereits aus dem Vorgänger bekannt und ich finde sie weiterhin schrullig und ulkig. Ein tolles Ermittlerduo, das einen immer wieder mit Sprüchen und Handlungen zum Lachen bringt beim Lesen. Neu hinzugekommen ist hier die Sekretärin Rose. Sie passt mit ihrer Art toll zu den beiden und hat genauso ihren eigenen Kopf.

Von der Handlung und Spannung her fand ich diesen Teil etwas schwächer als den Vorgänger. Anfangs ist es sehr ruhig und es zieht sich ein bisschen. Zum Ende hin wird es dann aber nochmal brenzlig und das Tempo wird da enorm angezogen. Man erkennt schon früh wer die "Bösen" sind und daher gab es für den Leser nicht die Momente des Miträtselns und hatte auch nicht so die Überraschungen parat.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und hier und da untermalt mit Witz und Humor zur Auflockerung. Manche Stellen sind allerdings nichts für schwache Nerven.

Mein Fazit:
Diesen Teil fand ich etwas schwächer als den Vorgänger, aber trotzdem noch eine spannende Unterhaltung mit dem schrulligen Ermittlerduo. Lesenswert für alle, die auch den Vorgänger bereits kennen.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Tote im Sand

Der Sturm: Vergraben
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Auf dem Darß bricht bei einem Sturmflut ein Stück der Steilküste ab. Dabei werden die Gebeine einer Frau freigelegt. Während die Überreste geborgen werden, werden auch noch Überreste eines zweiten Skletts ...

Auf dem Darß bricht bei einem Sturmflut ein Stück der Steilküste ab. Dabei werden die Gebeine einer Frau freigelegt. Während die Überreste geborgen werden, werden auch noch Überreste eines zweiten Skletts gefunden. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und sein Team hegen die Vermutung, dass es Opfer des Darß-Rippers sind, der im Sommer 1989 mehrere Liebespaare auf dem Darß ermordete. Der Täter konnte nie gefasst werden und mit dem Fall der Mauer hörten die Morde auf. Die Kryptologin Mascha Krieger wird hinzugezogen als am Fundort eine CD gefunden wird. Die Daten sollen Hinweise liefern sind jedoch schwer beschädigt. Ihr kommt ein ungeheuerlicher Verdacht als sie erfährt, dass ihr Vater damals in die Suche nach dem Darß-Ripper involviert war..

"Der Sturm. Vergraben" ist der Auftakt in die neue Trilogie (aber Band 4) mit dem Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger. Es empfiehlt sich die Trilogie "Der Strand" zu kennen, da die persönliche Geschichte des Ermittlerteams in dieser Trilogie fortgeführt wird.

Die beiden Hauptprotagonisten Tom und Mascha sind mir noch aus der vorherigen Trilogie bekannt. Mir sind beide sehr sympathisch und sie wirken durch ihre private Geschichte auch sehr authentisch. Ich finde beide Protagonisten wurden hier sehr gut weiterentwickelt.

Die Dialoge zwischen den ganzen Charakteren wirken sehr realistisch und lebendig. Beim Lesen hat man das Gefühl als wenn man als Beobachter an den Gesprächen teilnimmt.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Perspektivwechsel sorgen für Abwechslung und für Spannung. Auch wenn man hier keinen großen Nervenkitzel erwarten darf, ist es dennoch spannend den Ermittlungen zu folgen. Der Cliffhänger am Ende der Handlung hält die Spannung hoch auf die folgenden Bände.. noch ist nicht alles aufgeklärt.

Was mich ein wenig gestört hat, war dass die ein oder andere Handlung etwas übertrieben und unlogisch erschienen ist. Ich möchte hier nicht näher ins Detail gehen, um nicht zu spoilern aber es hatte etwas mit Toms Tocher (5 Jahre alt) zu tun.

Mein Fazit:
Ein spannender Auftakt, ohne Nervenkitzel aber tolle Ermittlungsarbeit, in die zweite Darß-Trilogie. Leseempfehlung für alle, die auch die erste Trilogie kennen.

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