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Kado82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Ein unmoralisches Angebot

Trophäe
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Zum Inhalt selbst muss man denke ich nicht viel sagen...
Es geht um die Großwildjagt in Afrika, um einen Trophäenjäger namens Hunter White ( wie herrlich ironisch ) und um eins, zwei unmoralische Angebote ...

Zum Inhalt selbst muss man denke ich nicht viel sagen...
Es geht um die Großwildjagt in Afrika, um einen Trophäenjäger namens Hunter White ( wie herrlich ironisch ) und um eins, zwei unmoralische Angebote unter dem Deckmantel der Großherzigkeit eines Naturschützers getarnt.
Das Buch 'Trophäe' von der Autorin Gaea Schoeters ist ein Roman der langsam anfängt und zu Beginn einem fast schon sowas wie Verständnis für die Großwildjagt aufbringen lässt. Nach und nach entwickelt der Roman eine Sogwirkung und bringt uns durch diese konfusen und unethischen Moralvorstellungen schwer ins grübeln.
Die vielen Sequenzen zurück in Hunters Kindheit verführen einen dazu sein Verhalten zu entschuldigen.
Seine perverse Erregung kurz vorm töten wiederum ist so ekelhaft und holt einen ganz schnell in die Realität zurück. Der kurze Moment des Verstehens weicht einer großen Angewidertheit.
Dieses Buch lässt einen den Kopf schütteln bei soviel geballter Doppelmoral und regt gleichzeitig zum Nachdenken an.
Wer gerne auch mal 'unbequem' liest, dem kann ich diesen Roman sehr empfehlen...eine Erzählung die erst einmal im Kopf bleibt.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Eine Reise zur Wahrheit

Trabant
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Ich muss zugeben ich habe erst sehr spät, eigentlich erst nach dem beenden des Buches den Titel verstanden. Da stand ich komplett auf dem Schlauch und habe an das Auto gedacht. Aber in 'Trabant' von dem ...

Ich muss zugeben ich habe erst sehr spät, eigentlich erst nach dem beenden des Buches den Titel verstanden. Da stand ich komplett auf dem Schlauch und habe an das Auto gedacht. Aber in 'Trabant' von dem Autor Stefan Sommer ist immer mal die Astronomie ein Thema und als ich mir die Definition gegoogelt habe, hat es Sinn gemacht.
Ein Trabant ist ein kompaktes, natürlich entstandenes astronomisches Objekt, das sich in einer Umlaufbahn um ein anderes, deutlich massereicheres Objekt befindet.
Genauso dreht sich unser Protagonist Georg um seine Eltern.
Eigentlich soll Georg auf der Hochzeit seines besten Freundes Vedad in Kroatien die Traurede halten, aber im nächsten Moment bringt eine SMS seines Vater ihn dazu in seinen Opel Corsa zu springen und sich auf den Rückweg nach München zu machen.
Auf der Fahrt denkt Georg über den Grund der sonderbaren SMS, seiner Vergangenheit, Kindheit und vorallem über seine Eltern und deren Beziehung nach. Was ist mit seinem Vater los...ist er krank, hat er eine Affäre oder ist er gar ein Geheimagent? Verrückte und weniger verrückte Theorien tun sich in Georgs Kopf auf, oft mit seinem Kumpel Vedad am Ohr, der ihm trotz Hochzeitstrubel sehr unterstützt.
Es ist keine klassisch erzählte Geschichte und hat auch kein klassisches Ende. Der Roman lässt mich zwar etwas grübelnd, aber auch zufrieden zurück. Ich weiß nicht ob ich mir alles so richtig zusammengereimt habe wie der Autor das beabsichtigt hat, aber ich habe das Buch gerne gelesen.
Ich mag Georg und hoffe sein Vater ist ein Geheimagent.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Eiskalt erwischt

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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Das zweite Buch in diesem Jahr wurde also 'Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod' von Amy McCulloch. Ein Thriller rund ums Thema Bergsteigen und somit absolutes Neuland für mich. Sehr interessant ...

Das zweite Buch in diesem Jahr wurde also 'Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod' von Amy McCulloch. Ein Thriller rund ums Thema Bergsteigen und somit absolutes Neuland für mich. Sehr interessant ist das die Autorin wirklich den Berg um den es in dem Buch geht bestiegen hat, den Manaslu einen Achttausender.
Ich hab nachdem ich fertig gelesen habe erstmal auf dem Instagram Profil von Amy McCulloch gestöbert und es war so cool einige Szenen aus dem Buch zu erkennen. Klar ist die Story rund um den Thrill erfunden, aber einige Fakten die die Autorin wirklich erlebt hat sind auch mit eingeflossen. Das macht alles sehr authentisch.
In der Story geht es um die Reporterin Cecily die von dem berühmten Bergsteiger Charles McVeigh mit zur Gipfelstürmung seines vierzehnten Achttausender in Folge, dem Manaslu mitgenommen wird. Der Haken an der Sache ist das sie nur ein Interview mit Charles bekommt, wenn sie es bis zum Gipfel schafft. Der größere Haken allerdings ist, dass sich unter allen Teilnehmern der Expedition ein Mörder befindet. Als wäre der Berg nicht schon gefährlich genug.
Mir hat das Buch trotz seiner vielen Seiten echt Spaß gemacht und mich auch unterwegs nicht verloren. Die Fakten rund ums Bergsteigen waren extrem interessant und im Gegensatz zu ein paar anderen Stimmen die ich gelesen habe, fand ich alles bis zum Ende hin sehr spannend und gut geschrieben. Auch finde ich das alle Personen gut gewählt und mir entsprechend ihrer Rolle sympathisch oder unsympathisch waren.
Das Ende war absolut okay und wurde dem Buch gerecht, aber der Weg dahin hat mich tatsächlich mehr interessiert.
Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen und ich mochte das Buch lieber lesen als ich vorher vermutet hatte.
Für mich eine positive Überraschung 🙂.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Was brauchst du wirklich

All das zu verlieren
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Mein erstes Buch für dieses Jahr ist ein Geschenk gewesen mit dem Vermerk: Bleibt im Kopf, weil extrem verstörend und unbequem....
Dem kann ich nur uneingeschränkt beipflichten.
Der Roman 'All das zu verlieren' ...

Mein erstes Buch für dieses Jahr ist ein Geschenk gewesen mit dem Vermerk: Bleibt im Kopf, weil extrem verstörend und unbequem....
Dem kann ich nur uneingeschränkt beipflichten.
Der Roman 'All das zu verlieren' von der Autorin Leïla Slimani hat mich fasziniert, gefesselt, abgestoßen, Mitleid haben lassen und mich quasi in einen Strudel der verschiedenen Empfindungen gerissen und wieder ausgespuckt.
Die Hauptfigur in dem Ganzen ist Adèle. Sie ist Mutter, Ehefrau eines Chirurgen und arbeitet selbst als Journalistin. Sie lebt in Paris und auf den ersten Blick denkt man alles müsse gut sein. Ist es aber nicht. Adèle hat eine selbstzerstörerische, hypersexuelle und exzessive Ader die Sie gerne mit Ihrem Körper und Männern auslebt.
Es ist ein bisschen wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Auf der einen Seite genießt und wünscht Sie sich die Wärme und Geborgenheit eines Familienlebens und auf der anderen Seite tut Sie alles um es zu zerstören.
Einige Passagen sind so unangenehm das man sich beim lesen fast schon windet. Ich für meinen Teil habe die Vermutung aufgestellt, dass Adèle das alles macht um sich spüren zu können, um sich nicht zu verlieren.
Ich könnte mir vorstellen dass das Buch polarisiert, aber mich hat es sehr in seinen Bann gezogen und ich mochte es. Die erste Hälfte noch lieber als den Schluss.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

25 Jahre später

Eine halbe Ewigkeit
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Mit 'Eine halbe Ewigkeit' knüpft Ildikó von Kürthy an den Roman 'Mondscheintarif' an und wir erfahren wie es unserer Protagonistin Cora Hübsch in all den Jahren so ergangen ist.
25 Jahre später, um 3 Kinder, ...

Mit 'Eine halbe Ewigkeit' knüpft Ildikó von Kürthy an den Roman 'Mondscheintarif' an und wir erfahren wie es unserer Protagonistin Cora Hübsch in all den Jahren so ergangen ist.
25 Jahre später, um 3 Kinder, einen Ehemann und vielen wertvollen Erkenntnissen reicher, treffen wir Cora in ihren Fünfzigern wieder. Gerade gibt es in Ihrem Leben einen großen Umbruch. Alle Kinder sind flügge geworden und somit ist ihre Hauptbeschäftigung der letzten Jahre weg und Cora steht kurz vor einer kleinen Midlife Crises. Wie wird die nun plötzliche Zweisamkeit mit ihrem Ehemann werden, was hält die Zukunft noch bereit und was ist eigentlich mit der Vergangenheit...hatte Sie damals alles richtig gemacht? Schwere Entscheidungen wurden getroffen und auf dem Grad zwischen richtig und falsch balanciert.
Gut das der Zufall ihr in dieser Zeit des Umbruchs gleich einen ganzen Haufen neuer und wertvoller Bekanntschaften beschert. Dieser bunt zusammen gewürfelte Haufen macht richtig Spaß und am liebsten würde man ins Buch schlüpfen und vor Ort mitmischen.
Abschließend muss ich sagen das der Roman mich überrascht hat.
Cora Hübsch hat noch viel von Ihrer charmant- tollpatschigen Art und Ihrem Witz behalten, allerdings wurde auch Sie vom Leben geprägt.
'Eine halbe Ewigkeit' war nicht nur lustig, sondern auch traurig und nachdenklich. Ich hatte zeitweise mit den Tränen zu kämpfen und damit habe ich nicht gerechnet. Aber gerade das hat mir gefallen, diese Vielschichtigkeit. Einige Stellen im Buch waren übertrieben, schrill und laut. Andere dafür ganz leise.
Eine gelungene Fortsetzung die mir wirklich gut gefallen hat.

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