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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Nächstes Jahr in Havanna

Nächstes Jahr in Havanna
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Eine Familiengeschichte, erzählt in zwei Erzählsträngen und Zeiten. In gewisser Weise lernt man beim Lesen dieses Romans ziemlich viel. Da wäre die Geschichte Kubas ab 1958 samt der damaligen Ansichten. ...

Eine Familiengeschichte, erzählt in zwei Erzählsträngen und Zeiten. In gewisser Weise lernt man beim Lesen dieses Romans ziemlich viel. Da wäre die Geschichte Kubas ab 1958 samt der damaligen Ansichten. Allerdings erzählt aus der Perspektive einer reichen kubanischen Familie. Die Mehrheit der Bevölkerung wird hier also nicht abgebildet. Und dann eine Art Rückblick aus der heutigen (2017) Sicht auf die damaligen Ereignisse erlebt durch die Enkelin, die auf den Spuren ihrer Großmutter das frühere Kuba erlebt.

Vieles wiederholt sich
Das betrifft sowohl die Erlebnisse als junges Mädchen der Großmutter im ersten als auch die ihrer Enkelin im zweiten Erzählstrang. Beide durchleben spezielle Liebesgeschichten, wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang. Auch die Geschichte der beiden ähnelt sich. Es ist der Lauf der Geschichte selbst, dass sich vieles wiederholt, Menschen immer wieder dieselben Fehler und Erkenntnisstufen durchlaufen. Im kleinen Rahmen zeigt Cleeton dies auf. Auf den Roman bezogen, erhält man als Lesende/r so einige Längen.

Trotz dieser Längen lohnt es sich dieses Buch zu lesen, denn man lernt viel über die Geschichte Kubas und die Mentalität der Wohlhabenden dort. Hinzu kommt ein flüssiger Schreibstil und gut herausgearbeitete Figuren. Lesenswert!

Veröffentlicht am 08.04.2024

Nur Roman in historischem Gewand

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt ...

Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt sich, als Bursche verkleidet, als Eléve. Weil sie bereits sehr gut reitet und Nevio höchst vielversprechend ist, geht ihr Plan erst Mal auf. Neid und Missgunst schlägt ihr von einigen der Adelssöhne dort entgegen, denn sie ist bürgerlich und hat keinen Mäzen. Sie muss sich dort ebenso behaupten wie in Wien. Fühlt sich zu ihrem Ausbilder hingezogen und gelangt nach dem Auffliegen ihrer Tarnung an den Circus im Prater, wo sie Arabische Vollblüter betreut und dort die Hohe Schule zeigt.

Der Roman ist eine Liebesgeschichte mit Pferden im historischen Gewand. Sie spielt zur Zeit der Habsburger in Wien und im Umland. Zwar ist der Schreibstil in Ordnung, aber es schleichen sich ständig inhaltliche Redundanzen bezüglich Irma und ihrer Liebe zu Nevio ein. Das nervt irgendwann gewaltig. Zudem fehlen mir zu dem Titel "Die Hofreiterin" genau solche Informationen zur Hofreitschule: Ergebnisse von Recherchen, die in die Geschichte eingeflochten werden und sie erst richtig interessant werden lassen. So, dass man etwas dabei lernt. Das fehlt hier völlig.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Na ja

Strom - Das dunkle Erwachen
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Eine düstere Fantasy-Welt, in der eine künstliche Intelligenz das Sagen hat und engstirniger Rassismus an der Tagesordnung ist.

Fiora ist dunkelhäutig und lebt in einem Dorf in den Bergen unter Hellhäutigen. ...

Eine düstere Fantasy-Welt, in der eine künstliche Intelligenz das Sagen hat und engstirniger Rassismus an der Tagesordnung ist.

Fiora ist dunkelhäutig und lebt in einem Dorf in den Bergen unter Hellhäutigen. Ihre Mutter war dunkel wie sie, aber ihre übrige Familie ist hellhäutig. Fiora hat es nicht leicht, sie wird ausgegrenzt und nur wenige akzeptieren sie so, wie sie ist. Als ein Händler das Dorf aufsucht und ihr einige Anregungen gibt, ändert sich ihr Leben. Sie fängt an zu reisen und erkennt ihre Lebensaufgabe in einer extrem düsteren Welt.

Sehr schade ist, dass die Geschichte an sich flach bleibt. Keinerlei Übergang zu unserer heutigen Welt, in der KI gerade quasi laufen lernt, keinerlei Sozialkritik oder andere Bezüge aufnehmend und in den Fantasyroman hineinflechtend. So ist dieser Roman sehr oberflächlich und banal. Er ist gut zu lesen, beginnt super atmosphärisch und wird zum Ende hin leider immer oberflächlicher.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Freundinnen für immer

Freundinnen bleiben wir immer
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Eva und Judith kennen sich seit dem Sandkasten und sind immer noch gut miteinander befreundet. Längst sind sie erwachsen und machen natürlich nicht mehr „alles“ gemeinsam, aber sie halten guten Kontakt ...

Eva und Judith kennen sich seit dem Sandkasten und sind immer noch gut miteinander befreundet. Längst sind sie erwachsen und machen natürlich nicht mehr „alles“ gemeinsam, aber sie halten guten Kontakt miteinander.

Während eines Urlaubs bekommt die Freundschaft einen Knick und die Frage: Wie viel hält eine Freundschaft aus?, steht unangesprochen im Raum. Jede/r kennt das, dass man nicht immer alles erzählen mag, manche Sache erlebt man mit neuen Freunden und möchte die beste Freundin nicht vor den Kopf stoßen. Und manchmal entwickeln sich Leute – auch Freunde! – in völlig andere Richtungen als man selbst. Räumliche Entfernungen tun ihr Übriges dazu.

Was mir richtig gut gefällt, ist der Schreibstil: lockerflockig, in die Tiefe gehend, Verben benutzend und ohne inhaltliche Redundanzen auskommend. Das Thema bewegt alle, die beste Freundinnen haben und hoffen, dass diese Freundschaft(en) möglichst ein Leben lang andauern mögen.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Nett mit wirrem Krimi

Der Kommissar und der Tod auf Cotentin
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Es ist ein typischer Wohlfühlkrimi. Die Geschichte führt in eine hübsche, französische Region. Es dreht sich um die Menschen, den Wein, das Essen, das savoir vivre und man bekommt beim Lesen Lust dorthin ...

Es ist ein typischer Wohlfühlkrimi. Die Geschichte führt in eine hübsche, französische Region. Es dreht sich um die Menschen, den Wein, das Essen, das savoir vivre und man bekommt beim Lesen Lust dorthin zu reisen.
Der Krimi spielt eine untergeordnete Rolle. Eine Frau bringt sich in der Zelle um, nachdem sie immer wieder ihre Unschuld mitteilte. Kurz danach geschieht ein Mord nach dem anderen. Eine gefährliche Region? Obwohl die Beteiligten um die Gefahr wissen, leben sie fröhlich in den Tag hinein weiter. Man kann ein bisschen miträtseln, allerdings sind etliche Verwicklungen ziemlich unglaubwürdig und teilweise sogar haltlos. Man merkt ziemlich schnell, wer der Täter ist und genießt währenddessen die netten Landschaftsbeschreibungen.
Ich hätte es lieber anders herum gehabt: ein guter Krimi mit einer landschaftlich reizvollen Rahmenhandlung à la française

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