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Veröffentlicht am 11.03.2024

Mal was ganz anderes, hat mir gut gefallen

Yellowface
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Yellowface ist wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch für mich gewesen, weil ich vorher in dieser Richtung noch gar nichts gelesen hatte. Die Autorin schafft es, sehr viele wichtige Themen wie den eigenen ...

Yellowface ist wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch für mich gewesen, weil ich vorher in dieser Richtung noch gar nichts gelesen hatte. Die Autorin schafft es, sehr viele wichtige Themen wie den eigenen Wert, Diskriminierung, Diebstahl von Gedankengut und auch komplexe Diskussionen wie "wurde es nur veröffentlicht, weil sie nicht weiß ist" ziemlich einfach zu verpacken. Zumindest konnte ich das Buch sehr flüssig und gut lesen und hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Sprache oder dem Schreibstil.

In diesem Buch darf man allerdings nicht erwarten, dass man die Charaktere mag. Das wird vermutlich niemandem so gehen, denn die Charaktere bewegen sich durchweg in Grauzonen und verhalten sich ethisch und moralisch teils sehr fragwürdig. Mich persönlich hat das bei diesem Buch aber nicht gestört, worüber ich froh bin, denn bei Babel (einem ihrer anderen Bücher) hatte ich damit so meine Schwierigkeiten.

Die Handlung schreitet in einem guten Tempo voran und es gab keine Längen. Was mich gestört hat und irgendwie beim Lesen auch immer wieder raus gebracht waren die sehr häufigen Erwähnungen von Tiktok, Goodreads, Instagram und Co. Das mag aber auch nicht jeden stören. Das Ende war irgendwie etwas unspektakulärer als gedacht, hat aber dennoch irgendwie auch gepasst.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Magie & die Liebe zu Büchern

Ink Blood Mirror Magic
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Ink Blood Mirror Magic ist eine eng verwobene Geschichte über Familie, Loyalität und Macht. Dieses Buch ist wie ein wunderbarer Liebesbrief an die Bücher. Am besten hat mir gefallen, wie alles zusammenhängt. ...

Ink Blood Mirror Magic ist eine eng verwobene Geschichte über Familie, Loyalität und Macht. Dieses Buch ist wie ein wunderbarer Liebesbrief an die Bücher. Am besten hat mir gefallen, wie alles zusammenhängt. Keine der Enthüllungen war besonders schockierend für mich, aber es ist unglaublich befriedigend, wenn ein Autor jedes einzelne Element der Geschichte effektiv einsetzt. In diesem Buch gibt es keine losen Fäden und am Ende bleiben keine Fragen offen, was ich sehr mochte.

In dem Buch gibt es drei Sichtweisen: die der beiden Schwestern Joanna und Esther und schließlich Nicholas. Jede Figur beginnt das Buch recht isoliert, voneinander und vom Rest der Welt. Diese Isolation wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf ihr Leben aus, und es war unglaublich interessant zu sehen, wie jeder von ihnen über das hinauswächst, was ihm vertraut war. Ich hatte nicht mit Nicholas' Sichtweise gerechnet, aber er wurde schnell zu meiner Lieblingsfigur. Seine einzigartige Beziehung zu den magischen Büchern hat mich wirklich gefesselt. Durch die Einbeziehung seiner Sichtweise, etwas später im Buch als die der anderen, wird das Verständnis des Lesers für das magische System auf den Kopf gestellt und die Spannung steigt ab diesem Punkt merklich. Mit Joannas Sichtweise konnte ich mich sehr viel weniger anfreunden, als mit der der beiden anderen. Im Vergleich zu Nicholas und Esther sind ihre Kapitel recht langweilig. Sie kommt mit allen Beschränkungen meiner Meinung nach viel zu gut klar für jemandem in ihrem Alter, was ich ihrer Naivität zuschreibe. Nicht gebraucht hätte ich die Romanze am Ende, die für mich nicht wirklich auf etwas basiert hat.

Ich mochte das Magiesystem, welches auf Büchern basiert, sehr gerne und fand ich die Idee dahinter wirklich gut (auch gut umgesetzt). Das Buch liest sich extrem flüssig und hat nur ganz wenige Längen (in Joannas Kapiteln). Auch wenn es für mich insgesamt recht vorhersehbar war, habe ich es gern gelesen. Man darf nichts allzu komplexes erwarten, dann wird man bei diesem Buch auch nicht enttäuscht. Für ein Standalone und ein Debüt fand ich es super!

Ich kann das Buch jedem empfehlen der gern Fantasy liest, Bücher liebt und kurzweilige, aber spannende Geschichten mag!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Sehr schöne Ausgabe des zeitlosen Klassikers

Frankenstein
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Frankenstein ist nicht umsonst ein zeitloser und geschätzter Klassiker und zu welcher Jahreszeit würde das Buch besser passen, als in den herannahenden Herbst?! :) Für mich war es das erste Mal, dass ich ...

Frankenstein ist nicht umsonst ein zeitloser und geschätzter Klassiker und zu welcher Jahreszeit würde das Buch besser passen, als in den herannahenden Herbst?! :) Für mich war es das erste Mal, dass ich das Buch gelesen habe und ich kann es jedem nur ans Herz legen. Mary Shelleys Schreibstil ist etwas altertümlich, was bei der Zeit aus dem das Buch stammt nicht verwunderlich ist, aber man kommt meiner Meinung nach schnell in die Geschichte und gewöhnt sich auch gut an ihren Schreibstil.

Das Buch behandelt Themen, die gerade zur heutigen Zeit wieder hochaktuell sind. Mit der immer weiter voranschreitenden KI, die sich selbstständig entwickeln kann, sind wir von Kreaturen wie Frankensteins „Monster” meiner Meinung nach nicht weit entfernt. Deshalb ist es sehr spannend, dass dieses Buch aus dem 19. Jahrhundert auch heute noch aktuell ist.

Für das Geschöpf konnte ich ein sehr tiefes Mitgefühl aufbringen und mochte es wirklich gern. Die verschiedensten Gefühle und die Zerrissenheit ist so sehr spürbar, dass man einfach nur Sympathie für es empfinden kann. Ganz anders hingegen erging es mir mit Frankenstein. Für mich zählt er zu einem der anstrengendsten, narzisstischsten und in hohem Maße verantwortungslosen Charakteren aller Zeiten. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie so ein entsetzlich dummer Mensch Wissenschaftler sein kann. Sein Charakter ist meine einzige Kritik an dem Buch. Ich verstehe, dass er eine gewisse Wirkung haben muss und vermutlich auch genau diese Abneigung erzeugen soll, aber mir war das echt zu viel. Mit ein paar Makeln hätte ich leben können, aber er hat mich eigentlich fast die gesamte Geschichte hindurch nur aufgeregt und dadurch mein Lesevergnügen gemindert. Sein unentwegtes Gejammer und Selbstmitleid, gepaart mit seiner Ignoranz und Dummheit war für mich schwer zu ertragen. Wenn man beim Lesen pausenlos mit den Augen rollen muss oder sich die Hand vor die Stirn schlagen möchte, ist das echt zu viel. Weil ich den Rest so mochte tat es mir deshalb in der Seele weh, dass ich seine Seiten am liebsten überblättert hätte.

Das Setting ist recht düster und hat ganz leichte Dark Academia Vibes, woran ich absolut nichts auszusetzen hatte. Wir bekommen das meiste aus der Sicht von Viktor geschildert, aber auch einiges aus der Sicht des Geschöpfs oder anderen Personen. Die Sichtwechsel fand ich immer toll und habe am liebsten die Schilderungen des Geschöpfes gelesen. Selbstverständlich ist es beabsichtigt, dass man sich beim Lesen fragt, wer hier eigentlich das Monster ist. Die vermittelte Message des Buches finde ich sehr schön und denke sie wird niemals alt.

Erwähnen möchte ich natürlich auch noch die Aufmachung dieser schönen Schmuckausgabe. Das Buch macht durch die Illustrationen und die Zusatzinhalte, wie Briefe, noch viel mehr Spaß. Definitiv ein schönes Buch für alle Buchliebhaber und Menschen, die etwas besonderes zu schätzen wissen!

Abschließend kann ich nur sagen: All meine Liebe für das Geschöpf und 4 Sterne für das Buch, wobei ich die schöne Ausgabe mit in die Bewertung habe einfließen lassen.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Mal ein ganz anderer Krimi

Der Rote Palast
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Sehr viele Krimis lese ich nicht, aber an diesem konnte ich nicht vorbei gehen! Korea im 18. Jahrhundert ist einfach super spannend und so fern ab unserer Zeit und Kultur, dass es sich für mich wie Fantasy ...

Sehr viele Krimis lese ich nicht, aber an diesem konnte ich nicht vorbei gehen! Korea im 18. Jahrhundert ist einfach super spannend und so fern ab unserer Zeit und Kultur, dass es sich für mich wie Fantasy gelesen hat. Das Setting ist also schon einmal wirklich gelungen und etwas ganz anderes. Die Autorin hat für das Buch intensive Recherche betrieben, was man beim Lesen auch wirklich merkt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig und gut lesen. Natürlich gibt es oft koreanische Begriffe und die Namen und Anreden dort sind selbstverständlich etwas ganz eigenes und für uns etwas schwierig zu unterscheiden. Zudem haben die Namen oft "Anhängsel" die auf dem jeweiligen Stand der Person beruhen. Hinten im Buch gibt es allerdings ein Verzeichnis, wo fast alles erklärt wird. Dadurch fand ich das vollkommen in Ordnung und interessant.

Die Geschichte ist ziemlich spannend und auch wenig vorhersehbar. Mit dem Mörder habe ich zum Beispiel nicht gerechnet. Es liest sich also wirklich gut und ohne Längen. Am Ende hat mich eine Kleinigkeit gestört, die ich aufgrund von Spoilern hier aber nicht weiter ausführen kann.

Vor allem die Hauptcharakterin ist sehr sympathisch und authentisch. Zumindest soweit ich das beurteilen kann (wirklich wissen tue ich natürlich nicht, wie es damals zu ging). Sie ist mutig und offen, kämpft für die Gerechtigkeit und gegen ihre eigenen Dämonen an. Am Ende hat sie sich meiner Meinung nach wirklich gut weiterentwickelt. Ihr zartes Alter merkt man nur an einigen wenigen Stellen, was ich sehr angenehm fand. Natürlich gibt es auch hier wieder eine kleine Liebesgeschichte, was für mich nicht unbedingt hätte sein müssen. Zum Glück nimmt diese auch nur einen super kleinen Teil des Buches ein, läuft quasi so nebenher und ist auch realistisch gehalten. Für mich war das perfekt.

Für 5 Sterne hat mir irgendwie noch ein kleiner Funke gefehlt, der mich so richtig, richtig begeistert hätte. Ich fand das Buch aber wirklich sehr gelungen und kann es auf jeden Fall empfehlen! Ich hoffe von der Autorin wieder etwas lesen zu können :)

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Ungewöhnliche Liebesgeschichte

Vom Ende der Nacht
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Dieses Buch ist die Art von Geschichte, die mich immer ansprechen wird: ergreifend schön, voller Höhen und Tiefen zwischen den Charakteren und der Erkundung der Normalität und Seltsamkeit des Lebens.

In ...

Dieses Buch ist die Art von Geschichte, die mich immer ansprechen wird: ergreifend schön, voller Höhen und Tiefen zwischen den Charakteren und der Erkundung der Normalität und Seltsamkeit des Lebens.

In diesem Debütroman folgen wir Rosie und Will, die versuchen allem umzugehen, was das Leben ihnen zuwirft. Die einzige Konstante in ihrem Leben, so scheint es, ist die Tatsache, dass sie nie aufhören, sich ineinander zu verlieben.

Obwohl es sich um eine Liebesgeschichte handelt, ist es keine klassische Romanze und das Hin und Her zwischen den Figuren und die häufigen Missverständnisse werden einige Leser:innen vielleicht frustrieren.

Neben den romantischen Ängsten geht es in dem Buch auch um das, was uns im Alltag oft plagt: Trauer, Unsicherheiten, das Verlangen jedem zu gefallen, Selbstzweifel und psychische Gesundheit. Es ist kein Feuerwerk von einem Roman, der einem den Sinn des Lebens offenbart. Er ist sehr realitätsnah und das mochte ich sehr. Einen Stern ziehe ich ab, weil das Hin und Her teilweise etwas viel und auch ein wenig unrealistisch war.

Alles in allem war es eine tolle Lektüre und ich bin gespannt, was die Autorin als nächstes auf Lager hat

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