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Veröffentlicht am 13.03.2024

starke Frau, Gauner und Abenteuer

Åsa Stryg
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Liebe Leserin, lieber Leser,

sie ist groß, sie ist stark, sie ist mutig, sie kann kämpfen - und sie ist pleite. Da passt es Åsa Stryg gut, dass eine junge Frau sie anspricht, ob sie ihr helfen würde, ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

sie ist groß, sie ist stark, sie ist mutig, sie kann kämpfen - und sie ist pleite. Da passt es Åsa Stryg gut, dass eine junge Frau sie anspricht, ob sie ihr helfen würde, den Mord an ihrer Mutter zu rächen. Zunächst war Åsa nur bedingt begeistert, doch die Aussicht auf eine reichliche Entlohnung und den Kampf gegen den Erzfeind ihres Vorbilds Eloann Khrom, der des Mordes verdächtigt wird, überzeugen sie. Da sie einen gefährlichen Pass überwinden müssen, drängt sich ihnen Reid auf, der von dem Geld gehört hat und der das Land verlassen muss, da er gesucht wird. Die Zweckgemeinschaft ist auf Misstrauen begründet, doch im Laufe der Reise müssen alle Beteiligten lernen, einander zu vertrauen. Und so geraten sie von einem Abenteuer ins nächste, immer in Gefahr, getötet zu werden. Doch ganz am Ende wartet eine große Überraschung auf Åsa.

Und wieder einmal hat es eine (noch) unbekannte Autorin geschafft, mich mit ihrer Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Der Plot ist spannend, die Charaktere ausgefeilt, die Landschaftsbeschreibungen sehr bildllich. Vor meinem geistigen Auge lief beim Lesen ein Film ab und ich mochte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Bitte gerne mehr davon!

Deine Smoky

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Atemberaubend

Sturmprinzessin
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Liebe Leserin, lieber Leser,

was für ein eindrucksvoller Roman!

Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, die der unseren im Mittelalter ähnelt. Das Land wird mit harter Hand von einem Lord regiert. Im ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

was für ein eindrucksvoller Roman!

Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, die der unseren im Mittelalter ähnelt. Das Land wird mit harter Hand von einem Lord regiert. Im Hafen liegen Segelschiffe, das Handwerk blüht und dem Land geht es gut. Sowohl der Heerführer sowie der Sohn des Lords, die miteinander eng befreundet sind, können viele Entscheidungen des Lords nicht nachvollziehen.

Und dann kommt ein Tsunami und bricht über die Insel herein. Er hinterlässt Tod und Zerstörung. Der Hafen und Großteile des Ortes sind zerstört. Die Menschen, die sich in die Burg flüchten konnten, stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. In diesem Moment lässt der Lord Schiffe ausrüsten, um zu den benachbarten Perleninseln zu segeln und den dortigen Einwohnern zu helfen. Warum?

Diese Frage stellen sich auch die Bewohner der Perleninseln. Sie sind zwar dankbar für die Hilfe, vermuten jedoch einen Hintergedanken. Zu lange schon kennt die Königin der Perleninseln den Lord. Auf den Inseln hat der Tsunami zwar auch gewütet, doch die Bewohner konnten sich auf einen Hügel retten, der von den zaubermächtigen Priesterinnen (zu denen auch die Königin gehört) der Insel geschützt wurde.

Mehr möchte ich über die Geschichte nicht verraten. Es kommt zu diversen Verwicklungen, Missverständnissen und Konflikten. Es gibt Romanzen und Zerwürfnisse, Misstrauen und Vertrauen. Und es wird getrauert. All dies ist in eine spannende Geschichte eingebettet, die noch etwas zu bieten hat: grandiose Beschreibungen von Naturgewalten, die dem Leser das Gefühl geben, mittendrin zu stehen. Atemberaubend!

Am 14. September diesen Jahren kommt die Fortsetzung "Flammenkönigin" in den Handel. Und nun rate mal, wer sich schon darauf freut?

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Ein toller Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe

Verborgenes Traja
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Liebe Leserin, lieber Leser,

diesen Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe habe ich wieder mal nahezu verschlungen. Das Setting ist schon fast klassisch: Mittelalter, Aberglaube, Fabelwesen, Hexerei (oder ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

diesen Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe habe ich wieder mal nahezu verschlungen. Das Setting ist schon fast klassisch: Mittelalter, Aberglaube, Fabelwesen, Hexerei (oder doch nur Kräuterkunde?), mystische Kräfte ... alles vorhanden, alles altbekannt und doch ganz neu miteinander verwoben.

Zu Beginn des Buches lernen wir Mael kennen. Er ist auf der Suche nach einem Kind, wobei nicht näher beschrieben wird, um was für ein Kind es sich handelt und warum er es so dringend sucht. Doch wir lernen, dass er etwas zu verbergen hat. Er streift durchs Land, sucht und verbirgt sich. Warum?

Dann lernen wir Lorea kennen, als sie mit ihrer Mutter bereits auf der Flucht ist. Auch damals war es für zwei Frauen alles andere als sicher, allein unterwegs zu sein, und die beiden mussten sehr vorsichtig sein, wem sie vertrauen und wem nicht. Die Geschichte ihrer Flucht erfahren wir in Erinnerungen, die Lorea mit uns teilt. Sie sind unterwegs nach London, in der Hoffnung, dort Zuflucht zu finden. Lorea muss sich dabei voll und ganz auf ihre Mutter verlassen, da sie selbst ihr Dorf noch nie verlassen hat. Unterwegs machen sie Rast bei Loreas Tante - doch die wird bereits seit Tagen von ihrem Sohn und dessen Frau vermisst. Ist ihr etwas geschehen? Und was sind das für Menschen, die Lorea und ihre Mutter verfolgen? WARUM werden sie verfolgt?

An einem schicksalhaften Tag treffen die drei aufeinander und sie bilden eine Zweckgemeinschaft. Nur zusammen können sie überleben. Nur mit Maels Hilfe kann Lorea ihren Verfolgern entkommen. Nur an Maels Seite hat sie (vielleicht) eine Zukunft.

Mich hatte das Buch gepackt und ich konnte es nur schwer zur Seite legen. Es ist spannend geschrieben, einfühlsam und fesselnd. Für mich eine klare Leseempfehlung und ich bin gespannt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Freundschaft und Schicksalsschläge

Looking for Alaska
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Liebe Leserin, lieber Leser,
ich das Buch auf Englisch gelesen. Es war Schullektüre bei meinem großen Sohn und ich bin halt neugierig, was die da so lesen müssen. Er selbst war mäßig begeistert von dem ...

Liebe Leserin, lieber Leser,
ich das Buch auf Englisch gelesen. Es war Schullektüre bei meinem großen Sohn und ich bin halt neugierig, was die da so lesen müssen. Er selbst war mäßig begeistert von dem Buch, was für mich ein zusätzlicher Grund war, es lesen zu wollen.

Der Aufbau des Buches ist interessant. Die Geschichte wird tageweise erzählt, begonnen 136 Tage vorher und endend 136 Tage hinterher. Vor und hinter was, bleibt zunächst im Dunkeln. Auch werden nicht alle Tage erzählt, nur die, an denen etwas wichtiges/besonderes geschehen ist.

Miles Hartley ist auf seiner Schule der absolute Außenseiter. Seine Abschiedparty, die seine Eltern für ihn veranstalten, ist dementsprechend mau: Niemand kommt. Daher ist er heilfroh, als er zur Culver Creek Preparatory School wechselt, wo er schnell Kontakt findet. Auslöser dafür ist sein Zimmergenosse, der General. Dieser macht ihn auch mit Alaska bekannt, ein eigenwilliges Mädchen, das ihn sofort fasziniert.

Da der Leser alles aus der Sicht von Miles erlebt, erfährt auch der Leser nur stückchenweise, wie die Geschichten der Clique sind. Keiner von ihnen hatte es bislang leicht im Leben, ganz im Gegenteil. Der Grundton des gesamten Buches ist melancholisch, teilweise schon fast depressiv. Scheinbar halten die jungen Leute ihr Leben nur aus, indem sie sich zumindest zeitweise mit Zigaretten und Alkohol betäuben. Sie sind Freunde, halten zusammen, gehen zusammen durch dick und dünn - und kennen sich doch eigenlich nicht wirklich. Das wird an dem Tag klar, an dem Alaska aus ihrer aller Leben verschwindet und sie beginnen, sie zu suchen. Wer war Alaska wirklich? Warum verschwand sie?

Ich kann verstehen, dass viele Jugendliche mit dem Buch überfordert sind, auch wenn es ein Jugendbuch sein will. Die angesprochenen Themen sind heftig, teilweise tragisch, wie beispielsweise die Szene, in der Alaska erzählt, dass sie als Kind hilflos neben ihrer sterbenden Mutter saß und es nicht geschafft hat, den Notruf zu wählen. Es ist ein eindringliches Buch, aus dem ich wieder einmal das Fazit ziehe: Leute, schaut genauer auf die Menschen in Eurer Umgebung. Grade die, die laut und ausgeflippt sind, brauchen vielleicht am dringendsten Eure Hilfe. Egal bei wem, hört hin, seht hin und seid da, wenn es ihnen schlecht geht. Denn das macht wahre Freundschaft aus.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

zwei farbige Schwestern in Deutschland

Weiße Wolken
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Liebe Leserin, lieber Leser,

Yandé Seck hat uns einen Familienroman beschehrt, der zum Nachdenken anregt. Die beiden Schwestern Zazie und Dieo könnten kaum unterschiedlicher sein: Zazie arbeitet im Juz, ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

Yandé Seck hat uns einen Familienroman beschehrt, der zum Nachdenken anregt. Die beiden Schwestern Zazie und Dieo könnten kaum unterschiedlicher sein: Zazie arbeitet im Juz, ist Single, hat Bindungsängste und hadert als Tochter eines Senegalesen mit der Gesellschaft, die sie nicht so akzeptiert, wie sie ist: weiblich, stark, farbig. Dieo ist dreifache Mutter, mit einem Weißen verheiratet, will alles richtig machen und reibt sich daran auf. Erschwerend kommt hinzu, dass die Eltern der Schwestern geschieden sind und die Mutter sich, meiner Meinung nach, ziemlich übergriffig verhält und an ihrem Ex-Mann kein gutes Haar lässt. Der Vater steuert aber auch nur halbherzig gegen und ist froh, wenn er seine Ruhe hat und lesen kann.

Soweit, sogut.

Ich mochte beide Schwestern. Dieo war mir nahe, weil sie mit ihrem Perfektionismus in einen Teufelskreis geraten ist, aus dem sie so leicht nicht mehr rauskommt. Kommt mir bekannt vor, doch das ist ein anderes Thema und gehört nicht hierher. Sie möchte es allen recht machen und ist beeinflussbar, insbesondere von ihrer Mutter. Wie sonst könnte man es erklären, dass ihre Mutter ihr bislang immer ausgeredet hat, die Familie ihres Vaters im Senegal zu besuchen? Sogar nach dem Tod des Vaters will sie ihrer Tochter diese für Dieo wichtige Reise ausreden. Zazie dagegen ist erfüllt von Wut: Wut auf den allgegenwärtigen Rassismus, Wut auf den ständig auftauchenden Rassismus, Wut auf die Wut ... Sie ist die erste in ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis, die ein Studium abgeschlossen hat. Alle feiern mit ihr, und doch ist da immer wieder die Rede vom "ba-bösen" Abschluss. Ist der Ausdruck wirklich nur scherzhaft gemeint? Gleichzeitig ist sie unsicher: Ist es wirklich okay, mit einem weißen Mann zu schlafen? Was, wenn es was ernstes wird? Kann das überhaupt gut gehen oder ist sie für ihn nur eine Trophäe?

Unterm Strich hat die Reise der beiden in den Senegal und die Zeit, die sie mit der Familie ihres Vaters verbringen, auf beide eine reinigende Wirkung. Als sie nach der Trauerfeier zurückkommen, blicken sie beide mit anderen Augen auf die Welt und kommen mit sich selbst ins Reine. Und das finde ich schön und ich freue mich für die (fiktiven) Schwestern.

Deine Smoky

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