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Veröffentlicht am 16.03.2024

Unsympathische Charaktere

Die Auszeit
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"Die Auszeit" von Emily Rudolf ist ein Thriller, in dem ein Verbrechen in einer abgeschlossenen Umgebung geschieht und die Anwesenden das entweder klären wollen oder um ihr Leben fürchten. So in der Art ...

"Die Auszeit" von Emily Rudolf ist ein Thriller, in dem ein Verbrechen in einer abgeschlossenen Umgebung geschieht und die Anwesenden das entweder klären wollen oder um ihr Leben fürchten. So in der Art habe ich schon viele gelesen, ich mag das aber und habe mich hierauf auch gefreut.
Hier ist es die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan, die sich mit ihren fünf engsten Vertrauten und Mitarbeiterin zum feiern zurückzieht, in ein neu eröffnetes Retreat in den Alpen, in dem auch nur vier Mitarbeiter anwesend sind.
Erzählt wird hier aus mehreren Perspektiven, die auch in der Zeit springen, allerdings verirrt man sich hier nicht, es ist alles gut betitelt.
Mein Problem sind hier hauptsächlich die Protagonisten, bis auf die Mitarbeiter des Hotels fand ich sie alle unsympathisch und konnte da keinerlei Bindung aufbauen. Sie handelten teilweise so unlogisch, dass es mir mehr oder weniger egal war, was aus ihnen wird.
Auch wenn der Mord schon zu Beginn geschah und man wußte, wer das Opfer ist, konnte trotzdem Spannung erzeugt werden, nicht durchweg, aber das Buch hatte durchaus auch unterhaltsame Momente.
Das Ende war dann nochmal gut begründet, hat für mich aber die Schwächen nicht aufheben können.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Interessant, aber ungewöhnlicher Aufbau

Austrian Psycho Jack Unterweger
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"Austrian Psycho" von Malte Herwig ist eine Geschichte über den Serienmörder und »Häfenpoet« Jack Unterweger. Mir ist dieser Fall jetzt erst durch dieses Buch und meine Recherchen dazu bekannt geworden. ...

"Austrian Psycho" von Malte Herwig ist eine Geschichte über den Serienmörder und »Häfenpoet« Jack Unterweger. Mir ist dieser Fall jetzt erst durch dieses Buch und meine Recherchen dazu bekannt geworden. Interessant zu lesen war es trotzdem.
Der Aufbau des Buches war etwas ganz Besonderes, aber vielleicht war das auch die Sache, die mich etwas störte. Mir wäre hier ein einheitlicher Erzählstil wohl lieber gewesen.
Als Erzähler haben wir hier einen, uns unbekannten, Autor, der die Geschichte betrachtet, wie es Unterweger geschafft hat, sich aus dem Gefängnis zu schreiben, um weitere Morde zu begehen. Er war ja kein Schriftsteller, ja konnte nicht einmal gut schreiben, war aber sehr geschickt im manipulieren anderer. Hier kam für mich dann auch die Frage auf, wieweit sich da der Einzelne verantwortlich fühlt.
Sehr gut gemacht sind dann eingestreute Briefe und Zitate, Aussagen von Zeitzeugen, aus seinen Büchern. Das fand ich interessant.
Auch die Kapitel, die Malte Herwig unter seinem eigenen Namen schrieb, hatten für mich mehr Aussagekraft.
Letztendlich habe ich einiges begriffen, mir blieben aber noch viele Fragen offen.
Die Art des Erzählens brachte keine Spannung hervor, ja, man weiß ja, wie es endet, aber ich hätte eine andere Aufarbeitung bevorzugt.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

War nicht so mein Humor

Der Spurenfinder
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"Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling habe ich als Hörbuch gehört, gesprochen vom Autor selber.
Elos von Bergen lebt mit seinen Kindern Ada und Naru in Friedhofen, dem verschlafensten ...

"Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling habe ich als Hörbuch gehört, gesprochen vom Autor selber.
Elos von Bergen lebt mit seinen Kindern Ada und Naru in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort hat er das Spurenfinden an den Nagel gehängt, um seine Memoiren zu schreiben und seine Kinder zu langweilen.
Und dann passiert ein Mord, der erst die Kinder mit einbezieht und dann natürlich auch den berühmten Spurenfinder selbst.
Ich habe mich zuerst mit dem Humor hier furchtbar schwer getan, obwohl ich andere Bücher des Autors, wie seine Känguru-Chroniken, sehr schätze. Irgendwann hatte mich die Spannung dann aber, trotz des Humors, eingefangen und die zweite Hälfte gefiel mir deutlich besser.
Man muss hier beachten, dass es sich wohl mehr um ein Kinderbuch handelt, obwohl auch fantastische Elemente enthalten sind und ein Mord aufzuklären ist. Vom Humor, den Protagonisten und der Handlung ist es aber wohl für Kinder gemacht.
Das Buch hat eine Geschichte zu erzähle und es gibt auch durchaus unerwartete Wendungen, wahrscheinlich hatte ich hier die falschen Erwartungen.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Gute Geschichte, die nicht in Fahrt kommt

Zimmer 55
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"Zimmer 55" von Helena Kubicek Boye ist ein Thriller mit einem Setting, dass ich sehr gerne lesen.
Ganz abgelegen im dunklen Wald von Dalarna in Schweden befindet sich eine Klinik für Forensische Psychiatrie. ...

"Zimmer 55" von Helena Kubicek Boye ist ein Thriller mit einem Setting, dass ich sehr gerne lesen.
Ganz abgelegen im dunklen Wald von Dalarna in Schweden befindet sich eine Klinik für Forensische Psychiatrie. Behandelt werden hier verurteilte Schwerverbrecher, die nicht ins Gefängnis dürfen.
Anna Varga verlässt Stockholm, um hier ihre neue Stelle als Psychologin anzutreten. Vermittlerin war hier auch ihre Freundin Lina, die dort schon arbeitet.
Von Beginn an ist es hier für Anna seltsam, sie erhält Warnungen als Botschaften auf ihrem Spiegel und als Briefe, ihre Vorgängerin ist verschwunden und keiner redet mit ihr darüber und auch die Ärzte verfolgen seltsame Konzepte.
Die Kapitel hier sind kurz gehalten und springen von einer Perspektive zur nächsten, aber immer gut gekennzeichnet. Trotzdem braucht man beim lesen eine Weile, um ein wenig hinter die Kulissen und Geschehnisse zu schauen.
Leider blieben mir sämtliche Charaktere fremd und auch nicht sympathisch, ihr Schicksal war mir gleichgültig, das hätte man vertiefen können. Mich störten auch Fehler im Aufbau, wie die beiden Freundinnen, die sich fremd waren und nur belogen.
Die Atmosphäre kam eigentlich gut rüber, düster und kalt und etwas gestört, richtige Spannung gab es aber erst zum Ende des Buches.
Am Ende offenbarte sich auch die Geschichte hinter der Geschichte, die sehr gut war, aber irgendwie, in meinen Augen, komisch erzählt.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Mir war hier alles zu übertrieben

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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"Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge" von Anja und Michael Tsokos ist ein Buch, von dem ich mir viel versprochen habe, gerade weil ich von dem Autor schon einige Bücher gelesen habe, die mir ...

"Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge" von Anja und Michael Tsokos ist ein Buch, von dem ich mir viel versprochen habe, gerade weil ich von dem Autor schon einige Bücher gelesen habe, die mir sehr gefallen haben.
Bei diesem musste ich mich schon nach den ersten 100 Seiten fast zum weiterlesen zwingen.
Die Geschichte an sich ist zwar haarsträubend, aber nicht uninteressant, aber irgendwie ist es in diesem Buch von allem viel zu viel.
Wir haben hier Heinz Labensky, Heinzi, fast 80 Jahre alt, der auch nach der Wende sein Leben in der DDR nie verlassen hat. Jetzt sitzt er seine letzten Tage in einem Seniorenheim ab und bekommt einen Brief von der Tochter der Frau, die die große Liebe seines Lebens war und die er seit fast 50 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Heinzi steigt in einen Flix-Bus von Erfurt nach Warnemünde, ohne packen, ohne nachdenken und fährt los, zu besagter Tochter. Unterwegs geht ihm sein Leben durch den Kopf und er teilt seine Geschichten mit zufälligen und wechselnden Reisenden.
In diese Geschichten ist sehr viel Geschichte reingepackt, von der Stasi, der RAF, dem Mauerbau, ja sogar dem Bernsteinzimmer, mir war das alles viel zu viel. Und dann die Begriffe aus der DDR, die fast inflationsmäßig in jedem Satz verwendet wurden, echte und auch solche, die ich noch nie gehört habe. Es wurden damit keine schönen Erinnerungen geweckt, auch das erschien mir übertrieben.
Der Protagonist beschreibt sich als förderungsunfähig und da wir durch seine Augen sehen, ergibt das oft eine interessante Sichtweise. Irgendwie mochte ich ihn auch, in seiner naiven und liebenswerten Art.
Mich hat hier wirklich mehr der Schreibstil und die übertriebene Wortwahl gestört, im Mittelteil hatte das Buch einige Längen, das Ende war gut geschrieben.

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