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Veröffentlicht am 26.03.2024

Interessant, aber Verbindung fehlt mir etwas

Selbe Stadt, anderer Planet
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Die Zwillinge Johanna und Doris treffen auf die Zwillinge Hallstatt und Boluo. In der einen leben sie, die andere wollen sie besichtigen. Ist die Kopie ihrer Heimat wirklich so identisch?
Die Kurzbeschreibung ...

Die Zwillinge Johanna und Doris treffen auf die Zwillinge Hallstatt und Boluo. In der einen leben sie, die andere wollen sie besichtigen. Ist die Kopie ihrer Heimat wirklich so identisch?
Die Kurzbeschreibung gibt interessante Themen vor. Zum Beispiel Overtourism betrifft ja nicht nur Hallstatt, auch wie sich die Schwestern und der chinesische Berater Ren entwickeln hat mich neugierig gemacht.
So wirklich konnte mich das Buch aber dann leider nicht überzeugen. Die Zwillingsschwestern begleiten wir durch ihr Leben, genauso wie Ren, der einmal in Österreich, einmal in China auftaucht. Die Landschaft wird vorstellbar beschrieben, auch die Szenen des überfüllten Hallstatt fand ich sehr authentisch. Ein zügiges Vorankommen gibt es nicht, man weicht aus, man bremst ab, so ähnlich lässt Dominika Meindl eine ihrer Figuren klagen. Auch die Distanzlosigkeit der Touristen bis in die Gärten hinein finde ich gut getroffen.
Das Gesamtkonzept von „Selbe Stadt, anderer Planet“ dagegen geht für mich nicht so ganz auf. Wenn es um die Leben der Hauptprotagonisten gehen soll, sind sie mir zu wenig, wenn es um die Gegenüberstellung des Originals und der Kopie gehen soll, dann ist die Verbindung in meinen Augen zu kurz gekommen. Oder ich verstehe es nicht? Für mich fehlt eine gewisse Linie die sich durchzieht. Oder besser gesagt, die Kernaussage? Ja, der Nachbau von Hallstatt, aber wie beeinflusst er das Leben von Johanna, Doris und Ren direkt?
Mein Fazit zur Punktevergabe ist, dass ich den Roman gerne gelesen habe, immer witzige Szenen fand, die Figuren durch die Bank als sympathisch empfand, der Schreibstil flüssig, gekonnt und mit schönen Vergleichen bestückt ist und ich der Beschreibung von Landschaft, Ort und Tourismussituation nicht widersprechen könnte.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Im Vordergrund das Leben der Frauen

Berlin Rosalie
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Wir haben hier mit „Berlin Rosalie“ ein Buch in Händen in dem es um das Rotlichtmilleu geht. Genauer gesagt um das Edelbordell ‚Das Rosalie‘. Es wird der Niedergang des Hauses beschrieben. Aber natürlich ...

Wir haben hier mit „Berlin Rosalie“ ein Buch in Händen in dem es um das Rotlichtmilleu geht. Genauer gesagt um das Edelbordell ‚Das Rosalie‘. Es wird der Niedergang des Hauses beschrieben. Aber natürlich nicht nur.
Wer sich hier einen erotischen Roman erwartet, oder viele heiße Szenen, der wird mit dem Buch nicht viel Freude haben. Darum geht es nicht vordergründig. Es beinhaltet viel mehr.
Frank Ewald hat augenscheinlich viele Gespräche mit dort arbeitenden Frauen geführt. Er erzählt von ihrem Leben. Wie sie sich fühlen und ihre Tätigkeit sehen. Lässt uns an ihren Gedanken, Gefühlen teilhaben, gibt aber sehr wohl auch Einblicke in einen Arbeitstag mit seinen immer schwerer werdenden Bedingungen.
Der Leser darf sich mit Ansichten und Einstellungen der Damen, aber vor allem der Männer, auseinandersetzten, die ihm so auf den ersten Blick vielleicht missfallen, die sich aber lohnen zu überdenken. Wie oft hat man schon die Chance eine Sicht aus dem Inneren dieses Umfeldes zu erhalten?
Schreibstil und Wortwahl sind leicht und flüssig zu lesen. Ich hätte mir vielleicht eine Unterteilung in Kapitel gewünscht, die gibt es hier nicht, nur größere Zeilenabstände bei Zeit- oder Szenenwechsel.
Das Cover ist mit einem schönen Bild und gut lesbarer Schrift gemacht. Leider musste ich feststellen, dass sich die Ecken ungewöhnlich schnell abstoßen, obwohl ich meine Bücher mehr als vorsichtig behandle.
Zusammenfassend hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Ich empfehle es für alle Leser, die aufgeschlossen und interessiert einer oft gemiedenen Berufsgruppe gegenüberstehen und sich ihre Ansichten anhören wollen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Wild, heiß und unersättlich, Männer wie Frauen

Unstillbare Geilheit - Lust auf nackte Haut | Erotische Geschichten
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Ein Buch mit gerade einmal 180 Seiten und relativ kurzen Geschichten bringt den Leser in die verschiedenen, mehr oder weniger, alltäglichen Situationen.
Die Geschichten sind unabhängig voneinander zu lesen, ...

Ein Buch mit gerade einmal 180 Seiten und relativ kurzen Geschichten bringt den Leser in die verschiedenen, mehr oder weniger, alltäglichen Situationen.
Die Geschichten sind unabhängig voneinander zu lesen, obwohl sich die ersten vier in ihrer Handlung fortsetzen. Die Protagonisten sind meistens jung und attraktiv, wobei sich Attraktivität durchaus auch einmal ein klein weniger molliger oder in einem Speckröllchen zeigen darf.
Wir finden hier Szenarien vom schnellen Sex im Büro, oder sonst wo, über die heiße Beziehung zur Chefin bis hin zu leichter Dominanz und Unterwerfung. Abwechslungsreich und verführerisch, sexy und heiß sind hier Männer wie Frauen.
Nicht jede Geschichte kann gleichermaßen überzeugen. Für mich war es der Dreier mit der Mutter – Tochter, die mich nicht angesprochen hat. Aber das ist eine persönliche Einstellung, oder Vorstellung. Das war aber auch die einzige und ich denke das darf durchaus sein.
Rebecca Perkins schreibt in einem flüssig lesbaren Schreibstil. Ihre Wortwahl ist den Szenarien von „Unstillbare Geilheit“ angepasst, direkt aber nicht abwertend. Das Kopfkino lässt sich dabei schnell anknipsen und den Alltag für ein paar Minuten entfliehen.
Für alle Leser, die gerne kurze, erotische Geschichten für zwischendurch zur Hand haben wollen.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Eigenwillige, spannende Erzählweise

Die Insel des Zorns
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Dramatische Rätsel-Psychothriller-Spannung – so steht es in der Überschrift der Kurzbeschreibung. Was ich mir darunter auch vorstellte, ich wurde nicht enttäuscht und immer wieder überrascht. Auf jeden ...

Dramatische Rätsel-Psychothriller-Spannung – so steht es in der Überschrift der Kurzbeschreibung. Was ich mir darunter auch vorstellte, ich wurde nicht enttäuscht und immer wieder überrascht. Auf jeden Fall darf hier fröhlich mitgerätselt werden. Dachte ich, ich hätte die Lösung, kam eine Wendung daher. War ich mir unsicher, schien eine Begebenheit meine Vermutung zu bestätigen oder zu hinterfragen.
Ein Thriller in fünf Akten wird die Geschichte auch betitelt. Einerseits deswegen, da das Buch in fünf große Kapitel mit weiteren Unterkapitel eingeteilt ist und andererseits wohl auch, weil der Erzähler, also Elliot Chase, aus seiner Perspektive erzählt und die Geschichte stellenweise als Theaterstück beschreibt. Ob es nach seinem Wunsch aufgeführt und das Ergebnis zu seiner Zufriedenheit verlaufen ist, möge jeder selbst nachlesen.
Der Schreibstil von Alex Michaelides war zwar gut zu lesen, aber manchmal bin ich bei den Gedankensprüngen von Elliot kurz ins Stocken geraten. Nicht aus Unverständnis, eher hat mich die Geschwindigkeit seiner Gedanken hinten nach holpern lassen.
Alle sieben Figuren sind in meinen Augen gut dargestellt, mal sympathischer, mal geheimnisvoller, mal anmaßender. Je nachdem haben sie sich auch Verhalten. „Die Insel des Zorns“ liegt angeblich in der Nähe von Mykonos und soll mit einem alten Fluch belegt sein. Vielleicht stimmt das ja.
Als Fazit stelle ich fest, dass ich hier ein sehr ungewöhnlich aufgebautes Buch gelesen habe. Ich bin positiv überrascht und kann es für Leser, die an Psychothriller interessiert sind, empfehlen.


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Veröffentlicht am 13.02.2024

sprachliche Unterschiede und Schwierigkeiten, herzlich erzählt

Wie ein Fisch auf dem Trockenen
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In den elf Kurzgeschichten bringt die Autorin Cinzia Tanzella dem Leser hauptsächlich Schwierigkeiten mit dem Verstehen und Nichtverstehen unterschiedlicher Sprachen näher. Die Situationen gehen von witzig, ...

In den elf Kurzgeschichten bringt die Autorin Cinzia Tanzella dem Leser hauptsächlich Schwierigkeiten mit dem Verstehen und Nichtverstehen unterschiedlicher Sprachen näher. Die Situationen gehen von witzig, über interessant bis ärgerlich – für die betroffene Person. Manche Geschichten sind sicherlich autobiographischen Ursprungs, wirken auch sehr authentisch. Die eine oder andere fällt dafür etwas aus dem Rahmen und ich konnte nicht unbedingt eine direkte Verbindung zum Großteil der Thematik herstellen. Wenn ich ganz Groß denke, würde ich sagen die Hauptfiguren fühlen sich in den beschriebenen Situationen „Wie ein Fisch auf dem Trockenen“.
Den Schreibstil fand ich gut und flüssig zu lesen. Es wurden ja immer wieder italienische oder auch finnische Worte benutzt, deren Bedeutungen auch für jemanden ohne Fremdsprachenkenntnisse verständlich waren, beziehungsweise erklärt wurden. Störend empfand ich leider die teilweise sehr unterschiedlichen Buchstabenabstände, möglicherweise ist dies nur auf die gewählte Schriftart zurückzuführen.
Das Cover gefiel mir auf Anhieb, da es relativ einfach gehalten ist. Es war für mich auch der Ausschlag dafür, dass ich das Buch zur Hand genommen habe.
Ich habe mich mit den Protagonisten der Geschichten gut unterhalten, manches regt auch an, nachzudenken, wie das Gegenüber die Situation empfinden könnte und bei etlichen Szenen musste ich herzhaft lächeln. Wir haben hier ein kleines, feines Büchlein in dem jeder Leser wahrscheinlich eine andere Lieblingsgeschichte finden wird.

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