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Veröffentlicht am 20.04.2024

Tod im Taunus - spannend und vielschichtig

Eine unbeliebte Frau
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Auf Empfehlung habe ich den Roman "Die unbeliebte Frau" von Nele Neuhaus gelesen und jetzt in die Welt von Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff eingetaucht.

Zu Beginn kommen Oliver und Pia an einem ...

Auf Empfehlung habe ich den Roman "Die unbeliebte Frau" von Nele Neuhaus gelesen und jetzt in die Welt von Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff eingetaucht.

Zu Beginn kommen Oliver und Pia an einem Tag zu gleich zwei Tatorten - für eine ländliche Region eher untypisch. Zwei Tote, erst als Selbstmorde deklariert, sorgen für viel Wirbel - besonders da der Frankfurter Oberstaatsanwalt zu den Opfern gehört. Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff untersuchen vorrangig den anderen Tatort, da der vermeintliche Selbstmord schnell als Mord eingestuft wird. Die Suche nach dem Täter führt beide zu einem Reitstall und in eine Pferdeklinik. Verwoben in ein Netz aus gegenseitigen Anschuldigungen, Vertuschungen, Lügen und Geheimnisse tauchen die beiden Ermittlern viel tiefer ein, als zuvor angenommen und decken noch viel mehr als nur den Mord auf.

Beide Hauptfiguren werden am Anfang der Handlung eingeführt und ihre Familienverhältnisse kurz vorgestellt. Dieser Einstieg hat mir beide Figuren sympathisch gemacht. Oliver von Bodenstein ist deutlich präsenter als seine Kollegin Pia. Er übernimmt die Hauptermittlung und ist dahingehend auch (fast) überall mit dabei - oft ist er auch allein unterwegs. Im Verlauf der Handlung konnte ich vor allem den Hauptkommissar Oliver von Bodenstein näher kennenlernen und einen Einblick in seine Gedanken und Gefühle bekommen. Pia Kirchhoff ist für mich nach dem ersten Band noch recht fremd und "weit weg".

Ich fand es sehr erfrischend, dass die Polizeiarbeit nicht nur positiv dargestellt wurde, sondern auch der Stress und die Belastung gezeigt wurde. Auch später als falsch erwiesene Ermittlungsstränge wurden thematisiert. Das hat es für mich sehr authentisch gemacht.

Die Spannung hat Nele Neuhaus durchweg aufrechterhalten können, besonders durch verschiedene Wendungen und die gegenseitigen Anschuldigungen. Immer wieder habe ich mich gefragt: Wer erzählt denn jetzt die Wahrheit? Bis zum Ende war mir das nicht bewusst. Daher war die Auflösung für mich auch sehr erfrischend.

Lediglich hätte für mich die Geschichte schon eher aufhören können. Die letzten beiden Kapitel waren meiner Meinung nach gar nicht mehr notwendig und haben das Ende etwas hinausgezögert bzw. abgeschwächt.

Fazit: Die unbeliebte Frau ist ein durchgehend spannender Krimi und ein gelungener Auftakt für die Taunus-Reihe. Ich bin gespannt auf die nächsten Bücher.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Bloody Mary trifft Schule

Sag nie ihren Namen
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Juno Dawson's Roman "Sag nie ihren Namen" greift die wohl bekannt Gruselgeschichte Bloody Mary auf - aber auf ganz andere Art.

Bobbie, ihre beste Freundin Naya und Caine beschwören eines Nachts in der ...

Juno Dawson's Roman "Sag nie ihren Namen" greift die wohl bekannt Gruselgeschichte Bloody Mary auf - aber auf ganz andere Art.

Bobbie, ihre beste Freundin Naya und Caine beschwören eines Nachts in der Toilette des Mädcheninternats Bloody Mary - dreimal ihren Namen sagen und in einen Spiegel schauen. Alle drei haben ein beklemmendes Gefühl, doch Mutprobe ist Mutprobe. Was soll schon schief gehen? Wie sich im Nachhinein zeigt: eine Menge. Nach der Beschwörung ist alles normal - zumindest scheinbar. Schon am nächsten Tag ereignen sich merkwürdige Dinge. Können Bobbie, Naya und Caine dem Fluch entgehen? Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ich muss ehrlich sagen: Ich war am Anfang skeptisch. Die Geschichte von Bloody Mary ist vom Gruselfaktor außerhalb meiner Wohlfühlzone. Doch die Geschichte von Juno Dawson war sehr gut - gruselig, aber nicht eklig. Die ganze Zeit über wurde eine düstere, drückende Stimmung erzeugt mit viel (An-)spannung. Ich habe mit den drei Figuren mitgefiebert.

Bobbie als Hauptperson steht natürlich im Fokus der Handlung. Sie übernimmt die Führung im "Kampf gegen das Übel" und vor allem Caine unterstützt sie dabei. Gemeinsam versuchen sie hinter die Person und die Geschichte der Bloody Mary zu kommen. Dadurch wurde die Gruselfigur Bloody Mary für mich menschlicher und greifbarer. Die Figuren Bobbie, Naya und Caine haben für mich keine große Entwicklung gehabt, was aber für die Handlung gar nicht schlimm war. Im Fokus steht der Wettlauf gegen die Zeit.

Es war spannend, da das Buch so konzipiert ist, dass man die Tage gezählt hat - gezählt bis zum Tag X. Dadurch wurde für mich die Spannung zusätzlich aufgebaut bzw. gehalten.

Das Ende hat es mir besonders angetan. Bei den Enden bin ich immer sehr kritisch, aber Juno Dawson hat es geschafft, mich 100% zufrieden zurückzulassen. Die vielen Wendungen am Ende waren großartig und bis zu Letzt konnte ich mir nie sicher sein, was passiert.

Da es ein Jugendbuch ist, kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz - aber auf eine ganz leise und unscheinbare Art und Weise, was mir sehr gut gefallen hat. Die erste große Liebe zusammen mit der Bedrohung in den nächsten Tagen zu sterben: eine sehr aufregende Mischung.

Fazit: Nicht nur für Jugendliche geeignet - auch Erwachsene können hier mitfiebern.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Auf dem Berg - mit Monstern

Der Knochenwald
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Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie ...

Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie lebt mit ihrem Mann William in einer Berghütte fernab der Zivilisation. Sie hat kein einfach Leben - die Hütte ist mit wenigen Dingen ausgestattet und ihr Mann ist gewalttätig. Bei ihrer Überprüfung der Fallen sieht sie einen verstummelten Fuchs - der Beginn einer Monsterjagd. Wäre das nicht schon schlimm genug, begegnet Mattie drei Fremden und William zeigt sich von seiner furchtbarsten Seite.

Die Hauptperson Mattie ist zu Beginn eine eingeschüchterte, zurückhaltende junge Frau. Ich finde es klasse, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Zunehmend wird sie (mit Rückschlägen) selbstbewusster und selbstbestimmter. Nebenpersonen sind hier nur ihr Ehemann William und die drei fremden Wanderer. Letztere zeigen meiner Meinung nach keine deutliche Veränderungen im Laufe der Handlung, was aber auch nicht notwendig ist. Über die Figur William erfährt man wahnsinnig viel. Die Tiefe der Charaktere Mattie und William sind großartig dargestellt.

Nach wie vor muss ich sagen, dass ich die Bücher von Christina Henry liebe. Ihre düsteren (Horror-)Geschichten fesseln mich jedes Mal aufs Neue. Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und für mich nimmt sie auch oft unerwartete Wendungen. Ich fühlte mit Mattie die ganze Zeit mit - die Nähe, die zur Hauptperson aufgebaut wird, ist wirklich toll.

Ich war auch recht überrascht, dass (zumindest für mich) das "Monster" vom Berg gar nicht so wirklich im Vordergrund stand, sondern eher die Handlung ins Rollen gebracht hat und als Nebenakteur dabei war. Umso besser fand ich, dass das Geheimnisvolle des Monsters bis zum Ende (und darüber hinaus) erhalten geblieben ist.

Dieser Roman war für mich der erste von der Autorin, der mich bei einigen Wendungen wirklich sprachlos gemacht hat (auf positive Art). Mit vielen Entwicklungen hätte ich nicht gerechnet und das hat mich auch sehr gefreut.

Einzig das Ende war für mich etwas enttäuschend - im Vergleich zur restlichen Handlung war es für mich recht unspektakulär.

Alles in allem ein toller (Horror-)Roman von Christina Henry. Ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Weihnachten wird zum Kriminalfall

Mord in Dingley Dell
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Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. ...

Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. Alles nach Vorlage der Weihnachtserzählungen von Dickens werden verschiedene Aktivitäten, wie Eislaufen, ein Kostümball und atemberaubende Dinner durchgeführt. Alles wird getrübt durch einen Schneesturm und das Verschwinden des Gastgebers.

Die Handlung ist schon nach kurzer Zeit sehr spannend. Die Figuren im Buch wurden nur teilweise vorgestellt, sodass ich immer wieder darüber nachgedacht habe, was die verschiedenen Personen verbergen. Stück für Stück hat man mehr über jeden Einzelnen erfahren, was die Spannung aufrechterhielt bzw. anstiegen lies.

Einzig der Schreibstil war für mich recht umständlich. Das Buch ist schon etwas älter und ich finde, dass das durch die Art und Weise, wie es geschrieben wurde, auffällt. Ich bin öfters ins Stocken gekommen, musste einige Sätze mehrfach lesen und über einige Wörter nachdenken, da diese im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr genutzt werden.

Das Ende war für mich komplett unvorhersehbar und ich habe mit Freude die Auflösung des Kriminalfalls mitverfolgt.

Fazit: Ich kann das Buch empfehlen - unabhängig ob Weihnachten ist. ;)

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Peter Pan - brutal und grausam erzählt

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Dieses Mal hat Christins Henry Peter Pan in einer düsteren und brutalen Variante aufleben lassen. Im Fokus liegen die verlorenen Jungen und deren Kämpfe mit den anderen Lebewesen auf der Insel.

Ich muss ...

Dieses Mal hat Christins Henry Peter Pan in einer düsteren und brutalen Variante aufleben lassen. Im Fokus liegen die verlorenen Jungen und deren Kämpfe mit den anderen Lebewesen auf der Insel.

Ich muss ehrlich sagen, dass der Anfang für mich sehr schwierig war, da ich die Hauptperson Jamie nicht einordnen konnte. Das Märchen Peter Pan kenne ich sehr gut und deshalb fehlte mir die zeitliche Einordnung. Erst am Ende konnte ich diese bestimmen. Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten bin ich jedoch schnell in die Handlung eingetaucht.

Es war klasse, mehr von dem „normalen Leben“, den Herausforderungen und Schwierigkeiten unter den Jungs zu lesen. Das hat sie für mich viel greifbarer gemacht, denn nicht groß werden hat auch seine Nachteile (oder kann sie haben).

Ich finde es sehr erfrischend, dass Peter Pan in diesem Buch als kalt, rücksichtslos und brutal dargestellt wird, der immer im Mittelpunkt stehen und angehimmelt werden will. Diese andere Sichtweise, gibt den Figuren viel Tiefgang und ich konnte mich sehr gut in alle Figuren (bis auf Peter Pan) hineinversetzen.

Da ich mir vorab keine Rezension oder Kurzbeschreibung durchgelesen habe, kam das Ende für mich unerwartet. Aber ich war nicht minder begeistert.

Die verschiedenen Wendungen im Buch, genauso wie die charakterlichen Entwicklungen der Haupt- und Nebenfiguren haben die Handlung für mich durchgehend spannend gemacht. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und kann es auch nur empfehlen.

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