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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2023

✎ Cleo Cordell - Juliets Begabung

Juliets Begabung
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Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und ...

Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und hätte ich gewusst, in welche Richtung es geht, hätte ich es (wahrscheinlich) ungelesen weitergegeben.

Cleo Cordell schreibt detailliert über BDSM-Praktiken. Das ist für Leute, die in diesem Metier nicht unterwegs sind, teilweise recht hartes Futter. Daher fände ich eine Triggerwarnung am Anfang der Geschichte super, damit man direkt entscheiden kann, ob man dafür bereit ist.

Zudem hätten der Erzählung einige Seiten mehr gut getan. Die Charaktere bleiben recht blass und die Entwicklung von Juliet vollzieht sich zu schnell und zu geradlinig.

Da ich mich in dieser Szene nicht auskenne, kann ich über die Vorgänge nicht sagen, ob sie realitätsnah oder -fern sind. Mein Geschmack ist es nicht und ich hätte gerne bereits vorher gewusst, worauf ich mich (ungefähr) einlasse.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.09.2023

✎ Elisabeth Stiemert - Gackitas Ei

Gackitas Ei
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Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich ...

Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich bereits weit in der Vergangenheit liegt ... Meine Recherchen ergaben, dass es 1979 das erste Mal publiziert wurde.

Der Text auf einer Seite ist schon recht viel. Selbst mir als Vorlesende ist dies aufgefallen, da ich das von anderen Bilderbüchern nicht gewöhnt bin.

Was mir absolut missfällt, ist die Tatsache, dass das Huhn das Ei zuerst ausbrütet und das Krokodil zu Anfang jedoch nicht haben möchte. Es läuft sogar davon und das Babykrokodil traurig hinterher.
Auch wenn Gackita sich dann umentscheidet, ist dies doch ein Moment, der einschneidet.

Ich habe versucht, meinem Kind zu erklären, dass man das Unbekannte manchmal erst fürchtet (und daher ablehnt), doch dass es eigentlich besser ist, sich dem Unbekannten zu stellen, um zu sehen, wie viel Angst man wirklich haben muss.

Die Geschichte geht dann auch traurig weiter, denn Krobert, das Krokodil, wird von den Tanten ausgegrenzt und gemobbt. Seine Mutter bestraft ihn für sein (natürliches) Verhalten. Es wird immer wieder mit erhobenem Zeigefinger gearbeitet. Selbst als um Hilfe gefragt wird, muss dies korrekt geschehen und man lässt die Tanten trotzdem noch schmoren.

Die positiven Aspekte - Anderssein als Stärke annehmen, Adoption, Hilfsbereitschaft, Zueinanderstehen, ... - können meine kritischen Punkte nicht aufwiegen. Ich finde das Werk nicht mehr zeitgemäß.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 18.03.2024

✎ Katrine Engberg - Liv Jensen 1 Glutspur

Glutspur (Liv-Jensen-Reihe 1)
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Als ich mir dieses Hörbuch ansah, erhoffte ich mir spannungsreiche Stunden. Ich wollte gut unterhalten und gefordert werden, um den Fall oder die Fälle aufzulösen. Ich liebe außerdem skandinavische Namen. ...

Als ich mir dieses Hörbuch ansah, erhoffte ich mir spannungsreiche Stunden. Ich wollte gut unterhalten und gefordert werden, um den Fall oder die Fälle aufzulösen. Ich liebe außerdem skandinavische Namen.

Doch über lange Strecken langweilte ich mich …
Es ging sogar soweit, dass ich ernsthaft einen Abbruch in Betracht nahm. Lediglich dem Sprecher Peter Lontzek ist es zu verdanken, dass ich es schlussendlich nicht tat.

Liv Jensen als Charakter war mir oft unsympathisch. Generell schaffte es keine Figur, sich bei mir zu manifestieren. Alle blieben blass. Es gibt zudem so viele Menschen, die erwähnt werden, dass ich teilweise sehr gut aufpassen musste, um zu wissen, wer zu wem gehört.
Die Handlung plätscherte so vor sich hin. Endlos lange Beschreibungen unwichtiger Dinge. Obwohl es drei Erzählstränge und unzählige Nebenschauplätze gibt, gab es keine Spannung. Es wurde ständig hin und her gesprungen.

Der Klappentext beschreibt obendrauf etwas, was so nicht vorhanden ist: die gemeinsame Suche von Liv, Hannah und Nima. Die drei treffen erst sehr spät aufeinander. Bis dahin agieren alle allein und die Handlungsstränge sind auch nicht verwoben.

Jetzt, nur ein paar Tage nach Beendigung des Hörbuchs, weiß ich fast nichts mehr von der Geschichte. Es ist nichts hängen geblieben und somit für mich ein Zeichen, dass es belanglos war.

Einzig über ein paar Übersetzungen bin ich gestolpert, wovon mir eine noch immer in den Ohren dröhnt: Zahnbürste mit Mittelscheitel. Was genau ist das?

Es soll wohl eine Reihe um die Privatdetektivin werden. Weitere Fälle auf Deutsch habe ich bisher jedoch nicht gefunden. Da mich der erste schon nicht überzeugen konnte, werde ich auch keine Ausschau nach den nächsten halten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.02.2024

✎ Christoph Hein - Mama ist gegangen

Mama ist gegangen
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Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, ...

Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, die dennoch auch die Sonnenseiten des Lebens zeigt.

Es kommt selten vor, dass ich ein Kinderbuch abbrechen möchte. Sie sind meist recht kurz und überschaubar und ich wähle eigentlich Themen, die mich interessieren.

Bei diesem Exemplar war ich kurz davor, es nicht zu Ende zu lesen.

Der Tod der Mutter und dessen Verarbeitung - vor allem von der Kinderseite aus - steht nicht, wie erwartet, im Mittelpunkt der Erzählung. Im Gegenteil, er wird quasi nebenbei abgehandelt.

Auch irritierte mich, welche Worte darüber fallen. Da gibt es die kleine Schwester, die deswegen weint und die großen Brüder sagen lediglich, dass sie aufhören soll zu weinen, weil das Leben weitergeht. Da gibt es kein tröstendes Wort, keine Umarmung, kein Darüberreden. Wo ist der Vater? Oder andere Bezugspersonen? Was stellt der Tod der Mutter mit einem an? Welche Möglichkeiten der Aufarbeitung haben Kinder?

Lediglich der Vater und dessen Aufarbeitung wird hier in den Mittelpunkt gestellt. Doch das ist in meinen Augen kein Thema für einen Kinderroman, in dem sich in erster Linie junge Lesende wiederfinden sollten.

Ich kann daher keine Leseempfehlung für jene aussprechen, die eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema erhoffen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Mikki Brammer - Dieses schöne Leben

Dieses schöne Leben
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Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ...

Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ist schon langsam ausgelutscht … Trotzdem habe ich mich auf dieses Werk eingelassen, weil ich eben mehr über die Berufung erfahren wollte und mir einige Taschentuchmomente und schöne Worte erhoffte.

Leider hat die Autorin mich nicht überzeugen können …

Der Roman ist künstlich in die Länge gezogen. Es gibt kaum Handlung, sondern die Tatsachen werden am laufenden Band wiederholt. Die Protagonistin macht über Seiten hinweg keine Entwicklung durch. Der erste Part war somit mit einer gehörigen Portion Ausdauer verbunden.

Ich denke, meine Erwartungen waren einfach zu hoch und in die falsche Richtung gehend. Deshalb kann ich dem Erzählten im Endeffekt nicht wirklich etwas abgewinnen. Schon jetzt - kurz nach Beendigung - kann ich mich kaum noch an Details erinnern und Clover ist so blass, dass sie fast durchsichtig erscheint. Zudem fand ich ihre Person nicht sehr glaubwürdig und stellenweise sogar nervig.

Es gibt kaum Wendungen und wenn, dann solche, die man voraussehen kann.

Der Fokus, den ich erwartete - nämlich mehr von einer Sterbe-Doula zu erfahren - wurde durch allerlei Nebenhandlungen völlig verdrängt. Es passiert so viel und doch nichts. In meinen Augen hat sich die Autorin ein bisschen verrannt.

©2024 Mademoiselle Cake