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Veröffentlicht am 19.03.2024

War okay...

End of Story - Der Mörder unter uns
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Nicky Hunter wird vom bekannten Krimischriftsteller Sebastian Trapp engagiert, um seine Memoiren zu schreiben.

Zwanzig Jahre zuvor verschwanden Trapps Frau Hope und sein Sohn Cole nachts auf Nimmerwiedersehen. ...

Nicky Hunter wird vom bekannten Krimischriftsteller Sebastian Trapp engagiert, um seine Memoiren zu schreiben.

Zwanzig Jahre zuvor verschwanden Trapps Frau Hope und sein Sohn Cole nachts auf Nimmerwiedersehen. Trapp geriet damals in den Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Nicky zieht zu Trapp in seine Villa in Pacific Heights in San Francisco, um möglichst ein Gefühl für die Familie zu bekommen. Denn in Trapps Haus leben mittlerweile auch seine Tochter Madeleine, sowie seine zweite Frau Diana.


Als Einstieg präsentiert der Autor den Lesern eine Leiche im Koi Teich und verrät dabei schon wie die Geschichte ausgeht. Das heisst die Story beginnt mit dem Ende. Nach diesem Einstiegskapitel springt die Geschichte sechs Tage zurück und wird chronologisch erzählt. Immer wieder habe ich mich in den folgenden Kapiteln gefragt, welche der Figuren denn die Leiche im Koi Teich ist?

Nach und nach erfährt man als Leser das Geschehen aus Nickys Hand. Sie befragt die Familie Trapp und lebt bei ihnen im Gästezimmer. Nicky deckt nach und nach etliche Informationen zu Trapp, aber auch zu seiner Beziehung zu Frau und Sohn auf. Informationen, die verraten, was zwanzig Jahre zuvor, vor dem unglückseligen Abend, als die beiden verschwanden, genau geschehen ist.

Dabei hat A.J Finn einen gemächlichen Erzählstil gewählt. Vieles ist arg in die Länge gezogen und ich kämpfte mich durch viele nicht relevante Details. Die Handlung empfand ich manches Mal als wirr und ich habe oft fast den Ueberblick verloren. Es geht nämlich nicht nur darum, was mit Hope und Cole geschehen ist, sondern auch um die Leiche in dem Teich. Da baut sich die Handlung langsam auf und es wird gemächlich darauf hingearbeitet. Es vermischt sich beides und dazu kommt noch die Langatmigkeit. Gespannt war ich schon auf die Auflösung und ich wollte unbedingt wissen, was 20 Jahre zuvor geschehen ist. Zudem entschädigt eine unerwartete Wendung für das eher behäbige Geschehen zuvor.

Die Familie Trapp, der nicht nur Oberhaupt Sebastian angehört, sondern auch Tochter Madeleine und seine zweite Frau Diana haben etwas Eigenartiges an sich. Ich fand die Figuren wunderlich und ich wurde ganz und gar nicht warm mit ihnen.

Oft werden literarische Werke erwähnt, besonders gern von Agatha Christie. So geistert zum Beispiel Hercule Poirot durch die Handlung und Nicky hat etwas von Miss Marple, nur in jünger.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Escape-Games...

Die Burg
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Eine ausgewählte Gruppe Menschen wird von Milliardär Nevio eingeladen sein neues und vor der Eröffnung stehendes Escape-Room-Paradies zu testen.

Er hat die Burg Greiffenau ausgebaut und daraus ein fantastisches ...

Eine ausgewählte Gruppe Menschen wird von Milliardär Nevio eingeladen sein neues und vor der Eröffnung stehendes Escape-Room-Paradies zu testen.

Er hat die Burg Greiffenau ausgebaut und daraus ein fantastisches Spielerlebnis geschaffen. Gruften, unterirdische Räume und Geheimgänge wurden mit vielen technischen Spielereien ausgestattet und sollen ein Escape Erlebnis auf höchstem Niveau bieten. Per KI gesteuert, nach den Wünschen der Spielenden.

Was als Erlebnis gedacht, verselbstständigt sich bald, denn KI kann nicht verlieren.


Escape-Rooms schiessen ja in der Realität wie Pilze aus dem Boden. Wer schon mal in einem war, kann im Hinblick auf "die Burg" diese Erfahrung tunlichst vergessen. Denn die Escape-Burg von Ursula Poznanski ist grösser, ausgeklügelter, fantastischer und erlebnisreicher. Die Escape-Games sind von KI gesteuert und vom Feinsten, was Technik zu bieten hat. Und das wird ausdauern erläutert, beschrieben und erklärt. Das ganze Buch über irrt man mit der Gruppe Ausgewählter durch die verschiedensten Räume der Burg. Es tauchen fantastische Wesen auf, Geheimgänge werden erkundet und immer wieder müssen, wie es Escape-Rooms so an sich haben, Rätsel gelöst werden. Das Ganze wurde immer langatmiger und ich musste mich sehr durchkämpfen. Spannend war das nicht.

Die Figuren bedienen so ziemlich jedes Klischee. Der arrogante Milliardär, eine altbackene Rätselkönigin, ein Sportler, der mehr Volumen in den Muskeln als im Kopf hat, ein Besitzer einer Escape-Room Kette, der eifersüchtig auf die teuren Spielereien schielt, ein Historiker, der die historische Seite der Anlage bewerten soll ... die Autorin hat nichts ausgelassen. Ursula Poznanski, die ja eine bekannte Autorin ist, hat hier leider eine langweilige Geschichte mit klischeehaften Charakteren geliefert.

Täter ist die künstliche Intelligenz, KIsmet genannt, die total vermenschlicht ihr Unwesen in der Burg treibt. KIsmet imitiert Stimmen, bringt aus jedem Spieler des Escaperooms dunkle Geheimnisse ans Licht und spielt abgrundtief böse. Denn KIsmet will eines: gewinnen um jeden Preis und dafür geht KIsmet über Leichen. KI, die auf alles zugreifen kann, was jemals im Internet verbreitet wurde, nutzt die Schwächen und Angriffspunkte der Teilnehmer des Spiels ordentlich aus.

"Die Burg" ist eine Mischung aus Krimi, Fantasy, mit historischem Flair. Sehr langatmig und zu detailreich die Games, daneben lesbar, ohne dass ich in Begeisterungsstürme ausbreche.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Guter Plot, Ausführung na ja

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Henrik Zemmer und Linda Matthens stehen kurz vor ihrer Hochzeit. In einer Woche werden sie heiraten, sind glücklich und haben gerade erst ihr neues Haus in Winterhude bezogen.

Bis Henrik, der als Arzt ...

Henrik Zemmer und Linda Matthens stehen kurz vor ihrer Hochzeit. In einer Woche werden sie heiraten, sind glücklich und haben gerade erst ihr neues Haus in Winterhude bezogen.

Bis Henrik, der als Arzt arbeitet und nach einem Notfall im Krankenhaus nach Hause kommt, seine Verlobte nicht vorfindet. Linda ist spurlos verschwunden und die Polizei geht davon aus, dass sie freiwillig abgetaucht ist.

Denn in ihr gesichertes Haus, das mit einem Smart-Home-System geschützt ist, kommt so leicht niemand hinein.


Arno Strobel hat in diesem Psychothriller einen an und für sich guten Plot geliefert. Ein Paar, das in ihrem Haus alles per Smart-Home-System steuern kann und damit Kühlschranktemperatur, Lichtbedürfnis usw. mit dem Handy bestimmt. Etwas, was ja immer mehr auch in der Realität aufkommt. Und genau dieses System steht im Mittelpunkt rund um das Verschwinden von Linda. Ohne zu viel zu verraten, kam mir der Gedanke hoch, dass ich nie im Leben so ein System haben möchte.

Nun zu der Ausführung dieser Idee von Herrn Strobel. In einem Strang erlebt man als Leser, wie Henrik seine Verlobte zuerst vermisst, dann bei der Polizei Druck macht und schlussendlich mit einer ehemaligen Polizistin auf eigene Faust nach seiner Verlobten sucht. Diese Kapitel fand ich interessant, bis sie zu sehr in technische Details abrutschten. Mir waren auch viele ...sagen wir mal ... Ermittlungsergebnisse zu konstruiert und man wurde als Leser immer wieder auf relevante Details explizit hingewiesen. Der Täter war mir eigentlich schon in der Mitte der Geschichte bekannt. Zu offensichtlich die Krumen, die Arno Strobel den Lesern hinlegt. Das Motiv allerdings war sehr überraschend, da hat sich Arno Strobel lange bedeckt gehalten.

Im zweiten Strang wird beschrieben, wie der Täter die Opfer behandelt und diese Kapitel waren sehr langatmig und gleichzeitig nichtssagend. Mir fehlte hier die Atmosphäre, denn das Ganze wirkt öde und überhaupt nicht gruselig. Damit mich eine Geschichte packt, brauche ich aber Gänsehaut, Grusel und Spannung. Wenn nicht in den Kapiteln mit den gefangenen Opfern im Mittelpunkt, wann dann?

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Postapokalyptischer Thriller!

Survivor
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Ein Bus, der mit zwölf Studenten an Bord einen Unfall hat. Ein Schneesturm zieht auf, es ist bitterkalt. Die jungen Leute sind in dem Bus eingeschlossen, denn die Bustüren sind blockiert. Einige der Passagiere ...

Ein Bus, der mit zwölf Studenten an Bord einen Unfall hat. Ein Schneesturm zieht auf, es ist bitterkalt. Die jungen Leute sind in dem Bus eingeschlossen, denn die Bustüren sind blockiert. Einige der Passagiere sind tot oder schwer verletzt. Hannah, die überlebt hat, versucht mit ihren Mitpassagieren einen Weg aus dem Bus zu finden.

Sechs Menschen sind in einer blockierten Seilbahn eingeschlossen. Sie sind alle bewusstlos und erst als sie zu sich kommen, bemerken sie, dass ein toter Mann neben ihnen sitzt. Meg, die zu den Eingeschlossenen gehört, hat keinerlei Erinnerung, wie sie in die Gondel gekommen ist.

In einem Schneesturm harren Carter und seine Begleiter aus. In ihrem Retreat, das sehr einsam im Wald liegt, finden sie im Pool eine tote Frau. Der Tod ist ein täglicher Begleiter in dem abgelegenen Haus.


Die Geschichte besteht aus drei Strängen, die mit wenigen Berührungspunkten lange Zeit nebeneinander laufen. Jeder Strang mehr oder weniger gruselig und geheimnisvoll. Ich habe festgestellt, dass mich die Kapitel "Bus" und "Gondel" packen konnten. Der Strang rund um Carter und die einsame Hütte etwas weniger. Hier fand ich mich plötzlich in einer Geschichte jenseits der Realität, gewürzt mit vielen Horrorelementen, wieder. Ganz unwahrscheinlich geht es oft zu und her. Wie als zum Beispiel ein Mann mit offenem Schädel (ja, man sieht das Hirn pochen) nicht nur lebt, sondern auch spricht.

Die Covid Pandemie wurde laut Autoreninfo als Ideengeber genommen, jedoch sehr aufgebauscht und extremer. Statt Covid ist der Auslöser das Choler Virus. In Fantasy-Manier irren Angesteckte, sogenannte Whistler durch diesen Teil der Geschichte. Man findet etliche Parallelen zu der Pandemie in der Realität. Diese wurden sehr gut eingesetzt.

An den Haaren herbeigezogene Details findet man auch in den anderen Strängen, die mir etwas besser gefallen haben. Ein Bus, darin durch den Unfall zertrümmerte Sitze und kein einziges Stück Metall um die Busscheiben einzuschlagen? Eine Gruppe Menschen, die tagelang in einer Gondel eingesperrt ist und erst nach langer Zeit entdeckt, dass ihr Gefängnis oben im Dach eine Luke hat? Ganz unwahrscheinlich wird es aber, als sich eine Figur aus der Gondel rettet, indem sie sich das Drahtseil entlanghangelt bis zur Station. In eisiger Kälte, bei starkem Wind und entkräftet, da sie tagelang nichts gegessen hat.

Die drei Erzählstränge werden schlussendlich zusammengeführt und hier konnte C.J. Tudor mit einer Ueberraschung bei mir punkten. Nicht nur, dass ich die Verbindung nicht geahnt habe, die Autorin spielt auch mit den Zeitebenen. Ich hatte durchwegs gedacht, dass sich die Stränge zeitlich parallel abspielen. Dem ist nicht so und birgt überraschende Ergebnisse.

Dieser Thriller wird als postapokalyptische Horrorstory geführt und genau das bekommt man mit "Survivor".

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Falsche Fährten!

Die Influencerin
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Sarah Rode verdient viel Geld. Als Influencerin ist sie die Werbe-Ikone für Sportklamotten, Ernährung und Live Style mit ihrem Blog "sarahrennt".

Als eine junge Followerin Selbstmord begeht, gibt die ...

Sarah Rode verdient viel Geld. Als Influencerin ist sie die Werbe-Ikone für Sportklamotten, Ernährung und Live Style mit ihrem Blog "sarahrennt".

Als eine junge Followerin Selbstmord begeht, gibt die ganze Welt ihr die Schuld. Sarah zieht sich zurück aus dem Geschäft, muss jedoch einsehen, dass dies nicht reicht.

Schon bald schwappt die Hasswelle auf ihr Privatleben über. Sie fühlt sich bedroht und hat Angst um ihren Ehemann Raphael und ihre Tochter Vicky.




Influencer, die der ganzen Welt ihre private Welt präsentieren und Einblicke in Beziehung, Badezimmer und Fitnesslevel ermöglichen, sollten ja eigentlich damit rechnen, dass sie Angriffen ausgesetzte sind. In dieser Beziehung empfand ich die Protagonistin schon arg naiv. Sie reagiert teilweise recht überzogen und wirkt planlos in ihren Handlungen. Wobei ich ihr da das Entsetzen, dass sie gegenüber der Tatsache empfindet, dass sie und ihre Familie bedroht werden, anrechne.

Wer Fremden Tür und Tor öffnet, spielt ja regelrecht mit Angriffen. Da hat die Autorin ganz sicher ein Phänomen der heutigen Zeit aufgegriffen und in den Thriller verwoben. Die ganze Internetwelt ist ja sehr kurzlebig. Umso mehr hat mich erstaunt, dass Sarah so lange für den Tod der Followerin verantwortlich gemacht wird. Auch die Tatsache, dass sie die Familie dieser Followerin nicht nur ausfindig machen kann, sondern auch aufsucht ( ...die Welt ist ein Dorf?) war mir zu weit hergeholt.

Es dreht sich alles um die Bedrohung, die sie erlebt und das war zeitweise etwas langatmig beschrieben. Kurze und bedrohliche Einspieler treiben zum Glück die Spannung etwas nach oben. Auch wenn da noch Luft nach oben ist. Gut gemacht fand ich die Passagen, in denen ein/e Stalker/in Sarah direkt anschreibt und bedroht. Ich habe nicht mal geahnt, wer hinter diesen Zeilen steckt, denn die Autorin hat ein paar falsche Fährten eingebaut. So war diese Identität mehr als überraschend für mich.

Den Schreibstil fand ich in Ordnung und gut lesbar. Es haben sich jedoch teilweise Fehler eingeschlichen, wie Sätze, die doppelt stehen ( Ebook-Version), die mich im Lesefluss haben stocken lassen oder Fehler in der Grammatik, die repetitiv immer wieder mal vorkommen.

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