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Veröffentlicht am 06.11.2023

Würde und Anerkennung

Sehr blaue Augen
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„Sehr blaue Augen“ von Toni Morrison war 1970 ihr Debütroman.
Sie macht mit ihrem Roman die Auswüchse des anhaltenden Rassismus, Sexismus und Patriarchat sichtbar.

Gelesen wird das Hörbuch mit einer ...

„Sehr blaue Augen“ von Toni Morrison war 1970 ihr Debütroman.
Sie macht mit ihrem Roman die Auswüchse des anhaltenden Rassismus, Sexismus und Patriarchat sichtbar.

Gelesen wird das Hörbuch mit einer Dauer von 7 Stunden und 13 Minuten
von Abak Safaei-Rad, und einem Nachwort von Alice Hasters.

Ihr Debütroman steckt voller Weisheit, Offenbarung und die Präzision der Charaktere wurde unglaublich detailliert ausgearbeitet.

In einer Kleinstadt in Ohio lebt Pecola Breedlove, ein junges Mädchen, dass sich blonde Haare und blaue Augen wünscht, genau wie der bekannte Kinderstar Shirley Temple.
Pecola möchte so gerne hübsch sein und das Schönheitsideal wird mit blonden Haaren, blauen Augen und heller Haut beschrieben.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
Gleich zu Beginn wird mitgeteilt, dass Pecola, aufgewachsen in Armut und Elend,
ein Kind von ihrem Vater bekommt. Und wie hässlich das kleine Mädchen ist, in ihrer Gemeinde gemieden, von den Eltern nicht beachtet.

Die Geschichte erzählt welche Auswirkungen der Selbsthass, die Gewalt in den Familien und Colorism hat. Colorism ist ein Thema, selbst in schwarzen Gemeinden. Was ist schön und begehrlich? Werden hellere Menschen bevorzugt? Schwarze mit hellerem Hautton sind näher am Schönheitsideal und auch heute ist diese Einstellung / Ansicht noch aktuell.
Hier stellt sich in dem Roman die Frage, ob nur „schöne“ Menschen ein Anrecht auf Schutz, Würde und Anerkennung haben. Steht dies nicht allen Mädchen, Frauen und generell allen Menschen zu?

Feinfühlig, ehrlich und detailliert beschreibt die Autorin die Geschichte von Pecola, den sexuellen Übergriffen, der Ausgrenzung. Auch zeigt es uns die Demütigung von weißen Menschen, den tief eingegrabenen Rassismus und die Diskriminierung gegenüber Frauen.

Missbrauch und Inzest wird beschrieben und Pecola, stellvertretend für viele schwarze Mädchen, steht eine unglaublich düstere und schwere Zukunft bevor.
Die Opfer bleiben aufgrund des Rassismus in seiner allumfassenden Form in ihrem Zorn und ihrer Wut ohnmächtig zurück und lassen dies häufig an den schwächeren Personen der Familie oder Gemeinde aus. Hier trifft es hauptsächlich die Frauen und Kinder.

Die Charaktere werden sehr intensiv und schonungslos ehrlich beschrieben, die Absichten der Protagonisten werden erklärt und auch die Vorgeschichte mancher Charaktere wurde bildlich beschrieben.

Die Ausarbeitung der Sprache, selbst in den tiefsten Abgründen war klar, deutlich und immer wertschätzend ohne abzuwerten.
Tiefgründig holt uns die Autorin zum
Thema Rassismus ab und stellt uns Colorism in der schwarzen Gemeinschaft vor.

Ihre Romane wurden als Nischenliteratur bezeichnet, weil sie nur über schwarze Figuren schreibt. Liegt es an der unbequemen Wahrheit über das Thema Rassismus?

Sie legt in dieser Erzählung die Erniedrigung offen und spricht Wahrheiten aus, um die tief eingegraben Rassismen zu erkennen und loszuwerden.

„Sehr blaue Augen“ gibt schwarzen Mädchen einen Raum um mit Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühl und Ausgrenzung abzuschließen.
Menschlichkeit wird in diesem Roman großgeschrieben und die Sicht auf
die Gesellschaftsformen geschärft.

Toni Morrison geht es in dieser Erzählung über die Verteidigung der Würde schwarzer Mädchen, um Anerkennung, Resilienz und Zerbrechlichkeit.
Das Buch zeigt auf, es geht weder um Opfer noch um Helden.

Hörenswerter Klassiker in aktueller Übersetzung.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Sparen und Leben

3000 Yen fürs Glück
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Japanische Kultur und ein Weg zu sparen wird mit dem Buch “3000 Yen fürs Glück” von Hika Harada direkt in die Gedanken der europäischen/deutschen LeserInnen gepflanzt.
Es wird die Geschichte von vier ...

Japanische Kultur und ein Weg zu sparen wird mit dem Buch “3000 Yen fürs Glück” von Hika Harada direkt in die Gedanken der europäischen/deutschen LeserInnen gepflanzt.
Es wird die Geschichte von vier Frauen aus drei Generationen und ihre jeweiligen Bedürfnisse, Träume und Probleme erzählt. Die aussergewöhnliche und für den europäischen/deutschen Leser etwas unvorhersehbare Sichtweise auf die Dinge und das Sparen im speziellen gibt Einblick in die japanische Kultur. Informativ und abenteuerlich werden verschiedene Sparmöglichkeiten aufgezeigt. Der kontinuierliche Bankenwechsel mit kurzfristigen, gut verzinsten Lockangeboten, Kreditkarten und günstige Mobilfunkanbieter sind nur ein Bruchteil der aufgezählten Möglichkeiten. Langfristige Planung, am besten mit einem Kakeibo /Haushaltsbuch, werden wärmstens empfohlen. Es gibt sogar einen QR-Code für einen kostenlosen Download des Kakeibo.
Es handelt sich keineswegs um ein Sachbuch; der Leser wird sehr gut in die Leben der japanischen Frauen einbezogen. Die Protagonistinnen werden sehr authentisch und lebendig beschrieben, das Leben in Japan, die Tradition und auch der finanzielle Hintergrund wird dem Leser unglaublich gut dargelegt und man taucht in die uns fremde Welt und deren Alltag ein.
Die Sorgen und Probleme, welche eine Person oder auch eine Familie finanziell bewältigen muss, ist nicht fernab der Situation in Deutschland.
Um den kleinen Traum einer Familie, Eigentum und etwas Leben zu erfüllen, heißt es gut zu hauswirtschaften, zu sparen und zu planen.
Tipps hierfür kann man aus diesem flüssig geschriebenen Buch gut übernehmen, auch wenn manches nicht direkt in unser europäisches Leben übernommen werden kann. Das Buch liest sich aufgrund der verschiedenen Geschichten locker und leicht, trotz der schweren Thematik des Sparens. Hika Harada hat mit ihrem Familienroman ein unterhaltsames, lehrreiches Buch geschrieben.
Das Cover mit der typischen Winkekatze und der kräftigen Farbe mit der weißen Schrift locken den Blick an. Ich kann das wirklich ungewöhnliche, etwas andere Buch sehr empfehlen und gebe gerne 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Mitgefühl

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen
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“Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnung” von Kim Ho-yeon zeigt uns die Auswirkungen, die Menschlichkeit und Mitgefühl bewirken.
Der Alltag verschiedener Protagonisten wird aufgezeigt, die Hoffnungen, ...

“Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnung” von Kim Ho-yeon zeigt uns die Auswirkungen, die Menschlichkeit und Mitgefühl bewirken.
Der Alltag verschiedener Protagonisten wird aufgezeigt, die Hoffnungen, Probleme und Ängste der Menschen unaufgeregt und doch intensiv dargelegt.

Alles dreht sich um den 24 Stunden Laden von Frau Yeoms, deren Mitarbeitende und die Kunden.
Der Autor stellt deren Lebensgeschichten mit ihren Sorgen und Nöten vor und auch das Schicksal des obdachlosen Dok-go wird beschrieben.

Dok-go, der sein Gedächtnis verloren und als Obdachloser im Bahnhof lebt, arbeitet seit kurzem in der Nachtschicht im Gemischtwarenladen von Frau Yeoms.
Durch sein unaufgeregtes, ruhiges und freundlich-beharrliches Wesen gibt er den Menschen in seinem Umkreis unbewusst Kraft und Hoffnung.

In der Nacht verrichtet er still seinen Dienst, tagsüber lebte er in seiner abgedunkelten Schlafzelle. Ihm fehlte schlicht der Mut, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen. Inmitten von Schmerzen hat er sein Gedächtnis verloren und erst dadurch lernte er, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Bis ihn plötzlich die Erinnerung einholte und er sich peau a peau dem Schmerz und der Angst seiner Vergangenheit stellte.

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Unannehmlichkeiten, so wurde der Laden genannt, erst seit Dok-go dort arbeitet wurde es für die Chefin, die Angestellten und Kunden angenehmer.

Durch das Mitgefühl von Frau Yeoms und die Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit hat Dok-go verstanden, dass das Leben einen Sinn hat.

Das Leben besteht aus Beziehungen und Kommunikation; den nahestehenden Menschen seine Gedanken und Gefühle mitzuteilen, ist der erste Schritt zum gemeinsamen Glück. Dies lernt er anderen Menschen und dadurch findet er seinen eigenen Weg aus der Vergangenheit.

Kim Ho-yeon zeigt dem:der Leser:in sensibel und voller Mitgefühl die alltäglichen Sorgen und Ängste von unterschiedlichen Menschen auf und vor allem, dass wir nicht verurteilen und /oder urteilen sollten, über Schicksale, die wir nicht kennen.

Der leichte und flüssige Schreibstil begeistert und vor allem die kleinen Geschichten der Protagonisten lassen mich als Leser:in innehalten, um darüber nachzudenken.
Eine wundervolle Geschichte mit Tiefgang.

Das ebook wurde durch den hanserblau Verlag veröffentlicht.

Eine Leseempfehlung für diese schöne Geschichte, vor allem für Liebhaber:innen asiatischer Bücher.

“Das Glück liegt nicht auf der Straße, die man irgendwo geht, sondern es ist die Straße selbst. Und sei freundlich zu allen, die dir begegnen, denn sie alle haben hart zu kämpfen.” (Pos.1868)

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Kraftvolles Werk

Glänzende Aussicht
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“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe.

“Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? ...

“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe.

“Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? “ (Pos.915/6.Kapitel)

Der Roman handelt von einer Arbeiterfamilie aus Wuhan, in welcher die Anzahl der Kinder hohen Wert besitzt. Die Familie, ehrenwerte Bewohner der Henan-Baracken in Hankou, hat acht Söhne, zwei Töchter und bewohnt einem Raum mit dreizehn Quadratmetern.
Der achte Sohn, der Liebling des Vaters, geboren am selben Tag und zur selben Zeit, starb am 16. Tag seines Lebens. Aus Sicht dieses Sohnes wird die Geschichte erzählt.
Der Vater ist ein echter Kerl, er schlägt seine Frau und Kinder, ist in Kämpfe verwickelt und dem Schnaps nicht abgeneigt.
Die Mutter eine attraktive Frau betet ihren Mann an und empfindet bei den Prügeln eine gewisse Genugtuung.
Bruder Sieben ist das jüngste und schwächste Kind; der Unmut des Vaters und der Geschwister wird an ihm ausgelassen. Zerlumpt und hungrig lernt er früh Müll und später Gemüse aufzusammeln. Als er die zwei Jahre ältere Gougou kennenlernt, gibt diese seinem Leben etwas Sinn. Der Gedanke an das Mädchen leuchtet wie ein Stern in der Finsternis für ihn. Er bewahrt die Erinnerung an Gougou in seinem Herzen. In seiner Familie wird er schlechter behandelt als ein Hund. Er musste auf allen vieren kriechen, unter dem feuchten Bett schlafen und wenn sein Vater ihn verprügelt, blickt die Mutter nicht auf, obwohl sie es gerne mag, wenn ein Hund gezüchtigt wird.
Großer Bruder beschimpft den Vater, der sein Leben verplempert und seinen Kindern dieses Leben als erstrebenswert mit auf den Weg gibt. Obwohl diese hungern und in Lumpen gekleidet wie Schweine in einer Bruchbude hausen mussten.
Die Kinder verlassen alle nach und nach die Eltern. Bruder Sieben hat das Glück, durch seine Landverschickung den Weg zur Universität zu finden. Dadurch wird er sein Schicksal verändern. Sein Bestreben nach Macht und Einfluss und das Brechen mit seiner Herkunft aus dem Elend lassen ihn ein schönes und erfreuliches Leben leben. Es gibt ihm das Ansehen, dass der kleine schüchterne und verängstigte Junge nie hatte.
Fang Fang erzählt von den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder, von dem Elend und den gewalttätigen Attacken der Familienmitglieder untereinander. Sie berichtet von Transportarbeitern, Hungersnot , patriarchalischen Familienstrukturen und bringt den Leser:innen mit diesem Roman die Strukturen Chinas nahe. Sie erzählt von Konflikten innerhalb der Generationen, zeigt den materiellen Erfolg von Personen der Unterschicht auf und die Wege zum sozialen Aufstieg. Nicht immer moralisch nachvollziehbar und doch realistisch beschreibt Fang Fang das Leben zur damaligen Zeit. Ungeschönt mit verstörenden Ansichten der damaligen Generation zeigt sie uns urbane Lebensbedingungen der Arbeiterfamilien auf.

Ein beeindruckendes, kraftvolles Werk mit einer absoluten Leseempfehlung.

“Das Leben gleicht dem Blatt am Baum, alles Entstehen und Werden führt in den Tod, Egal welchen Weg du einschlägst, es kommt immer aufs Gleiche heraus.”(Position 1737/14.Kapitel).


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Veröffentlicht am 15.03.2024

Erinnerungen und Abschied

Wie Inseln im Licht
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“Wie Inseln im Licht” von Franziska Gänsler verlegt durch Kein&Aber erzählt von Erinnerungen und dem Abschied von Mutter und Schwester.

Zoey kommt nach dem Tod ihrer Mutter an den Campingplatz zurück, ...

“Wie Inseln im Licht” von Franziska Gänsler verlegt durch Kein&Aber erzählt von Erinnerungen und dem Abschied von Mutter und Schwester.

Zoey kommt nach dem Tod ihrer Mutter an den Campingplatz zurück, den sie zu dritt bewohnt und nur zu zweit verlassen haben. Ihre Mutter ist nach dem Verschwinden ihrer Schwester Oda vor 20 Jahren mit Zoey von dem alternativen Campingplatz nach Berlin gezogen.
Dort hat ihre Mutter versucht, Zoey jahrelang an die Wohnung und sich zu binden. Sie hat ihr Leid auf ihre Tochter abgelegt. Aber Zoey erkundete die Welt, lernte Ari kennen und lebte ihr Leben.
In den letzten drei Jahren hatte sich jedoch alles verändert, Zoey hat ihr Leben nach und nach vernachlässigt um ihre Mutter zu pflegen. Oder hat diese die Tochter kontrolliert?

Der Vater gibt ihr nur die Verbindlichkeit immer erreichbar zu sein. Ansonsten lebt er sein Leben mit einer anderen Frau. Zoey möchte gerne seinen Beistand bei der Einäscherung und später beim verstreuen der Asche. Ob er bereit ist, so viel für seine Tochter zu geben?

Ari, Zoey’s erste Freundin unterstützt sie mit den Erledigungen der Einäscherung und Überführung. Zoey möchte die Asche ihrer Mutter an dem Ort ihrer Kindheit, im Atlantik verstreuen.

Sie reist bereits einige Zeit vor der Beerdigung im Hotel am Meer an. Angelockt durch die Vergangenheit, das Verschwinden der Schwester am Campingplatz und die Ungewissheit, ob Sie selbst Schuld am Verschwinden von Oda hat, lassen Zoey zweifeln. Um in die Zukunft zu blicken, muss sie erst verstehen, was es genau war, was ihre Mutter zu Boden drückte.

Jahrelang wusste sie nicht, ob es ein Traum war, eine Schwester zu haben oder Realität. Ein Schweigen hat sich über alles gelegt, niemand sprach von Oda, auch nicht die Mutter.
Das Wort Oda durfte in der kleinen Wohnung nicht ausgesprochen werden, die Mutter könnte daran zerbrechen. Bis Zoey ein Bild von sich und ihrer Schwester gefunden hatte, dann hat die Realität Gestalt angenommen.

Ihre Nachforschungen am Campingplatz klingen, wie das Leben auf einer Insel, einer abgeschiedenen Welt. Die Mutter und die beiden Mädchen, eine schöne wärmende Erinnerung.
Nur die Offenbarung, dass Oda ein kränkliches Kind war, hatte Zoey unterdrückt.

Die Trauerphasen um den Tod der Mutter treffen Zoey wellenartig, mal stärker, mal schwächer, mal öfter, mal seltener. Ein Wechselspiel der Emotionen, auch ihr Weg, die Unklarheiten über das Verschwinden ihrer Schwester, das Unverständnis warum nirgends nach dem
kleinen Mädchen gesucht wurde, die Wut über das stete Schweigen der Mutter, die eigenen Ängste und Schuldgefühle lassen Zoey zittern.

Zoey sucht den Schlüssel zur Vergangenheit und begibt sich hierzu in den Abgrund.

Franziska Gänsler lässt den Leser eintauchen in eine Welt der Depressionen, Schuldgefühle, Wut, Schmerz und Ängsten. Sie beschreibt die Protagonisten äußerst detailliert und authentisch. Die Situationen und verschiedenen Stimmungen kann man als Leser nachspüren.

Die Autorin schafft einen fesselnden und intensiven Roman.

“Ich denke daran, wie das Leben weiterzieht und immer schon begonnen hat, die Lücken, die es aufreißt, mit Neuem zu füllen. Wie die Wellen bereits Sand in die Löcher spülen, die fremde Familien in den Strand graben.” (Position 1599)

Eine Leseempfehlung für dieses emotionale, berührende Buch.

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