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Veröffentlicht am 31.03.2024

Startet zunächst etwas gemächlich, kann aber dennoch überzeugen

Kanadischer Winter
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Die eisige Kälte des Winters hat den kleinen Ort Algonquin Bay fest im Griff, als spielende Kinder auf einer Insel im See eine Leiche entdecken. Detective John Cardinal ist verwundert, dass er zum Fundort ...

Die eisige Kälte des Winters hat den kleinen Ort Algonquin Bay fest im Griff, als spielende Kinder auf einer Insel im See eine Leiche entdecken. Detective John Cardinal ist verwundert, dass er zum Fundort gerufen wird, da er eigentlich in ein anderes Dezernat versetzt wurde. Doch dann stellt sich heraus, dass es sich um die dreizehnjährige Katie Pine handelt. Entgegen der Meinung seiner Vorgesetzten, die Katie bisher für eine Ausreißerin hielten, ging Cardinal immer von einem Gewaltverbrechen aus. Cardinal ist fest entschlossen, den Täter zur Strecke zu bringen. Allerdings ist er von Lise Delorme, der neuen Partnerin, die ihm für diese Ermittlungen zugeteilt wird, alles andere als begeistert. Denn eigentlich ist Delorme als Sonderermittlerin tätig und Cardinal hat den Verdacht, dass sie interne Ermittlungen durchführt, in denen er selbst im Mittelpunkt steht...

"Kanadischer Winter" ist der erste Fall für John Cardinal. Allerdings ist dieses Buch bereits unter dem Titel "Gefrorene Seelen" erschienen. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, werden zunächst die Charaktere eingeführt, wodurch der eigentliche Fall eher gemächlich startet.

John Cardinal wirkt zwar sehr sympathisch und korrekt, dennoch wird früh klar, dass es etwas in seiner Vergangenheit gibt, das seine neue Partnerin Delorme bei ihren internen Ermittlungen aufdecken könnte. Dieser Nebenstrang fließt harmonisch in die Haupthandlung ein.

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da man dabei auch dem Täter über die Schulter schaut, hat man eine gute Übersicht über das gesamte Geschehen. Gerade diese Perspektiven beobachtet man mit Entsetzen. Die Ermittlungen wirken authentisch, gerade weil sie zunächst auf der Stelle treten. Obwohl die Spannung anfänglich eher auf Sparflamme kocht, verfolgt man die Handlung mit großem Interesse.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten so lebhaft vorstellen, dass man beinahe die eisige Kälte Kanadas spüren kann. Man beobachtet gespannt, wie sich die Ermittler dem Täter Schritt für Schritt nähern. Dabei kommt es zu einigen Überraschungen. Zum Ende hin laufen die Fäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale.

Dieser Thriller startet zwar zunächst eher gemächlich, kann aber dennoch überzeugen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Mitreißende Lovestory

Not Worth Saving
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Nach zwei Jahren kehrt Brooke notgedrungen nach Hause zurück, um ihren Bruder im Repair-Café des Vaters zu unterstützen, der nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Da das Verhältnis zu ihrem Bruder Greysen ...

Nach zwei Jahren kehrt Brooke notgedrungen nach Hause zurück, um ihren Bruder im Repair-Café des Vaters zu unterstützen, der nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Da das Verhältnis zu ihrem Bruder Greysen äußerst angespannt ist, ahnt Brooke, dass ihre Rückkehr nicht einfach werden wird. Doch dann entdeckt sie Noah im Repair-Cafè und plötzlich scheint ihr die Aussicht, einige Wochen in ihrem Elternhaus zu verbringen, nicht mehr ganz so trostlos. Die Anziehungskraft zwischen Brooke und Noah ist vom ersten Moment an da. Doch Noah ist der beste Freund ihres Bruders und damit für sie tabu....

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Brooke und Noah, erzählt. Dadurch kann man hautnah in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und merkt sofort, dass es zwischen den beiden knistert. Obwohl es auch immer wieder Rückblicke in Brookes Vergangenheit gibt, bleiben die Hintergründe, die zum Bruch mit ihrem Bruder Greysen geführt haben, lange Zeit im Dunkeln. Auch Noahs Vergangenheit scheint nicht einfach gewesen zu sein und gibt Rätsel auf. 

Der Schreibstil ist locker, stellenweise humorvoll, trifft aber dennoch bei sensiblen Szenen den richtigen Ton. Da man sich die Handlungsorte und die Protagonisten lebhaft vorstellen kann, fällt es leicht, sich auf die Geschichte einzulassen. Man beobachtet gespannt, wie die beiden versuchen, nichts miteinander anzufangen. Dabei ist die Anziehungskraft, die beide aufeinander ausüben, stets spürbar. Trotzdem hat man zuweilen das Gefühl, dass die Handlung etwas auf der Stelle tritt, da man zunächst kaum etwas über die Probleme erfährt, die beide Hauptcharaktere in der Vergangenheit hatten. Deshalb kann man die Vorwürfe, die Greysen seiner Schwester macht, auch nur schwer nachvollziehen. 

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und steuern auf ein Finale zu, das mit einem fiesen Cliffhanger endet und damit die Neugier auf den weiteren Verlauf der Ereignisse weckt. 

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Spannender Lüneburg-Krimi

Totenheide
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In der Kantine hört die Kommissarin Katharina von Hagemann zufällig mit, dass sich Kollegen darüber unterhalten, dass in Lüneburg und Umgebung Tiere durch gezielte Pfeilschüsse getötet werden. Wenig später ...

In der Kantine hört die Kommissarin Katharina von Hagemann zufällig mit, dass sich Kollegen darüber unterhalten, dass in Lüneburg und Umgebung Tiere durch gezielte Pfeilschüsse getötet werden. Wenig später wird sie mit ihrem Team zu einer alten Mühle gerufen. Denn dort wurde die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die ebenfalls durch einen Pfeil getötet wurde. Innerhalb weniger Tage werden zwei weitere Morde verübt. Jedes Mal sind gezielte Pfeilschüsse die Todesursache. Katharina und ihrem Team ist klar, dass der Serientäter so schnell wie möglich gestoppt werden muss...

"Totenheide" ist bereits der neunte Fall für das Team der Lüneburger Mordkommission. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Allerdings spielt in dieser Reihe auch das Privatleben der Ermittler eine große Rolle und dieses entwickelt sich von Band zu Band weiter. Wenn man daran interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Durch die privaten Nebenhandlungen wirken die Hauptcharaktere äußerst lebendig. Fans der Reihe dürfen sich über ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten freuen und in diesem Band neue Wendungen erleben. Die privaten Handlungsstränge geben dieser Serie einen besonderen Reiz, drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund. Denn der eigentliche Fall steht im Mittelpunkt der Erzählung. 

Und der hat es dieses Mal wirklich in sich. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dadurch weiß man etwas mehr als die Ermittler. Doch auch wenn man meint, dass man dadurch bereits den Fall gelöst hat, kommt es zu einigen Überraschungen. 

Die Ermittlungen wirken authentisch. Man verfolgt gespannt die Spurensuche und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Dadurch ist man mitten im Geschehen und gerät in den Sog der Ereignisse. Es gibt einige Szenen, die äußerst spannend sind, wodurch sich dieser Krimi fast von alleine liest. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen. Der Ausblick auf eine private Weiterentwicklung macht neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe. 

Ein spannender Lüneburg-Krimi, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Ein eher ruhiger Krimi, der dazu einlädt, eigene Überlegungen anzustellen

Das Mörderarchiv
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Bei einem Besuch auf dem Jahrmarkt wird der 17-jährigen Frances prophezeit, dass sie ermordet wird. Frances nimmt die Prophezeiung der Wahrsagerin ernst. Ihr Umfeld sieht die Sache allerdings ganz anders ...

Bei einem Besuch auf dem Jahrmarkt wird der 17-jährigen Frances prophezeit, dass sie ermordet wird. Frances nimmt die Prophezeiung der Wahrsagerin ernst. Ihr Umfeld sieht die Sache allerdings ganz anders und hält Frances Sorge für unbegründet. Dennoch sammelt Frances über Jahre Informationen, über alle Personen, die ihr auch nur im Entferntesten verdächtig erscheinen. Mittlerweile ist dabei ein umfangreiches Archiv entstanden. Mit dem Inhalt des Archivs muss sich nun Annie beschäftigen. Denn an dem Tag, an dem Annie ihre Großtante kennenlernen sollte, wird diese tatsächlich ermordet. Frances Testament ist klar: Wer den Mord an ihr aufklärt, soll alles erben. Da Annie ihre Großtante noch nie gesehen hat, scheint sie im Nachteil zu sein. Doch dann beginnt sie sich mit den alten Aufzeichnungen zu befassen und kommt alten Geheimnissen auf die Spur. Wird Annie den Mörder finden oder wird er sie aus dem Weg räumen?

"Das Mörderarchiv" ist ein eher ruhiger Krimi, bei dem man sich, gemeinsam mit Annie, auf die Suche nach dem Täter macht. Die Idee, dass Frances alles bereits geahnt und deshalb ein Archiv angelegt hat, ist äußerst interessant. Doch genau wie Annie, muss man sich beim Lesen die Frage stellen, wie hilfreich diese Informationen eigentlich sind. 

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man die Nachforschungen von Annie. Diese werden immer wieder durch Rückblicke in die Vergangenheit von Frances unterbrochen. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Im Verlauf der Ereignisse kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Dadurch weiß man schon bald nicht mehr, wem man hier eigentlich trauen kann. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten so lebhaft vorstellen, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit Annie nach dem Mörder zu suchen. Dadurch kann man sich ganz auf diesen Krimi einlassen. Obwohl er eher ruhig ist, genießt man die Jagd nach dem Unbekannten. Am Ende laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen, wodurch man das Buch zufrieden zusammenklappen kann. 

Ein eher ruhiger Krimi, der dazu einlädt, eigene Überlegungen anzustellen. 

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Spannende Cold-Case-Ermittlungen

Heideopfer
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In Lüneburg finden Arbeiter bei Abrissarbeiten ein menschliches Skelett. Genauere Untersuchungen ergeben, dass es sich um die Überreste eines Mannes handelt, der vermutlich schon seit den 1990er Jahren ...

In Lüneburg finden Arbeiter bei Abrissarbeiten ein menschliches Skelett. Genauere Untersuchungen ergeben, dass es sich um die Überreste eines Mannes handelt, der vermutlich schon seit den 1990er Jahren dort liegt und keines natürlichen Todes gestorben ist. Katharina von Hagemann nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Die Identität des Mannes steht relativ schnell fest, doch die weiteren Nachforschungen verlaufen eher zäh. Das Team der Lüneburger Kriminalpolizei ist jedoch fest entschlossen, diesen Cold Case aufzuklären.....

"Heideopfer" ist bereits der achte Fall für Katharina von Hagemann und ihre Kollegen von der Lüneburger Kriminalpolizei. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Doch es gibt berufliche und private Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen und diese kann man einfach besser genießen, wenn man die Bände chronologisch liest. 

Dieser Fall ist der erste Cold Case für das Team. Deshalb verläuft die Spurensuche zunächst eher zäh. Das wirkt allerdings sehr realistisch. Denn nur langsam werden einzelne Puzzleteilchen zusammengetragen, die dennoch kein stimmiges Bild ergeben. Da die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet wird und man dabei zwei Erzählern, die ihren Namen allerdings nicht preisgeben, über die Schulter schaut, wird man zu eigenen Überlegungen angeregt. Dennoch ist bei diesem Fall nichts, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch, dass man unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschah, beobachtet man die Ermittlungen gespannt. Am Ende laufen die Fäden schlüssig zusammen, dabei kommt Überraschendes ans Tageslicht. 

Im Privatleben der Ermittler kommt es ebenfalls zu überraschenden Wendungen. Besonders das Ende sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen würde.

​​​​​​​Spannende Cold-Case-Ermittlungen für das Lüneburger Team. 

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