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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2024

Super spannend!

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Ich gestehe: Einen Wandertrip zu planen und dann noch zu unternehmen: Das ist für mich eine Horror-Vorstellung. Aber darüber lesen, das mache ich gerne.

Den Aufbau des Buches fand ich deswegen sehr angenehm. ...

Ich gestehe: Einen Wandertrip zu planen und dann noch zu unternehmen: Das ist für mich eine Horror-Vorstellung. Aber darüber lesen, das mache ich gerne.

Den Aufbau des Buches fand ich deswegen sehr angenehm. Es startet mit einer polizeilichen Befragung der Protagonistin Anna, die den Wanderausflug mit ihren Freunden als einzige überlebt hat. Man weiß also schon, dass sie zurückgekehrt ist. Aber wie es dazu kam, erfährt man erst nach und nach. Man steigt dann bei der Vorbereitung der Reise ein und lernt auch die anderen Teilnehmer kennen. Dann verläuft die Geschichte weitgehend chronologisch, nur unterbrochen von weiteren Befragungen und kleinen Rückblenden in die frühere Vergangenheit. Das fand ich nicht nur informativ, sondern auch sehr abwechslungsreich.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Schilderungen der Natur. Man konnte sich die Weite und Größe des Nationalparks sehr gut vorstellen. Sogar ich habe dadurch etwas Lust bekommen, einen Berg zu besteigen, nur um die Aussicht zu genießen.

Aber man ruht sich natürlich nicht auf dem schönen Ausblick aus. Dadurch, dass man von Anfang an weiß, dass etwas schlimmes passiert, liegt immer eine unterschwellige Spannung in der Luft, die sich immer mehr steigert - vor allem mit der Entwicklung in der Dynamik der Wandergruppe. Das hat mich wirklich gefesselt und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Richtig gut war auch, dass man sich beim Lesen selbst ein Urteil bilden kann, wer hier die Guten und die Bösen sind - aber kann man dem auch trauen? Denn man merkt schon, dass einiges mehr dahinter steckt.

Das Ende empfand ich als etwas gemein, da es relativ offen gehalten ist. Aber es passt zum Buch und dazu, dass man eben nicht alles wissen kann, wenn Geschehnisse und Ereignisse auf Hören-Sagen beruhen.

Mich konnte das Buch von der ersten Seite an überzeugen! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 29.03.2024

Tödliche Mücken

Der Stich
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Wir wissen, dass Mücken gerade im Sommer total nerven und auch Krankheiten übertragen können. Wie es aber zum Worst Case werden kann, zeigt Thilo Winter in diesem Buch.

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, ...

Wir wissen, dass Mücken gerade im Sommer total nerven und auch Krankheiten übertragen können. Wie es aber zum Worst Case werden kann, zeigt Thilo Winter in diesem Buch.

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Story hineinzukommen. Das lag auch daran, dass die Geschichte mit Bootsflüchtlingen aus Kuba beginnt und ich mich gefragt habe, was dass denn jetzt mit den Mücken zu tun hat - aber das war nur kurz der Fall. Dann fügt sich nämlich alles zu einem Gesamtbild zusammen und die Spannung steigt kontinuierlich.

Es geht auch ein bisschen technisch daher: Genveränderte Mücken, Untersuchungen im Labor etc. Allerdings ist es so geschrieben, dass es auch der Laie versteht und es nicht zu langweilig wird. Für mich macht es den Plot dadurch noch glaubwürdiger - und erschreckender. Denn während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt: Kann das jetzt so bei uns auch passieren?

Seit Corona sind wir die "unsichtbare Gefahr" gewöhnt. Deswegen hatte ich auch Gänsehaut, als verschiedene Szenarien der Eindämmung wie Evakuierung oder Abriegelung vorgeschlagen wurden. Das alles ist so realistisch beschrieben... Spannung pur!

Auch die Protagonisten waren mir sympathisch und das ist bei mir ein wichtiger Faktor: Intelligent, mutig und ein gutes Team - das mag ich!

Wer rasante, realitätsnahe Spannung will und ein Buch, dass man schwer aus der Hand legen kann, der ist hier auf jeden Fall genau richtig. "Der Riss" steht bei mir noch ungelesen im Regal, aber das wird sich jetzt schnell ändern.

Von mir gibt es für "Der Stich" 5 Sterne!

Veröffentlicht am 25.03.2024

Spannung pur

Gestehe
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Es war nicht mein erster Thriller von Henri Faber und es wird sicherlich nicht mein letzter sein, denn "Gestehe" war wirklich super.

Erzählt wird die chronologisch aufgebaute Geschichte abwechselnd aus ...

Es war nicht mein erster Thriller von Henri Faber und es wird sicherlich nicht mein letzter sein, denn "Gestehe" war wirklich super.

Erzählt wird die chronologisch aufgebaute Geschichte abwechselnd aus Sicht von Mo, dem "Quotenausländer" der Dienststelle, der trotz guter Arbeit nicht wirklich ernst genommen wird und Jacket, dem Liebling der Nation, der aber eigentlich nur für das Image da ist.

Die Beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, was sie zu einem interessanten Ermittler-Duo macht - vor allem als immer mehr Details über den Fall ans Licht kommen. Hier kann ich nicht näher darauf eingehen ohne zu spoilern. Nur so viel: Es macht unheimlich viel Spaß, die Zwei zu begleiten.

Die Morde sind ziemlich brutal und blutig. Es geht um illegalen Organhandel, Folter und Rache. Keine leichte Kost. Allerdings beherrscht Faber den schmalen Grad zwischen zu viel und genug Details, um dem Leser Gänsehaut zu verpassen. Für mich war das genau richtig!

Auch das Ende ist absolut gelungen: überraschend und nicht zu weich gespült, gerade deswegen auch glaubwürdig!

Ich habe das Buch verschlungen und freue mich jetzt schon auf das nächste Werk aus Fabers Feder. Vielleicht wieder mit den beiden Ermittlern - das wäre toll!

Von mir gibts 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.01.2024

Super dritter Fall

Die Strafe
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Endlich ein neuer Fall für Erdmann und Eloglu! Es handelt sich bereits um den dritten Fall für das ungleiche Ermittler-Duo. Man kann das Buch zwar auch alleine und ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall ...

Endlich ein neuer Fall für Erdmann und Eloglu! Es handelt sich bereits um den dritten Fall für das ungleiche Ermittler-Duo. Man kann das Buch zwar auch alleine und ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist, aber ich empfehle trotzdem, die Reihenfolge einzuhalten. Dann bekommt man die Entwicklung der Figuren und vor allem wie die Beiden zusammenwachsen und ein Team werden einfach besser mit. Und es lohnt sich einfach :)

Diesmal scheint es um einen Serienkiller zu gehen, der es auf Umweltsünder abgesehen hat und somit im Sinne der Erhaltung unserer Erde mordet.

Wie schon bei den Vorgängern ist das Buch so aufgebaut, dass man mal durch die Augen des Mörders blickt und dann wieder den Ermittlern folgt. So weiß man immer etwas mehr als die Kommissare. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Man möchte ihnen am liebsten helfen und ins Buch schreien, dass sie hier oder dort etwas wichtiges übersehen.

So ganz klar, wer der Mörder konkret ist, weiß man diesmal aber lange nicht. Nur nach und nach bekommt man mehr Informationen und kann dann langsam ein Motiv erkennen - das so ganz anders ist, als man am Anfang denkt.

Mir hat vor allem wieder die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern gefallen. Am Anfang waren sie sich ja nicht wirklich grün, mittlerweile arbeiten sie super zusammen und ergänzen sich perfekt. Sie arbeiten auf Augenhöhe und Alpay Eloglu nimmt eine immer wichtigere Rolle ein, in dem er penibel auch kleinsten Hinweisen folgt. Ich bin auf seine Weiterentwicklung gespannt.

Für schwache Nerven ist dieser Band auf jeden Fall nichts. Die Morde sind brutal und schonungslos. Sie werden auch ziemlich anschaulich geschildert. Es ist nicht so brutal, wie man es teilweise aus amerikanischen Thrillern kennt, aber einen flauen Magen bekommt man manchmal schon.

Mir hat das Buch super gefallen, ich habe es in zwei Tagen durchgelesen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2024

Long live the King

Ein Fall von Majestätsvergiftung
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Ein Krimi über die britische Königsfamilie? Geht das überhaupt? Ja, denn der Autor bedient sich einen Kniff. Es ist nicht die reale Königsfamilie, die wir kennen, sondern es gab vor einiger Zeit eine Änderung ...

Ein Krimi über die britische Königsfamilie? Geht das überhaupt? Ja, denn der Autor bedient sich einen Kniff. Es ist nicht die reale Königsfamilie, die wir kennen, sondern es gab vor einiger Zeit eine Änderung der Thronfolge und so ist diese fiktive Königsfamilie entstanden. Das hat mir gut gefallen, weil es eben die anderen königlichen Personen erklärt, man aber auch gewisse Ähnlichkeiten zur aktuelle Familie sehen kann.

Am Anfang muss man sich etwas hineinfuchsen. Es sind zwar nur die engsten Mitglieder der königlichen Familie zu Weihnachten auf Balmoral Castel, aber die verschiedenen Namen muss man sich erstmal merken. Da jeder seine Eigenheiten hat, klappt das aber recht schnell.

Im Mittelpunkt des Buches steht der Leibkoch Jonathan Alleye, der nach dem plötzlichen Tod des Königs zum unfreiwilligen Ermittler wird. Das Prekäre: Es kann nur ein Mitglied der Königsfamilie den Mord verübt haben, denn das Schloss ist eingeschneit und sonst ist niemand vor Ort.

Man kann deswegen sehr gut den Hinweisen folgen, zusammen mit Jon ermitteln und seine eigenen Theorien aufstellen, wer denn der Mörder ist. Jeder scheint etwas zu verbergen und jeder scheint auf seine Weise vom Tod des Monarchen zu profitieren. Mir hat es Spaß gemacht, hinter die Fassaden zu blicken.

Der Krimi ist genau das, was das Genre verspricht: Cosy! Er ist unblutig und hat eine gute Prise schwarzen Humor, sodass man zwischendrin auch mal Schmunzeln kann.

Das Ende ist richtig klasse und wirft nochmal alles durcheinander! Damit habe ich so nicht gerechnet, es ist aber eine tolle Auflösung.

Mir hat das Buch echt Spaß gemacht: Von mir gibt es 5 Sterne.