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Veröffentlicht am 08.04.2024

Gefährlicher Sog

Gefährlicher Sog
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Ein toter Mann wird an den Strand gespült. Er wurde mit 23 Messerstichen hingerichtet. Es ist der Sozialpädagoge Timur Roters, der zusammen mit seiner Frau Meret eine Wohngruppe für geschädigte und traumatisierte ...

Ein toter Mann wird an den Strand gespült. Er wurde mit 23 Messerstichen hingerichtet. Es ist der Sozialpädagoge Timur Roters, der zusammen mit seiner Frau Meret eine Wohngruppe für geschädigte und traumatisierte Jugendliche leitet. Seine Frau hat ihn erst Stunden später als vermißt gemeldet. Kommissarin Liv Lammers und ihr Kollege Andreas fahren auf die InseL Sylt, um den Fall zu lösen. Während ihren Ermittlungen bekommen sie den Eindruck, dass Roters so manche Feinde hatte. Da war z.B. der Muschelfischer Erk, der sich immer über die lauten Jugendlichen beschwert hat, die neben seinem Kutter ein altes Boot renovierten. Und auch ein Kollege von Timur war mit dessen liberalen Erziehungsmethode nicht einverstanden. Und da gab es noch den Schafbauer. Die Jungendlichen akzeptieren die Schafhaltung des Bauern überhaupt nicht und angeblich sollen sie auch einen Brand gelegt haben, weshalb immer Streit herrschte. Und wo verschwand manchmal die Ehefrau Meret und kam erst Stunden später wieder zurück? All dies gibt Liv zu denken. Und dann auch die Jugendlichen, die alle große Probleme hatten, aus zerrütteten Familien kamen, schon mit Drogen und Alkohol Kontakt hatten. Vivien, Alicia, Nico, Idris, Raffa, Elanie, alle haben eine wirklich schreckliche Vergangenheit. Ist einer der Teenies ausgerastet? Und dann kommt es auch noch zu einem folgenschweren Eklat zwischen Liv und Andreas. Als wäre das alles nicht genug, mischt sich auch plötzlich Livs Tochter Sanna Undercover in die ganze Sache ein. Die Autorin schreibt derart spannend und läßt uns voll auf das Geschehen ein. Man meint selbst auf Sylt zu sein und bei der Vernehmung der vielen Zeugen bzw. Verdächtigen dabei zu sein. Da es eine Vielzahl Personen gibt, die mit Timur nicht klarkamen und ihm am besten aus dem Weg geräumt sahen, war es wirklich unheimlich interessant. Der Spannungsbogen steigerte sich von Kapitel zu Kapitel, da man so manche Verdacht hatte, der sich aber den wieder zerschlug, da man meinte, einen anderen potenziellen Täter jetzt gefunden zu haben. 400 Seiten hochkarätige Spannung, die noch dadurch erhöht wurde, dass zu dem ganzen beruflichen Dilemma auch noch persönliche und kollgiale Probleme dazukamen. Diese Sylt Krimis von Sabine Weiss sind ein Geheimtip unter den Krimilesern. Obwohl dies schon das achte Buch in dieser Reihe ist, hat er von seiner Faszination noch nichts verloren. Ich bin schon total gespannt auf den nächsten Syltkrimi und freue mich auf dessen Erscheinen. Das Cover paßt sich den Vorgängerbänden total an. Dunkler Himmel, aufgewühlte See, tieffliegende Möwen. Man merkt daran schon, das etwas Böses in der Luft liegt.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 05.04.2024

Lebensfreude

Lebensfreude
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Schon das das Cover mit dem orangeroten Streifen bringt Fröhlichkeit und gute Laune mit. Endlich ein Sachbuch, das nicht mit erhobenen Zeigefinger den Leser etwas besseren belehren will, sondern anhand ...

Schon das das Cover mit dem orangeroten Streifen bringt Fröhlichkeit und gute Laune mit. Endlich ein Sachbuch, das nicht mit erhobenen Zeigefinger den Leser etwas besseren belehren will, sondern anhand von Fallbeispielen mit Protagonisten, wenn auch fiktiven, aufzeigt, wie man sein Leben besser gestalten kann mit mehr Freude, mehr Glück, mehr Lebendigkeit. Das Autorenpaar Corssen/Ehrenschwendner erklärt leicht verständlich, wie man trotz Verantwortung, täglichem Einerlei, wirtschaftlicher Unsicherheit und Krieg auf der Welt, sein Leben freudig gestalten kann. Man braucht dazu nicht viel, nur etwas Zeit um ein sein Inneres zu dringen, abzuschalten und Freude an kleinen Dingen zu haben und am Abend zu resümieren, was an dem Tag alles gut und schön war. In dem Buch treffen sich fünf unterschiedliche Menschen verschiedenen Alters, die das Leben nicht als Freude, sondern als Last empfinden. Sie treffen sich in diesem Freudekreis insgesamt sechsmal, einmal in jedem Monat. Da ist Klaus, ewig und immer mürrisch, nichts kann man ihm recht machen, ein Biologe. Dann kommt Sebastian, ein Start Up Gründer, immer im Stress, keine Zeit für Frau und Kinder. Britta, Single, beruflich erfolgreich aber immer am Meckern, an allem hat sie etwas auszusetzen. Gerda, sehr gesprächig, aufringlich Taxifahrerin, alleinerziehend und Anna die Jüngste, Jurastudentin, nicht glücklich mit ihrem Studium, aber sie macht es den Eltern zuliebe, ihr Metier liegt in der Kunst. Diese Menschen, anfänglich noch scheu und in sich gezogen, tauen langsam auf und öffnen sich. Sie gehen Eisbaden, machen Joga, tun verrückte Dinge, für die sie sich sonst schämen müßten und blamieren. Das Buch zeigt uns die sechs Monate beginnend ab November an und endend mit dem April. Hier sind die jeweiligen Treffen beschrieben und danach folgt die Zwischenzeit, eben wie es den Protagonisten in der Zeit dazwischen ergangen ist, ob sie was dazugelernt haben oder ihren eigenen alten Stil weiterführen. Ein Buch, aus dem man sehr viel für sich herausnehmen kann. Eine mehr als interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Viel Tod um nichts

Viel Tod um nichts
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Hayingen, ein kleines Städtchen in der Schwäbischen Alb. Hier geht alles noch seinen gemütlichen Gang, was auch die beschauliche Umgebung ausmacht. Hier ist auch ein Naturtheater, in dem jährliche Aufführungen ...

Hayingen, ein kleines Städtchen in der Schwäbischen Alb. Hier geht alles noch seinen gemütlichen Gang, was auch die beschauliche Umgebung ausmacht. Hier ist auch ein Naturtheater, in dem jährliche Aufführungen stattfinden. Doch dann verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als im Jahr darauf das Stück erneut aufgeführt wird, findet sich im Schaukasten ein Aushang, dass auch diesmal der Mann, der den Don Pedro spielt, sterben wird. Bei der Kripo Reutlingen hat bis vor einiger Zeit der indische Kommissar Surendra Sinha ermittelt. Dieser nimmt gerade eine Auszeit in seinem Heimatland. Ihn will man als Undercover-Schauspieler dort einlotsen. Und wie es sein muß, wird ihm die Rolle des Don Pedro angeboten. Surendra fügt sich gut in das bestehende Ensemble ein und erfährt so manches Insiderwissen. Insbesondere die rassige Russin Oxana hat viel Unruhe die das Theater gebracht. Die Männer buhlten um sie und die Frauen platzen vor Eifersucht. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Die Aufführungen gehen aber weiter. Surendras Spürsinn ist nun gefordert. Und ohne viel Getöse wird dann der Täter dingfest gemacht. Das Buch ist kein blutiger Krimi. Die Autorin versteht die Handlung mit viel Witz und Esprit dem Leser nahezubringen, ein Regionalkrimi, der uns Land und Leute verstehen läßt. Sie geht gekonnt auf die einzelnen Charaktere ein und beschreibt die menschlichen Schwächen exakt. Durch viele Einschübe im Dialekt bekommt das Buch seine besondere Würze auch für Leser, die dem Schwäbischen nicht mächtig sind. Das besondere an dem Krimi ist auch noch, dass es eben dieses Naturtheater in Hayingen gibt und die Autorin dort selbst mit spielt. Im Anhang wird das Stück in groben Zügen für alle erklärt, die das Shakespearestück "Viel Lärm um nichts" nicht kennen. Außerdem finden wir noch eine Namensliste. Bestimmt ermittelt Surendra bald wieder in einem neuen Buch.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Folterknecht

Folterknecht
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Ich kann nur sagen, dass dies ein Wahnsinnsthriller ist und einem das Grausen lehrt. In der Nähe von Bamberg werden Frauen mit mittelalterlichen Foltermethoden hingerichtet und dies geschieht alles in ...

Ich kann nur sagen, dass dies ein Wahnsinnsthriller ist und einem das Grausen lehrt. In der Nähe von Bamberg werden Frauen mit mittelalterlichen Foltermethoden hingerichtet und dies geschieht alles in Rohbauten, die einsam liegen. Die Frauen sind alle im Alter von etwa 40 Jahren. Welches Motiv der Täter hat, ist nicht erkennbar. Hauptkommissar Schäfer und sein Team ermitteln rund um die Uhr, doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus. Und so geschieht ein Mord nach dem anderen, immer noch brutaler, ohne dass sie den Täter dingfest machen können. Bei allen liegen die Nerven blank. Der Autor schildert hier ausführlich die schrecklichen Taten, ebenso, wie man sie im Mittelalter angewendet hat. Auch als sich die Polizei auf einem Portal über solche Quälereien einloggt. hat sie keinen Erfolg. Hauptkommissar Schäfer plagt sich mit irgendwelchen Schatten aus der Vergangenheit und seine Kollegin versucht permanent, einen Partner per Internetdating zu finden. Der Leser zittert und bebt bei den Polizeieinsätzen, aber alle laufen ins Leere. Die Kapitel sind kurz, die Sprache klar und prägnant, beim Lesen wird man durch keine Nebensächlichkeiten abgelenkt, sondern der Autor geht strikt seinen einmal eingeschlagenen Weg weiter. Und als dann am Ende der Täter endlich entlarvt und auf aufgegriffen worden ist, kann man das überhaupt nicht glauben und muß gleich nochmals nachschauen.´, denn damit hat bestimmt keiner gerechnet. Ich habe das Buch verschlungen, konnte überhaupt nicht mehr aufhören, denn wirklich kein einziger Satz in diesen 270 Seiten war langweilig. Tom Davids soll weiter bei diesem Genre bleiben. Auch das dunkelrote Cover mit den Folterwerkzeugen gibt dem Buch den letzten Touch.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

The April Story

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Ein Buch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten. April lebt mehr recht als schlecht in einer WG. Als sie dann eines nachts beim Heimweg eine geheimnisvolle überlebensgroße Figur mitten in Manhattan stehen ...

Ein Buch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten. April lebt mehr recht als schlecht in einer WG. Als sie dann eines nachts beim Heimweg eine geheimnisvolle überlebensgroße Figur mitten in Manhattan stehen sieht, filmt sie diese sofort. Sie merkt, dass das was besonderes sein wird. Sofort stellt sie den Film auf Youtube ein und setzt damit einen waren Hype ein, zumal jetzt auf der ganzen Welt diese mysteriösen Figuren auftauchen. Sie wird ins Fernsehen eingeladen, schreibt ein Buch und die Tantiemen fließen. April möchte unbedingt das Geheimnis dieser Skulptur erforschen und doch bald stellt sich heraus, dass Hater nach ihrem Leben trachten und eine Gruppe von Verschwören möchte April beseitigen. Das Buch liest sich anfangs noch etwas seicht, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und man ist unheimlich gefesselt. Man meint, selbst mitten in dem Trubel dieser Skulptur zu sein, denn man weiß nicht, will sie den Menschen schädigen, sind irgendwelche atomaren oder übersinnliche Mächte am Werk. Der Schluß läßt uns sehr nachdenklich zurück. Das Buch mag sich vielleicht wie Sience Fiction anhören, aber irgendwie kann dies auch einmal Wirklichkeit werden, lassen wir doch jetzt schon eine KI zu. Wir wissen nicht, wohin das führen kann. Hier wird auch Social Media durchleuchtet und zeigt, welche Gefahren hinter Tictok, Instagran, Facebook, Twitter usw. stecken können. Das Cover ist jung und frisch in einer Art Mangatechnik

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