Auf der Suche nach der Wahrheit
Alles nur heiße Luft?Tobias Ain ist in der DDR geboren und aufgewachsen. Da die Familie häufig umzieht, findet der wissbegierige Junge Halt in den sozialistischen Ritualen in der Schule und in den Lehren von Marx und Lenin. ...
Tobias Ain ist in der DDR geboren und aufgewachsen. Da die Familie häufig umzieht, findet der wissbegierige Junge Halt in den sozialistischen Ritualen in der Schule und in den Lehren von Marx und Lenin. Er wäre wohl zur Stasi gegangen, wenn nicht seine Mutter im Herbst 1989 mit ihm und den jüngeren Brüdern über die Prager Botschaft in den Westen geflohen wäre. Entwurzelt und in einer ihm fremden Welt kommt er in Kontakt mit Zeugen Jehovas und hofft dort Antworten zu finden. Tobias Ain macht Karriere bei den Zeugen, doch nach 27 Jahren kommen ihm leise Zweifel an deren Lehren. Er beginnt die Bibel zu lesen und findet dabei zu Jesus, dem Einzigen, der frei macht und dennoch festen Halt gibt.
„Ich wollte immer verstehen, ich wollte Antworten, alles genau wissen, Erkenntnis aufnehmen, meinen Verstand benutzen. Am Ende wollte Gott nicht meinen Verstand, er wollte immer mein Herz….“ (s.S. 156)
In seinem Buch schildert Tobias Ain seinen spannenden Lebensweg und seine Suche nach Halt und nach Wahrheit. Die 1. Kapitel waren mir sofort vertraut und weckten viele Erinnerungen an meine eigene Kindheit und Jugend in der DDR. Sozialistische Erziehung, Pioniernachmittage, Appelle auf dem Schulhof… all das habe auch ich erlebt. Mit der Wende bzw. der Flucht hat sich alles verändert, Bekanntes und Bewährtes hatte plötzlich keinen Bestand und Tobias Ain begibt sich erneut auf die Suche. Interessiert habe ich verfolgt wie der Weg des Autors zu den Zeugen Jehovas führte, wie er sich als Unternehmer selbständig machte, wie dennoch immer wieder Fragen nach der Wahrheit auftauchten…
Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ich war von Beginn an gefesselt. Tobias Ain schildert Situationen, Begegnungen und seine Entscheidungen offen und ehrlich und bleibt dabei immer sachlich und ohne Wertung. Das macht die Biographie interessant und angenehm lesbar. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.