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Veröffentlicht am 15.09.2016

Rezension zu "Lycidas" von Christoph Marzi

Lycidas
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Dieses Buch bildet den Auftakt zu der Saga um das Waisenkind Emily Laing, die plötzlich erfahren muss, dass sie Teil der uralten Metropole ist. Einer Stadt, die unter London besteht und von Engeln, Dämonen, ...

Dieses Buch bildet den Auftakt zu der Saga um das Waisenkind Emily Laing, die plötzlich erfahren muss, dass sie Teil der uralten Metropole ist. Einer Stadt, die unter London besteht und von Engeln, Dämonen, Engeln, Lykanthropen und sprechenden Ratten bevölkert wird.
All diese Wesen kämpfen mit Worten und und Taten für ihre eigenen Ziele - doch was sind das für Ziele? Wem kann Emily trauen? Wer hilft ihr um ihrerselbstwillen und wer benutzt sie nur?
All diesen Fragen ist sie ausgesetzt und bald muss Emily erkennen, dass niemand der ist, der er zu sein scheint.

So viel zum Inhalt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, da aus der Ich-Perspektive berichtet wird, aber nicht von der eigentlichen Hauptfigur. Doch wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, ist es ein angenehemes Lesen.
Die Figuren sind erfrischend unterschiedlich und bekommen einen eigenen Charakter, ohne sich im Detail zu verlieren. Die meisten von ihnen sind überaus sympathisch, wobei der Leser genau wie Emily manchmal feststellen muss, dass nicht jeder ein Freund ist, der wie einer erscheint.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart, doch immer wieder werden sehr geschickt historische Abläufe und Personen eingebracht, die sich nahtlos in die Handlung einfügen - das war eins der Dinge, die mir an dem Buch am besten gefallen haben.

Zu kritisieren habe ich kaum etwas. Was mir nicht so gut gefallen hat ist, dass die Geschichte sich manchmal selbst vorweggenommen hat. Von bestimten Ereignissen wurde schon der Ausgang berichtet, bevor der Ablauf geschildert wurde. Dadurch ging manchmal etwas an Spannung verloren.
Abgesehen davon konnte ich kaum etwas zu meckern finden

Insgesamt handelt es sich hier um ein gelungenes Werk der Fantasy. Gut geschrieben und von tollen Charakteren getragen.

Veröffentlicht am 03.04.2024

Tödlicher Luxus

Die Auszeit
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bezieht sich auf das Hörbuch Das Ausgangs-Szenario von "die Auszeit" ist ja erst einmal nichts Neues - eine Gruppe von Menschen/Freunden, die an einem abgelegenen Ort von der Außenwelt abgeschnitten wird ...

bezieht sich auf das Hörbuch Das Ausgangs-Szenario von "die Auszeit" ist ja erst einmal nichts Neues - eine Gruppe von Menschen/Freunden, die an einem abgelegenen Ort von der Außenwelt abgeschnitten wird und plötzlich geschieht ein Mord ... Was mir an diesem Ansatz gut gefallen hat war, dass man anfangs gar nicht wusste, wer genau jetzt eigentlich tot ist, denn das stellt sich erst im Laufe der Geschichte heraus. Man hat zwar einen Verdacht, rätselt aber doch immer wieder, ob es nicht doch jemand anders ist. Natürlich kommen auch gleich die ersten Verdachtsmomente auf - man steigt also ziemlich schnell in die Geschichte ein. Leider verliert sich das Tempo im Mittelteil. Statt um den Mord geht es vielmehr um Eifersucht, (toxische) Beziehungen und die kleinen und großen persönlichen Dramen innerhalb der Gruppe. Hier hätte man meiner Meinung nach ein ganzes Stück kürzen können. Auch haben mir ein paar besondere Merkmale an den Figuren gefehlt, durch die man sie besser hätte unterscheiden können. Dass das Hörbuch durchgehend von der gleichen Sprecherin gelesen wird (sehr gut übrigens!), macht es noch etwas schwerer, die einzelnen Figuren zu unterscheiden. Hier hätte es sich vielleicht angeboten, eine männliche und eine weibliche Stimme zu wählen.
Die Auflösung hat mir letztendlich ganz gut gefallen, auch wenn sie sehr abrupt kam und zum Schluss leider immer noch ein paar Fragen offen bleiben.
Insgesamt ist es ein guter Thriller mit ein paar Schwächen.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Liebe über Jahre hinweg

Vom Ende der Nacht
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Schon das Cover von "Vom Ende der Nacht" hat mich sofort neugierig gemacht - ich finde es wunderschön gestaltet und es passt auch großartig zu dem Buch.
Anfangs hab ich ein klein wenig gebraucht, um in ...

Schon das Cover von "Vom Ende der Nacht" hat mich sofort neugierig gemacht - ich finde es wunderschön gestaltet und es passt auch großartig zu dem Buch.
Anfangs hab ich ein klein wenig gebraucht, um in die Geschichte hinein zu finden, da ich es teils sehr sprunghaft erzählt finde und die Perspektiven häufig gewechselt werden, doch dann hab ich mich etwas daran gewöhnt. Eine Geschichte - besonders eine Liebesgeschichte - über einen so langen Zeitraum zu erzählen kann manchmal langatmig und gewollt wirken, deshalb war ich sehr gespannt auf die Umsetzung und ich muss sagen: Hier ist sie gut gelungen! Auch wenn teilweise Jahre zwischen den Begegnungen der beiden liegen, spürt man beim Lesen die Verbindung zwischen ihnen. Man begleitet sie gerne durch all ihre Höhen und Tiefen und drückt ihnen dabei immer wieder die Daumen! Schön fand ich, dass andere Partner nicht automatisch als "die Bösen" hingestellt wurden, sondern auf ihre eigene Art zu der Geschichte zwischen Rosie und Will beigetragen haben.
Beeindruckend fand ich auch, dass das Buch einem trotz einiger trauriger Szenen und einem eher melancholischen Grundton dennoch ein sehr positives Gefühl gegeben und man es mit einem Lächeln zugeklappt hat. Die Geschichte ermutigt einen dazu, den eigenen Wünschen auf den Grund zu gehen, dafür einzustehen und natürlich sich mit Leuten zu umgeben, die einen genauso schätzen wie man ist. Außerdem weckt der Leuchtturm, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, automatisch das Fernweh beim Leser und lässt einen beim Blättern schon beinahe das Meeresrauschen hören.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Süß, aber nicht überragend

Die Buchverliebten
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Bei dem Titel "die Buchverliebten" und diesem hübschen Cover muss natürlich jeder Bücherwurm gleich zugreifen. Tatsächlich geht es auch in der Geschichte um die Bücher, die uns durch alle Höhen und Tiefen ...

Bei dem Titel "die Buchverliebten" und diesem hübschen Cover muss natürlich jeder Bücherwurm gleich zugreifen. Tatsächlich geht es auch in der Geschichte um die Bücher, die uns durch alle Höhen und Tiefen des Lebens helfen und unsere treuen Begleiter sind - egal in welchem Alter man sie (neu) entdeckt. An Tiefen mangelt es in diesem Buch nun wirklich nicht: Immer wieder wird Protagonistin Gesa völlig aus der Bahn geworfen und muss noch einmal ganz von vorne anfangen, wobei ihr nicht nur die Bücher sondern auch Ole helfend zur Seite stehen. Der Buchhändler hat zwar ebenfalls mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, verliert darüber aber nie sein Lächeln oder seine Hilfsbereitschaft.
Trotz aller Dramen ist das Buch locker und leicht geschrieben, was es zu einer entspannten Lektüre für zwischendurch macht. Die vielen Zeitsprünge fand ich ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich war froh, als die Geschichte dann irgendwann in der Gegenwart geblieben ist. Auch fand ich Gesas Buch-Angst teilweise etwas übertrieben und ihre Handlungen (auch was ihren Beruf anging) nicht immer nachvollziehbar.
Für kurzweilige, buchaffine Unterhaltung ist das Buch dennoch schön.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Ein bisschen Luft nach oben

When the Stars Align
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Auf "When the stars align" wird man allein schon wegen des wunderschönen Covers aufmerksam und schon nach wenigen Seiten verliebt man sich in den lockeren, humorvollen Schreibstil. Wie die Autorin mit ...

Auf "When the stars align" wird man allein schon wegen des wunderschönen Covers aufmerksam und schon nach wenigen Seiten verliebt man sich in den lockeren, humorvollen Schreibstil. Wie die Autorin mit Worten und der Sprache spielt hat mir super gefallen, denn trotz der Leichtigkeit im Ton bringt sie auch perfekt rüber, mit welcher permanenten Anspannung Lola lebt - wie beängstigend und gewaltig selbst die "normalsten" Sachen auf sie wirken können. Ohne zu viel verraten zu wollen: Der Grund für Lolas Zwangsstörung hat mir gut gefallen, denn er zeigt, dass es nichts hollywood-mäßig dramatisches sein muss und somit im Grunde jeden treffen kann. Das schafft Verständnis für diese besondere Situation.
Allerdings hat das Buch meiner Meinung nach auch ein paar Schwächen. Zum Einen wartet man ungefähr bis zum letzten Drittel auf die Handlung (sprich die Liebesgeschichte) die im Klappentext angekündigt wird. Außerdem ging mir Lolas Entwicklung ab diesem Zeitpunkt einfach zu schnell, als dass es noch glaubwürdig hätte sein können.
Die Art, wie ihre Mitbewohnerinnen ihr unter die Arme gegriffen haben - ob sie es nun wussten oder nicht - fand ich super, aber bei der Schwere von Lolas "Krankheit" hätte ich ihr doch einen Therapeuten oder ähnliches an die Seite gestellt, um das Ende nicht ganz so übereilt wirken zu lassen.
Trotzdem ist es eine süße Liebesgeschichte, die die Aufmerksamkeit auf ein Thema lenkt, mit dem viele Leute wohl noch nie wirklich in Berührung gekommen sind.

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