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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Gut, aber ausbaufähig

Playlist
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„Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert.“
Die 15-jährige Feline Jagow verschwindet spurlos auf dem Schulweg. Alexander Zorbach, der bereits in „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ ...

„Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert.“
Die 15-jährige Feline Jagow verschwindet spurlos auf dem Schulweg. Alexander Zorbach, der bereits in „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ eine zentrale Rolle eingenommen hat, wird als Privatdetektiv beauftragt, um Feline zu finden. Schon bald stößt Zorbach auf eine Spur: Scheinbar hat Feline aus ihrem Gefängnis heraus ihre Playlist bei einem Musikdienst im Internet verändert – Zorbach, der darin nicht nur den Beweis sieht, dass Feline noch lebt, sondern in der Playlist auch Hinweise auf ihren möglichen Standort und Entführer sehen will, macht sich mit seiner ehemaligen Freundin Alina Gregoriev auf die Suche. Schafft er es, Feline rechtzeitig aus den Fängen des Entführers zu befreien?

Der erste Eindruck, den ich vom Roman erhalten habe, war das Cover und die generelle Gestaltung des Buches. Nett, aber gab es alles schon einmal: Die rot gefärbten Seiten begegneten schon bei „Der Insasse“, das Wackelbild bei „Flugangst 7A“, der Rest ist dunkel gehalten wie bei „Der Heimweg“. Dennoch ist es durchdacht, da sowohl ein Element passend zum Thema „Augen“ und ein Abbild eines Play-Buttons durch das Wackelbild erscheinen.

Der Schreibstil, in dem Fitzek auch seinen aktuellen Roman schreibt, wirkt vertraut: Dabei setzt er auf schnelle, kurze Kapitel, die wie in einem Stakkato auf den Leser einprasseln, fortwährend die Geschichte antreiben und mit einem kleinen Cliffhanger enden. Mir gefällt das Tempo gut, da so durch den Roman eine gewisse Grundspannung führt. Es stört auch nicht, dass die Erzählperspektive mit den kurzen Kapiteln öfters wechselt. Im Gegenteil, Fitzek schafft es nämlich durch Dialoge und Szenenbeschreibungen, dass die Figuren lebendig wirken und man sich ohne Probleme auf sie einlässt.

Die Geschichte, die an die Romane „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ anknüpft, ist auch ohne Kenntnis über die Vorgänger verständlich, da die wesentlichen Informationen gut in den Text integriert wurden. Die erzählte Geschichte an sich hat mich allerdings nicht wirklich überzeugt. Vieles war fast schon an den Haaren herbeigezogen, viele Details wirkten zu gewollt, Zufälle waren zu konstruiert. Natürlich erwischt man sich dabei, die Rätsel, die im Zusammenhang mit der Playlist auftauchen, selbst und noch vor Zorbach lösen zu wollen. Doch auch in diesem Roman zerstört das, was ich den „Fitzek-Mindfuck“ nennen möchte, wieder alles, was man zu wissen glaubt und ermittelt zu haben. Wobei der Höhepunkt auch schon ausgeprägter war.

Mit der Integration (oder eher der Kombination?) von 15 Liedern von nationalen und internationalen Musikern hat Fitzek etwas komplett Neues gewagt, das definitiv Erwähnung finden muss. Beide Daumen hoch für die Idee. Nur leider konnte ich persönlich rein gar nichts mit den Liedern anfangen, da sie fernab meines Musikgeschmacks liegen. Es reizt mich noch nicht einmal, die Playlist wirklich anzuhören – stattdessen haben mich die Zitate aus Liedtexten, in denen Hinweise auf Felines Standort enthalten waren, im Lesefluss gestört. Wenigstens waren sie meist kurzgehalten.

Mit seinem aktuellen Psychothriller „Playlist“ hat Fitzek zwar ein weiteres Mal abgeliefert – aber irgendwie auch nicht so befriedigend wie mit seinen vergangenen Werken. Für einen kurzweiligen Leseabend voller Spannung war es ein netter Roman. Ein Roman, der mich auch nachhaltig beeindruckt hat, war es diesmal jedoch nicht. Diehard-Fitzek-Fans, zu denen ich mich eigentlich auch zähle, kommen wahrscheinlich trotzdem auf ihre Kosten.
Für Einsteiger empfiehlt sich vermutlich ein anderes seiner Werke.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Gemischte Gefühle und zu viele Themen

Wenn der Frost dein Herz berührt
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Nach dem Lesen habe ich ganz gemischte Gefühle. Brittainy C. Cherry ist und bleibt zwar die Queen des Herzschmerzes, aber diesmal habe ich den Eindruck, dass sie es übertrieben hat.

Den Einstieg in die ...

Nach dem Lesen habe ich ganz gemischte Gefühle. Brittainy C. Cherry ist und bleibt zwar die Queen des Herzschmerzes, aber diesmal habe ich den Eindruck, dass sie es übertrieben hat.

Den Einstieg in die Geschichte mochte ich sehr, vor allem wie feinfühlig und sensibel Brittainy die Leser*innen an die schwierigen Themen Trauer, Tod und Trauerbewältigung herangeführt hat. Auch ihr Schreibstil war unterhaltsam und locker. Milo war mir anfangs jedoch sehr unsympathisch und konnte mit seinem Verhalten und den Aussagen kaum Pluspunkte sammeln.

Starlets und Milos Entwicklung fand ich im weiteren Verlauf wunderschön. Ihre Sorge umeinander, die liebevolle Rücksichtnahme und dass beide das Beste im anderen zum Vorschein bringen, hat mich sehr berührt.

Bis es einfach zu viel geworden ist. Es folgten noch ein Problem und noch eins und noch eins, bis man fast den Überblick verloren hat. Ergänzend dazu fand ich es irgendwann ermüdend, wie extrem die Liebe zwischen Starlet und Milo breitgetreten wurde. Ab einem Punkt wollte ich darüber echt nichts mehr lesen. Ich bin mir auch uneins mit mir selbst, ob manches Verhalten (auch von Nebenfiguren) nicht an der Grenze des Übergriffigen oder Anmaßenden war.

Ganz abgesehen davon sind mir viele Tippfehler im E-Book aufgefallen.

Rückblickend war es sehr schade, dass so viele Themen miteinander vermischt wurden. Dennoch hat mir der Umgang zwischen Milo und Starlet sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Diffus und unlogisch

Die Einladung
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Ich freue mich immer auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek, aber mit "Die Einladung" konnte er mich zum ersten Mal leider nicht begeistern.

Marla, die Protagonistin, hat ein großes Geheimnis, ohne ...

Ich freue mich immer auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek, aber mit "Die Einladung" konnte er mich zum ersten Mal leider nicht begeistern.

Marla, die Protagonistin, hat ein großes Geheimnis, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein. Mir hat die Aufdeckung jedoch große Probleme bereitet, weil plötzlich alles in einem anderen Licht zu bewerten war. Klar, typisch Fitzek. Vieles hat aber unter den neuen Umständen gar keinen Sinn mehr ergeben.

Das war mir diesmal alles nämlich zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Irgendwann war die gesamte Geschichte so sehr verwirrend, dass ich den Thriller ab dem letzten Viertel gar nicht mehr richtig genießen konnte. Die vielen Figuren, Handlungen und Zeitsprünge waren sowieso zuvor schon sehr diffus. Und dann kamen auch noch Logikfehler hinzu, die mich endgültig aus der Bahn geworfen haben.

Natürlich hat es - wie es sich für einen Thriller von Fitzek gehört - nicht an Cliffhangern und spannungsaufbauenden Elementen gefehlt. Die Dynamik war gut, der Schreibstil flüssig und präzise. Nur hatte ich diesmal den Eindruck, dass zu viel auf Biegen und Brechen in die Handlung integriert werden musste und damit wiederum vieles gar nicht richtig zur Geltung kam. Schade, denn weniger ist manchmal eben doch mehr.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Wohlfühlgeschichte ohne Ecken und Kanten

Dreamland Billionaires - The Fine Print
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Ich bin verwirrt: Der erste Teil der Dreamland-Billionaires-Reihe war gut, aber gefesselt hat er mich rein gar nicht.

Das Setting im Freizeitpark war sehr schön. Zu Beginn haben mir die Vibes zwar noch ...

Ich bin verwirrt: Der erste Teil der Dreamland-Billionaires-Reihe war gut, aber gefesselt hat er mich rein gar nicht.

Das Setting im Freizeitpark war sehr schön. Zu Beginn haben mir die Vibes zwar noch etwas gefehlt, aber zum Schluss wurden sie gut in das Geschehen integriert.

Zahra und Rowan haben mir gefallen. Ihre Probleme waren authentisch, menschlich und vor allem wurde kein künstliches Drama erzeugt. Beide passen außerdem gut zusammen; Zahras gute Laune und Rowans Grießgrämigkeit ergänzen sich sehr und waren ausgeglichen.

Allerdings ist während des ganzen Romans nichts passiert, das mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. Keine Spannung, keine Dynamik, keine Handlung mit Ecken und Kanten. Emotional war alles sehr stabil und bis auf ein, zwei Ausbrecher auch harmonisch.

Was mich lange Zeit zudem gestört hat, war das konsequente Siezen zwischen Rowan und Zahra, selbst nach einem leidenschaftlichen Kuss. Ich fand das äußerst befremdlich, auch weil dadurch eine Distanz zum Leser geschaffen wurde. Der Schreibstil (bzw. die Übersetzung) war störend und hat mich auf keiner Ebene wirklich angesprochen.

Ich weiß nicht ganz, was ich nun vom ersten Teil der Reihe halten soll. Er hat Wohlfühlcharakter, aber war gleichzeitig nichts, das mich absolut von sich überzeugt hat. Für zwischendurch war die Geschichte okay.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Overload an Emotionen

Move On - New England School of Ballet
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Beim vierten und letzten Band der Reihe um die New England School of Ballet war schon bald für mich klar, dass er mit seinen drei Vorgängern leider nicht mithalten konnte.

Skye und Gabriel haben mich ...

Beim vierten und letzten Band der Reihe um die New England School of Ballet war schon bald für mich klar, dass er mit seinen drei Vorgängern leider nicht mithalten konnte.

Skye und Gabriel haben mich nämlich durchgehend tierisch genervt. Das war kein enemies to lovers mehr, sondern die Kindergarten-Edition davon. Der ganze Roman ist voll von kindischem Streit und leeren Unterhaltungen. Es war anstrengend. Das Verhalten war für mich durchweg trotzig, bockig und unreif. Abgesehen davon war ich es schnell leid, auf jeder Seite lesen zu müssen, wie sehr vor allem Skye Gabriel hasst.

Dementsprechend hat mich Move on auf der emotionalen Ebene auch nicht abholen können. Es war darüber hinaus ein kompletter overload und dadurch für mich unglaubwürdig.

Die Idee mit der Serie, die während des Semesters gedreht wurde, fand ich hingegen grandios und wurde gut integriert. Auch der Aufbau des Buches in Folgen und "Was bisher geschah"-Rückblicke war cool. Ich mochte diese Vibes des Drehs wirklich sehr und habe die Netflix-Doku dank des bildlichen Schreibstils quasi schon vor Augen gesehen.

Das Ende hat wieder einiges rausgerissen. Move on hat da die Kurve gekriegt und mich gepackt. Den Epilog habe ich schon fast wehmütig gelesen, da ich letztendlich für einen Abschied von der New England School of Ballet einfach noch nicht bereit war.

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