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Veröffentlicht am 04.04.2024

Kein Highlight, aber eine gelungene Fortsetzung

The way I am now
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Achtung, könnte Spoiler enthalten, wenn ihr Band 1 noch nicht gelesen habt.



"The Way i am now" ist die Fortsetzung von "The way i used to be". In Band 2 geht es darum, dass Eden endlich bereit ist, ...

Achtung, könnte Spoiler enthalten, wenn ihr Band 1 noch nicht gelesen habt.



"The Way i am now" ist die Fortsetzung von "The way i used to be". In Band 2 geht es darum, dass Eden endlich bereit ist, über das, was geschehen ist mit anderen zu reden und es zu verarbeiten, während sie es in Band 1 noch weitestgehend verdrängt hat. Eigentlich hätte man Band 1 auch einfach so stehen lassen können, ich war mir nicht sicher, ob man unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hat, auch wenn das erste Buch für mich ein Highlight war. Was mir gleich mal nicht so gut gefallen hat ist, dass einfach viel um den heißen Brei herumerzählt wird. Es gibt viel Eden, viel Josh, wieder mal wahnsinnig viele Gefühle und Emotionen, aber auch viele Themen, die einfach nur anders erzählt werden, sich aber sehr oft wiederholen. Vielleicht wäre die Geschichte mit weniger Seiten genauso gut gewesen oder sogar ein bisschen besser. Trotzdem habe ich die Geschichte der beiden wieder geliebt, auch wenn ich manches "übererzählt" fand. Edens Entwicklung war sehr gut, es wurde nichts beschönigt und das Leben hat nun mal nicht immer nur Happy Ends parat, denn Eden hat es in ihrer Situation nicht leicht. Es ist nach wie vor bedrückend und ein wichtiges Thema. Und natürlich haben es Eden und Josh auch hier nicht leicht und so bleibt es lange offen, ob sie nun zueinander finden oder ob sie doch nur Freunde bleiben. Und auch wenn mir die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen hat, so fand ich es trotzdem schade, dass sie gar nicht richtig abgeschlossen ist, irgendwie hat sie mich doch teilweise etwas fragend zurückgelassen. Von mir gibt es aber trotzdem eine Leseempfehlung für alle, die gefühlvolle Bücher mögen. Aber unbedingt zuerst Band 1 lesen, da alles aufeinander aufbaut.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Eine wichtige Geschichte

Sturmmädchen
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Inhalt

Ellie, Margot und Käthe sind schon vom Kindergarten an Freundinnen und unzertrennlich. Und auch als Jugendliche sind sie sich sicher, dass sie ihr ganzes Leben miteinander verbringen werden. Doch ...

Inhalt

Ellie, Margot und Käthe sind schon vom Kindergarten an Freundinnen und unzertrennlich. Und auch als Jugendliche sind sie sich sicher, dass sie ihr ganzes Leben miteinander verbringen werden. Doch schon ein paar Jahre später ist alles anders. Es ist 1938 und Hitler und seine Politik spalten die Gesellschaft und somit auch die Freundschaft der inzwischen jungen Frauen. Ellie, die zusammen mit ihrer Mutter auf dem Hof eines jähzornigen Bauers in ärmlichen Verhältnissen lebt weiß noch nicht so genau, wie sie mit diesen Veränderungen umgehen soll. Für Käthe dagegen ist schnell klar, was sie von Hitlers Politik hält. Sie läuft mit der Masse. Mit ihrer einst besten Freundin Margot, die Jüdin ist, bricht sie den Kontakt komplett ab. Nur Ellie hält nach wie vor zu Margot und ihrer Familie, denen grauenhafte Zeiten bevorstehen. Denn obwohl man zuvor noch ein Mensch wie jeder andere war ist man plötzlich als Jude für die Mehrheit nur noch Dreck.

Meine Meinung

Ein klassisches Cover, das sehr schön zum Buch passt. Wenn man die Bücher von Lilly Bernstein kennt weiß man auch direkt, wo man es hinstecken soll.

Die Geschichte beginnt mit drei jungen Mädchen, die sich ihre Zukunft rosig ausmalen und sich wenige Jahre später in einer grausamen Zeit wiederfinden. Das komplette Buch wird über Ellie erzählt und man erlebt mit, wie alles um sie herum sicher verändert und wie sie versucht, damit klar zu kommen. Ich war direkt gut in der Geschichte drin und konnte dank des sehr guten Schreibstils flüssig lesen.

Es ist eine sehr tiefgreifende und emotionale Erzählung und die Spaltung der Gesellschaft ist hier perfekt ausgearbeitet. Noch dazu wurden hier mit Ellie, Margot und Käthe drei völlig unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Während sie am Anfang der Geschichte noch alle gleich behandelt werden und von einer Zukunft träumen dürfen wandelt sich das alles nur durch Macht und Politik. Und vor allem Margot findet sich ohne ihr Zutun plötzlich in einer menschenverachtenden Situation wieder.

Ich fand es spannend und auch sehr fesselnd dies alles mit zu verfolgen, dabei passiert meist etwas, aber es gab auch immer mal ein paar Längen, da sich ein paar Handlungen gerne mal in ähnlicher Form wiederholen. Das ist aber eine der wenigen Kritikpunkte die ich an diesem Buch habe. Lilly Bernstein hat hier wieder einen ganz tollen historischen Roman geschaffen. Die Erzählung ist zwar fiktiv, aber beinhaltet auch ganz Vieles, was in der damaligen Zeit der Wahrheit entsprochen hat und woraus wir gelernt haben sollten.

Fazit

"Sturmmädchen" ist für mich das dritte Buch von Lilly Bernstein und auch hier ist sie wieder ihrem Stil treu geblieben. Mal wieder hat sie eine sehr emotionale Geschichte in der Zeit in und um den 2. Weltkrieg geschrieben, in der es um junge Mädchen bzw. Frauen geht, die sich in dieser neuen, schlimmen Welt, zurechtfinden müssen. Mit Margot, Käthe und Ellie hat sie drei sehr authentische Protagonistinnen geschaffen, die alle drei auf ihre Art mit den Veränderungen um sie herum zurechtkommen müssen. Käthe, deren Familie in der Partei ist und sie somit mitreißen um mit der Masse und der Politik mitzugehen, Ellie, die aufgrund einer Behinderung nirgendwo richtig dazugehört und in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter lebt und Jüdin Margot, deren Leben vor den Augen anderer plötzlich nichts mehr wert ist. Die Entwicklung der drei jungen Frauen fand ich sehr authentisch und es war richtig fesselnd. Es gab immer wieder interessante Handlungen. Es passiert auch immer etwas, aber zwischendurch gab es auch immer mal wieder ein paar kleinere Längen, fand ich jetzt aber auch nicht so schlimm, so ein Buch lebt ja auch nicht von Action und Spannung, sondern von Emotionen und Dingen, die den Leser zum Nachdenken bringen sollten. Hier wird über eine Zeit berichtet, die hoffentlich nie wieder anbricht und wir sollten alle etwas dazu beitragen, damit so etwas niemals mehr passiert. Und liebe Lilly Bernstein, ich denke, dieses Buch hat Potential für eine Fortsetzung

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Anders als erwartet

Survivor
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Inhalt

Hannah erwacht benommen und im ersten Moment orientierungslos und findet sich in einem grausamen Szenario wider. Der Bus, mit dem sie und weitere Studenten unterwegs waren, ist verunglückt. Einige ...

Inhalt

Hannah erwacht benommen und im ersten Moment orientierungslos und findet sich in einem grausamen Szenario wider. Der Bus, mit dem sie und weitere Studenten unterwegs waren, ist verunglückt. Einige haben das Unglück überlebt, andere sind schwer verletzt. Hannah ist eine der wenigen die kaum etwas abbekommen haben. Aber alle teilen ein grausames Schicksal: Draußen ist es bitterkalt, aus dem Bus gibt es kein Entkommen und langsam werden sie eingeschneit. Die Situation scheint ausweglos. Genauso wie bei Meg, die mitten im Schneesturm in einer Gondel aufwacht. Um sie herum Fremde und niemand von ihnen weiß, wie sie in diese Gondel gekommen sind. Hannah und Meg haben etwas gemeinsam. Sie sollten ins Retreat.
Carter dagegen befindet sich bereits in einem Retreat. Ein eisiger Ort, abgeschnitten von der Zivilisation. Sie ahnen alle noch nicht wie gefährlich die Situation, in der sie sich befinden, wirklich ist, denn es ist nicht nur die Kälte, die ihnen zu schaffen machen wird.

Meine Meinung

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es ist zwar sehr einfach, aber trotzdem auffällig. Die rote Farbe sticht direkt ins Auge und die Hütte im Schnee lässt erahnen, dass die Geschichte zu einer eisigen Zeit spielt.

Ich fand den Einstieg ins Buch etwas schwierig. Es gibt erst mal sehr viele Protagonisten die man sich merken muss. Und man wird irgendwie mitten ins Geschehen geworfen ohne zu wissen, an welchem Punkt die Menschheit sich grade befindet und genau das war die Überraschung. Nach dem Klappentext habe ich eigentlich einen Thriller erwartet, man bekommt aber neben dem Thriller noch eine apokalyptische Horrorwelt präsentiert in die man sich erst mal rein finden muss, denn die Informationen kommen nur Häppchenweise. So wusste ich auch lange nicht, welchem Zweck ein Retreat hier hat. Teilweise hätte ich mir da schon ein bisschen mehr Aufklärung zu Beginn gewünscht. Die Unwissenheit trägt aber auch dazu bei, dass das Buch von Anfang an durchgehend fesselnd bleibt.

Man hat also drei Handlungsstränge und tappt vollkommen im Dunkeln darüber wie die irgendwann mal zusammengeführt werden sollen. Teilweise ist es so, als würde man drei verschiedene Bücher über dasselbe Thema lesen. Aber durch die verschiedenen Handlungen bleibt es durchgehend interessant und es wird Spannung aufgebaut, die sich zum Ende hin stätig steigert. Außerdem enden die Kapitel fast immer mit Cliffhanger, was zusätzlich für Spannung sorgt.

Die Protagonisten waren sehr unterschiedlich und konnten mich alle überzeugen, aber es waren eben auch sehr viele womit ich vor allem zu Beginn so meine Probleme hatte. Und es wird manchmal etwas viel geredet und diskutiert, das hätte man teilweise gerne etwas kürzer fassen können, das ist aber eine der wenigen Sachen, die ich zu kritisieren habe. Der Schreibstil hat mir zwar auch gut gefallen, aber manchmal kamen Wörter darin vor, die man nicht so aus dem täglich Gebrauch kennt und eigentlich lese ich meine Bücher weniger gerne mit einem Wörterbuch. Die Auflösung von allem ist dein Knaller, mit dem ich so nicht gerechnet habe und daran merkt man, wie perfekt die Geschichte durchdacht ist.

Fazit

Laut Klappentext habe ich hier einen ganz normalen Thriller erwartet, nur eben mit drei Handlungssträngen, drei Hauptprotagonisten, drei Mördern. Aber so einfach ist es nicht und genau das hat mir den Einstieg in das Buch ziemlich erschwert, denn das hatte ich nicht kommen sehen. Anstatt einem einfachem Thriller bekommt man eine Art apokalyptischen Endzeit-Thriller mit ein paar Horrorelementen. Noch dazu dauert es etwas, bis man den Durchblick bekommt, denn Informationen gibt es nur Häppchenweise, dafür aber jede Menge Protagonisten die man mich merken muss. Aber das hört sich jetzt alles schlimmer an wie es ist, denn ist man erst mal in der Geschichte drin, ist sie richtig gut. Die Kapitel haben alle eine angenehme Länge und enden meist mit Cliffhangern. Es ist fesselnd und durch die drei verschiedenen Handlungen auch nie Langweilig. Manchmal hätte man ein paar Diaologe kürzen können, denn die zogen sich teilweise etwas, aber kann man auch drüber hinwegsehen. Vor allem zum Ende hin wird es spannend und die Ereignisse kommen so richtig ins Rollen und die Auflösung hat mich dann so richtig überrascht und hat mir auch richtig gut gefallen. Es ist auf jeden Fall mal ein etwas anderer Thriller, den man unbedingt lesen sollte, wenn man auf etwas außergewöhnlichere Geschichten steht. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung dafür.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Geniales Debüt

Simon sagt
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Inhalt



Simon hat es von Anfang an nicht leicht in seinem Leben. Sein Vater, der selbst nicht mit seinem Leben klar kommt, musste ihn alleine groß ziehen.

An Simon zeigt er nur wenig Interesse, deswegen ...

Inhalt



Simon hat es von Anfang an nicht leicht in seinem Leben. Sein Vater, der selbst nicht mit seinem Leben klar kommt, musste ihn alleine groß ziehen.

An Simon zeigt er nur wenig Interesse, deswegen wird er von seinen Großeltern aufgezogen. Bis es zu einem tragischen Ereignis kommt und Simon wieder zurück zu seinem Vater muss, wo er wieder sich selbst überlassen ist.

In der Schule wurde er schon immer gemoppt und wird von allen Kindern gemieden bis auf seinen besten Freund Micah und seine Sandkastenliebe Lila, die zu ihm halten. Aber auch diese Freundschaften sind zum Scheitern verurteilt.

Denn etwas Böses schlummert in Simon und als er das bemerkt verspürt er plötzlich eine Macht, die er so nie zuvor in seinem Leben kannte und mit der er als Teenager, der im Grunde nie ernst genommen wurde, total überfordert ist. Aber Simon sieht darin endlich die Gelegenheit sich all das zu nehmen, was er nie zuvor in seinem Leben hatte: Respekt und Aufmerksamkeit!



Meine Meinung

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der gleichzeitig grausam und düster ist und direkt noch mehr Lust auf die Geschichte macht. Nach dem Prolog erzählt Simon dem Leser dann seine Geschichte und wir erfahren, wie in dem oft sehr gedemütigten Kind ohne Selbstbewusstsein langsam das Böse heranwächst.

Die Geschichte beginnt mit einem Knaller und lässt es dann erst mal ruhiger angehen, wobei es immer wieder ein paar Schockmomente gibt die erahnen lassen, was in Simon steckt und die vor allem Lust aufs Weiterlesen machen. Oft halten sich die Handlungen aber an Kleinigkeiten auf, wodurch für mich nicht immer so viel Spannung aufkam. Es gibt viele Monologe und sehr viele Detailreiche Beschreibungen von Orten und Handlungen, hier hätte dem Buch vielleicht ein bisschen weniger gut getan. Trotzdem bleibt es aber interessant, denn das, was mit Simon vor sich geht und wie er sich entwickelt zieht sich durch die ganze Geschichte.

Die Protagonisten fand ich alle sehr gut, sind aber auch voller Klischees, was "Teeniromane" angeht. So gibt es den Mädchenschwarm, den Proleten und Anführer, die Mitläufer und eben Simon als klassisches Opfer. Das ist alles in Ordnung und die Charaktere werden sehr gut und authentisch rübergebracht. Was vor allem dem verdammt guten Schreibstil zuzuschreiben ist, denn den finde ich insgesamt wahnsinnig gut.

Fazit

"Simon sagt" ist nicht nur ein sehr guter Horror-Thriller, sondern auch psychologisch gut durchdacht und mit ein wenig Gesellschaftskritik. Leider gibt es solche Missstände, die mit Simon an der Schule passieren, im wahren Leben auch viel zu oft. Nach dem sehr guten und schockierenden Prolog verliert die Geschichte zwar erst mal an Tempo und das Buch ist insgesamt auch eher ruhig, aber es gibt immer wieder wichtige und gute Schockmomente wodurch es also nie wirklich an Action mangelt. Auch wenn das Buch für einen Horrorroman nicht ganz so viele blutige Szenen hat, so sollte man doch einiges aushalten können um es zu mögen, denn das was hier passiert ist nichts für schwache Gemüter. Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben. Wer gerne Jugendbücher liest wird merken, dass es einfach die typischen Charaktere sind die man in solchen Romanen findet. Vom Außenseiter bis hin zum bösartigen Anführer sind alle Typen mit vertreten. Das letzte Drittel der Geschichte ist dann insgesamt am härtesten und lässt jedes Horrorherz gleich mal ein paar Tackte höher schlagen. Was mir hier mal wieder sehr gut gefallen hat ist der geniale Schreibstil von Michael Mertineit, der es auch immer wieder schafft gleichzeitig Gruselstimmung und etwas zum Nachdenken in seinen Büchern zu verpacken und hierbei immer die richtigen Worte findet. Für mich war sein Debütroman "Simon sagt" das zweite Buch, das ich gelesen habe und er muss sich damit absolut nicht verstecken und kann mit vielen erfahrenen Autoren mithalten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Horrorfans.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Super durchdacht und schön spannend

Gestehe
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Inhalt

Johan Winkler, den die Öffentlichkeit als Jacket kennt, ist ein erfolgreicher Ermittler aus Wien. Ganz Österreich feiert ihn als Held seitdem er einen Organhändlerring zerschlagen hat und dabei ...

Inhalt

Johan Winkler, den die Öffentlichkeit als Jacket kennt, ist ein erfolgreicher Ermittler aus Wien. Ganz Österreich feiert ihn als Held seitdem er einen Organhändlerring zerschlagen hat und dabei einem kleinen Kind das Leben gerettet hat. Er hat ein Buch über seine Heldentat geschrieben, das nun verfilmt wird. Nun gibt es anstatt Ermittlungsarbeit für ihn Fernsehauftritte und unzählige Termine bei der Presse. Er ist überheblich, arrogant und sonnt sich mit einer Selbstverständlichkeit in einer Präsenz, die ihm eigentlich gar nicht zusteht.

Mohammed Moghaddam, "Mo", ist das krasse Gegenteil von Jacket. Auch er arbeitet als Ermittler bei der Polizei, hatte bislang aber noch keinen einzigen Fall und muss sich mit dem Papierkram rumschlagen. Dies liegt nicht zuletzt an seiner Hautfarbe. Als farbiger Polizist hat er es in einem Land, in dem eine Partei im Aufschwung ist, die Ausländer nicht toleriert, doppelt so schwer auf der Arbeit voran zu kommen wie seine österreichischen Kollegen.

Meine Meinung

Optisch gefällt mir das Cover wirklich sehr gut. Wenn man es sieht, weiß man, dass es ein Buch von Henri Faber ist, selbst wenn man den Namen noch nicht gesehen hat. Und auch den Zusammenhang zum Buch finde ich sehr gut.

Es hat ein paar Kapitel lang gedauert bis ich richtig im Buch drin war, denn erst mal war ich ein bisschen verwirrt. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dabei sind die Kapitel fast alle in einer angenehmen Länge. Es gibt Kapitel aus der Sicht von Jacket und Mo in der ersten Person, außerdem auch aus Sicht des Mörders. Es gibt auch kurze Einblicke, die aus Sicht des Opfers erzählt werden, die fand ich richtig genial und auch sehr bedrückend. Durch die Erzählperspektiven lernt man schnell, wie unterschiedlich und gleichzeitig genial Mo und Jacket als Hauptprotagonisten sind. Mo fand ich von Anfang an sympathisch, Jacket empfand ich als riesige Nervensäge, aber gleichzeitig auch wieder wahnsinnig gut. Bei den Protagonisten hat der Autor einfach alles richtiggemacht.

Direkt von Beginn an ist das Buch richtig spannend und diese Spannung hält sich bis zum Ende. Dabei geht es um die Morde, aber auch um viele andere Schicksale. Es gibt zum Ende hin einige Überraschungen und insgesamt passiert ständig irgendwas. Bei dieser Geschichte kommt absolut keine Langeweile auf und sie ist von vorne bis hinten perfekt durchdacht.

Fazit

"Gestehe" war für mich das erste Buch von Henri Faber, aber ganz sicher nicht das Letzte. Nach einem etwas verwirrenden Anfang ist man schnell in der Geschichte drin. Der Autor hat hier eine perfekt durchdachte Geschichte geschrieben mit zwei absolut unterschiedlichen Hauptprotagonisten, die beide auf ihre Art genial sind. Dadurch, dass die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, lernt man beide perfekt kennen und lieben, jeden eben auf seine Art. Hier passiert einfach immer irgendwas, Längen gibt es so gut wie keine und alles ist super durchkonstruiert. Das Buch hat einfach alles, was ein guter Thriller haben muss. Es dauert lange, bis alles aufgelöst wird, so dass das Buch lange spannend und durchgehend fesselnd bleibt. Zum Highlight hat es für mich nicht ganz gereicht, aber es ist auf jeden Fall ein Thriller, den man gelesen haben sollte und den ich gerne weiterempfehle.

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