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Veröffentlicht am 04.04.2024

Zombies und Jäger

Hunting Souls (Bd. 1)
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Die Patchworkfamilie der achtzehnjährigen Katrina Smythe besteht aus ungewöhnlichen Leuten: Vampiren, Hexen, Werwölfen - und dann ist da noch sie selbst: ein Zombie. Doch sie lieben einander und sie leben ...

Die Patchworkfamilie der achtzehnjährigen Katrina Smythe besteht aus ungewöhnlichen Leuten: Vampiren, Hexen, Werwölfen - und dann ist da noch sie selbst: ein Zombie. Doch sie lieben einander und sie leben weit genug abseits vom Schuss, um nicht zu sehr aufzufallen. Das ändert sich, als eines Tages der gleichaltrige Tate Walker vor der Tür steht. Der sieht nicht nur mega hot aus, er gehört auch einer Familie von Jägern an, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Übernatürliche zu jagen. Ausnahmsweise wollen sie Katrinas Familie nicht töten, sondern sie um Hilfe bitten. Als wäre das nicht genug, geht ein Zauber schief und bindet Tates und Katrinas Seelen aneinander. Und TOD hat auch noch ein Anliegen an Katrina ...

Das klingt ziemlich gut und so, als würde sich da eine rasante Geschichte entwickeln. Doch anstatt sich auf die interessante Prämisse mit den Übernatürlichen zu konzentrieren, macht die Autorin eine langatmige Liebesgeschichte draus. Immerhin ist Tate keine totale red flag und im Großen und Ganzen recht anständig, aber das fast völlige Konzentrieren auf die sich entwickelnden Gefühle bremsen die Geschichte schon ordentlich. Was mich außerdem gestört hat: Wieso haben die Verantwortlichen für den Zauber nicht mal ansatzweise eine Verantwortung übernehmen müssen? Katrina selbst ist meistens anstrengend. Sie wirkt wie Wednesday Adams, allerdings ohne deren Coolness, was sie oft einfach nur unsympathisch und mufflig macht. Wie sich Tate schon vor dem Zauber für sie interessieren konnte, entging mir daher. An ihrem Charm lag es wohl eher nicht. Aber das Schlimmste ist wirklich: Es passierte einfach über die ganze Zeit nichts. Nicht mal, wenn es zu Action kam, kam es wirklich zu Action. Das scheint nicht die Stärke der Autorin zu sein. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob ich mir Teil 2 unbedingt geben muss.

Veröffentlicht am 03.04.2024

Tiefenschrecken

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Devin hat keine Ahnung davon, dass sie einer mythischen Rasse angehört. Als sie daher endlich in einem Badesee ihrem Schwarm Tyler nahekommt, stirbt er beinahe bei einem Kuss. Durch die Wächter der verborgenen ...

Devin hat keine Ahnung davon, dass sie einer mythischen Rasse angehört. Als sie daher endlich in einem Badesee ihrem Schwarm Tyler nahekommt, stirbt er beinahe bei einem Kuss. Durch die Wächter der verborgenen Übernatürlichen erfährt sie, dass sie ihre Kräfte nur kennenlernen und bändigen kann, wenn sie an eine geheime Zaubererschule irgendwo am Ende von Norwegen geht. Dort angekommen, trifft sie nicht nur auf andere übernatürliche Wesen, Halbgötter und Dämonen, sondern erfährt, dass sie selbst innerhalb der Nixen, zu denen sie gehört, zu einer bislang ausgestorben geglaubten - und gefährlichen - Art gehört. Geschnitten von den anderen Nixen findet sie Unterstützung ausgerechnet bei dem Halbgott Caleb und der Sirene Lilou.

Hm. Zugegeben, ich habe irgendwie mehr erwartet. Aber die Geschichte liest und entwickelt sich so derart generisch, dass auch die unterschiedlichen Wesen, die man hier trifft, nichts an Originalität hinzufügen können. Devin ist die typische Auserwählte, die von nichts weiß, aber plötzlich eine special snowflake ist. Die Schule ist Hogwarts auf Wish bestellt, Caleb als Halbfaun = Halbgott besitzt außer maskuliner Schönheit keine weiteren Eigenschaften (wobei man ihm zugute halten muss, dass er keine red flag ist!), und Lilou ist der nette Sidekick, den eine Heldin braucht. Dumbledore ist hier ein Drache, der sich die ganze Zeit so aufführt wie Hogwarts Schulleiter in Film 4 (sprich: latent cholerisch). Es gibt die typische Schulzicke, deren einziger Job ist zu nerven. Devin kam mir die meiste Zeit jünger vor als ihre angegebenen 17 Jahre. Und irgendwie findet sie es ganz cool, dass ihr Dad dermaßen gebrainwashed wird, dass er sich nicht wundert, wenn seine Tochter im letzten Schuljahr mal eben ins Ausland geht. Es ist jetzt nicht so, dass es furchtbar anstrengend war, das Buch zu lesen, aber um ehrlich zu sein: Ich habe es vor zwei Tagen beendet und schon jetzt fange ich an, es zu vergessen. Mit viel Wohlwollen noch 3 Punkte.

Veröffentlicht am 09.03.2024

PME

Der Schlüssel zum positiven Denken
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Positives Denken ist gerade in der heutigen Zeit nicht immer einfach, und ich bin da ganz sicherlich keine Ausnahme. Also dachte ich, was soll's, kann nicht schaden, mir ein bisschen Inspiration zu holen. ...

Positives Denken ist gerade in der heutigen Zeit nicht immer einfach, und ich bin da ganz sicherlich keine Ausnahme. Also dachte ich, was soll's, kann nicht schaden, mir ein bisschen Inspiration zu holen. Nun. Was habe ich mitgenommen? Erst einmal die nicht allzu extrem ernüchternde Erkenntnis, dass man hier natürlich keine Wunder erwarten kann. Stattdessen baut man hier auf die Macht der Wiederholung und Suggestion, ganz gleich, ob damit Auto- oder Selbstsuggestion gemeint ist. Dazu 10 Schritte, die man verinnerlichen und - natürlich - wiederholen sollte.

Zwischendrin gab es diverse Erfolgsgeschichten von Leuten, die PME praktizieren oder von denen es zumindest behauptet wurde. Einer der Schritte hieß übrigens Beten. Und ich gehe ja gern mit der Kraft des positiven Denkens und sich selbst Motivierens mit, aber wenn ich irgendeine höhere Macht, an die ich nicht glaube, um die Erfüllung meiner Wünsche bitten soll, kann ich den Rest nicht mehr so richtig ernst nehmen. Der Sprecher hat übrigens einen guten Job gemacht mit seiner tiefen und beruhigenden Stimme. Falls man keinen Erfolg mit dem positiven Denken haben sollte, könnte man das Hörbuch bestimmt gut zum Einschlafen anhören. Seht: Ich habe etwas Positives aus dem Buch mitgenommen.

Veröffentlicht am 27.02.2024

Heilsbringer?

Arthrose endlich heilen
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Eigentlich scheint es klar, dass es nicht so einfach ist wie versprochen: Arthrose endlich heilen, das wäre doch ein absoluter Gamechanger, richtig? Und natürlich klammert man sich, wenn man betroffen ...

Eigentlich scheint es klar, dass es nicht so einfach ist wie versprochen: Arthrose endlich heilen, das wäre doch ein absoluter Gamechanger, richtig? Und natürlich klammert man sich, wenn man betroffen ist, an alle möglichen Versprechen, also griff ich zu diesem Buch. Auffällig ist: Man hat schnell das Gefühl, eine amerikanische Dauerwerbesendung in gedruckter Form in der Hand zu halten. Immer wieder werden die - durchaus sachlichen - Erklärungen unterbrochen durch begeisterte Stimmen von Patienten, die anscheinend alle bereits nach wenigen Tagen oder Wochen signifikante Änderungen und Schmerzerleichterungen verspürten.

Nun. Ich habe mir das Buch bewusst langsam durchgelesen. Gerade dort, wo es um medizinisch-fachliche Erklärungen geht, ist ein Überfliegen nicht möglich, sonst verliert man als Laie schnell den Überblick. Aufgebaut ist das Buch in (richtige) Ernährung, Bewegung, Psyche und Zusatzstoffe. Und ganz sicher ist es richtig, dass man mit einer Ernährung, die gesund, zucker/gluten/kohlenhydratreduziert ist, schon mal immer auf der richtigen Seite steht. Schon allein, weil man wahrscheinlich recht schnell das ein oder andere Kilo verliert, das Gelenke eh nur belastet. Auch Bewegung ist nie verkehrt und wer mental stark ist ... darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Was ich jedoch anzweifle, ist, dass Arthrose wirklich heilbar ist. Vielleicht bin ich ein besonders hartnäckiger Fall, aber obwohl ich mich wirklich stark an die Empfehlungen halte, bemerke ich bisher keine entscheidenden Veränderungen zum Positiven.

Was mir abgesehen von der Werbedauersendung auch ein bisschen aufgestoßen ist, sind die zusätzlichen Nährstoffe, die empfohlen werden. Bestimmt ist es ein Zufall, dass der Wirkstoff, der am meisten angepriesen wird, von Dr. Feils Firma hergestellt wird, oder? Und bedauerlich finde ich auch den Rezeptteil, der zwar sicherlich gesund ist, aber absolut keine Rücksicht auf Essenseinschränkungen nimmt. Ist man laktoseintolerant, hat man quasi keine Chance mehr auf eine "Heilung" der Arthrose? Im Großen und Ganzen ist es ein Buch, das richtige Dinge propagiert, denn wer sich an die Ratschläge hält, lebt auf jeden Fall gesund. Als Heilsbringer für Arthrose-Gelenke sehe ich es eher nicht.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Leichen im Keller

Das Mörderarchiv
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1965: Die siebzehnjährige Frannie erhält auf einem Jahrmarkt eine Prophezeiung, die besagt, dass jemand sie ermorden wird. Um ihren eigenen Mörder zu finden, macht sich Francis also die nächsten fast 60 ...

1965: Die siebzehnjährige Frannie erhält auf einem Jahrmarkt eine Prophezeiung, die besagt, dass jemand sie ermorden wird. Um ihren eigenen Mörder zu finden, macht sich Francis also die nächsten fast 60 Jahre daran, ihn aufzuspüren. Dafür sammelt sie alles über alle in ihrem Dorf. Dennoch passiert das Unglaubliche: Sie wird ermordet. Ihre Großnichte Annie erhält jetzt die Aufgabe, ihren Mörder zu finden. So steht es im Testament, ebenso wie der Zusatz, dass sie nur eine Woche Zeit hat und sich gegen andere mögliche Erben durchsetzen muss. Da auch das Haus, in dem Annies Mutter lebt, auf dem Spiel steht, lässt sich Annie auf selbiges ein und stellt bald fest, dass es tödlich enden kann - nicht nur für Tante Francis.

Ich stehe sehr auf diese englischen Cosy Crimes und die Idee mit der älteren Lady, die ihren eigenen, vorhergesagten Mörder sucht, fand ich mega. Leider lernen wir Francis nur durch Tagebucheinträge kennen und ihre Großnichte Annie war mir persönlich unsympathisch. Sie brachte solche Sätze wie "Ach, der ist gar nicht mein Typ, aber er sieht so gut aus!". Ah. Na, darauf kommt es natürlich an. Mein Fehler. Ein Fehler des Buches ist es jedoch, dass es nur so vor sich hinplätschert und die handelnden Personen so wenig Persönlichkeit besaßen, dass sie mir bestenfalls egal waren. Die Lösung des Falls war dann auch sehr plötzlich und wurde uns natürlich so lange vorenthalten, bis sich Annie auf einen wirklich hirnrissigen Plan eingelassen hatte, um den Mörder zu stellen. Alles in allem ist das ein Buch, das mir nicht in Erinnerung bleiben wird.