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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2024

Mit Tiefgang

Der wunderbare Garten der Mrs P.
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Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster ...

Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster aus kann sie die Klippe Beachy Head erahnen. Ihre einzige Freude ist ihr Kleingarten wobei sie sich vor Ort immer über ihre seltsamen Nachbarn wundert. Die reden unentwegt miteinander, tauschen sich aus, während sie sich total allein fühlt. Nur ihre Pflanzen retten sie noch vor dem totalen Alleinsein. Aber dann geschieht etwas. Knöterich-Alarm! Und die Schrebergärten sollen weg. Die Vorsitzendes des Gartenvereins bittet Janet um Hilfe. Denn Patrice ahnt, dass in Janet mehr steckt als die anderen ahnen. Und Janet nimmt die Fährte auf.

Es ist die Geschichte einer, die aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt. Die einen Antrieb von außen braucht, um genau das zu tun. Und die irgendwann merkt, dass sie auch schrullig ist und nicht nur die anderen um sie herum. Egal, ob es ihre nette Nachbarin Bev betrifft, Patricia oder andere um sie herum. Es ist eine Geschichte über Liebe zu Pflanzenleuten und anderen Lebewesen, zu Freundschaft, das Leben an sich und eine Gesellschaft, die die Alten integrieren sollte statt auszugrenzen. Wobei Janet sich hier selbst ausgrenzte, bis etwas passierte.

Ein wunderbarer Roman mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 08.04.2024

handfest und zum Ende hin Psychokrimi

Die Frau auf Sylt: Roman
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Marie ist Hotelkauffrau und arbeitet zur Zeit im Luxushotel der Eltern ihres Freundes. Vorher kellnerte sie in einer Almhütte, das gefiel ihr weiter besser, weil die Gäste dort weniger hochnäsig waren. ...

Marie ist Hotelkauffrau und arbeitet zur Zeit im Luxushotel der Eltern ihres Freundes. Vorher kellnerte sie in einer Almhütte, das gefiel ihr weiter besser, weil die Gäste dort weniger hochnäsig waren. Sie vermisst ihre Freundin Hannah und ahnt, dass sie nicht mehr lebt. Aber keiner glaubt ihr.

Auf einem Foto in der Tageszeitung glaubt sie sie zu erkennen, ganz klar an dem einzigartigen Halstuch und ihrem Gesicht. Hannah war offensichtlich im Dezember auf Sylt gewesen. Marie bricht ihre Zelte in Österreich ab und fährt nach Westerland. Dort sucht sie akribisch nach ihrer Freundin, findet Arbeit und Freunde. Was sich auch noch aufbaut, ist eine Art Psychokrimi, der ganz zum Schluss seinen Höhepunkt findet.
Sehr handfest und ganz klar, dass Marie sich „das alles“ nicht nur einbildet.
Abgesehen vom kriminellen Geschehen ist die Rahmenhandlung sehr genießbar!

Veröffentlicht am 08.04.2024

Amüsant und knifflig

Tod zur See
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Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim ...

Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim Ahlbecker Stadtfest moderiert, explodiert vor ihren Augen ein Jetski mitsamt seinem Fahrer. Unfall oder Mord?

Am Anfang ist das noch nicht so klar. Als allerdings Kriminalkommissar Kay Lorenz auftaucht, wissen alle, dass es sich um Mord dreht. Und Franziska und Kay treffen sich immer noch donnerstags zum Salsa tanzen, sind sich offenkundig näher gekommen. Was sich auch bemerkbar macht als ihr Verflossener Henning wieder auftaucht und ihr schöne Augen zu machen scheint. Kay wird eifersüchtig, Franzi ungehalten. Und hat Henning etwas mit dem Mord zu tun? Es dreht sich nicht nur um Mord sondern auch um Drogen. Es geht handfester zu als bei den vorangehenden Bänden, inklusive Blessuren bei Yanis.

Hier trifft viel aufeinander und lange Zeit denkt man, es gehe um etwas völlig anderes. Es gibt gefährliche Situationen für Franzi und Yanis ebenso wie höchst vergnügliche. Und vieles scheint anders als man zuerst dachte. Man rätselt munter mit und wird auf so manche kalte Spur gelenkt. Am Ende geht sich alles aus und auch da: anders als gedacht und es wird dramatisch. Lesenswerter Krimi!

Veröffentlicht am 08.04.2024

Amüsant

Sommerfrische in Südtirol
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Vier sehr unterschiedliche Menschen finden zu einer Auszeit in Südtirol zusammen. Niemand kennt sich zu Anfang gut, alle haben ein Päckchen zu tragen und jede/r ist erholungsbedürftig. Zusammen mieten ...

Vier sehr unterschiedliche Menschen finden zu einer Auszeit in Südtirol zusammen. Niemand kennt sich zu Anfang gut, alle haben ein Päckchen zu tragen und jede/r ist erholungsbedürftig. Zusammen mieten sie ein ländlich gelegenes Haus in der Nähe von Bozen.

Britt hatte eine Buchhandlung in einer zu ruhigen Seitenstraße, sie muss sich nun einen neuen Lebensinhalt suchen. Ihre Mutter ist penetrant und macht sie immer kleiner als Britts Leben tatsächlich ist. Immerhin ist Britt fünfzig Jahre alt! Sie entschließt sich zur Flucht, mietet ein kleines Bauernhaus in der Nähe von Bozen. Ihr Nachbar Jonas, die Marathonläuferin Sarah und die Rentnerin Rosa schließen sich ihr an. Sarah hat Stress mit ihrem Körper, will anders leben und ihr Mann ist auch nicht ohne. Rosa ist speziell und Jonas schreibt Liebesromane und ihn umweht ein Geheimnis, das natürlich gelüftet wird. Die Typen sind allesamt total liebenswert. Jede Figur für sich ist ein wenig sonderlich und dann kommen noch Südtiroler dazu und die Landschaft an sich. Jede Figur erlebt eigene Dinge alleine und mit den anderen. Das Zusammenfinden der Gruppe und die sich bildende Dynamik hat äußerst amüsante Ecken.

Der Schreibstil reißt mir und man ist sofort mittendrin im Geschehen, kann sich in die einzelnen Figuren gut hineinfinden. Jede hat ihre Ecken und Kanten. Auch, wenn einige Stellen ein wenig vorhersehbar sind, ist der Roman absolut empfehlenswert. Nicht zu seicht, mit ein wenig Tiefgang und vielen Momenten zum Schmunzeln.

Veröffentlicht am 25.03.2024

Süffiger Krimi

Bellinilügen
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Dieser Roman ist der fünfte einer Reihe um die Köchin Doro Ritter, der während ihrer auswärtigen Aufträge immer etwas Kriminalistisches in die Quere gerät. Und dann nimmt ihre Spürnase die Spur auf. Der ...

Dieser Roman ist der fünfte einer Reihe um die Köchin Doro Ritter, der während ihrer auswärtigen Aufträge immer etwas Kriminalistisches in die Quere gerät. Und dann nimmt ihre Spürnase die Spur auf. Der Krimi ist in sich abgeschlossen.

Es ist ein kleiner Balance-Akt und eigentlich mehr Wohlfühlroman mit kriminalistischen Elementen inklusive einem Mord als Krimi. Und das ändert sich erst zum Ende hin, da übernimmt der Krimi eindeutig die Führung. Ein Krimi, den man „auf ex“ inhalieren kann – mit viel Bellini, sehr viel Flair am Gardasee samt einiger Besonderheiten, die man sich angucken könnte, falls man da mal vorbei kommen sollte und kulinarischen Spezialitäten. Der Krimi ist ebenso gut wie der Wohlfühlroman, beides wird gut miteinander verrührt und gewürzt. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet ebenso wie man sich keinen Mörder unter ihnen vorstellen mag und doch befindet er sich unter ihnen.
Lesenswert und zum Miträtseln geeignet!