Profilbild von karo_liest

karo_liest

Lesejury Profi
offline

karo_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit karo_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2022

Wunderbarer Winterroman

Die Wunderfrauen
0

„Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr“ ist der vierte Band über die vier Freundinnen Luise, Helga, Annabel und Marie. Und wie gewohnt entführt uns die Lektüre nach Oberbayern, genauer gesagt an den Starnberger ...

„Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr“ ist der vierte Band über die vier Freundinnen Luise, Helga, Annabel und Marie. Und wie gewohnt entführt uns die Lektüre nach Oberbayern, genauer gesagt an den Starnberger See, diesmal ins Jahr 1991.
Die Kapitel werden wie immer abwechselnd aus Sicht von Luise, Annabel, Helga und Marie erzählt und zusätzlich in diesem Roman auch von Josie, Luises Tochter.
Wir begleiten die Frauen durch die leicht hektische Vorweihnachtszeit. Nicht ohne Stress und Turbulenzen verläuft diese bei den vier Freundinnen und ihren Lieben. Auch springen wir zurück in die vergangenen Jahre und erfahren, was da so alles geschehen ist. Nicht zu vergessen „Luises-Ladenkundealbum“ mit Notizen und Rezepten, das uns schon vertraut ist aus den anderen Büchern. Und wer will, kann wieder zu Spotify hüpfen und die von Stephanie Schuster erstellte Playlist zur Lektüre hören mit passenden Titeln aus der damaligen Zeit.

Mit diesem Buch, das die Reihe sehr stimmig ergänzt, endet leider die Geschichte der „Wunderfrauen“.
Mich hat es sehr gefreut, dass zur geplanten Trilogie noch dieses Weihnachtsbuch dazukam. Ich habe es wieder mit großem Vergnügen gelesen, und am Ende schwang bei mir doch etwas Wehmut mit. Aber eine Leseprobe im Anhang macht bereits neugierig auf die neue Romanreihe von Stephanie Schuster, auf die wir uns jetzt schon freuen dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2024

Kurzweiliger Krimi

Mord am Lago Maggiore
0

Ascona am Lago Maggiore - dort lebt Witwer Herbert Kummer. Und seit kurzem wohnen auch sein Sohn Ludwig und Schwiegertochter Tabea bei ihm mit in der Villa.
Nun ist Herbert allerdings kein älterer, sympathischer ...

Ascona am Lago Maggiore - dort lebt Witwer Herbert Kummer. Und seit kurzem wohnen auch sein Sohn Ludwig und Schwiegertochter Tabea bei ihm mit in der Villa.
Nun ist Herbert allerdings kein älterer, sympathischer Herr, sondern ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der es seinen Mitmenschen nicht leicht macht.
Und wie es das Schicksal so will, liegt Herbert eines Tages tot in seiner Wohnung. Tabea findet ihn dort. Die Untersuchungen ergeben, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist. Und nachdem er nicht sehr beliebt war, gibt es auch einige Verdächtige.
Tabea lässt dies alles keine Ruhe, sodass sie - unabhängig von der Kripo - auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, Leute befragt und dabei so einiges in Erfahrung bringt.
 
Auf Alexandra Holensteins ersten Krimi habe ich mich schon sehr gefreut. Wollte ich doch schon lange mal wieder an den Lago reisen - auch wenn es diesmal nur per Leküre war.
Und ich wurde nicht enttäuscht. „Mord am Lago Maggiore“ lässt sich richtig gut lesen, ist kurzweilig und spannend geschrieben und gespickt mit einer Prise Humor. Mir hat das alles sehr gut gefallen, sodass ich das Buch gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2024

Ein Buch voller Melancholie

Nostalgia Siciliana
0

„Dein Vater war ein ganz besonderer Mann, Tita. Er hatte einen Charme, der Frauen wie Männer dazu brachte, ihn zum Freund haben zu wollen.“ S. 204

Berlin 2004: Tita ist Grafikdesignerin und gestaltet ...

„Dein Vater war ein ganz besonderer Mann, Tita. Er hatte einen Charme, der Frauen wie Männer dazu brachte, ihn zum Freund haben zu wollen.“ S. 204

Berlin 2004: Tita ist Grafikdesignerin und gestaltet Buchcover. Eines Tages bekommt sie einen Anruf aus Italien. Ein Notar teilt ihr mit, dass ihr Onkel verstorben sei und es die Erbschaft zu regeln gäbe, was für Tita heißt: auf nach Sizilien. Dort wartet das Landgut Magní auf sie. Die Erbengemeinschaft möchte es verkaufen, doch Tita hat andere Pläne.

Dieses Buch nimmt uns mit ins sonnige Sizilien damals und heute, aber auch ins Berlin der 60er und 70er Jahre, in die Zeit, als die ersten Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Titas Vater Giovanni Di Stefano, genannt Gianni, war einer von ihnen.
Wir erfahren, wie es war, damals in Sizilien zu leben, wo es keine Arbeit für die jungen Männer gab. Und wie es ist, in ein Land zu kommen, in dem alles fremd ist.
Gianni fasst nach und nach Fuß in Deutschland, er geht nach Berlin und verliebt sich dort in Carla. Aber Sizilien bleibt immer seine Heimat.

Das nostalgische Cover mag vielleicht eine leichte Geschichte vermuten lassen. Leicht zu lesen ist der Roman durchaus, aber er ist keineswegs seicht. Mit viel Gefühl erzählt Patrizia Di Stefano die Geschichte ihres Vaters, den Erfinder der Tiefkühlpizza in Deutschland. Erzählt von ihren Ferien auf Sizilien, von den Gerüchen dort, von den Farben. Man sieht es bildlich vor sich und meint, alles riechen zu können.
„Nostalgia Siciliana“ ist ein sehr emotionaler, melancholischer Roman.
Mich hat die Lektüre sehr berührt und ich empfehle sie herzlich gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2024

Spannend bis zur letzten Seite

Azzurro mortale
0

Eigentlich wollte Commissario Vito Grassi ja mit seiner Frau Chiara und seinem Sohn Alessandro Urlaub machen. Die beiden sind aus Rom angereist, um Vito zu besuchen, der seit einiger Zeit in Ligurien wohnt ...

Eigentlich wollte Commissario Vito Grassi ja mit seiner Frau Chiara und seinem Sohn Alessandro Urlaub machen. Die beiden sind aus Rom angereist, um Vito zu besuchen, der seit einiger Zeit in Ligurien wohnt und arbeitet, da er dort das Haus seines Vaters geerbt hat.
Wie gesagt: Eigentlich war Urlaub angesagt, aber prompt kommt eine Leiche dazwischen. Diese treibt im Hafen des kleinen Küstendorfes Corniglia im Wasser. Wurde der junge Enrico ermordet oder war es ein Unfall?
Zusammen mit seiner Kollegin Ricci fängt Grassi sofort an zu ermitteln. Kein wirklicher Grund für seine Frau wieder abzureisen, wäre da nicht noch Toni, von der Chiara bisher nicht wusste. Sie war mit Grassis Vater befreundet, hat mit ihm im Haus gewohnt und ist auch nach seinem Tod nicht ausgezogen.

Andrea Bonetto hat mich schon im vergangenen Jahr mit seinem ersten Krimi „Abschied auf Italienisch“ begeistert. Und auch der zweite Fall für Commissario Grassi konnte mich wieder überzeugen. Hier stimmt einfach alles. Von Anfang an ist Spannung da, die bis zum Schluss anhält. Zudem ist die Story wieder gespickt mit ein wenig Humor und etwas Kulinarik.
Eine absolut kurzweilige Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Dresden und seine Frauenkirche

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
0

Dresden Anfang der 90er Jahre, die Zeit des Wiederaufbaus der Frauenkirche. Ich war damals zum ersten Mal in dieser beeindruckenden Stadt und habe noch die Ruine gesehen, das Trümmerfeld, und gleichzeitig ...

Dresden Anfang der 90er Jahre, die Zeit des Wiederaufbaus der Frauenkirche. Ich war damals zum ersten Mal in dieser beeindruckenden Stadt und habe noch die Ruine gesehen, das Trümmerfeld, und gleichzeitig konnte man schon erahnen, was da Großartiges wiedererwacht.

„Schicksalsjahre - Die Frauen vom Neumarkt“ von Julie Heiland erzählt davon - vom Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und von der jungen Architektin Hannah, die auf der Baustelle mitarbeitet.
Gleichzeitig spring die Geschichte aber auch zurück in die Vergangenheit und lässt uns die Bombardierung Dresdens während des zweiten Weltkriegs miterleben sowie vor allem ab 1947 die Zeit danach. Und wir lernen Hannahs Großmutter Lotte kennen, die zu den Trümmerfrauen gehört.

Mir hat die Lektüre sehr gut gefallen. Ich habe es genossen, mich wieder einmal nach Dresden entführen zu lassen. Julie Heiland hat die historischen Ereignisse sehr geschickt in ihren Roman eingebunden.
Wer gerne Schmöker liest, mit denen man für kurze Zeit die Realität vergessen kann, der wird von dieser bewegenden Lektüre sehr begeistert sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere