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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2024

Bleibt hinter den Erwartungen zurück...

Und Großvater atmete mit den Wellen
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In dem Roman "Und Großvater atmete mit den Wellen" wird ein (zumindest mir) unbekannter Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet. Konrad und Sigrid (er norwegischer Seemann auf einem Handelsschiff, ...

In dem Roman "Und Großvater atmete mit den Wellen" wird ein (zumindest mir) unbekannter Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet. Konrad und Sigrid (er norwegischer Seemann auf einem Handelsschiff, sie aus Norwegen stammende Krankenschwester) lernen sich in einem Lazarett auf Java kennen und lieben. Leider werden sie schon bald getrennt und geraten in die Mühlen verschiedener japanischer Gefangenenlager. Der Hauptteil des Buches beschreibt die Gräuel, denen die beiden und die anderen Gefangenen ausgesetzt sind. Für meinen Geschmack werden hier zu viele Grausamkeiten einfach aneinander gereiht, so dass der Leser abstumpft und eine emotionale Beteiligung kaum noch möglich. Vermutlich war die Intention der Autorin, möglichst vielen Einzelschicksalen aus ihrer Recherche gerecht zu werden, meiner Meinung nach wäre hier jedoch weniger mehr gewesen.
Die Rahmenstory der Enkelin Juni, die sich auf einen Prolog und ein Nachwort beschränkt, ist unnötig. Hier wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, was laut Nachwort der Autorin nicht stimmt.
Fazit: Immer noch ein gutes Buch, aber nach "Als Großmutter im Regen tanzte" hatte ich mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Ein Buch über Bücher

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Das Cover stimmt uns schon auf den Inhalt ein: Zwei Menschen, denen Bücher alles bedeuten, sitzen voneinander abgewandt auf ihren Koffern, nur die Bücher, die sie sich hinter ihren Rücken reichen, scheinen ...

Das Cover stimmt uns schon auf den Inhalt ein: Zwei Menschen, denen Bücher alles bedeuten, sitzen voneinander abgewandt auf ihren Koffern, nur die Bücher, die sie sich hinter ihren Rücken reichen, scheinen eine Verbindung herzustellen.
Nora Stephens und Charlie Lastra, beide in der Verlagsbranche tätig, können beim ersten Aufeinandertreffen wenig miteinander anfangen. Später treffen sie sich in der Kleinstadt Sunshine Falls wieder, Kulisse eines Romans von Noras Lieblings-Klientin. Hier stellen sie fest, dass sie sich ziemlich ähnlich sind in ihrem Bestreben über alles im Leben die Kontrolle behalten zu wollen, nur um kein Risiko eingehen zu müssen, verletzt zu werden. Zeitgleich erkennt sich Nora in der Hauptfigur eines von ihr betreuten Manuskriptes wieder, ein Bild das ihr gar nicht gefällt und das sie ändern möchte – aber kann sie aus ihrer Haut heraus?
Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert beschrieben mit all ihren Zweifeln, Ängsten und Wünschen. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und liebt und leidet mit ihnen. Für mich war es manchmal ein bisschen zu viel Drama und man hätte die Geschichte auch auf ein paar Seiten weniger erzählen können.
Das Buch nimmt humorvoll sich selbst sowie die Bücherbranche mit all ihren Klischees auf den Arm, und ist doch eine Hommage an Bücher und das Lesen. Ich persönlich konnte den vielen Anspielungen auf (amerikanische?) Literatur nicht immer folgen, aber das hat der Geschichte nicht geschadet.
Fazit: Trotz kleinerer Mängel ein wirklich schönes Buch!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Ganz nette Sommerlektüre, die nicht wirklich hält, was sie verspricht

Das Versprechen der Oktoberfrauen
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Das Buch hat mich durch das sehr schöne, schlicht gestaltete Cover, den Titel und den Klappentext sehr angesprochen. Der erste Teil liest sich gut, auch wenn die Hauptprotagonistin Hanna mir nicht sonderlich ...

Das Buch hat mich durch das sehr schöne, schlicht gestaltete Cover, den Titel und den Klappentext sehr angesprochen. Der erste Teil liest sich gut, auch wenn die Hauptprotagonistin Hanna mir nicht sonderlich sympathisch war. Sie findet in einer Lebenskrise Unterschlupf in einem kleinen Dorf an der Ostsee, in dem jeder alles von jedem zu wissen scheint. Dort schließt sie nach anfänglichen Schwierigkeiten neue Freundschaften. Im zweiten Teil jedoch überschlagen sich die – teilweise sehr konstruiert erscheinenden – Ereignisse, so dass man emotional kaum noch folgen kann und münden schließlich in einem sehr abrupten Ende, das viele Fragen offenlässt.
Ein Buch, das man als Sommerlektüre mit wenig Tiefgang lesen kann, aber auch nicht unbedingt muss. Wer allerdings, wie im Klappentext angedeutet, eine Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Viele Drama, wenig Tiefgang

Bleib bei mir, wenn der Sommer geht
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Das Buch hat mich leider etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, der Perspektivenwechsel macht die Geschichte interessanter.
Leider wird das Potential der Story nicht ausgeschöpft. ...

Das Buch hat mich leider etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, der Perspektivenwechsel macht die Geschichte interessanter.
Leider wird das Potential der Story nicht ausgeschöpft.
Die Charaktere sind zu gut, ohne jegliche Ecken und Kanten. Selbst Jesse, "der Böse", ist am Ende geläutert.
Nur Dawn, mit der man sich ja eigentlich identifizieren können sollte, macht eine Kehrtwendung nache der anderen und alle anderen ertragen das lächelnd. So ist das Leben einfach nicht....
Dass River zum Schluss den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit für Dawn ausfindig gemacht hat und das Haus dann auch noch zufällig Mrs. Meyer gehört, die natürliche auch nichts besseres zu tun hat, als es Dawn kostenlos zu überlassen, finde ich ziemlich konstruiert - vielleicht hätte es gereicht, wenn er einen ähnlichne Ort für sie gefunden/geschaffen hätte.
Die Idee mit der No-School-Today-Liste finde ich klasse und nachahmenswert bei Schulverweigerung und auch schön, dass man diese Liste am Ende findet.
Insgesamt ein Buch, dass man leicht lesen kann, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein spannendes Thema, aus dem man mehr hätte machen können

Das Buch Eva
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Das Cover hat mich gleich angesprochen – ein florales Design in Verbindung mit geheimnisvollen Schriftzeichen. Das Thema wirkte spannend, der Klappentext versprach eine Auseinandersetzung mit der christlichen ...

Das Cover hat mich gleich angesprochen – ein florales Design in Verbindung mit geheimnisvollen Schriftzeichen. Das Thema wirkte spannend, der Klappentext versprach eine Auseinandersetzung mit der christlichen Religion aus feministischer Sicht.
Am Anfang las es sich auch noch gut: Zwei verletzte, misshandelte Frauen bringen ein geheimnisvolles Buch in ein Kloster. Die für die Bibliothek zuständige Schwester Beatrice bekommt es zur Verwahrung. Ein fanatischer Mönch, dem die Unabhängigkeit des Nonnenklosters ein Dorn im Auge ist, versucht, das Buch zu finden, um es gegen die Schwestern zu verwenden.
Im Verlauf zeigt sich, dass alle Protagonisten, auch unabhängig von dem aktuellen Geschehen, irgendwie zueinander in Beziehung stehen, alte Feindschaften, aber auch alte Freundschaften tuen sich auf.
Dann jedoch entwickelt das geheimnisvolle Buch ein Eigenleben, Frauen werden von ihm verwandelt und gestalten ihrerseits das Buch neu. Dies alles erfährt der Leser oft nur in Andeutungen, vieles muss man erahnen bzw. bleibt im Dunkeln.
Diesen surrealistischen, teils bizarren Teil hätte es meines Erachtens nicht gebraucht. Vielmehr wirkt er in meinen Augen der feministischen Sicht entgegen – es wird der Eindruck erweckt, als könnten Frauen sich den Männern nur mit magischer Hilfe entgegenstellen. Und das fraglich positive Ende ist dann trotzdem nur durch das Eingreifen einer einflussreichen Persönlichkeit möglich.
Der Gegensatz zwischen den oft matriarchalischen Naturreligionen und dem strikt patriarchalischen Christentum wird aufgeworfen, aber am Ende streben selbst die stärksten Frauen doch danach, einen Platz „im Hause Gottvaters“ zu erhalten.
Soll das die feministische Aussage sein?

Fazit: Ein spannendes Thema aus dem man mit Weniger so viel Mehr hätte machen können.




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