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Veröffentlicht am 15.04.2024

Dran bleiben!

Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling
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Schwungvoll, aufrecht, beweglich, schmerzfrei und mit viel Kraft älter werden. Wer möchte das nicht? Die Methode Cantienica zeigt einfache Uebungen, damit man gelenkiger wird/ bleibt und fit älter wird. ...

Schwungvoll, aufrecht, beweglich, schmerzfrei und mit viel Kraft älter werden. Wer möchte das nicht? Die Methode Cantienica zeigt einfache Uebungen, damit man gelenkiger wird/ bleibt und fit älter wird. Durch die Dehnung und das Aufrichten werden Bänder, Sehnen, Faszien, Knorpel und auch die Knochen formbar und dadurch elastischer.

Benita Cantieni zeigt, wie das funktioniert und man den Körper auch noch im hohen Alter trainieren kann.




Cantienica ist eine Methode, die von Benita Cantieni entwickelt wurde. Durch gezielte Uebeungen wird der Körper gedehnt und Verspannungen lösen sich. Dieses Buch hat mich genau in einem Moment erwischt, in dem ich mit Rückenschmerzen in Behandlung bin und mich morgens mit steifem Rücken, schweren Beinen und Schultermuskeln, die verspannt sind, aus dem Bett quäle. Joggen, Walken und Wandern waren seit einiger Zeit nicht möglich.

Die Einführung mit der Erklärung, dass ein gesunder Körper Wartung braucht, hat mir sofort eingeleuchtet. Vorsichtig habe ich einige Tage lang die Grundübung, das Aufrichten des Körpers im Stand gemacht. Dabei habe ich sofort gemerkt, dass mir das guttat und mein Körper entspannter war. Auch bei mir hat es Peng und nicht nur Klick gemacht, auch wenn ich vom Zielalter noch etwas entfernt bin.

Die Autorin, die über 70 ist, führt selbst durch das Buch. Ich finde es ansprechend, dass hier kein Modell in den 20er Jahren abgebildet ist. So wirken die Uebeungen authentischer. Auch wenn sie gesteht, dass sie 4 Wochen vor dem Termin die Waage konsultiert und ihre Ernährung angepasst hat, um auf den Fotos nicht voluminöser aussieht, als sie ist.

Ab und zu wurden Gespräche zwischen Benita Cantieni und der Journalistin Nina Poelchau eingewoben. Gespräche, die mich irritiert haben, denn sie waren irgendwie ständig aus dem Zusammenhang gerissen und leider dadurch oft nichtssagend.

Die Abbildungen veranschaulichen, auf was es ankommt bei dieser Art der Körperarbeit. Schade finde ich, dass zum Beispiel bei der ersten Uebung Seite 73 die Erklärungen zu den einzelnen Positionen nicht direkt unter dem entsprechenden Foto steht, sondern eine Seite geblättert werden muss. Das ist dann doch etwas umständlich. Foto anschauen, blättern, Beschreibung lesen, zurückblättern, damit man die Uebung nachmachen kann. ab und zu konnte ich nichts anfangen mit den Instruktionen, wie zum Beispiel 2 auf Wölkchen gehen".

Ich denke nicht, dass ich ein 60 Minuten Programm absolvieren werde. Ich bin jedoch sicher, dass ich einzelne Sequenzen fest in meinem Alltag verankern werde. So zum Beispiel Dehnungen um morgens gelenkiger aus dem Bett zu kommen oder mich ab und zu durch den Tag " lang" zu strecken. Durch das Buch bin ich auf eine Methode aufmerksam geworden, die ich nicht kannte, mich aber interessiert. Per You Tube und in Kombination mit dem vorliegenden Buch werde ich dran bleiben!

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Erschütternd, trotz sachlichem Schreibstil*

Porzellankind
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Eine schöne Kindheit hat Ellis nicht. Wahrhaftig nicht! Sie lebt mit ihren Eltern zwar in einer Villa, muss sich aber jedoch möglichst unsichtbar machen. Denn ihre Mutter leidet unter der Glasknochenkrankheit ...

Eine schöne Kindheit hat Ellis nicht. Wahrhaftig nicht! Sie lebt mit ihren Eltern zwar in einer Villa, muss sich aber jedoch möglichst unsichtbar machen. Denn ihre Mutter leidet unter der Glasknochenkrankheit und erträgt keinen Lärm. Ihr Vater gibt Ellis an allem, das in der Familie nicht rund läuft, die Schuld.

Als ihr kleiner Bruder zur Welt kommt, wird es noch schlimmer für Ellis. Denn der Kleine ist ein Schreikind und schreit tage- und nächtelang. Eine weitere Belastung für die Familie.

Als mit dem Kleinen ein Unglück geschieht, soll wieder Ellis schuld daran sein.


Erschüttert, schockiert und zutiefst betroffen gemacht hat mich die Geschichte rund um die Familie von Ellis. Die toxische Beziehung zwischen Ellis und ihrer Mutter begleitet den Leser durch das Buch.

Man liest in Kapiteln, die in "Davor" und "Danach" gegliedert sind, die Pein, die einerseits Ellis mit neun Jahren und andererseits die erwachsene Ellis erfahren muss. Im "Davor", erster Teil, lernt man die 9-jährige Ellis kennen, die versucht mit einer Menge Fantasie ihre lieblose Kindheit, in der auch Gewalt ein Thema ist, ihr Leben irgendwie lebenswert zu machen. So hilft sie sich mit ihrer imaginären Freundin Dorothy über die Runden und stopft sich mit Essen voll.

Die wichtigsten Bezugspersonen des kleinen Mädchens sind die Haushälterin Teresa und der Nachbar Karlfried. Letzterer stachelt ordentlich die Fantasie seiner kleinen Nachbarin an und hilft ihr dadurch in diese Fantasiewelt zu entfliehen. Dann geschieht mit ihrem kleinen Bruder Schreckliches. Wer die Schuld daran trägt, bleibt über weite Teile offen und wird erst zum Schluss aufgelöst. Ich empfand diese Schuldfrage sehr spannend und ich war neugierig auf die Auflösung, wenn sie auch nicht ganz so überraschend kam.

Schockiert hat mich, dass die erwachsene Ellis immer noch mit ihrer Mutter zusammenlebt und sich weder aus dieser jahrelang anhaltenden toxischen Beziehung lösen kann, noch imstande ist, eine eigene Meinung zu bilden oder ihr Leben alleine zu gestalten.

Die Frage, wie weit die Erziehung, die Nähe und das Gefühl, geliebt zu werden, ein Kind formt und als Erwachsene begleitet, ist zentral in dieser Geschichte.

Den Schreibstil von Myriane Angelowski empfand ich als sehr speziell. Kurze Sätze, die manchmal abgehakt wirken und sachlich sind. Es geht nicht gefühlsbetont zu und her, was ich sehr passend für diese Geschichte fand. Denn in all dem Grauen, der Vernachlässigung und der Lieblosigkeit noch über Gefühle zu lesen, hätte ich schlecht ertragen.

Die Geschichte hätte etwas mehr an Struktur vertragen. Denn es geht oft sprunghaft hin und her und mir war nicht immer klar, wer gerade im Mittelpunkt der Handlung steht. Ich fand nämlich die Perspektivwechsel schwierig einzureihen. Auch jetzt nach Beendigung des Buches bin ich nicht sicher, immer richtig erfasst zu haben, wer wann zu Wort gekommen ist.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Solide auch beim 4. Band!

Mörderfinder – Stimme der Angst
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An der Beerdigung seines ehemaligen Mentors begegnet Fallanalytiker Max Bischoff einer Frau, die seiner verstorbenen Freundin sehr ähnlich sieht.

Seine grosse Liebe, Jennifer Sommer, wurde 5 Jahre zuvor ...

An der Beerdigung seines ehemaligen Mentors begegnet Fallanalytiker Max Bischoff einer Frau, die seiner verstorbenen Freundin sehr ähnlich sieht.

Seine grosse Liebe, Jennifer Sommer, wurde 5 Jahre zuvor ermordet und Bischoff hat nun endlich mit ihrem Tod ansatzweise abschliessen können. Nun reisst das ähnliche Aussehen zwischen Jenny und der fremden Frau wieder viele Wunden auf.

Als mehrere Personen aus seinem nahen Umfeld verschwinden, sieht sich Bischoff mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert.


"Mörderfinder. Stimme der Angst" ist der vierte Band rund um den cleveren Fallanalytiker und Ex-Polizisten Max Bischoff.

Prolog, Epilog und 52 Kapitel lang hat Arno Strobel wiederum eine spannende und gut aufgebaute Krimihandlung geschaffen. Dieser vierte Teil steht seinen Vorgängern in nichts nach und ist wohl Max bisher persönlichster Fall. Denn nicht nur, dass Personen aus seinem nahen Umfeld verschwinden, auch er gerät in die Fänge des Täters.

Aufgelockert in all der Kriminalität wird die Handlung durch zwei Faktoren. Erstens ist da Max guter Freund, mit dem er zwar noch nicht per Du, aber nahe dran ist. Marvin Weber eilt zu Hilfe und er ist nicht nur für Max eine Bereicherung. Ebenso ist er eine Bereicherung für die Geschichte. Ich fand ihn erfrischend und Sprüche wie "ich muss aus gesundheitlichen Gründen dringend an meinem Desinteresse gegenüber solchen Ausfälligkeiten arbeiten" (Seite 178) sind witzig. Er und die Zusammenarbeit, wenn man diese denn so nennen kann, zwischen Max Bischoff und der Chefin der Kripo KK11, Eslem Kerkin, bringen ein paar Lacher ins Spiel. Bischoff und Kerkin sind sich nicht grün und ihr Schlagabtausch oft sehr unterhaltsam.

Arno Strobel schreibt in einer einfach gehaltenen Sprache und er verzichtet auf komplizierte Zeitsprünge und/ oder Perspektivwechsel. Tatsächlich wird die ganze Geschichte chronologisch erzählt und abgesehen von kurzen Sequenzen, in denen die Opfer im Mittelpunkt stehen, steht das Ermittlungsteam im Fokus. Mich hat er, ebenso wie Max Bischoff, mit der Identität des Täters überraschen können!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Liegestuhl - Lektüre!

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Julie Cooper greift sofort zu, als sie in Brighton ein bezahlbares Zimmer findet. Vor Ort entdeckt sie aber, dass sie nur das halbe Zimmer nutzen kann.

Denn ihre Zimmerwirtin Mrs. Gastrell hat für die ...

Julie Cooper greift sofort zu, als sie in Brighton ein bezahlbares Zimmer findet. Vor Ort entdeckt sie aber, dass sie nur das halbe Zimmer nutzen kann.

Denn ihre Zimmerwirtin Mrs. Gastrell hat für die zweite Hälfte des Zimmers einen weiteren Mieter. Zudem einen Mieter, den Julie als arrogant einschätzt. Sie kann unmöglich das Zimmer mit Alex Logan teilen.

Doch Julie hat keine Wahl und muss schon nach kurzer Zeit einsehen, dass ihre Vorurteile Alex nicht gerecht wurden.




Was für eine skurrile Idee! Das 25 m2 grosse Zimmer in der geräumigen Altbauwohnung soll von zwei Menschen genutzt werden. Ich kann Julie verstehen, dass sie erstmal entsetzt ist. Das ist ja wie eine WG in einem Raum! Noch dazu mit einem fremden Mann!

Um diesen Plot herum hat die Autorin eine Liebesgeschichte gewoben, die eigentlich nie Fragezeichen aufwirft. Als Leser sieht man die Sympathie zwischen den Protagonisten wachsen und wie es zum Schluss ausgeht, ist zu keiner Zeit umstritten. Da die Story so strukturiert ist, dass man Kapitel aus der Sicht von Alex und dann wieder aus der Perspektive von Julie liest, gibt es praktisch keine Unsicherheiten. Als Leser weiss man immer, was die Figur denkt und fühlt. Damit reihe ich das Buch ein in die Abteilung "vorhersehbare Geschichte mit etwas seichter Handlung".

Die Figuren wurden etwas stereotyp charakterisiert. Grosse und überraschende Handlungen bescheren sie beim Lesen nicht. Eigenartig fand ich, dass zwei erwachsene Menschen in Berufen mit Sozialkontakten, er angehender Anwalt, sie Zahnärztin, nicht fähig sind, mit dem Gegenüber über die keimenden Gefühle zu sprechen. Dafür wird ausdauernd mit aussenstehenden Personen darüber gesprochen. Das hatte doch etwas Teenagerhaftes und ist zweier erwachsener Menschen nicht würdig.

"Liebe kann doch jedem mal passieren" empfand ich als eine gefällige Geschichte, die mir ein paar angenehme Lesestunden beschert hat. Tiefgründige oder knifflige Themen werden ausgeklammert. Damit eignet sich dieses Buch gut für Liegestuhllektüre, mit der man sich berieseln lassen will.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Melodramatisch!

The Family Guest
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Als Austauschschülerin Tanya Blackstone bei der Familie Merritt in Los Angeles ankommt, ist Austauschschwester Paige geschockt. Denn Tanya ähnelt ihrer verstorbenen Schwester Anabel aufs Haar. Paige ist ...

Als Austauschschülerin Tanya Blackstone bei der Familie Merritt in Los Angeles ankommt, ist Austauschschwester Paige geschockt. Denn Tanya ähnelt ihrer verstorbenen Schwester Anabel aufs Haar. Paige ist davon überzeugt, dass ihre Mutter Natalie Tanya nur deswegen ausgesucht hat. Denn mit Anabel ist zwei Jahre zuvor ja auch Natalies Lieblingskind gestorben. Tanya versucht sich bei Natalie und Vater Matt einzuschleimen, ganz zum Verdruss von Paige. Zudem kommt Paige dahinter, dass ihre neue Gastschwester nicht immer die Wahrheit sagt. Doch das ist erst die Spitze des Eisberges, denn Tanya kann noch ganz anders.


Rosarot und zuckersüss wie die Ausstattung des Buches ist die Geschichte keinesfalls.

Im Gegenteil! Ganz viel böse Energien geistern durch die Seiten. Viele Fragen, die relativ schnell auftauchen, haben mich durch die Geschichte getrieben. Eine Geschichte, die sehr amerikanisch ist. Nicht nur, dass sie vorwiegend in Los Angeles handelt. Familie Merritt, die im Zentrum steht, ist durch und durch amerikanisch. Die Familie ist so was wie das Vorzeigemodell von Amerikas Klischeebild. Ein Pool im Garten, die Kinder werden jeden Morgen zur Schule gekarrt, die Zimmer der imposanten Villa kitschig eingerichtet, die Mutter füllt ihre Tage mit Yoga, Schönheitsbehandlungen und Wohltätigkeits-Galas.

Die Geschichte beginnt wie ein Teenagerroman, da die Sicht der 17 Jahre alten Paige die Einführung bestimmt. Man lernt die privilegierte Familie Merritt kennen, die in einer riesigen Villa residiert.

Mutter Natalie füllt ihre Tage mit Wohltätigkeitsarbeit und kocht aufwendige Abendessen für ihre Familie. Natalie hat eine Vergangenheit, die für mich mit Fragezeichen behaftet war und hier verstecken sich die ersten Fragen. Warum benimmt sich Natalie so seltsam?

Vater Matt arbeitet, ruht sich nach der Arbeit aus und stählt seinen Körper mit diversen sportlichen Betätigungen. Er ist über weite Teile das Familienmitglied, das am blassesten ist.

Tochter Paige ist seltsam, wehrt sich zuerst wenig gegen Gastschwester Tanya und gab mir viele Rätsel auf. Einerseits mochte ich ihre unkonventionelle Art, andererseits verhält sie sich wie eine reiche Zicke, die verwöhnt ist... obwohl sie das rigoros abstreitet.

Einzig der Jüngste der Familie, der 12-jährige Will, ist einigermassen sympathisch. Doch es wird noch schlimmer mit der Ankunft des neuen Familienmitgliedes Tanya. Der Teenager hat eine Art, die mich durchwegs genervt hat. Ausdauernd und provokativ kitzelt sie aus jedem Familienmitglied seine schlechtesten Seiten. Allerdings hätte ich es begrüsst, wenn ihre fiese Art subtiler integriert worden wäre. Das hätte wohl die Spannung erhöht im Hinblick auf die restliche Geschichte. Tatsächlich empfand ich Tanya als zu offensichtlich fies und böse. Viele ihrer Reaktionen zudem sehr melodramatisch und unverschämt. Es hat mich erstaunt, dass vor allem Matt da nicht durchgegriffen hat.

Die Autorin hat in Ich Perspektive die 17-jährige Paige und ihre Mutter Natalie erzählen lassen. Die anderen Familienmitglieder, sowie Austauschschülerin Tanya, kommen nur in der fortlaufenden Handlung zu Wort. Ganz zum Schluss bekommt Matt noch ein eigenes Kapitel, in dem er sich erklären darf. Dabei sind Will und Tanya jedoch keineswegs Nebenfiguren. Im Gegenteil, sie mischen ordentlich mit. Dabei habe ich sehr rasch den Figuren die "böse" oder " gute" Rolle zugewiesen.

Es hat einige unglückliche Uebersetzungsfehler in der Geschichte. Wie zum Beispiel Seite 209 : "... mit einem vergipsten Handgelenk..."

Mich hat das Buch gut unterhalten, auch wenn ich manchmal innerlich die Augen verdreht habe vor soviel Naivität ( Natalie), Bosheit ( Tanja) und Duldsamkeit ( Paige).

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