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Veröffentlicht am 31.10.2016

Man muß Band 1 gelesen haben

Der Feind, den ich liebte
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Clara Elkard und ihre Tochter Lani reisen im Jahr 1914 von Hawaii nach Europa. Lani soll die Heimat ihrer Mutter Clara kennenlernen. In Deutschland lernt Lani den Soldaten Paul kennen. Während Lani und ...

Clara Elkard und ihre Tochter Lani reisen im Jahr 1914 von Hawaii nach Europa. Lani soll die Heimat ihrer Mutter Clara kennenlernen. In Deutschland lernt Lani den Soldaten Paul kennen. Während Lani und Paul sich näher kommen, wird der österreichische Thronfolger ermordet. Es droht Krieg. Clara und Lani kehren deshalb nach Hawaii zurück. Als die MS Geier vor Hawaii ankert, kommt der Krieg nach Hawaii. Deutsche werden angefeindet und auch Clara und ihre Familie haben es nicht leicht. Doch ein Besatzungsmitglied der Geier ist bekannt: Paul ist nach Hawaii gekommen. Zwischen Lani und ihm entwickelt sich eine Beziehung. Doch nach und nach wird klar, daß Paul etwas wichtiges verschweigt.

Dieser Roman ist die Fortsetzung von "Weit hinterm Horizont". Beide Bücher sollten meiner Meinung nach auch in der Reihenfolge gelesen werden, denn die Charaktere entwickeln sich sehr deutlich weiter. Da zwischen den beiden Büchern sowieso schon ein großer Zeitsprung steht, ist es unbedingt ratsam, mit Band 1 zu beginnen. Auch in diesem Buch glänzt Tara Haigh durch einen wunderschönen Schreibstil, der sich zügig lesen läßt. Als Leser ist man sofort im Geschehen, leidet und bangt mit den Charakteren, die man ja bereits aus dem ersten Band kennt, und fiebert mit ihnen. Die Kriegshandlung selbst ist wirklich gut recherchiert und die Schwierigkeiten der Deutschen auf Hawaii werden richtig gut dargestellt. Doch dies Buch glänzt auch durch eine sehr bildliche Darstellung von Hawaii. Man sieht die blühende Landschaft richtig gut vor sich und hat fast den Duft der Blumen in der Nase. Bei all der Romantik kommt die Spannung nicht zu kurz. Man wird langsam aber stetig in die Geschichte gesogen und alles steuert auf einen rasanten Schluß hin.

Meine Empfehlung: unbedingt lesen, aber erst nach Band 1!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erfundenes vermengt mit Wahrheit - sehr gelungen

Die Steinheilerin
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Freising, 1590. Auch die Stadt Freising wird von der Hexenverfolgung nicht verschont. Die Hebamme und Kräuterkundige Brigitta wird beschuldigt, da der Apotheker in ihr eine große Konkurrenz sieht. Doch ...

Freising, 1590. Auch die Stadt Freising wird von der Hexenverfolgung nicht verschont. Die Hebamme und Kräuterkundige Brigitta wird beschuldigt, da der Apotheker in ihr eine große Konkurrenz sieht. Doch Gret, Brigittas "Lehrmädchen", will ihr mit allen Mitteln helfen. Sie sucht Hilfe beim Sohn des Tuchhändlers, Merten Behrend. Doch anstatt ihr zu helfen, macht er die Situation nur noch schlimmer. Sie entkommt knapp ihrer Verhaftung und flieht mit Jacob, einem Schuhmachergesellen. Doch Gret macht einen Fehler nach dem anderen. Kann sie ihrer Verhaftung dennoch entkommen?

"Die Steinheilerin" ist ein sehr gut und leicht zu lesender Roman. Hier wird eine fiktive Geschichte mit den Schriften von Hildegard von Bingen vermischt. Diese Stellen finde ich sehr interessant und auch lehrreich. Die Handlung ist spannend, ohne Hänger. Die Charaktere sind gut dargestellt und haben alle ein Eigenleben. Wobei es hier auch Charaktere gibt, über die man sich einfach nur aufregen kann.... Aber auch diese beleben die Geschichte ungemein. Sehr gut dargestellt wird hier die Hexenverfolgung mit ihrer Grausamkeit und der Begeisterung der Bevölkerung am denunzieren. Manchmal bleibt einem beim Lesen wirklich die Luft weg.

Alles in allem ein Buch, welches man mit Begeisterung liest.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für Gelsenkirchener

Stadtgespräche aus Gelsenkirchen
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In "Stadtgespräche aus Gelsenkirchen" werden in 45 Kapiteln 45 mehr oder weniger bekannte Personen sowie Örtlichkeiten aus Gelsenkirchen vorgestellt. Zum Teil im Interview, zum Teil als Beschreibung. Hier ...

In "Stadtgespräche aus Gelsenkirchen" werden in 45 Kapiteln 45 mehr oder weniger bekannte Personen sowie Örtlichkeiten aus Gelsenkirchen vorgestellt. Zum Teil im Interview, zum Teil als Beschreibung. Hier geht es um Sport (klar, man kommt um Schalke nicht drum herum), Sehenswürdigkeiten, Polizei, Köche und natürlich die wirklich tolle Zoom-Erlebniswelt. Hier kommen Prominente und die einfachen Leute von der Straße zu Wort. Aber auch das letzte Grubenpferd wird erwähnt, die Hunde im Polizeidienst, sowie Parks und Seen.

Am Ende des Buches befindet sich ein grober Lageplan, anhand dessen man sehen kann, wo sich die im Buch genannten Sehenswürdigkeiten ungefähr befinden.

Ein sehr informatives Buch, indem wohl auch Gelsenkirchener noch so manche Überraschung entdecken können. Man merkt der Autorin an, daß sie mit ihrer Stadt verwachsen ist und sich dort wohlfühlt. Angereichert mit vielen Farbfotos ist das Buch sehr liebevoll gestaltet und fürs Auge gefällig zu betrachten.

Dies ist ein Buch für alle Gelsenkirchener oder für die, die sich mit der Stadt vertraut machen wollen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsseldorf wird toll ´dargestellt

Totgetanzt
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Am Rheinufer bei Benrath wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Sitzend, eine Rose in den Händen, mit einem Tellertutu bekleidet und einer tätowierten Eisblume im Nacken geht ihr Blick Richtung ...

Am Rheinufer bei Benrath wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Sitzend, eine Rose in den Händen, mit einem Tellertutu bekleidet und einer tätowierten Eisblume im Nacken geht ihr Blick Richtung Rhein. Hauptkommissar Clemens von Bühlow und Maria Esser beginnen mit ihren Ermittlungen. Und sie müssen sich beeilen, denn kurz darauf werden weitere Leichen mit identischen Merkmalen aufgefunden. Nun ist klar, daß sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Die Zeit drängt....

Dies ist nun der zweite Krimi um von Bühlow und Esser, der sich absolut gut ohne Vorkenntnisse lesen läßt. Die Charaktere werden so gut in die Handlung gebracht, daß man sofort in der Geschichte ist und weiß, wen man "vor sich hat". Durch die kurzen Einschübe zum Täter namens Hod wird die Spannung gut gehalten. Der Schreibstil ist sehr gut, man merkt gar nicht, daß hier zwei Autorinnen am Werk waren. Als besonders schön habe ich empfunden, daß man hier Düsseldorf wiedererkennt. Man findet Straßennamen, Stadteile, Restaurants und Sehenswürdigkeiten wie das Schloß Benrath. Einziger, klitzekleiner Kritikpunkt: Es wäre schön gewesen, wenn man mehr darüber erfahren hätte, was Hod mit seinen Opfern während der Gefangenschaft macht. Hier ist eigene Phantasie gefragt.

Ein toller Krimi, der die schönen Seiten der Stadt Düsseldorf gebührend einbezieht.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrlicher Ausflug in die Vergangenheit

Im Schatten von Schlägel und Eisen
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Wir begleiten die Bergarbeiterfamilie Biel vom Jahr 1865 an einige Jahrzehnte in ihrem Leben. Wilhelmine Biel bringt in dieser Zeit acht Kinder zur Welt. Die Familie kann man für diese Zeit nicht wirklich ...

Wir begleiten die Bergarbeiterfamilie Biel vom Jahr 1865 an einige Jahrzehnte in ihrem Leben. Wilhelmine Biel bringt in dieser Zeit acht Kinder zur Welt. Die Familie kann man für diese Zeit nicht wirklich arm nennen. Das liegt besonders an Wilhelmine, da sie sehr sparsam und fleißig ist. Ihre Kinder gehen ihr über alles. Sie werden liebevoll aufgezogen und die Eltern vermitteln ihnen Werte, die für ihr Leben wichtig sind. Jedes Kind geht seinen Weg und auch als Großeltern gehen die Biels in ihrer Rolle auf. Selbstverständlich gibt es auch Schicksalsschläge. Die lassen sich in der großen Familiengemeinschaft zusammen besser ertragen.

Dem Leser erscheint das Leben der Familie Biel in manchen Situationen wahrscheinlich sehr fremd. Manches können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen, aber so einiges, z. B. der Zusammenhalt in der Nachbarschaft, hätte ruhig bis heute erhalten bleiben können.

So eine Geschichte, wie diese der Familie Biel, könnte wohl so manche Großmutter erzählen. Leider geht dieses Wissen so nach und nach verloren. Es ist gut, daß es Autoren gibt, die solche Erinnerungen in so einem wundervollen, erzählstarken, gut recherchierten und detailgenauen Buch niederschreiben.