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Veröffentlicht am 21.04.2024

Gut geschriebenes Jugendbuch über eine sehr dunkle Zeit

Hexenfeuer
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Das Buch Hexenfeuer ist als Jugendbuch ausgezeichnet und ich kann es für Jugendliche, die sich für das Thema Hexenverfolgung interessieren, wirklich sehr empfehlen!
Die Geschichte beginnt im Kerker, in ...

Das Buch Hexenfeuer ist als Jugendbuch ausgezeichnet und ich kann es für Jugendliche, die sich für das Thema Hexenverfolgung interessieren, wirklich sehr empfehlen!
Die Geschichte beginnt im Kerker, in dem die junge Barbara sitzt, mit kurzgeschorenem Haar, Lumpen am Leib und voller Angst vor dem nächsten Tag, den Tag, an dem sie auf dem Scheiterhaufen brennen soll als Hexe.
In kurzen Episoden kommen wir immer wieder zu der Gegenwart zurück, der Rest der Geschichte ist allerdings die Vorgeschichte, die uns zu dem Punkt führen wird, an dem wir eingestiegen sind.
Ich bin von dem Thema schon als Kind sehr fasziniert gewesen und bis heute reizt mich die Thematik sehr - wie konnte so lange unter dem Deckmantel der Religion und Berufung auf ein wirklich perfides Werk, den Hexenhammer, so viele unschuldige Menschen gefoltert und auf brutalste Art und Weise getötet werden? Wie konnte das zugelassen und sogar unterstützt werden von den Mächtigen dieser Zeit? Besonders hart trifft mich als Frau und Mutter von Töchtern, dass die meisten Opfer dieser furchtbaren Zeit Mädchen und Frauen waren, nicht nur, aber auch heilkundige Frauen und Hebammen, also Frauen, die in einer Zeit, die für Frauen wirklich nicht leicht war, sich Wissen angeeignet haben und anderen geholfen haben.
Dieser Aspekt kommt in dem Buch auch besonders gut zur Geltung, was mir wirklich sehr gefallen hat. Alle Protagonisten sind gut skizziert, die "Heldin" Barbara sehr sympathisch und das Ende - gut für ein Jugendbuch - ist zwar kein klassisches Happy End, aber doch nicht so furchtbar, wie befürchtet und daher auch für jüngere Lesende nicht zu heftig.
Der Anhang mit der historischen Einordnung rundet ein für mich wirklich sehr empfehlens- und lesenswertes Buch ab.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Gefangen in einer dystopischen Welt

Spinne und Glühwürmchen: Romantische und zerreißende Dystopie
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Spinne und Glühwürmchen – Gefangen - der erste Teil einer dystopischen Tragödie

Das Buch ist wirklich mal was anderes. Zunächst die Optik – recht klein, sehr aufwändig gestaltet, besonders die Charakterkarten, ...

Spinne und Glühwürmchen – Gefangen - der erste Teil einer dystopischen Tragödie

Das Buch ist wirklich mal was anderes. Zunächst die Optik – recht klein, sehr aufwändig gestaltet, besonders die Charakterkarten, die ich noch geliefert bekommen habe, sind wirklich sehr schön!
Dass die Autorin zudem Illustratorin und Grafikdesignerin ist, merkt man hier wirklich sehr und das macht das Buch an sich schon mal zu etwas sehr Besonderem.
Der Stil ist für mich auch sehr neu gewesen. Vieles wird durchgestrichen geschrieben, was immer einen Grund hat und sehr gut in die Geschichte aus Sicht der weiblichen Protagonistin Juriana passt.
Es ist beim Lesen erst wirklich sehr ungewohnt und ich habe etwas gebraucht, mich daran zu gewöhnen, aber dann wurde ich schnell Fan davon. 😊
Das Setting und die ganze Geschichte sind recht düster, typisch Dystopie, also nicht unbedingt ein Wohlfühlbuch erwarten. Hat man sich auf den Stil eingelassen, wird man schnell süchtig.
Es geht im wesentlichen um eine junge Frau, Juriana, die in einer Art Traumwelt (Nu-Era) gelebt hat und von dort in die „richtige“ Welt (Alt-Era) geholt wird. Hier trifft sie auf „die Spinne“, einen jungen, wunderschönen Wissenschaftler, der alles um sich herum kontrolliert und dessen Charme sie sich nicht entziehen kann. Leidenschaftlich, brutal, verwirrend sind nur 3 Adjektive, die mir sofort einfallen. Die Geschichte entwickelt eine Sogwirkung und mehr als einmal wurde ich von den Entwicklungen total überrascht.
Ich durfte das Buch in einer Leserunde mit der Autorin lesen, was wirklich hilfreich ist – und sie ist ein echt sehr sympathischer Mensch!!! – und so musste ich langsamer als gewohnt lesen und die Abschnitte erstmal sacken lassen und kommentieren.
Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen, ich wäre vermutlich atemlos durchgerauscht, so wirkt es bestimmt nochmal heftiger.
Vorsicht – es handelt sich um den ersten Band und es endet mit einem Cliffhanger!!!!
Mein Fazit – ein sehr besonderes Buch mit grandioser Optik und fesselnder Geschichte.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

British Columbia Reihe Band 2 - Amber und Emmett

What if we Stay
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Meine jüngste Tochter hat mich zu Sarah Sprinz gebracht, wofür ich ihr ewig dankbar sein werde. Aktuell lese ich nach der Infinity Falling Reihe die What if/British Columbia Reihe. (Aber Dunbridge Academy ...

Meine jüngste Tochter hat mich zu Sarah Sprinz gebracht, wofür ich ihr ewig dankbar sein werde. Aktuell lese ich nach der Infinity Falling Reihe die What if/British Columbia Reihe. (Aber Dunbridge Academy werde ich auch auf jeden Fall lesen, versprochen!)

Die What If-Reihe gefällt mir bisher sehr gut, man merkt aber sehr, dass dies die erste Reihe von Sarah Sprinz ist. Mir fehlt im Vergleich zu der Infinity Falling Reihe der Wechsel der Erzählperspektive. Auch in Band 2 wird, wie in Band 1, nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin die Geschichte erzählt und so bleiben einige Szenen einfach zu eindimensional.

Am und Em aber haben auf jeden Fall eine süße Lovestory - die wilde, erfahrene, das Geld ihrer Eltern verprassende Amber, die keine Party auslässt und ihr Studium mehr als entspannt sieht und der strebsame, nerdige Emmett mit den 2 Nebenjobs, der bei den Vorlesungen immer in der ersten Reihe sitzt und sich freiwillig für jedes Sonderprojekt meldet, passen auf den ersten Blick gar nicht zusammen. Sie treffen aufeinander, weil Amber die Uni wechseln muss, um überhaupt noch zu Ende studieren zu können und von Toronto nach Vancouver zurück ins Elternhaus zieht.

In Vancouver wohnt immerhin ihre beste Freundin Laurie (aus Band 1) - Emmett ist ihr WG Mitbewohner und Kommilitone von Amber. Wie sie zusammen kommen und was das mit den beiden macht, ist wirklich wunderschön und herzergreifend geschildert und ich musste mir mehr als einmal eine Träne weg wischen bzw. sehr lachen. Gefühle beschreiben - das ist ganz klar eine riesige Stärke der Autorin und ich liebe ihren Stil!



Besonders gefällt mir an den Reihen von Sarah Sprinz, dass die Personen, die vorher Mittelpunkt standen, natürlich wieder mit dabei sind und ich liebe es, dass Laurie und Sam jetzt so eine richtig gute Beziehung führen und sehr glücklich miteinander sind. Auch auf Cole habe ich geachtet, er kommt tatsächlich relativ viel vor und ich bin wirklich schon sehr, sehr gespannt auf Infinity Falling Band 3.



Am und Em gönne ich ihre jeweiligen Entwicklungen sehr und auch sie haben eine wirklich wunderschöne Geschichte, aber - leider - ich habe mich mit dem Schluss bzw. der Passage kurz vor dem (natürlich) Happy End etwas schwer getan. Der Grund, warum es nochmal so schwierig wurde, war und bleibt für mich nicht richtig nachvollziehbar und das Happy End kommt dann zu plötzlich. Außerdem gibt es eine Stelle, die mich an eins meiner absoluten Anti-Bücher erinnert - Twilight Band 2, und das passte für mich einfach nicht gut.

Abgesehen davon aber fühlte ich mich sehr wohl mit dem Buch, bin wie immer sehr flüssig und schnell durchgekommen und will jetzt noch mehr nach Vancouver als vorher - und ich frage mich, ob nicht mal jemand auf die Idee kommen möchte, die Reihen zu verfilmen?! Allein die Landschaftsbeschreibungen wären es wert, mal sichtbar gemacht zu werden und auch die Personen kann ich mir gut als Film oder Serie vorstellen....

Danke nochmal an meine Tochter für die Empfehlung und ich freue mich jetzt schon auf Band 3, in dem meine bisherige absolute Lieblingsfigur Hope im Mittelpunkt stehen wird!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Lustig und gut - ein nostalgisches Juwel für Asterix-Fans

Umpah-Pah Gesamtausgabe
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Als echter Asterix Fan habe ich nach Empfehlung Umpah-Pah gelesen und bin verzückt! Die Texte und Zeichnungen des Asterix Vorgängers haben schon so viel Asterix-Flair in sich!!! Umpah-Pah, ein starker, ...

Als echter Asterix Fan habe ich nach Empfehlung Umpah-Pah gelesen und bin verzückt! Die Texte und Zeichnungen des Asterix Vorgängers haben schon so viel Asterix-Flair in sich!!! Umpah-Pah, ein starker, mutiger Krieger trifft auf einen französischen Kadetten Hubert von Täne und sie werden Brüder. Ihre Abenteuer sind absolut gut zu lesen und wirklich witzig. Wie Umpah-Pah auf "Bruder Pferd" trifft, wie die beiden sich immer wieder aus schwierigen Situationen heraus manövrieren und wie sehr sie sich mögen, so unterschiedlich sie auch sind, das ist echt herzerwärmend und beim Lesen habe ich sehr viel breit gegrinst. Ein Buch, das einen so zum Lächeln bringt, ist wirklich ein Juwel und ich werde es mir auf jeden Fall noch mehrmals anschauen, weil die Bilder beim Lesen der (wirklich guten!) Texte fast ein bisschen untergehen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Ruhiges, feministisches Buch, das sehr zum Nachdenken anregt

Die gelbe Tapete & Herland - Zwei feministische Klassiker in einem Band
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Im Buch Wonderlands wurde ich auf Herland aufmerksam gemacht und nach sehr vielen Dystopien, ist Herland endlich mal eine Utopie, die ich gelesen habe.

Es ist recht kurz und gut lesbar, eine klare Sprache ...

Im Buch Wonderlands wurde ich auf Herland aufmerksam gemacht und nach sehr vielen Dystopien, ist Herland endlich mal eine Utopie, die ich gelesen habe.

Es ist recht kurz und gut lesbar, eine klare Sprache und aus Sicht einer der 3 Männer geschrieben, die in das utopische Herland kommen und hier eine längere Zeit leben dürfen. Am meisten gefallen haben mir die Gespräche der Männer mit den Frauen. Diese werden alle sehr sanft und einfühlsam geschildert, dabei aber mit einer Stärke, der sie sich bewusst sind und voller Offenheit für die für sie fremde Welt. Weder beharren sie darauf, dass ihre Welt die bessere sei (obwohl niemand beim Lesen es anders sehen könnte), noch werden sie laut oder aggressiv. Wenn für sie unerträgliche Dinge zum Vorschein kommen, sammeln sie sich und trösten einander, statt zu schreien oder wütend zu werden. Die Geschichte, so phantastisch sie ist, ist so schön von der Vorstellung her, dass ich mir wirklich gewünscht habe, es sei wahr und es gäbe Herland, ein friedliches Land mit einer matriarchalen, harmonischen Ordnung und zufriedenen Frauen.

Anmerkung - ich habe eine andere Version gelesen, meine konnte ich hier nicht auswählen. Ich habe das Buch Herland gelesen, keinen Sammelband mit der Gelben Tapete.

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