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Veröffentlicht am 20.04.2024

zum Nachdenken

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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„Wir sitzen im Dickicht und weinen „ist ein Buch, in dessen Mittelpunkt Valerie steht. Nach der Krebsdiagnose ihrer Mutter fühlt sie sich verpflichtet, sich um ihre Mutter zu kümmern, was ihr sehr schwer ...

„Wir sitzen im Dickicht und weinen „ist ein Buch, in dessen Mittelpunkt Valerie steht. Nach der Krebsdiagnose ihrer Mutter fühlt sie sich verpflichtet, sich um ihre Mutter zu kümmern, was ihr sehr schwer fällt,da das Verhältnis zu ihr sehr schwierig ist. Als Kind hat sie sich wenig um Valerie gekümmert, sie eigentlich vernachlässigt, was weitreichende psychische Konsequenzen bei ihr hervorgerufen hat. An ihrem Sohn versucht sie gut zu machen, was sie in ihrer Kindheit vermisst hat und merkt nicht, dass das der falsche Weg ist. Als er ihr eröffnet ein Schuljahr im Ausland verbringen zu wollen, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg.
In Rückblicken erfahren wir etwas über die erschienenen Frauen der Familie, die in unterschiedlichen Zeiten gelebt haben und alle schwierige familiäre Beziehungen hatten.

Gerade hier setzt auch mein größter Kritikpunkt mit an. Beim Lesen gibt es keinerlei Struktur in den Kapiteln, ma springt in den Zeiten und zwischen so vielen Personen, bzw. Namen, dass man leicht den Überblick verliert und total irritiert ist, um wen es denn gerade geht und in welcher Beziehung die jeweilige Person zu anderen steht. Ein Glossar und Zeitangaben über den jeweiligen Kapitel wären da sehr hilfreich gewesen und hätten ein größeres Lesevergnügen garantiert.
Die Autorin kann nämlich schreiben und fesselt durch ihre Geschichte. Man selbst kommt ins Nachdenken und überdenkt seine eigene Situation.
Man verfolgt Valerie und ihr Handeln und schüttelt nicht selten den Kopf, andererseits fragt man sich, wie man selbst mit der Vorgeschichte reagiert hätte und hat Verständnis.

Ein interessantes und unterhaltsames Buch, dass mit etwas mehr Struktur ein echtes Highlight hätte werden können.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

ein gut gehütetes Familiengeheimnis

Das Flüstern des Lebens
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Katharina Fuchs`neues Buch " Das Flüstern des Lebens" handelt von einer Familiengeshichte, die teilweise in München und Tansania spielt.

Nach dem Tod von Corinna, Isabelles Tante, erfährt die Familie ...

Katharina Fuchs`neues Buch " Das Flüstern des Lebens" handelt von einer Familiengeshichte, die teilweise in München und Tansania spielt.

Nach dem Tod von Corinna, Isabelles Tante, erfährt die Familie von einem Geheimnis, was das Leben der Familie auf den Kopf stellt. Corinna hatte eine Tiochter, Hannah, 14 Jahr alt und in Tansania geboren. Bei all ihren Besuchen hat die Familie nie von diesem Mädchen erfahren, das jetzt nach Corinnas Tod plötzlich in München vor der Tür steht. Alle fragen sich, warum Corinna Hannah nie erwähnt hat und wie diese Schwangerschaft zustande kam, da Corinna zuletzt nur in gleichgeschlechtlichen Beziehungen gelebt hat. Dieses Mädchen soll nun Corinnas Erbe antreten. Die Kaffeefarm in Tansania erbt allerdings Isabelle, die ein Achitekturbüro in München betreibt. Wie soll da alles gehen und da ist auch noch Moritz, Isabelles Bruder, der nach Corinnas Tod auf ein großes Erbe hofft. Doris, Corinnas Schwester, die in der Bogenhausener Villa lebt nach der Trennung von ihrem Mann ahnt , dass das nicht so einfach vonstatten geht.

Katharina Fuchs hat mit " Das Flüstern des Lebens " einen neuen Familienroman vorgelegt, der es in sich hat. Nicht nur , dass ein gut gehütetes Geheimnis ans Tageslicht kommt, das Familienstreitigkeiten aufkommen lässt, werden in diesem Buch Dinge angesprochen, die polarisieren. Hannahs Zeugung und die Schwangerschaft sind ein umstrittenes Thema, aber auch die Sicht der ausländischen Siedler in Afrika und ihr Blick auf die Einheimischen und die Abeitsbedingungen vor Ort. Dieses Thema fand ich sehr gut, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas ausführlicher behandelt worden wäe. Die Ausbeutung der Arbeitskräfte, aber auch die Arroganz der Siedler, die versuchen ihre Kultur und ihren Blick auf die Dinge auf die Einheimischen zu übertragen und meinen zu wissen, was die Menschen dort brauchen , um glücklich zu sein. Dieses kolonalistische Verhalten, von dem wir glaubten, es wäre überwunden, wird auch heute noch praktiziert und bringt uns den Unmut dieser Menschen ein.


Ansonsten fand ich das Buch an einigen Stellen etwas oberflächlich und es blieben auch einige Fragen bis zum Ende ungeklärt. Die einzelnen Protagonisten wurden gut beschrieben, gut und böse spielt auch ein wenig eine Rolle und das Ganze erinnerte mich ein wenig an Denver und Dalles, Fernsehsendungen, die ich als Kind gesehen hatte.

Das Buch ließ sich gut und flüssig lesen, reicht aber nicht an die ersten Bücher der Autorin heran.


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Veröffentlicht am 25.03.2024

tolle Biografie

Der Lärm des Lebens
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Mir war Jörg Hartmann bisher nur als Tatortkommissar bekannt, der in Schimanskimanier die Leute brüskiert und immer ein bisschen schmuddelig gekleidet, mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.

In diesem Buch ...

Mir war Jörg Hartmann bisher nur als Tatortkommissar bekannt, der in Schimanskimanier die Leute brüskiert und immer ein bisschen schmuddelig gekleidet, mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.

In diesem Buch " Der Lärm des Lebens" lernt der Leser eine tiefgründige, lustige ,aber auch sehr sensible Seite des Autors kennen. Er schreibt über seine Familie,seine Jugend und das Aufwachsen im " Ruhrpott "Das Leben dort zur damaligen Zeit ist sehr anschaulich erzählt, das ich mir ein gutes Bild über " den Pütt" machen konnte
Auch seine Schauspielkarriere wird thematisiert und der Leser erfährt, wie viel sie ihm bedeutet und was er alles dafür getan hat, um dahin zu kommen, wo er heute ist.

Jörg Hartmann schreibt flüssig und sehr unterhaltsam , so dass es sehr viel Spaß gemacht hat, ihm bei seinem Leben über die Schulter schauen zu können.
Gelungene Biografie, die es sich lohnt zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

gelungenes Katz,- und Mausspiel

Wer zuerst lügt
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Evi Porter ist es gewohnt ihre Identität zu wechseln. Je nach Auftrag ihres Arbeitgebers Mr. Smith schlüpft sie in die ihr zugewiesene Identität und passt sich den erforderlichen Gegebenheiten an. Für ...

Evi Porter ist es gewohnt ihre Identität zu wechseln. Je nach Auftrag ihres Arbeitgebers Mr. Smith schlüpft sie in die ihr zugewiesene Identität und passt sich den erforderlichen Gegebenheiten an. Für ihren aktuellem Auftrag, einen Mann namens Ryan auszuspionieren, geht sie sogar so weit bei ihm einzuziehen, als er sie darum bittet.Als sie eines Tages einen alten Freund von ihm kennenlernt, wird ihr die Frau an seiner Seite mit ihrem wahren Namen vorgestellt. Sie ist mehr als erschrocken und fragt sich was das soll. Als eine weitere Situation auftritt, die sie schwer einordnen kann, ahnt sie, dass Mr. Smith ein perfides Spiel mit ihr spielt.

“Wer zuerst lügt“ ist das Thrillerdebüt der Autorin Ashley Elston und sogar für eine Verfilmung vorgesehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht der Protagonistin zu folgen und in Rückblicken mehr von ihr zu erfahren. Auch, dass sie eine emotionale Bindung zu Ryan aufbaut, lässt das ganze Geschehen interessant erscheinen und gibt dem Ganzen einen gewissen Kitzel.

Viele Twist‘s sorgen für viel Spannung , die von einem flüssigen Schreibstil unterstützt wird. Ich kann mir eine Verfilmung wirklich interessant vorstellen.Ab und zu treten ein paar Längen auf, die meinen Lesegenuss aber nicht beeinträchtigt haben.

Ein gelungenes Thrillerdebüt das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

gute Unterhaltung

Die Halbwertszeit von Glück
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" Die Halbwertszeit von Glück " ist ein unterhaltsames Frauenbuch das Sequenzen aus drei verschiedenen Frauenleben zeigt, die durch unvorhersehbare Ereignisse beeinflusst werden.

Johanna lebt kurz vor ...

" Die Halbwertszeit von Glück " ist ein unterhaltsames Frauenbuch das Sequenzen aus drei verschiedenen Frauenleben zeigt, die durch unvorhersehbare Ereignisse beeinflusst werden.

Johanna lebt kurz vor der Wende 1987 im Grenzgebiet zwischen Deutschland und der DDR. Nach dem Tod ihrer Tochter hat sie sich hier zurückgezogen , lebt ein einfaches und gewollt einsames Leben in der Datsche ihrer Eltern. Ihr Leben ändert sich, als sie ein 17 jähriges Mädchen im Wald findet, das bei dem Verzuch zu fliehen angeschossen wurde. Sie nimmt dieses Mädchen mit in ihre Hütte , um sie zu pflegen und auf eine nochmalige Flucht vorzubereiten.

Mylenes steht 2019 kurz vor ihrer Hochzeit mit Frederic. Beruflich hat sie alles erreicht und leitet ihre Kosmetikfirma mit großem Erfolg Da erreicht sie eine Nachricht, die ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt.

Holly lebt Anfang der 2000-der Jahre in LA. Sie hofft auf eine Karriere als Buchautorin und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als sie ein Gespräch mit einer Regiseurin hat, die ein Buch von ihr interessant findet,bittet sie eine Kollegin einen Job von ihr zu übernehmen. Ihre Kollegin kommt dabei durch ein Unglück, das geschieht ums Leben und Holly quälen seitdem Schuldgefühle.Sie macht Jays Familie ausfindig und versucht durch ihre Unterstätzung der Familie etwas zurückzugeben.

Der Leser verfolgt alle drei Lebensgeschichten von diesen Wendepunkten an im Leben der drei Frauen.

Ich habe diese Geschichten mit großem Interesse verfolgt. Johannas Geschichte fand ich am interessantesten, aber auch Mylene und Holly habe ich gerne in ihrem Leben begleitet.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Figuren waren mir mehr oder weniger nah, je nach Geschichte, aber am Ende hat alles ein versöhnliches Ende gefunden, das teilweise überraschte und für mich nicht unbedingt vorhersehbar war.

Ein schöner Schmöker für entspannte Lesestunden.

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