Profilbild von Booknaerrisch

Booknaerrisch

Lesejury Star
offline

Booknaerrisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booknaerrisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2017

Einnehmend, tiefgründig, ein besonderes Leseerlebnis!

Kleine Stadt der großen Träume
0

Zitate:

"Björnstadt ist eine Eishockeystadt, deren Einwohnern man vieles nachsagen kann, aber nicht, dass sie unzuverlässig wären. Wenn man hier wohnt, weiß man, was einen erwartet. Tagein, Tagaus." Seite ...

Zitate:

"Björnstadt ist eine Eishockeystadt, deren Einwohnern man vieles nachsagen kann, aber nicht, dass sie unzuverlässig wären. Wenn man hier wohnt, weiß man, was einen erwartet. Tagein, Tagaus." Seite 9

"Das ist das Einzige, was dieser Sport einem abverlangt. Einfach alles, was man hat." Seite 16

"Sune ist sich nur nicht mehr so sicher, ob das alles ist, was ein Eishockeyklub hervorbringen sollte: Jungs, die nie verlieren." Seite 37
"Sie wurden glücklich, jedenfalls so glücklich, wie eine Familie werden kann, wenn sie eine Trauer in sich trägt, die zu groß ist, um mit der Zeit zu vergehen." Seite 89


Meinung:

Die kleine Stadt Björnstadt hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich. Kälte, Dunkelheit und steigende Arbeitslosigkeit macht sie nicht gerade zu einem einladenden Wohnort. Das Einzige, was die Gemeinde zusammenhält, ist das Eishockey! Und hierauf beruht auch ihre ganze Geschichte und vor allem, ihre gesamte Hoffnung.
Wenn... Ja wenn sie doch nur ins Finale kommen und dann auch noch gewinnen könnten! Dann wären mit einem Schlag all ihre Sorgen vergessen. Die Stadt wäre wieder im Fokus und würde dringend benötigte Gelder und Ausbauten bekommen...
Aber natürlich hat auch jede Stadt seine zusätzlichen Herausforderungen und Geheimnisse, denen sie sich stellen muss. Aber so oder so, das Halbfinale wird kommen ;)

Zu Beginn der Story erfährt der Leser, dass etwas Schreckliches passieren wird. Wie es dazu kam, erzählt uns dann jedoch erst der Rest des Buches ;)
Wir begleiten viele Charaktere durch das Geschehen, aus deren wechselnden Perspektiven wir die ganze Geschichte erzählt bekommen. Aber egal ob Maya, Kevin, Benji, Bobo, Amat, David, Ramona, Peter oder Mira (und ich habe bestimmt jemanden vergessen), jede der Personen hat seine ganz eigenen Gedanken, Gefühle, Ängste und auch traurige Geheimnisse, aus denen das Buch zum Großteil besteht. Es passiert natürlich auch etwas unheimlich Schlimmes, aber dazu möchte ich jetzt noch nicht so viel verraten ;)

Alles in allem ist die Geschichte um Bjönstadt eher ruhig gehalten, aber Fredrik Backman schafft es, mich dennoch gierig Seite um Seite verschlingen lassen zu wollen. Warum das so ist?
Seit ich dieses Jahr im Urlaub "ein Mann namens Ove" gelesen habe, war mir klar, dass ich wieder etwas von ihm lesen würde. Denn mit Ove hat er ganz klar mein Herz berührt. Dementsprechend neugierig war ich auch darauf, ob es ihm mit "Kleine Stadt der großen Träume" wieder gelingen würde. Natürlich ist die Geschichte eine ganz andere, aber auch mit diesem Buch konnte er mich komplett fesseln!
Seine Art zu schreiben ist einfach ergreifend, denn er schafft es immer wieder -auch mit wenigen Worten-, große Emotionen in mir hervorzurufen.
Darüber hinaus schreibt Fredrik Backman mit einer faszinierenden Bildhaftigkeit und lässt Informationen sowie Hintergründe erst nach und nach raus, so dass ich quasi GEZWUNGEN war, tief in die Geschichte einzutauchen und immer weiter zu lesen. :D

Und auch, wenn die Geschichte um Björnstadt und seine Einwohner eher beklemmend und düster ist -nicht nur, dass jede angesprochene Person irgendwelche traurigen Details beinhaltet, auch liegt die gesamte Hoffnung auf den Schultern der Kinder, was definitiv kein leichtes Los ist-, schafft der Autor es doch immer wieder, mich mit Momenten voller Liebe und Humor aus der Trauer ausbrechen zu lassen.
Ich konnte mich oft nicht entscheiden, ob ich nun zornig sein soll, oder lieber weinen möchte! Ob aus Rührung der Trauer, bei Fredrik Backman ist das alles innerhalb weniger Sekunden abwechselnd möglich!

Für mich war "Kleine Stadt der großen Träume" ein wirklich bewegendes Buch voller Emotionen, menschlicher Abgründe, geplatzten Träumen aber auch Loyalität, Liebe und Freundschaft.
Diese gelungene Mischung macht diese Geschichte für mich zu einem einnehmenden und vor allem tiefgründigen sowie besonderem Leseerlebnis!
Irgendwie schafft es der Autor immer wieder, ganz tief in die Köpfe und Herzen der Leser einzudringen. So ist es ihm nicht nur gelungen mich zu berühren, sondern mich -durch die doch sehr ernste Thematik- auch über dunklere Seiten in uns nachdenken zu lassen.
Und bestimmt werden viele von euch ihr Herz an ein paar der Protagonisten verlieren, denn manche schaffen es wirklich, uns zu überraschen. Auch wenn -oder gerade weil- wir ursprünglich ein ganz anderes Bild von ihnen hatten ;) Es ist nun mal nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag!

Veröffentlicht am 20.10.2017

Ein genialer Einstieg in die Reihe, der Lust auf mehr macht!

Ein Reif von Eisen
0

Zitate:

"Ihre Finger waren ungeschickt geworden wie jede Bewegung ihres ausgemergelten Körpers. Und sie war schon mager gewesen, bevor der Hunger begonnen hatte." Seite 8

"Und die Welt war grauer geworden ...

Zitate:

"Ihre Finger waren ungeschickt geworden wie jede Bewegung ihres ausgemergelten Körpers. Und sie war schon mager gewesen, bevor der Hunger begonnen hatte." Seite 8

"Und die Welt war grauer geworden in den Jahren seines Lebens. Die Dunkelheit würde kommen." Seite 30

"Mit erhobenem Haupt würde er der Marter begegnen. So lange das Haupt noch auf seinen Schultern saß." Seite 139


Meinung:

Es herrschen düstere und kalte Zeiten im Kaiserreich der Esche. Dürre, Fluten, Stürme und Hungersnot haben die Einwohner eingeholt und eins ist allen Beteiligten klar: die Dunkelheit wird kommen, denn die vergessenen Götter zürnen!
In dieser Welt treffen wir auf vier komplett unterschiedliche Charaktere und begleiten sie auf ihrem Weg.
Morwa, ein Hetmann des Nordens, der die dortigen Stämme einen und zu deren König emporsteigen möchte, seine uneheliche Tochter Sölva, die ihn bei seinem Feldzug zusammen mit ihren vier Brüdern begleitet, Pol, ein junger Waise, der bei seinem diesmaligen Raubzug einen folgenschweren Fehler begeht sowie Leyken aus dem Oasenvolk, deren Leute von der Kaisergarde getötet und deren Schwester hierbei entführt wurde.
Jeder dieser Charaktere hat ein stetes Ziel vor Augen, ungewiss ist nur, inwiefern sich ihre Hoffnungen erfüllen werden...

Wie manche von euch vielleicht mitbekommen haben, durfte ich auf der FBM Stephan M. Rother treffen und so meine Vorfreude auf die Geschichte noch steigern. Ich glaube, ich spreche im Namen aller, die dort versammelt waren, wenn ich sage, dass es ein sehr sympathisches aber vor allem auch witziges Treffen war. Umso neugieriger war ich also darauf ob es dem Autoren gelungen ist, seinen Humor in ein doch eher ernstes und dunkles Genre einfließen zu lassen.
Und ja, er kann! Hin und wieder findet sich ein kleines humorvolles Nebensätzchen, bei dem ich dann doch lachen musste. Aber keine Angst! Alles natürlich in einem Rahmen, der für Fantasy noch sehr gut vertretbar ist. Wirklich klasse gemacht!
Doch er kann definitiv nicht nur witzig. Die Geschichte ist generell recht düster gehalten, stellenweise auch derb und blutig, genau so, wie das eben muss :)
Mit seinem bildhaften und vor allem fesselnden Schreibstil ist es ihm gelungen eine beeindruckende Welt zu kreieren, die mich tief in ihren Bann gezogen und von der ersten Seite an hat mitfiebern lassen. Dazu sollte natürlich erwähnt werden, dass die Kapitel im Wechsel aus der Sicht der unterschiedlichen Personen erzählt werden und bei allen von Anfang an ordentlich was los ist ;)

Aber nicht nur Stimmung und Setting sind sehr gelungen, auch die Charaktere konnten mich begeistern. Selbst der schlachtenschlagende Morwa überrascht den Leser mit dem ein oder anderen Gedankengang, den man so nicht vermutet hätte. Auf jeden Fall findet sich in den Überlegungen der vier der ein oder andere Anlass, der mich als Leser sowohl zum Nachdenken, als auch zum Mitfiebern brachte. Wobei ich dazusagen muss, dass sich auch so mancher Nebendarsteller findet, dem der ein oder andere Leser auf jeden Fall auch sein Herz schenken wird...

Was mich persönlich jedoch am allermeisten fesselte, ist der Ideenreichtum des Autors. Unter anderem begegnen uns magische oder eher übernatürliche Elemente, die sehr interessant und geheimnisvoll sind, aber auch phantasievolle "Eigenkreationen". Bei diesen will ich jedoch nicht zuviel verraten, das müsst ihr dann schon selbst lesen ;) Wirklich genial fand ich die Idee mit dieser Schachvariante, die.... Ähm nö, ich lass das mal so stehen!

Alles in allem war "Die Königschroniken #1 - Ein Reif von Eisen" für mich ein wirklich genialer Einstieg in die Reihe, der Lust auf mehr macht!
Und nur so nebenbei... Ich hätte bestimmt auch ohne diesen fiesen Cliffhanger weitergelesen ;) Wie gut, dass es im nächsten Frühjahr bereits weitergeht!
Ich für meinen Teil freue mich schon sehr darauf, wieder in diese kalte, grausame Welt abzutauchen, die unseren Protagonisten alles abverlangt. Solange ich dabei auf meiner Couch liegen darf, ist alles gut :D

Veröffentlicht am 27.05.2020

Sehr blutig und spannend, spannend, spannend!

Cursed - Die Auserwählte
0

Nimues Clan wird, wie der vieler anderer Feys, von den Roten Paladinen nahezu komplett ausgelöscht. Der letzte Wunsch ihrer sterbenden Mutter: das Schwert der Macht, das sie jahrelang versteckt hat, zu ...

Nimues Clan wird, wie der vieler anderer Feys, von den Roten Paladinen nahezu komplett ausgelöscht. Der letzte Wunsch ihrer sterbenden Mutter: das Schwert der Macht, das sie jahrelang versteckt hat, zu Merlin zu bringen. Nimue macht sich auf den Weg. Nichts ahnend, dass das Schwert und ihre Reise vielleicht anderes mit ihr vorhaben könnten.

Die Bezeichnung als Neuerzählung der Artus-Sage hat mich sofort neugierig gemacht.
Die Geschichte selbst ist jetzt zwar deutlich weg vom Ursprung, jedoch jetzt auch nicht wirklich etwas komplett Neues: Naturvölker die als abnorm betrachtet, vom Klerus verfolgt und getötet werden, der ewige Machtkampf zwischen Krone und Kirche und dazwischen ein paar Protagonisten, die wir auf ihrem abenteuerlichen Weg begleiten. Hier fangen jedoch gleichzeitig auch große Unterschiede an.
Wir begegnen zwar bekannten Namen, diese haben mit den ursprünglichen Darstellungen jedoch, zumindest zu Beginn, nicht viel gemein. Arthur ist "nur" ein menschlicher Söldner, der in der Geschichte mitspielt. Ein charmanter zwar, der definitiv eine Rolle spielt, aber eben nicht die erwartete.
Merlin ist ein etwas abgehalfteter Trunkenbold, der seine Magie verloren hat. Aber mein trauriges Highlight ist wohl Lancelot, aber das müsst ihr jetzt wirklich selbst lesen ;)
Nimue selbst ist mir persönlich ein bisschen zu hitzeblitzig und impulsiv/unbedacht, aber abgesehen davon haben mir die Charaktere sehr gut gefallen. Dieser Punkt führt mich auch direkt zum nächsten Aspekt.

Von der ersten bis zur letzten Seite ist UNHEIMLICH viel los. Wir begleiten abwechselnd die unterschiedlichsten Personen, stellenweise geht es sogar schon nach jedem Absatz um eine andere. Ich habe einfach irgendwann aufgehört zu zählen :D
Und dann wäre da noch die Storyline selbst. Wir stolpern von Intrige zu Blutvergießen und neuer Wendung, der Leser bekommt kaum Verschnaufpausen!
Spannend, spannend, spannend!

Was man jedoch wissen sollte -nicht, dass es mich stören würde, ganz im Gegenteil, für mich klappt es so perfekt!-, ist, dass sehr, sehr viel Blut vergossen wird. Blut, Verstümmelung, Intrigen, Mord und noch mehr Blut, lassen eine unheimlich gelungene und für mich passende Atmosphäre entstehen. Dunkel, bedrohlich, schmutzig - und nie weiß man so wirklich, wer tatsächlich Freund und wer Feind ist.
Ok, manche Dinge waren ein bisschen abzusehen und aber letztendlich haben sie einfach nur so Sinn gemacht. Ich für meinen Teil habe die Geschichte, wie auch die genialen Illustrationen sehr genossen und warte nun sehnsüchtig auf die Serie. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange warten, die Neugier ist jedenfalls geschürt - und natürlich würde ich mich auch über eine Fortsetzung freuen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Atmosphärisch absolut fesselnd, wenn auch für mich vielleicht nicht wirklich ein Thriller

Zurück im Zorn
0

Anna erhält seit fünf Jahren jährlich einen Drohbrief. Eigentlich kümmert sie sich nicht darum, doch dieses Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal kommen noch Drohanrufe hinzu, die nicht nur sie, sondern ...

Anna erhält seit fünf Jahren jährlich einen Drohbrief. Eigentlich kümmert sie sich nicht darum, doch dieses Jahr ist alles anders. Zum ersten Mal kommen noch Drohanrufe hinzu, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familie betreffen.
Da sie selbst ihre Eltern und ihren Bruder durch einen Brandstifter in der sogenannten „Brandnacht“ verloren hat, bleibt ihr nichts übrig, als ihre restliche Familie in ihrer alten Heimat zu warnen. Wohl wissend, wie gefährlich das Ganze werden könnte.

Wir dürfen sowohl Anna, als auch Willy abwechselnd begleiten, was ein erhöhtes Augenmerk auf diese beiden und ihre Eigenschaften ermöglicht. Während Anna eine Sozialarbeiterin mit einem echt üblen Aggressionsproblem ist, ist Willy ein abgehalfterter Ex-Polizist im Ruhestand, der den Ruf hat, ein bisschen plemplem zu sein. Ok zugegeben, neben seiner Obsession um den Fall der "Brandnacht", hat wohl auch er ein kleines Aggressionsproblem... Die beiden sind ein grundverschiedenes Paar, und dennoch -oder gerade deswegen- haben sie mich oft zum Schmunzeln gebracht. Zu Beginn erinnert mich Willy ein bisschen an den Hauptdarsteller des Films „Oben“, da er mit dem Verlust seiner Frau Eva nicht klarkommt und sich so zumindest in mein Herz geschlichen hat.
Bei Anna hat das Warmwerden ein bisschen länger gedauert, sie ist doch sehr impulsiv und ihre Vorgehensweise wäre wohl einfach manchmal nicht meine gewesen, wenn ihr versteht, was ich meine. Doch mit jeder gelesenen Seite, schließt man letzten Endes beide immer mehr ins Herz.

Was mir absolut ins Auge gefallen ist, ist die Art, mit der Christoph Heiden den kleinen Ort, in der die Geschichte spielt, zum Leben erweckt hat. Ein kleines Provinznest, das man getrost als sozialen Brennpunkt bezeichnen könnte. Gewalt, Arbeitslosigkeit, Alkohol und, nennen wir es mal, „eingeschränkte und eingefahrene Sichtweisen“, zeichnen ein klares Bild des Dörfchens, deren Einwohner man geradezu vor sich sehen kann. Sie unterstreichen das komplette Geschehen, indem sie Mit-Akteure in einem Konstrukt werden, bei dem man bis zum Schluss absolut nicht erahnen kann, wer jetzt der wahre Unhold ist, und wer welche Absichten verfolgt. Garniert mit ein paar unerwarteten Wendungen, entsteht daraus ein gelungenes Stück Unterhaltung.
Denn, auch wenn ich persönlich das Buch auf Grund der gewählten Geschwindigkeit, der vergossenen Blutmenge oder dem tatsächlichen Actionanteil vielleicht eher als Krimi denn als Thriller eingruppieren würde, kommt zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise Langeweile auf. Die Spannung geht nie verloren, da wir zu sehr mit den Charakteren mitfiebern und der weitere Verlauf immer interessant bleibt.

Veröffentlicht am 18.02.2020

besser als Band 1, eine gelungene Fortsetzung!

Die Runenmeisterin
0

Wie zu befürchten, versucht der Namenlose sich einen neuen Körper zu ergaunern, um seinem Ende auszuweichen. Natürlich geschieht dies auch, da er mit Ayrin noch eine Rechnung zu begleichen hat.
Doch sie ...

Wie zu befürchten, versucht der Namenlose sich einen neuen Körper zu ergaunern, um seinem Ende auszuweichen. Natürlich geschieht dies auch, da er mit Ayrin noch eine Rechnung zu begleichen hat.
Doch sie hat leider ganz andere Sorgen. Nicht nur, dass sie ihren Bruder Baren und einen gewissen Leutnant vermisst – nein, plötzlich geschieht auch etwas Sonderbares mit Lar Maberic. Und sie ist vielleicht die Einzige, die ihn retten kann, denn scheinbar gibt es nichts, was man gegen sein nahendes Ende tun kann.

Ein weiteres Mal dürfen wir Ayrin, Maberic und weitere alte Bekannte auf ihrem Abenteuer gegen den Namenlosen begleiten.
Wir lesen die Geschichte abwechselnd an drei Schauplätzen, wir begleiten Ragne, Ayrin und den Namenlosen, was -durch kurze Einblicke in die jeweiligen Gedanken und Pläne- für gelungene Abwechslung und Spannung sorgt. Es werden düstere Pläne, Ränke und Machenschaften geschmiedet, und man weiß als Leser nie, wo das Geplante geschehen, wie hart es zuschlagen und ob die betroffene Person noch einen Weg finden wird, das Ganze abzuwenden. Vor allem gibt es einige unbekannte Motive, bei denen man sich einfach überraschen lassen muss, da man noch nicht wirklich weiß, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Das mit dem Vertrauen ist ja immer so eine Sache ;)
Als gelungenen Kontrast zu dem düsteren und todbringenden Setting, dienen die vielen auflockernden und stellenweise lustigen Szenen – nicht selten musste ich über die Kabbeleien zwischen Ragne und Tsifer schmunzeln, aber auch die Gesprächen zwischen Hufting, Ayrin, Bo und Maberic haben einen ganz eigenen Charme und erhellen das Geschehen mit Sarkasmus und zotigen Frotzeleien.

Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, weiß, dass ich hierzu ein paar Kritikpunkte hatte.
Zum einen waren mir die Charaktere etwas zu farblos. Gerade die für mein Empfinden „vorlaute“ Ayrin bekommt deutlich mehr Tiefe und ist nun auch reifer. Gerade bei ihr konnte ich eine schöne Entwicklung verfolgen. Sie ist noch immer direkt und forsch, aber eben nicht mehr so unbedacht und frech. Die aktuelle Ayrin gefällt mir bedeutend besser.
Zum anderen habe ich lose Enden der Story kritisiert – diese werden nicht nur wieder aufgenommen, sondern auch zu meiner vollsten Zufriedenheit weiterbehandelt – von daher habe ich diesbezüglich nichts mehr auszusetzen ;)

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich jedoch.
Ich empfand den Einstieg als etwas lang, die Geschichte dreht sich für meinen Geschmack ein bisschen im Kreis, ohne wirklich voran zu kommen – das hätte man gerne etwas straffen können.
Des Weiteren fand ich die Häufigkeit, mit der Ayrin und Ragne von ihren Reisebegleitern etwas gefragt werden wie „hörst du es nicht?“, wahlweise zu ersetzen durch „siehst“ oder „fühlst du es nicht“, gegen Ende wirklich anstrengend. Es gibt eigentlich kein Gespräch, in dem nicht eine dieser Fragen/Vorwürfe vorkommt, das war mir ein bisschen viel auf Dauer. Wäre ich anstelle der Damen gewesen, wäre ich vermutlich völlig eskaliert :D Keine Ahnung, ob nur mich das stört, aber tut mir leid, es war einfach echt viel…

Alles in allem war „Das eiserne Buch“ für mich jedoch eine gelungene Fortsetzung, die den Reiheneinstieg definitiv übertrumpfen konnte. Torsten Fink punktet mit reiferen und dem Leser näheren Protas, witzigen Dialogen und spannenden Entwicklungen mit einen sehr überraschenden Ende. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung