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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2024

urkomisch - wortgewaltig - schrullig - verschroben - skurril - liebenswert - positiv - besonders

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Für Sammlerin und Bücherwurm Ottilie ändert sich alles, als im Nachbarhaus neue Bewohner einziehen. In einer Nacht- und Nebelaktion sind Eltern mit drei Kindern samt Opa und Haustier plötzlich da. Etwas ...

Für Sammlerin und Bücherwurm Ottilie ändert sich alles, als im Nachbarhaus neue Bewohner einziehen. In einer Nacht- und Nebelaktion sind Eltern mit drei Kindern samt Opa und Haustier plötzlich da. Etwas sonderbar erscheinen sie ihr schon, aber mit jedem weiterenTag schließt Ottilie sie mehr und mehr ins Herz.

Tja, ich habe bei diesem Buch ein Problem, ein Luxusproblem, ich kann mich nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. Denn ich habe viel gelacht, ich fand es sprachlich sehr interessant und alle angesprochenen Themen wurden sehr gut vermittelt - es enthält eine besondere, bemerkenswerte und gehaltvolle Geschichte.

Die Autorin hat sich herrlich verschrobene, liebenswerte Charaktere mit besonderen Vorlieben oder skurrilen Angewohnheiten ausgedacht, die den Leser schmunzeln lassen. In verrückten Situationen lässt sie sie urkomisch agieren. Außerdem ist die Namens- und Wortwahl der Protagonisten an vielen Stellen gewollt unpassend und deshalb witzig.

Der Text macht Lust auf Sprache. Geschickt und wortgewaltig spielt die Autorin mit Buchstaben, Worten und Sätzen. So ersetzt sie in der wörtlichen Rede eines Koffers alle Vokale gegen ein „ö“. Einige Wörter sind grundsätzlich nur von hinten nach vorne zu lesen, z.B. tsgnA. Den Junglesern werden schwierige oder außergewöhnliche Ausdrücke vorgestellt und erklärt. Auch Synonyme werden an vielen Stellen hintereinander benutzt. Spielerisch erweitert sich der Wortschatz des Lesers. Einige Charaktere sprechen Dialekt oder benutzen unsere Grammatik falsch. Andere Personen berichtigen dies, sodass ein Lerneffekt garantiert ist. Die Liebe zur Sprache gipfelt in informativen Haupt- und Nebensätzen, die Spaß machen. Zusätzlich wird erklärt, dass sich Sprache durch Morsezeichen übermitteln lässt. Insgesamt werden also die Leserinnen und Leser aufgefordert, sich intensiv mit Sprache zu beschäftigen.

Die aktuelle Themenwahl, die zielgruppengerechte Umsetzung und die durchweg positiven Botschaften der Autorin haben mich überzeugt. Sie beleuchtet Freundschaft und Familie aus verschiedenen Blickwinkeln, hält ein Plädoyer für Akzeptanz, kämpft gegen Vorurteile und thematisiert Emotionen wie Freude, Liebe und Angst ohne den Humor aus den Augen zu verlieren. Sehr gut gefällt mir die Vorstellung von vielen positiven Verhaltensweisen für das menschliche Miteinander. Hervorzuheben ist die Aussage „sei wie du bist - du bist richtig“, die laut Autorin besonders innerhalb des Freundeskreises und der Familie zum Tragen kommen sollte. Interessant finde ich hierbei die Tatsache, dass es sich bei den Grauses um eine Wahlfamilie handelt. Hat also jeder die Möglichkeit, sich aus engen Freunden eine neue Familie zu formen, falls die Blutsverwandten denjenigen nicht akzeptieren?

Allen Schülerinnen und Schülern am Ende der Grundschule oder später wärmstens empfohlen. Die eingestreuten Zeichnungen veranschaulichen das Gelesene. Spätestens am Ende des Buches sind die Leserinnen und Leser Sprachexperten und sehen die Welt mit anderen Augen.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Pferdebegeisterung - Sommerferien - gefühlvolle Momente - besondere Fähigkeiten

Islandhof Hohensonne 3
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In den Sommerferien warten weitere Abenteuer auf Frieda und Max. Sie eilen auf dem Nachbarhof zu Hilfe, als dort ein Unglück passiert. Auf dem Islandhof Hohensonne haben sie ebenfalls alle Hände voll zu ...

In den Sommerferien warten weitere Abenteuer auf Frieda und Max. Sie eilen auf dem Nachbarhof zu Hilfe, als dort ein Unglück passiert. Auf dem Islandhof Hohensonne haben sie ebenfalls alle Hände voll zu tun, weil ein Pferd besondere Aufmerksamkeit benötigt. Außerdem wollen die beiden natürlich ganz viel Zeit mit ihren Pferden und miteinander verbringen.

Diese neue Erzählung über die Ereignisse auf dem Islandhof schließt zeitlich und inhaltlich direkt an die Geschichte aus Band 2 an. Sehr gefreut habe ich mich, dass sich die aufkommende erste Liebe zwischen Frieda und Max weiterentwickelt. Denn ich hatte gehofft, mehr von der Beziehung lesen zu dürfen. Die Autorin schafft es erneut, die Gefühle der jungen Protagonisten treffend zu formulieren und nachvollziehbar zu beschreiben. Dabei gelingt es ihr, nicht kitschig oder hölzern zu werden. Es macht richtig Spaß, dabei sein zu dürfen.
Nach einigen spannenden Passagen wird in der zweiten Hälfte des Buches ein Nebencharakter in den Fokus der Geschichte gerückt. Dieser neue Erzählstrang konnte mich voll überzeugen. Die damit verbundenen Gefühle sind so gut beschrieben, dass jemand, der nah am Wasser gebaut hat, sicherlich die eine oder andere Träne verdrücken wird. Aber auch der Humor kommt hier nicht zu kurz, Schmunzeln ist erlaubt.
Alle Figuren der Geschichte sind wirklich gut konzipiert und aufeinander abgestimmt, deshalb freue ich mich auf eine Fortsetzung der Reihe. Zu gerne möchte ich wissen, wie das Leben auf dem Hof weitergehen wird. Die Entwicklung der Familiengeschichten, der Freundschaftsbeziehungen, der ersten Liebe, aber auch der inneren Konflikte und Probleme interessieren mich sehr. Denn die Autorin schafft es, jedem Leser klar zu machen, wie schön das Leben trotz seinen Schwierigkeiten sein kann.

Für alle pferdebegeisterten Mädchen ab 10 Jahren sehr zu empfehlen. Die Bände 1 und 2 müssen nicht notwendigerweise gelesen worden sein, dieser Band lässt sich auch ohne Vorwissen genießen. Die sehr gefühlvollen Momente, sowohl mit den Pferden als auch zwischen Frieda und Max, möchte ich außerdem allen jungen Leserinnen sehr ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Sommerferien mit Pferden und Freunden verbringen - Pferdewissen - erste Schmetterlinge im Bauch - gewürzt mit einem Hauch Übersinnlichem

Islandhof Hohensonne 2
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Endlich haben die Sommerferien für Frieda und ihren Freund Max begonnen. Natürlich gibt es für die beiden nichts Schöneres, als diese mit ihren Pferden zu verbringen. Gemeinsam mit ihren Freunden, Geschwistern ...

Endlich haben die Sommerferien für Frieda und ihren Freund Max begonnen. Natürlich gibt es für die beiden nichts Schöneres, als diese mit ihren Pferden zu verbringen. Gemeinsam mit ihren Freunden, Geschwistern und Cousins und Cousinen nimmt Frieda an einem Reittraining teil. Dabei gilt es außer den schwierigen Prüfungen diverse Probleme unter den teilnehmenden Jugendlichen zu lösen sowie Familiengeheimnisse aufzudecken.

In diesem Buch konnte ich eine neue, moderne und richtig gute Pferdegeschichte entdecken, in der ganz nebenbei einiges an Pferdewissen vermittelt wird. Es hat mir großen Spaß gemacht den Text zu lesen. Er ist gut und sehr realistisch geschrieben. Besonders ans Herz gewachsen sind mir die beiden Hauptcharaktere Frieda und Max. Beide sind sehr ausführlich beschrieben, ihre Handlungen nachvollziehbar und ihre Gefühlswelten sehr interessant. Ihre aufkeimende erste Liebe wird treffend formuliert. Dabei „knistert“ es richtig und es kommen Erinnerungen an eigene „erste Schmetterlinge im Bauch“ hoch. Die Gefühle und Gedanken der Menschen, aber auch der Pferde, werden gut vermittelt. Durch ein übersinnliches Element, das Gedankenaustauschen mit den Pferden, werden die Emotionen noch stärker hervorgehoben und in den Mittelpunkt gerückt. Das ist ein sehr kluger Schachzug der Autorin und macht den Reiz der Geschichte aus.
Leider habe ich Teil 1 der Reihe nicht gelesen, aber im ersten Kapitel dieses Buches werden alle Personen nochmals vorgestellt und die Handlung von Band 2 ist ohne Vorwissen verständlich. In der Geschichte wird viel durch wörtliche Rede erzählt, was den Text sehr lebendig macht. Außerdem ist er flüssig und einfach zu lesen, weil selten lange, verschachtelte Sätze benutzt werden. Allerdings wird an einigen Stellen Reitexperten-Sprache verwendet, sodass ich mir eine Erklärung der Begriffe an irgendeiner Stelle (z.B. als Glossar ganz hinten) im Buch gewünscht hätte.

Diese Geschichte ist für alle pferdebegeisterten Mädchen oder solche, die es werden wollen ab 10 oder 12 Jahren zu empfehlen. Junge Reiterinnen können viel über Pferde, insbesondere Isländer, und den Reitsport erfahren. Familienzusammenhalt, Konfliktbewältigung, Freundschaft und die erste Liebe sind die emotionalen Highlights des Inhalts und werden durch etwas Übernatürlichkeit super ergänzt und unterstrichen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Spannung pur - Emotionen hautnah - Detektiv spielen und mitraten

ONE OF US IS LYING
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Fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten, müssen gemeinsam in einer amerikanischen Highschool nachsitzen. Einer von ihnen bricht plötzlich zusammen und stirbt wenig später im Krankenhaus. ...

Fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten, müssen gemeinsam in einer amerikanischen Highschool nachsitzen. Einer von ihnen bricht plötzlich zusammen und stirbt wenig später im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen Mordes und verdächtigt die verbliebenen vier Schülerinnen und Schüler. Wer hat es getan? Alle haben sie ihre „Leichen“ im Keller. Der Tote war der Urheber der App „About That“. Dort wurden die neuesten skandalösen Meldungen zu Jugendlichen der Schule von ihm veröffentlicht.

Der Titel und das Cover haben mich angesprochen, deshalb war ich sehr gespannt auf das Buch. In den einzelnen Kapiteln kommt immer ein anderer der vier Verdächtigen als Ich-Erzähler zu Wort. Das hat mich anfangs sehr irritiert und mir den Einstieg in die Geschichte erschwert. Als ich nach einigen Kapiteln alle Charaktere ihren Erzählweisen zuordnen konnte, war ich begeistert von der Geschichte und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und wer es war. Ein großer Suchtfaktor waren die nach und nach eingestreuten Informationen, die dem Leser das Detektivspielen ermöglichen. Das Buch ist sehr spannend, voller raffinierter Wendungen und man taucht tief in alle Gefühlswelten der männlichen und weiblichen Erzähler ein. Dabei geht es um Familie, Freundschaft, erste Liebe, Sexualität und Alltagsprobleme, aber auch um Mobbing, Drogen, Gewalt, Selbstfindung und Erwachsenwerden.

Diesen Krimi sollten alle ab 16 lesen, die gerne rätseln, wer es gewesen sein könnte, und dabei gleichzeitig viel vom Drumherum und Seelenleben der Akteure erfahren möchten. Dabei sollten die Leser Spaß an Jugendsprache mitbringen und keine Scheu vor drastischen Schilderungen haben. Gewalt- und Liebesszenen werden unverblümt und emotional beschrieben.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Zwillings-Internatsgeschichte - zum Mitfiebern und MItfühlen - spannend

Das Geheimnis von Rookwood
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Nach den aufregenden Ereignissen des ersten Bandes sind Scarlet und Ivy gemeinsam zurück in der Internatsschule Rookwood. Der alte Direktor hat wieder die Leitung übernommen. Wie seine Vorgängerin beginnt ...

Nach den aufregenden Ereignissen des ersten Bandes sind Scarlet und Ivy gemeinsam zurück in der Internatsschule Rookwood. Der alte Direktor hat wieder die Leitung übernommen. Wie seine Vorgängerin beginnt er das neue Schuljahr mit Lügen, da er behauptet, dass Ivy die „Neue“ ist und Scarlet nie weg war. Alle Lehrerinnen und Schülerinnen haben Angst vor ihm und, obwohl sie es vielleicht besser wissen, machen sie bei dem Schauspiel mit. Aber Rookwood wäre nicht Rookwood, wenn nicht Geheimnisse und Rätsel auftauchen würden.

Die Autorin lässt die Schwestern als Ich-Erzählerinnen zu Wort kommen, abwechselnd trägt ein Kapitel die Überschrift Ivy oder Scarlet. Der Leser muss sich am Anfang eines jeden Kapitels von neuem in eine der Schwestern hineindenken. Dieses Mittel wurde von der Verfasserin klug gewählt, macht es doch die Verwirrung der Schwestern für den Leser spürbar. Wie für den Leser ist es auch für Scarlet und Ivy schwierig sich in die Denkweise der Schwester hineinzuversetzen. Beide haben sich durch die Vorfälle im ersten Band verändert. Ivy ist selbstbestimmter geworden und sagt ihre Meinung. Scarlet muss entdecken, dass sie nicht mehr so furchtlos ist und sogar eifersüchtig wird. Im ganzen Buch schwelt der Konflikt zwischen den Schwestern. Er nimmt einen Großteil der Geschichte ein. Das Geheimnis rückt in den Hintergrund und die Lösung des Rätsels fällt für meinen Geschmack einfach so vom Himmel. Aber das ändert nichts daran, dass die Geschichte sehr spannend geschrieben ist und ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Dummerweise muss ich die Spannung aushalten, denn die Klärung der vielen Andeutungen in den letzten Kapiteln wird von der Autorin auf die nächsten Bände verschoben. Die Teile 3 bis 6 sind im Englischen schon erschienen.

Ich empfehle den zweiten Teil dieser Zwillings-Internatsgeschichte allen Mädchen ab 12 Jahren, die Teil 1 gelesen haben. Spannung und Mitfiebern, aber auch Mitfühlen ist wieder garantiert. Genauso gut wie das erste Buch – unbedingt lesen. Falls ihr es nicht aushalten könnt, weil so Vieles am Ende offen bleibt, wartet mit dem Lesen bis die nächsten Bände erschienen sind oder lest die Geschichte im Original auf Englisch.

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