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Veröffentlicht am 15.04.2024

Tolle Charaktere, queere Story, liebevolle Beziehungen

Bright Falls 1. Delilah Green Doesn't Care
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Wieder ein toller queerer Easy-Read mit einer schönen Umgebung, starken Charakteren und liebevollen Beziehungen. Besonders auch die Beziehung zwischen den beiden Schwestern hat mich sehr berührt. Gefallen ...

Wieder ein toller queerer Easy-Read mit einer schönen Umgebung, starken Charakteren und liebevollen Beziehungen. Besonders auch die Beziehung zwischen den beiden Schwestern hat mich sehr berührt. Gefallen hat mir außerdem, dass auf überzogenes Drama verzichtet wurde und die Konflikte sehr nachvollziehbar waren.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine würdige Fortsetzung

Miez Marple und die Pfote des Todes
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Wer Teil 1 mochte, wird hier auch wieder glücklich werden. Solide Fortsetzung, die ich spannend und leicht zu lesen fand. Beim ersten Teil war denke ich die Sprache einfach noch neuer und deshalb für mich ...

Wer Teil 1 mochte, wird hier auch wieder glücklich werden. Solide Fortsetzung, die ich spannend und leicht zu lesen fand. Beim ersten Teil war denke ich die Sprache einfach noch neuer und deshalb für mich begeisternder, aber der Autor hat das alles schlüssig und unterhaltsam fortgesetzt. Richtig tolle Lektüre für einen Sofatag.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Was für ein besonderes, emotionales und lehrreiches Buch!

Issa
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In „Issa“ begleiten wir die gleichnamige Protagonistin in den frühen 2000ern parallel zu ihren Ahninnen - beginnend mit ihrer Ur-Ur-Großmutter Enanga etwa 100 Jahre zuvor. Issa ist am Anfang ihrer ersten ...

In „Issa“ begleiten wir die gleichnamige Protagonistin in den frühen 2000ern parallel zu ihren Ahninnen - beginnend mit ihrer Ur-Ur-Großmutter Enanga etwa 100 Jahre zuvor. Issa ist am Anfang ihrer ersten Schwangerschaft und wird von ihrer Mutter quasi dazu genötigt, in die Heimat Kamerun zu fliegen und sich dort spirituellen Ritualen zum Schutz der Schwangeren sowie ihres Kindes zu unterziehen. Dort trifft Issa auf ihre Großmutter Namondo und ihre Urgroßmutter Marijoh.

Mit Issas Figur wird eindrücklich der innere Schmerz einer Suche nach der eigenen Identität sowie das von außen zugefügte Leid in Form von Alltagsrassismus in Deutschland gezeichnet. Sie scheint zu weiß für Kamerun und zu Schwarz für Deutschland zu sein. Ihre Reise im Verlauf des Buches mitzuerleben und zu sehen, wie sie ihren Frieden findet, hat mich sehr berührt. Die Erfahrungen ihrer Ahninnen zentrieren sich vor allem um den deutschen Kolonialrassismus sowie das gewaltvolle Patriarchat zu ihren jeweiligen Zeiten, aber auch ganz besonders um weiblichen Widerstand in verschiedenen Formen.
Mirrianne Mahn schafft es auf eine bemerkenswerte Art, die Geschichten aller 5 Figuren miteinander zu verweben, denn schließlich sind sie auch tatsächlich verbunden. Die unbeschreiblichen Gewalterfahrungen von Enenga sowie deren Tochter Marijoh, deren Tochter Namondo und deren Tochter Ayudele (Issas Mutter) resultieren in Strenge und Gewalt, die an die jeweiligen Töchter weitergegeben wird. Die Autorin schafft es meiner Meinung nach an der Stelle geschickt, den Traumata zwar Raum zu geben, Gewalt gegenüber Kindern aber nicht zu beschönigen.

Große Pluspunkte sind für mich der Stammbaum sowie die Landkarte zur Region im Westen Kameruns, in der die Geschichte spielt. Mahn spielt auch mit einem Mix an Sprachen und flicht Worte aus verschiedenen lokalen Sprachen mit ein. Das finde ich einerseits spannend und wichtig, es reißt mich aber trotzdem immer etwas aus dem Lesefluss. Großes Lob daher hier auch für die Umsetzung - Worte, welche im Glossar erklärt werden, sind stets kursiv gedruckt. Dieses einfache Signal hat mir an der Stelle sehr geholfen.

Der Roman hat mir so viel Wissen vermittelt, das ich beschämenderweise nicht hatte. Er enthält vor allem in Issas Erzählperspektive einen angenehmen Humor und eine liebevolle Skepsis den schamanischen Ritualen gegenüber. Ich persönlich habe keinen Bezug zu Spiritualität, fand die Perspektiven darauf aber sehr bereichernd und ausgewogen. Von den Gewalterfahrungen und den deutschen Kolonialverbrechen zu lesen, tut wirklich weh und das sollte es auch. Gleichzeitig war es einfach nur wundervoll zu sehen, wie die Frauen dieser Geschichte miteinander verbunden sind und solidarisch über Generationen hinweg beieinander stehen - auf ganz verschiedenen Wegen. Manche Perspektiven hätten gerade zum Ende hin noch etwas detaillierter sein können, da ich die Figuren dahinter gern näher kennengelernt hätte. Der Punkt lässt sich in meinen Augen aber gut verschmerzen. Ein wirklich großartiges Debüt!

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Keine Liebe ab Seite 1, aber eine, für die es sich lohnt dranzubleiben!

Hallo, du Schöne
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Nicht, dass dieser Roman noch Werbung benötigen würde. Aber ich war am Anfang fast etwas ernüchtert, weil ich mich doch erstaunlich schwer damit getan habe, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Umso ...

Nicht, dass dieser Roman noch Werbung benötigen würde. Aber ich war am Anfang fast etwas ernüchtert, weil ich mich doch erstaunlich schwer damit getan habe, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Umso froher bin ich, dass ich über das erste Viertel hinaus weitergelesen und den Charakteren eine Chance gegeben habe. Denn dann hat es mein Herz richtig auseinandergenommen.

„Hallo, du Schöne“ - kein unangenehmer Spruch übrigens, aber findet das mal selbst heraus - dreht sich um die vier Padavano-Schwestern Julia, Sylvie, Emeline und Cecelia sowie William, der als gerade Erwachsener in die Familie aufgenommen wird, weil seine Eltern ihn de facto aus ihrem Leben gestrichen haben. Ann Napolitano hat sich von „Little Women“ inspirieren lassen und das ist deutlich zu spüren. Das Band der Schwestern ist unbeschreiblich eng, ihre Liebe zueinander unendlich groß. Im Laufe der Geschichte passieren aber Dinge, die dieses Band auf die Probe stellen und sogar zum Reißen bringen. Primär spielt das Buch im Chicago der 80er-Jahre, nimmt zum Ende hin zeitlich aber schnell Fahrt auf und reicht dann bis ins Jahr 2008, wo die Geschichte ihr traurig-schönes Ende findet.

Ich mag Perspektivenwechsel und zeitliche Verläufe sehr gern. Trotzdem habe ich mich bei aller freudiger Erwartung zu Beginn schwer getan. Zum einen umfassen die einzelnen Kapitel/Perspektiven jeweils einen mehrmonatigen oder mehrjährigen Zeitraum, welcher sich manchmal leicht überschneidet. Da ich immer darauf geachtet habe, wo genau wir uns jetzt befinden, hat mich das wiederholt aus dem Konzept gebracht. Auch konnte ich William zu Beginn einfach nicht sonderlich leiden, ich fand ihn so düster in seinen Gedanken und das insgesamt schwer aushaltbar. Nach einem Schlüsselerlebnis habe ich ihn aber endlich verstanden und ab da ging es bergauf. Neben seiner lesen wir Julias, Sylvies und später Alice’ Perspektive (Tochter von pssst). Julia bricht den Kontakt zu ihren Schwestern wegen eines weiteren Ereignisses für viele Jahre ab und kommt deshalb im weiteren Verlauf nicht mehr so oft zur Sprache. Das fand ich gut, denn ich mochte ihre Figur nicht besonders.

Das Buch hat für mich etwas Besonderes geschafft: Obwohl ich lange dachte, die Charaktere sind mir zu anstrengend und irgendwie nicht sonderlich tief, war ich nach dem ersten Viertel komplett invested, habe mitgefiebert und sehr mitgelitten. Die Liebe zwischen den Figuren ist greifbar und hat mein Herz aua-heile gemacht. Sprachlich würde ich das Buch als melancholisch mit poetischen Anklängen bezeichnen. Mit Letzterem habe ich normalerweise große Probleme, hier fand ich es aber in einem total schönen Maß angewandt. Die Geschichte wirft Fragen darüber auf, was (traumatisierte) Eltern an die nachfolgende Generation weitergeben und das hat mich an einigen Stellen betroffen, aber auch wütend gemacht. Außerdem geht es um Liebe über ein romantisches Maß hinaus, um Vergebung und um die Gleichzeitigkeit von Leben und Tod. Wer fühlen will und gewillt ist, sich auf die Geschichte einzulassen, wird hier ganz viel gewinnen können.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Was für ein leichter, liebevoller Sommerroman mit einer Prise Spice!

Kein Sommer ohne dich
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Das war mein erster Roman von Emily Henry und er hat meine Erwartungen nicht enttäuscht. Poppy ist mir als Protagonistin mega sympathisch gewesen, weil sie durch ihre Offenheit und die eigenen Unsicherheiten ...

Das war mein erster Roman von Emily Henry und er hat meine Erwartungen nicht enttäuscht. Poppy ist mir als Protagonistin mega sympathisch gewesen, weil sie durch ihre Offenheit und die eigenen Unsicherheiten total nahbar ist. Alex ist auch einfach nur zum Liebhaben und ich mochte die Beschreibung ihrer Freundschaft total gerne. Der grundlegende Humor zwischen den beiden hat einfach genau meinen eigenen getroffen und ich habe etliche Male geschmunzelt. Die Tension zwischen Poppy und Alex hat mich auch richtig in die Handlung reingezogen, sodass ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte. Ich muss sagen, die Freundschaft der beiden fand ich eigentlich schon wertvoll genug und ich hätte die auch einfach gern weiterverfolgt, aber das ist nun einmal nicht der Rahmen des Romans gewesen und damit auch voll okay. Ich empfehle das Buch allen, die eine sanfte Lektüre wollen, die Spaß macht und bei der mensch irgendwie weiß, wie sie ausgeht. Wirklich was für’s Herz und das habe ich sehr gebraucht. Bonuspunkte gibt es für die sehr selbstreflektierten Figuren und den positiven Umgang mit Psychotherapie.

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