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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2019

Liebe, die nicht sein darf - Skandale und Intrigen

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
3

New York 1899 - Reichtum, Macht und Ansehen. Das scheint das einzige zu sein, was für die New Yorker High Society zählt. Keine Rücksicht auf Verluste der eigenen Kinder.
Erzählt wird die Geschichte von ...

New York 1899 - Reichtum, Macht und Ansehen. Das scheint das einzige zu sein, was für die New Yorker High Society zählt. Keine Rücksicht auf Verluste der eigenen Kinder.
Erzählt wird die Geschichte von den Schwestern Elizabeth und Diana Holland, von dem wohl begehrtesten Junggesellen Henry Schoonmaker, von der eifersüchtigen Penelope Hayes sowie von weiteren reichen Persönlichkeiten, aber auch von einfachen Bediensteten der Hollands.
Durch ein für diese Zeit dramatisches Familiengeheimnis der Hollands wird viel von der ältesten Tochter Elizabeth abverlangt und ihr bedingungsloser Gehorsam sowie ihre Gefolgsamkeit gefordert. Doch wer glaubt, dass in dieser Geschichte alles reibungslos verlaufen wird, der hat nicht mit den Intrigen und Skandalen der High Society gerechnet.

Das Buch beginnt mit einem Cliffhanger. Theoretisch wird die Situation vom Ende beschrieben, jedoch bleiben viele Frage offen, die im Laufe der Geschichte geklärt werden. Die Handlung wird langsam aufgebaut, sodass der Anfang keineswegs zu viel verrät, sondern mich als Leser dazu motiviert hat, immer weiterzulesen, um herauszufinden, was es mit dem Ereignis am Ende auf sich hat.
Zu Beginn werden sehr viele Namen benannt und die Charaktere kurz und knapp vorgestellt. Doch wer sich dabei verständlicherweise erschlagen fühlt, der sollte das Buch nicht aus der Hand legen, denn nach und nach lernt man die Protagonisten auseinanderzuhalten und diese den einzelnen Familien zuzuordnen.

Positiv überrascht hat mich der leicht zu lesende, angenehmen Schreibstil sowie die mit jedem Kapitel wechselnde Perspektive. Im ersten Moment mag dies ungewohnt erscheinen, aber so erhält der Leser Einblick in die Gefühle, Gedanken und Absichten der wichtigsten Charaktere und erhält zugleich somit eine Multiperspektivität. Trotz dieser wechselnden Perspektiven wird dennoch deutlich, dass der Fokus dieser Geschichte auf Elizabeth Holland liegt, wobei die anderen Figuren durchaus auch eine wichtige Rolle bezüglich der Beeinflussung der Handlung einnehmen.

Die Autorin schafft es, dem Leser durch viele detailgetreue Beschreibungen und Auszüge aus Benimmregeln der damaligen Zeit am Anfang eines jeden Kapitels das Setting bzw. die Atmosphäre im Allgemeinen des 19./20. Jahrhunderts zu übermitteln. Jedoch wirkt es nicht gestelzt, sondern stattdessen wird der Geschichte eine höhere Authentizität verliehen.

Ich würde den ersten Band der "Prinzessinnen von New York" Reihe definitiv weiterempfehlen, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass dieses Buch in der Vergangenheit spielt. Am besten liest man sich die Leseprobe durch, um zu schauen, ob man mit dem Schreibstil warm wird bzw. ob man sich im Allgemeinen das Lesen einer solchen Geschichte vorstellen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.04.2019

Verliebt in SomebodyNobody - doch um wen handelt es sich wirklich?

Tell me three things
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Jessie Holmes ist neu an der Wood Valley Highschool - eine Privatschule in Los Angeles. Und schon an ihrem ersten Tag muss der 16-jährige Teenager viele unangenehme Situationen ertragen. Das erste, das ...

Jessie Holmes ist neu an der Wood Valley Highschool - eine Privatschule in Los Angeles. Und schon an ihrem ersten Tag muss der 16-jährige Teenager viele unangenehme Situationen ertragen. Das erste, das ihr auffällt, ist, wie anders die Jugendlichen in LA sind im Vergleich zum überschaubaren Chicago, wo sie kurz zuvor noch mit ihrer Mutter und ihrem Vater gelebt hat. "Siebenhundertdreiundvierzig Tage" sind vergangen, seitdem Jessie ihre Mutter an einer Krebserkrankung verloren hat, und noch immer leidet sie sehr unter dieser Situation - ihr Schmerz ist kaum aushaltbar. So leidet auch ihr Vater, der allerdings ziemlich schnell über eine Trauergruppe im Internet Rachel kennenlernt, die er kurz darauf ohne Wissen seiner Tochter heiratet. Das bedeutet für Jessie der Umzug in eine neue und ungewohnte Umgebung - in eine Luxusvilla zu der neuen Frau ihres Vaters und dessen Sohn, die sie beide nicht kennt - aber zugleich auch die endgültige Akzeptanz, dass ihre Mutter tot ist. Auch ihre beste Freundin Scarlett muss sie schweren Herzens zurücklassen.

Dass Jessie darunter leidet, ist leicht vorstellbar. Alles ist anders, die aus reichen Familien stammenden Schüler der Wood Valley High behandeln sie - eine vergleichsweise arme Tochter aus Chicago - herablassend und geben ihr mehr als einmal das Gefühl, ein "Niemand" zu sein. Allein der mysteriöse SomebodyNobody, der sich nach ihrem ersten Tag per E-Mail bei ihr meldet, und ihr anbietet, sie in die Geheimnisse und in den Alltag der Highschool einzuweisen sowie ihr wertvolle Tipps zu geben, wem sie sich anvertrauen kann und wem nicht, bietet ihr einen Lichtblick.
Schnell schlägt ihr Herz schneller für den ihr unbekannten SN und sie wünscht sich nichts sehnlicher als herauszufinden, wer dahinter steckt.

Das Buch ist spannend und ein Traum für jeden, der gerne aus dem Genre Liebesgeschichten und Jugendbücher liest.
Es behandelt viele wichtige Themen, die Jugendliche beschäftigen, wie z.B. die erste richtige Liebe, ihre äußere Erscheinung und Wirkung auf andere sowie ihre körperliche und geistige Entwicklung. Auch ernste Themen wie Mobbing fließen erfolgreich in die Handlung mit ein, ohne jedoch mit den moralischen Zeigefinger zu Erheben. Die Geschichte regt den Leser an mehr als einer Stelle zum Nachdenken an und lässt das eigene Verhalten in der ein oder anderen Situation kritisch reflektieren und überdenken.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, insbesondere Jessie ist facettenreich und als äußerst sympathisch dargestellt. Dabei werden verschiedene Phasen aufgezeigt - sowohl die, in denen sie an ihrer eigenen Trauer zu ersticken droht, als auch andere, in denen sie glücklicher nicht sein könnte.
Durch die Nachrichten, die sie und SN sich schreiben, wird der Schreibstil aufgelockert und der Leser möchte zugleich immer weiter lesen und das Buch nicht aus den Händen legen, um möglichst bald zu erfahren, um wen es sich bei SN handelt.
Schade ist jedoch, dass der Beginn wenig authentisch wirkt, als Jessie sich nach nur kurzem Schriftwechsel mit SomebodyNobody schon dafür entscheidet, dass es sich bei ihm um keinen Betrüger handeln kann, bzw. sie kein Opfer von Cybermobbing geworden ist. Zwar ist es nachvollziehbar, dass sie sich in ihrer Trauer an jeden Lichtblick klammert, allerdings erscheint dies im ersten Moment ein wenig zu naiv. Der Verlauf der Geschichte ist jedoch bis auf einige wenige Kleinigkeiten authentischer gestaltet.

Der Schreibstil spricht insbesondere Jugendliche - die Zielgruppe dieses Buches - an und wird wie oben erwähnt durch die Passagen der Textnachrichten immer wieder aufgelockert.
Auch wenn die Handlung an vielen Stellen zunächst vorhersehbar erscheint, kommen immer wieder Handlungsstränge und Situationen dazwischen, die den Leser verunsichern und in die Irre führen sollen. Dies ist der Autorin zumeist erfolgreich gelungen. Die Spannung baut sich im Verlauf des Buches auf und erreicht am Ende noch einmal einen Höhepunkt - die Frage, wer SomebodyNobody ist, lässt den Jessie und gleichzeitig auch den Leser einfach nicht los. Das sorgt für einen gewissen Suchtfaktor, sodass das Buch einfach nur verschlungen und nicht aus den Händen gelegt werden kann. Auch wenn mir das Ende anfänglich nicht ganz zugesagt bzw. nicht gefallen hat, wurde es auf den letzen Seiten doch noch besser, sodass dies nur als minimaler Kritikpunkt angesehen werden kann.

Das Cover ist ebenfalls sehr treffend und lässt sich super mit dem Inhalt verbinden. Und auch die wenigen zuvor genannten Kritikpunkte des Buches sollen keineswegs davon abhalten, das Buch zu lesen, denn es ist wirklich lesenswert und mitreißend - löst beim Leser also viele verschiedene Emotionen aus.

Veröffentlicht am 30.01.2019

ganz großes Kino der Gefühle - gelungener Roman mit Suchtfaktor

Queen and Blood
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"Sie sah ihn. Er sah sie. Und nichts außerdem.

Kjell von Jeru kannte seinen Platz - Soldat, Krieger der Krone, Bastardbruder des Königs - und war damit zufrieden. Doch seitdem er seine Gabe als Heiler ...

"Sie sah ihn. Er sah sie. Und nichts außerdem.

Kjell von Jeru kannte seinen Platz - Soldat, Krieger der Krone, Bastardbruder des Königs - und war damit zufrieden. Doch seitdem er seine Gabe als Heiler erkannt hat, ist die einfache Ordnung seiner Welt aus den Fugen geraten. Als er eine junge Frau sterbend in der Wildnis findet, rettet er ihr mithilfe seiner Kräfte das Leben. Die geheimnisvolle Sasha, die nichts über ihre Vergangenheit weiß, hält sein Herz vom ersten Moment an in ihren Händen, ganz gleich, wie sehr er sich dagegen wehrt. Doch als Sashas wahre Identität ans Licht kommt, droht ihre Liebe an der Wirklichkeit zu zerbrechen..."

"Queen & Blood" ist ein gelungener Roman, den man durch den fesselnden und detailreichen Schreibstil nur verschlingen kann.
Ich saß uneingenommen vor diesem Buch, da ich den ersten Teil der "Bird-and-Swird-Reihe" nicht kannte. Jedoch erwies sich dies nicht als Nachteil, denn der Inhalt war durch die Abgeschlossenheit der einzelnen Bände dennoch verständlich und nachvollziehbar. Die Informationen, die aus dem Band 1 hervorgehen und die der Leser wissen muss, um den ein oder anderen Handlungsstrang dieses Buches zu verstehen, werden in diesem Roman aufgenommen und mit in die neue Handlung eingeflochten.

Die Autorin hat es geschafft, viele zwischenmenschliche Beziehungen darzustellen und zu beschreiben. Man erfährt im Laufe der Geschichte viel über die Charakterzüge und die Vergangenheit der Protagonisten, was dem Leser dazu verhilft, sich besser in die Situation hineinzuversetzen und sich mit den Charakteren zu identifizieren.

Der Roman weist einen zumeist linearen Spannungsaufbau auf. Zu Beginn wird die Situation beschrieben und die Protagonisten werden vorgestellt. Mit dem Finden der jungen Frau und dem Aufbauen der Gefühle für sie, was Kjell nicht vermeiden kann, wächst die Spannung langsam, bis es zu dem Punkt kommt, an dem sich ihre Vergangenheit offenbart und alles zu scheitern droht. Die Spannung steigt, was unter anderem durch das HInzutreten von verschiedenen weiteren Handlungssträngen erreicht wird. Am Ende werden diese zum Großteil aufgelöst.

Das Buch ist sehr zu empfehlen - vor allem Lesern, die gerne Fantasyromane lesen, in denen die romantische Komponente nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 29.10.2025

Dark Academia trifft Tarot-Magie

Arcana Academy 1: Arcana Academy
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Taucht ein in ein gut durchdachtes Magiesystem, in dem sich alles um das Thema Tarot-Karten dreht. Doch diese werden nicht nur zum Legen und Deuten genutzt, sondern auch geschickt ausgespielt. Denn jede ...

Taucht ein in ein gut durchdachtes Magiesystem, in dem sich alles um das Thema Tarot-Karten dreht. Doch diese werden nicht nur zum Legen und Deuten genutzt, sondern auch geschickt ausgespielt. Denn jede Karte hat ihre eigene Macht und kann für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Wie das alles funktioniert, lernen die Novizen an der Arcana Academy. Doch Achtung, nicht jeder schafft es, dort aufgenommen zu werden und das erste Schuljahr zu überstehen. Wenn es für die normalen Novizen schon schwierig ist, ist es für Clara aufgrund ihrer Herkunft und Vergangenheit umso schwieriger. Aber lest selbst und begleitet Clara bei ihren nicht immer ganz ungefährlichen Erfahrungen.

Und eins vorab, erwartet keine unkomplizierte Liebesgeschichte. Wenn es eins ist, dann Slow Burn vom Feinsten. Elemente einer Liebesgeschichte stehen keineswegs im Vordergrund. Vielmehr geht es um Vertrauen, Freundschaft und Zusammenhalt. Die Nebencharaktere wirken an manchen Stellen zu blass und hätten stärker ausgearbeitet werden können, um eine stärkere Beziehung zu ihnen aufbauen zu können, aber das hätte sicherlich den Rahmen gesprengt bei den zahlreichen spannenden Wendungen und dem komplexen, aber mit Liebe zum Detail ausgestalteten Magiesystem. Das hört sich zu kompliziert an? Keine Sorge, es wird nach und nach alles erklärt und am Ende des Buches gibt es auch ein Glossar, in dem zwischendurch nachgelesen werden kann.

Wenn ihr eine Geschichte mit einem Hauch Dark Academia, spannenden Wendungen und actiongeladenen Szenen sucht und es für euch in Ordnung ist, wenn die Nebencharaktere teilweise nicht viel Raum erhalten, dann seid ihr hier richtig und werdet viele schöne Lesestunden mit diesem Buch verbringen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2024

Spannender Fantasy-Einzelband, der sehr gut für sich alleine stehen kann

Der Vertraute
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Tauche ein in das Spanien zur Zeit der Inquisition. Eine Zeit, in der die Kirche großen Einfluss hatte und alle anderen als die eigenen religiösen Überzeugungen niedergeschlagen hat. Eine Zeit, in der ...

Tauche ein in das Spanien zur Zeit der Inquisition. Eine Zeit, in der die Kirche großen Einfluss hatte und alle anderen als die eigenen religiösen Überzeugungen niedergeschlagen hat. Eine Zeit, in der verheiratete Frauen nicht viel zu sagen hatten. Eine Zeit, in der Andersartigkeit gefährlich war. Und mittendrin das Küchenmädchen Luzia, die Magie wirken, kleine Wunder vollführen kann. Doch einmal für diese Wunder in der Öffentlichkeit bekannt, beginnt eine gefährliche Reise. Eine Reise, bei der Luzia lernen muss zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist.

Der Schreibstil ist wie für Leigh Bardugo gewohnt sehr bildlich und regt die eigene Vorstellungskraft an. Es kommt das Gefühl auf, dass man Luzia über die Schulter schaut, dass man selbst ein Teil der Geschichte ist. Zu Beginn kann dies den Lesefluss etwas ausbremsen, doch sehr schnell lernt man den Schreibstil zu schätzen.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet – seien es diejenigen, die Luzia unterstützend zur Seite stehen oder diejenigen, die ihr Steine in den Weg legen, sie alle haben ihre Geschichte. Beeindruckend ist Luzias Entwicklung. Schnell ahnt man, dass sie weit mehr als ein einfaches Küchenmädchen ist, dass sie sich entfalten, ihre Persönlichkeit weiter ausbauen und stärken kann. Aber auch die geheimnisvollen Charakteren, die zunächst im Schatten verborgen bleiben, die zunächst wenig greifbar sind, bekommen ihre Entwicklung.

Man könnte bemängeln, dass die Erklärung des Magiesystems nur einen vergleichsweise geringen Raum einnimmt bzw. dass man ein Stück weit selber verstehen muss, wie sie funktioniert. Doch für einen Einzelband ist dies mehr als in Ordnung. Alle wichtigen Infos erhält man im Laufe der Geschichte - es wird nicht direkt erklärt, sondern ist aus dem Kontext herauszulesen.

Insgesamt kann die Geschichte mit spannenden inhaltlichen Entwicklungen, unvorhergesehenen Ereignissen und starken Charakteren überzeugen. Es ist ein Fantasy-Einzelband, dem nichts fehlt.