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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2024

Eine besondere Freundschaft in dunklen Zeiten

Sturmmädchen
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Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe sind sehr unterschiedlich, aber kennen sich seit Kinderheiten und sie verbindet eine enge Freundschaft miteinander. Doch dann kommt die Zeit der Nationalsozialisten ...

Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe sind sehr unterschiedlich, aber kennen sich seit Kinderheiten und sie verbindet eine enge Freundschaft miteinander. Doch dann kommt die Zeit der Nationalsozialisten und das stellt vieles auf den Kopf. Während Käthe Sympathie für die neue Ideologie entwickelt, muss Margot als Jüdin mehr als einmal um ihr Leben fürchten. Und Elli steht genau zwischen beiden Seiten. Außerdem hat sie es als "Hinkemädchen" so gar nicht leicht im Leben, denn ihr wird nur wenig zu getraut. Doch im Laufe der Zeit und des Romans wächst Elli immer weiter über sich hinaus - immer das Ziel vor Augen ihre beste Freundin Margot um jeden Preis zu schützen.

Lilly Bernstein legt mit "Das Sturmmädchen" einen gelungenen historischen Roman vor, der sich an einer starken Frau in einer eher dunklen Zeit orientiert. Auf die Zeit des Nationalsozialisten und der Judenverfolgung wird detailiert eingegangen und sehr gut in die Geschichte eingebettet. Die Geschichte ist sehr gut und ausführlich recherchiert wurden, was den Roman recht beeindruckend macht. Die Zeit wird sehr lebendig dargestellt, so dass man einen guten Einblick in die damalige Zeit bekommt.

Insgesamt ist es ein Roman, der sowohl historisches Geschichtswissen mit einer besonderen Freundschaft von drei unterschiedlichen Frauen gekonnt miteinander verbindet. Somit kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Michael Tsokos mal ganz anders

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Eigentlich kennt man Michael Tsokos für seine spannenden Rechtsmedizinthriller, aber im ersten Buch zusammen mit seiner Frau Anja geht er ganz neue (literarische) Wege.

Der ältere Heinz Labensky ...

Eigentlich kennt man Michael Tsokos für seine spannenden Rechtsmedizinthriller, aber im ersten Buch zusammen mit seiner Frau Anja geht er ganz neue (literarische) Wege.

Der ältere Heinz Labensky lebt ruhig und recht einsam in einem Erfurter Seniorenheim. Den Osten, seine Heimat, hat er auch nach der Wende nicht verlassen. Dann bekommt er eines Tages den Brief seiner Jugendliebe Rita und er macht sich auf den Weg zu ihr nach Rostock Warnemünde. Sie ist vor vielen Jahren plötzlich aus seinem Leben verschwunden und Heinz hat nie wirklich die Gründe dafür erfahren.

Seine besondere Reise mit dem Flixbus wird auch eine Reise in die eigene DDR Vergangenheit. Mal lustig, mal melancholisch und auch mal traurig erzählt Heinz nicht nur von einem Land, was es heute gar nicht mehr gibt, sondern er gibt auch Einblicke in sein eigenes Leben. Wieviel davon entspricht der Wahrheit und was entspringt seiner teilweise blühenden Fantasie?

Das Ehepaar Tsokos setzt sich in Person des Heinz Labensky intensiv mit der vergangenen DDR Zeit auseinander und gehen dabei auch auf einige geschichtliche Meilensteine ein. Somit ist das Buch auch eine besondere deutsch-deutsche Geschichtsstunde, die sich unterhaltsam auseinandersetzt.

Zwar ist es ein ganz anderer Roman als die anderen Bücher von Michael Tsokos, aber trotzdem nicht weniger unhaltsam. Gerne würde ich weitere dieser Bücher lesen, auch wenn ich die Rechtsmedizinbücher (Romane oder Sachbücher) von ihm ebenfalls sehr gerne weiterhin lese.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Wer ist der Darß-Ripper?

Der Sturm: Vergraben
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Nach einem heftigem Sturm kommen die skeletierten Überreste einer Frau und eines Mannes zu Tage und schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich um Opfer des sogenannten Darß-Ripper handelt. ...

Nach einem heftigem Sturm kommen die skeletierten Überreste einer Frau und eines Mannes zu Tage und schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich um Opfer des sogenannten Darß-Ripper handelt. Im Sommer 1989 wurden mehrere Liebespaare auf der Insel ermordet und bisher konnte der Täter nicht ermittelt werden. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger fangen an zu ermitteln und gehen verschiedenen Theorien nach. Hilfreich könnte eine Daten CD sein, die aber schwer beschädigt ist.

Trotzdem schaffen es Tom und Mascha einige der damaligen Verdächtige zu ermittlen. Außerdem deutet vieles daraufhin, dass Maschas Vater irgendwie in die damalige Sache verwickelt sein könnte - zwar nicht als Täter, aber irgendetwas scheint er zu vertuschen zu wollen.

"Der Stum - Vergraben" von Karen Sander ist der Start einer neuen Trilogie um Tom und Mascha, der wieder spannend, wendungsreich und recht überraschend rüberkommt. Die Autorin schafft es mit ihrem bildhaften Schreibstil den Leser zwischen der Gegenwart und Vergangenheit hin und her springen zu lassen. Es kommen einige (falsche) Spuren, so dass die Spannung bis zum Schluss hoch gehalten werden kann. Ich freue mich auf die weiteren Fälle mit dem sympathischen Duo und kann eine klare Leseempfehlung geben.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Wieviel Zeit will man sich in seinem Leben nehmen?

25 letzte Sommer
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Der namenlose Ich-Erzähler lebt ein Leben mehr oder weniger auf der Überholspur und nimmt sich kaum Zeit um innezuhalten und über sein Leben nachzudenken. Dann trifft er eines Tages auf den ruhigen ...

Der namenlose Ich-Erzähler lebt ein Leben mehr oder weniger auf der Überholspur und nimmt sich kaum Zeit um innezuhalten und über sein Leben nachzudenken. Dann trifft er eines Tages auf den ruhigen Karl, der an seinem Küchentisch Tag für Tag Kartoffeln sortiert und viel Zeit zum Nachdenken über sein Leben und dessen Sinn hat.

Die beiden so ungleichen Männer kommen miteinander ins Gespräch und Karl macht dem Ich-Erzähler klar, dass er noch ca. 25 Sommer in seinem Leben erleben wird. Er fängt langsam an, ebenfalls über sein Leben nachzudenken und stellt sich immer mehr die Frage, ob die Hetzerei durch das eigene Leben einen wirklich glücklich macht oder ob nicht mehr Ruhe und Gelassenheit mehr zur eigenen Zufriedenheit beitragen kann.

Stephan Schäfer legt mit "25 letzte Sommer" einen ungewöhnlichen und eindringlichen Roman vor, der sich intensiv und auf recht wenigen Seiten mit der Schnelllebigkeit unserer heutigen Zeit auseinandersetzt. Das etwas ungewöhnliche Stilmittel eines namenslose Erzählers soll dem Leser besser in die Lage versetzen können, sich mit der Thematik identifiezieren zu können. Zwar ist es kein locker-leichter Roman für zwischendurch, aber trotzdem regt er zum Nachdenken über das eigene Leben an.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Beth & Jack

Die kleine Gärtnerei in den Highlands
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Das Cover von Rachael Lucas neusten Roman "Die kleine Gärtnerei in den Highlands" weckt mit seinem bunten comichaften Stil gleich ein Wohlfühlfeeling und passt gut zum Inhalt des Buches.

Die ...

Das Cover von Rachael Lucas neusten Roman "Die kleine Gärtnerei in den Highlands" weckt mit seinem bunten comichaften Stil gleich ein Wohlfühlfeeling und passt gut zum Inhalt des Buches.

Die alleinerziehende Beth, Mutter von einem kleinem Zwillingspärchen hat sich mit ihrer eigenen Gärtnerei in Applemore einen Lebenstraum erfüllt. Sie geht voll in ihrem Blumen auf. Dann triffst sie eines Tages auf ihren neuen Nachbarn Jack, der mit seinem Mitarbeiter Danny ein Outdoorcamp für benachteiligte Jugendliche eröffnet. Dann fällt bei einem heftigen Sturm ausgerechnet ein dicker Ast auf das Gewächshaus von Beth, was nicht gerade ein gelungener Start von Beth und Jacks Bekanntschaft ist.

Doch nach und nach lernen sich beide besser kennen und raufen sich zusammen. Dann will eine Filmgesellschaft eine Reportage über Beth und Jack drehen, was Jack dazu zwingt, sich mit seiner Vergangenheit intensiver auseinander zu setzen.

Rachael Lucas entführt die Leser hier zum 2. Mal nach Applemore, aber man kann es auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Sie schafft es mit ihrer bildhaften Sprache einen das Gefühl zu geben, dass man sich selber in den Highlands mitten im Blumenbeet befindet. Ich habe mich sehr gern dahin entführen lassen und es war für mich ein schöner Wohlfühlroman, wofür ich gerne eine Leseempfehlung abgeben kann.


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